WIR VOM SCHLAUN 1966-7


Wolfgang Fahl
[edit]
WIR  VOM  SCHLAUN

Nr.  7  1966

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geschäftsführer  und  1.  Vertreter 
2.  Vertreter

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joh.-conr.-schlaun-gymnasium
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grafik:  amft,  hoedemaker
titelbild:  Ölgemälde  von  theodor  schulte  strathaus
druck:  Siegfried  rieck,  delmenhorst
mit vollem namen gezeichnete artikel geben in form und inhalt nicht unbedingt
die  meinung  der  redaktion  wieder.
„wir  vom  schlaun"  ist  mitglied  der  landesjugendpresse.
unser  konto:  stadtsparkasse  münster  95  23  34  preis:  —,50  dm

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e l e k t r o n i k , 
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liebe  mitschüler!
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e m p f e h l e n s w e r t e s 
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( f o t o g r u p p e ) 
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S p i e l e r e i ? 

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d i o d e n e m p f ä n g e r 
S p i e k e r s 
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�i n  d e n  v i e l e n  e i n m ü n d e n d e n  S t r a ß e n  v e r s c h w u n d e n .  B a l d  w e r d e n  s i e  m i t 

D I E  M E I N U N G
12  Uhr,  Warendorfer  Straße,  Ecke  Kaiser-Wilhelm-Ring:
Die  Sdiüler,  die  soeben  die  Erpho-Schule  verlassen  haben,  gehen  über  den  Zebra
streifen.  Wenn  sie  eben  nodi  in  größeren  Gruppen  zusammenstanden,  so  sind  sie
b a l d 
i h r e n
Hausaufgaben  beginnen.  Sie  werden  rechnen,  englische  Vokabeln  lernen  und  ihren
Caesar  übersetzen.  —  Nein,  Latein  ist  nicht  Pflichtfach  für  Volksschüler  geworden,
sondern  eine  Quinta  und  zwei  Quarten  unseres  Gymnasiums  sind  umgezogen.  Doch
sie  sind  Schlaunschüler  geblieben,  Schlaunschüler  in  der  Erpho-Schule.
Warum  ich  dies  erwähne?  —  Nun,  ich  glaube,  daß  es  für  den  Unterricht  und  ein
gemeinsames  Schulleben  nicht  sehr  förderlich  ist,  wenn  Lehrer  eine  Viertelstunde
Weges  zurücklegen  müssen,  um  ihre  Klassen  zu  erreichen,  wenn  man  gezwungen
ist,  den  Biologieunterricht  einzustellen,  weil  ein  entsprechender  Übungsraum  fehlt
und  wenn  Nachrichten  der  SMV  unsere  „Mitschüler  im  Exil"  verspätet  oder  über
haupt  nicht  erreichen.  Fühlen  sie  sich  überhaupt  noch  als  Schlaunschüler?  —  Heute
sicherlich,  aber  schon  morgen  kann  das  Gefühl  der  Zusammengehörigkeit  ge
s c h w ä c h t  s e i n .
Aber  das  Schlaungymnasium  ist  nicht  allein  in  der  mißlichen  Lage,  aus  Raumnot
(unser  Schulgebäude  war  ursprünglich 
für  500  Schüler  errichtet  worden)  „eine
Kolonie  zu  gründen".  In  der  Erpho-Schule  sind  auch  Klassen  des  Ratsgymnasiums
untergebracht,  und  die  Anette-Schule  war  ebenfalls  aus  Raumnot  gezwungen,  einige
K l a s s e n  z u  „ v e r b a n n e n " .
Diese  Tatsache  kann  allerdings  kein  rechter  Trost  für  uns  sein;  sie  ist  vielmehr  eine
Bestätigung  dafür,  daß  in  Münster  dringend  ein  neues  Gymnasium  benötigt  wird,
denn  auf  unsere  Stadt  läßt  sich  diese  Behauptung  oder  Erkenntnis  eines  bekannten
Politikers  wohl  nicht  anwenden:  „Das  Gerede  vom  Bildungsnotstand  ist  nichts  als
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d u m m e s 

G e s c h w ä t z " . 

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I n t e r v i e w

Wir  besuchten  den  neuen  Leiter  un
serer  Schule,  Herrn  Oberstudiendirek
tor  Dr.Graf  vonWestphalen,  in  seinem
A m t s z i m m e r .
„Herr  Direktor,  würden  Sie  uns  bitte
einen  kurzen  Abriß 
Ihres  bisherigen
Lebenslaufes  geben?"
„Im  Jahre  1933  machte  ich  in  Münster
mein  Abitur,  studierte  dann  hier  und
in  München  die  Fächer  Deutsch,  Ge
schichte  und  Philosophie.  1938  promo
v i e r t e 
i c h  z u m  D r.  p h i l .  m i t  e i n e m
Thema  aus  der  Sozial-  und  Wirtschafts
geschichte  des  Mittelalters.  Ein  Jahr
später  legte  ich  meine  erste  wissen
schaftliche  Staatsprüfung  ab  und  wurde
noch  im  selben  Jahr  Soldat  bis  1948.
Als  ich  aus  der  russischen  Kriegsgefan
genschaft  heimkehrte,  in  der  ich  einige
J a h r e  m e i n e s  L e b e n s  v e r b r a c h t  h a t t e ,
begann  ich  1949  meine  Referendaraus
bildung. Ich war als Assessor 1951/52
am  Paulinum  tätig.  Zwei  Jahre  unterrichtete  ich  dann  an  einem  internationalen
Institut  in  St.  Gallen.  Nach  kurzer  Rückkehr  zum  Paulinum  führte  mich  mein  Beruf
nach  Athen,  wo  ich  den  Lehrbetrieb  an  der  deutschen  Schule  wiederaufbauen  half.
Von  1957  bis  1960  unterrichtete  ich  an  dem  staatl.-altsprachlichen  Burg-Gymnasium
in  Essen.  1960  wählte  man  mich  zum  Leiter  des  Pestalozzi-Gymnasiums  in  Herne."
„Von  verschiedenen  Seiten  hörten  wir,  daß  Sie  mit  Karl  Marx  verwandt  sein  sollen.
Könnten  Sie  einige  Worte  dazu  sagen?"
„Es ist nicht ganz so schlimm. Diese Verwandtschaft ist keine echte Verwandtschaft.
Karl  Marx  war  mit  einem  Fräulein  Jenny  von  Westphalen  verheiratet,  die  aber  aus
einer  mit  uns  wohl  nicht  verwandten  Familie  stammt.  Ich  habe  aber  gelegentlich
von dieser Jenny von Westphalen ein wenig Gebrauch gemacht: Der erste russische
Kommissar, der mich in der Kriegsgefangenschaft in Empfang nahm, fragte gleich;
,Ah,  du  verwandt  mit  Jenny?'  Ich  erwiderte  natürlich:  ,Ja,  sie  ist  meine  Urgroß-
tante',  worauf  er  sofort  fragte,  ob  ich  auch  Marxist  sei.  Ich  verneinte:  ,Jenny  ist
auch nie Marxistin gewesen, wenn sie auch mit Karl Marx verheiratet war."
„Ist es richtig, daß Sie ein Quellenheft über den Antisemitismus in Deutschland zu
sammengestellt  haben?"
„Ja, ich habe daran gearbeitet, weil ich der Meinung bin, daß man im Gemeinschafts
kundeunterricht  versuchen  sollte,  spätestens  in  der  Prima  die  jungen  Leute  ganz
unmittelbar  mit  dem  Phänomen  des  Antisemitismus  bekannt  zu  machen.  Dies  muß

4

�an  Hand  der  Quellen  geschehen,  damit  sie  sich  selber  über  die  Entstehung  nicht  nur
des  Antisemitismus,  sondern  überhaupt  aller  Vorurteile,  aller  Ressentiments  ein
Bild  machen  können,  damit  sie  sehen,  wie  so  etwas  entsteht  und  worauf  es  hinaus
läuft. Ich hin nicht der Meinung, daß der Antisemitismus eine Erfindung Hitlers ist,
sondern  ich  glaube,  daß  Adolf  Hitler  unter  anderem  deswegen  hei  uns  möglich
gewesen  ist,  weil  es  den  Antisemitismus  gab.  In  diesem  Sinne  sollte  man  sich  das
Phänomen  des  Judenhasses  sehr  genau  ansehen."
„Könnte  man  sagen,  daß  Sie  einem  Vorbild  nadieifern?  So  war  beispielsweise  Herr
Dr.  Spreckelmeyer  ein  Schüier  Peter  Wusts  und  ein  Verehrer  Adalbert  Stifters."
„Jeder  Mensch  hat  seine  Vorbilder  und  das,  was  er  verehrt.  Ich  würde  nicht  sagen,
daß  ich  unmittelbar  einem  Dichter  oder  Schriftsteller  anhänge;  mir  liegt  vielmehr
daran,  daß  wir  in  unserer  Schule  sowohl  die  moderne  Dichtung  kennenlernen  wie
auch  die  ältere  Dichtung  durchaus  respektieren  und  uns  auch  von  ihr  manches  sagen
lassen.  Aber  ich  habe  den  Eindruck,  daß  für  uns  —  und  das  gilt  für  den  50jährigen
wie  für  den  20  jährigen  —  nicht  mehr  ein  Dichter  des  vorigen  Jahrhunderts  unmittel
bares  Lehensvorbild  sein  könnte. 
Ich  glaube,  wir  haben  doch  ein  paar  andere
P o s i t i o n s l i c h t e r  a n z u s t e u e r n . "
„Würden  Sie  sagen,  daß  Günter  Grass  ein  Vorbild  sein  könnte?"
„Ob  nun  gerade  Günter  Grass,  das  ist  eine  andere  Frage;  mindestens  ist  er  aber  ein
Schriftsteller,  dem 
ich  Mut  und  den  Willen  zur  absoluten  Ehrlichkeit  und  Wahr
haftigkeit  zugestehe.  Jeder  Schriftsteller,  der  seine  Aufgabe  mit  dieser  Wahrhaftig
keit  durchführt,  sollte  von  uns  respektiert  werden  und  kann  auch  für  uns  solch  ein
Positionslicht  sein.  Ich  glaube  allerdings  nicht,  daß  es  heute  einen  Schriftsteller  gibt,
der  uns  nun  ganz  und  gar  ausfüllt."
„Haben  Sie  so  etwas  wie  ein  Steckenpferd,  und  haben  Sie  Zeit  dazu?"
„Ja,  ich  lese  sehr  viele  alte  und  neue  Geschichte  und  Dichtung.  Auch  am  Autofahren
u n d  S c h w i m m e n  fi n d e 
„Können  Sie  einen  Vergleich  anstellen  zwischen  den  Einrichtungen  des  Pestalozzi-
Gymnasiums  und  denen  an  unserer  Schule?  Wie  war  es  dort  beispielsweise  mit  der
SMV  und 
„Es  ist  für  mich  noch  sehr  schwer  zu  sagen,  weil  ich  naturgemäß  von  den  Aktivitäten
der  einzelnen  Schüler  noch  sehr  wenig  gesehen  habe.  Hier  in  Münster  wird  im  Ver
gleich  zu  den  räumlichen  Möglichkeiten  und  denen,  die  von  der  Einrichtung  her
geboten  sind,  viel  unternommen.  An  unserem  Gymnasium  wird 
in  Sport  einiges
getan,  und  auch  die  Arbeitsgruppen  finden  meine  Zustimmung.  Woran  es  hier  fehlt,
das  sind  die  technischen  Möglichkeiten,  es  fehlt  die  Freiheit  des  Raumes  und  die
der  technischen  Einrichtung.  Man  könnte  sich  vorstellen,  daß  diese  bestehenden
Dinge  etwas  großzügiger  gehandhabt  würden.  Zum  Sport  gehören  nicht  nur  das
Gerätturnen,  sondern  auch  die  Leichtathletik  und  das  Schwimmen.  Ich  glaube  aber
schon  jetzt  zu  spüren,  daß  die  Aktivität  der  Schüler  von  einem  viel  zu  kleinen
Prozentsatz  getragen  wird.  Es  ist  hier  wie  auch  anderswo  zu  beklagen,  daß  die
M a s s e  d e r  O b e r s t u f e n s c h ü l e r  n i c h t  b e r e i t 
i n v e s t i e r e n ,  u n d
daran  krankt  die  SMV  sehr  häufig.

ihren  Arbeitsgruppen?"

i c h  F r e u d e . "

i s t ,  K r a f t  u n d  Z e i t  z u 

5

�In  Herne  war  es  nicht  anders,  sondern  es  waren  immer  einzelne,  ich  möchte  sagen,
Persönlichkeiten  unter  den  Schülern,  die  bereit  waren,  etwas  beizutragen.  Das  sind
das  Redaktionsteam  und  zwei  oder  drei  Leute,  die  die  Arbeitsgruppen  ins  Leben
r u f e n .  A b e r  d i e  M a s s e  d e r  S c h ü l e r  h a t  e i n e  F ü l l e  v o n  a n d e r e n 
I n t e r e s s e n .  W e l c h e r
Schüler  hätte  heute  nicht  so  viele  „Spatzen  auf  dem  Dach"?  Heute  ist  der  Oberstufen
schüler  schon  jemand,  der  in  so  vielen  Bereichen  außerhalb  der  Schule  tätig  ist,
daß  er  ihr  selbst  doch  nur  eine  beschränkte  Aufmerksamkeit  zuwendet,  um  es  einmal
h ö f l i c h  a u s z u d r ü c k e n . "
„Würden  Sie  die  Einrichtung  der  SMV  grundsätzlich  bejahen?"
„Unbedingt!  Wenn  es  sie  nicht  gäbe,  müßte  man  sie  sofort  erfinden,  denn  ich  meine,
daß  bei  der  SMV  immer  wieder  sehr  viel  Nützliches  herauskommt,  mindestens  für
diejenigen,  die  sich  daran  beteiligen."
„Welche  Aufgabe  hat  nach  Ihrer  Meinung  die  Schülerzeitung  zu  erfüllen?  Ist  sie
ein  Organ  der  SMV  oder  mehr?"
„Sie  ist  einmal  ein  Organ  der  SMV  und  der  Schülerschaft,  bietet  für  alle  eine  Mög
lichkeit,  die  daran  teilnehmen  wollen,  sich  zu  bewähren  und  mit  Problemen  aus
einanderzusetzen.  Ich  meine  gerade  es  sei  das  Wichtigste,  daß  in  einer  Schüler
zeitung  echte  Fragen  behandelt  werden  in  dem  Gespräch  der  Schüler  untereinander.
Die  Schülerzeitung  gibt  die  Möglichkeit,  solche  Dinge  zu  üben.  Deshalb  sollten  die
Schüler  weitgehend  selbständig  an  ihr  arbeiten  können.  Ich  möchte  dazu  aber  auch
ganz  deutlich  sagen,  daß  ich  nicht  für  eine  absolute  Freiheit  der  Schülerzeitung  bin.
Schüler  stehen  in  einem  besonderen  Verhältnis  zur  Schuie,  und  die  Schülerzeitung
ist  ein  Teil  der  Schule.  Infolgedessen  kann  darin,  wie  in  der  öffentlichen  Zeitung
nicht  alles  unter  der  Berufung  auf  die  allgemeine  Pressefreiheit  erscheinen.  Solange
eine  Schülerzeitung  im  Rahmen  der  Schule  steht,  muß  sie  sich  an  gewisse,  aller
dings  sehr  weit  gefaßte  Grenzen  halten,  die  ihr  von  der  Schule  gesetzt  werden."
„Herr  Direktor,  wir  danken  Ihnen  sehr  für  dieses  Gespräch!"

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�m u r

„Das  Abitur",  so  sollte  das  Rahmenthema  dieser  Ausgabe  lauten.  Was  daraus  ge
worden  ist,  liegt  nun  vor  euch:  einige  spärliche  Seiten,  die  sich  mit  diesem  Thema
befassen.  Der  Grund  dafür  ist  bei  der  mangelnden  Mitarbeit  der  Schülerschaft
und — wir geben es zu — bei der etwas unglücklichen Wahl des Themas zu suchen.
Dennoch  glauben  wir,  daß  diese  Seiten  ausreichen,  um  dem  Thema  Abitur  ein  wenig
Farbe  zu  geben.
Leuchtende  Farben  sind  in  diesem  Sinne  besonders  die  folgenden  bonmots,  die
Hartwig Franke während des vergangenen Jahres in seiner Klasse mitschrieb und
zusammenstellte.  Sie  sollen  (nicht)  als  der  Tätigkeitsbericht  einer  Oberprima  auf
gefaßt  werden.

B o n m o t s

„Welche  Schwierigkeit  ergibt  sich  für  uns  im  Gegensatz  zu  Goethes  Zeit  beim  Ver
ständnis  des  Bildes  Mond?"  —  „Man  kennt  ihn  heute  von  hinten."
„Die  Erdanziehung  wirkt  sich  auf  jeden  Körper  gleich  aus,  egal,  wie  groß  er  ist!"  ■—
„So?  Meinen  Sie?  Dann  bringen  Sie  mir  doch  'mal  morgen  'ne  Lokomotive  mit!"

*

Der  junge  Goethe  glaubt  an  sein  Genie,  wenn  er  sagt:  „Umfangend  umfangen".

*

Beschleunigung  ist  auch  wichtig  bei  Raketen,  z.  B.  ob  die  Augen  aus  dem  Kopf
h e r a u s k o m m e n  o d e r  o b  s i e  d r i n  b l e i b e n .

Wenn  es  uns  gut  geht,  juckt  uns  Deutschen  doch  das  Fell,  guckt  euch  doch  den
K a i s e r  a n !

*

Ich  fühle  mich  schon  immer  in  die  Verteidigung  gedrängt,  wenn  Zeidler  seine  Jacke
a u f m a c h t !

*

Und  dann  merkten  Adam  und  Eva,  daß  sie  nackt  waren,  mit  anderen  Worten,  daß
d a  w a s 

l o s  w a r.

*

L i e b e 

i s t  n i c h t 

i d e n t i s c h  m i t  K ü s s e n .

*

Wenn  der  Lohn  über  das  Existenzminimum  steigt,  schafft  sich  der  Arbeiter  eine
große Familie an, und es gibt eine große Arbeitervermehrung, die den Lohn wieder
u n t e r  d a s  E x i s t e n z m i n i m u m 

f a l l e n 

l ä ß t .

*

„Zu  etwas  erzieht  man  den  Menschen  immer,  zum  Guten  nämlich!"  —
„Sie  sind  gegen  die  Sünde,  nicht?  Ja,  das  sieht  man!"

*

Ich  finde  es  angenehmer,  wenn  man  sich  nach  dem  Tode  verbrennen  läßt.

7

�Rosenmontagmorgen  bei  P.:  Also,  ein  kleines  Fenster  machen  wir  doch  mal  auf,
sonst  wird  man  ja  noch  besoffen!

Sie  wissen  ja,  daß  der  Papst  von  heute  auf  morgen  heiraten  könnte,  wäre  bloß
merkwürdig,  wenn  er  das  heute  noch  tun  würde.

*

*

Mensch,  jetzt  haben  wir  die  ganze  Stunde  gequatscht,  und  Sie  haben  noch  nichts
v e r s t a n d e n !

Ihre  Sonderbemerkungen  sind  samt  und  sonders  besonders  absonderlich.

*

Wenn  ich  nachmittags  4  bis  5  Stunden  Hefte  korrigiert  habe  und  noch  die  Familie
nebenbei  habe,  dann  kann  ich  auch  nicht  mehr  philosophieren,  dann  trinke  ich  lieber
' n e  P u l l e  B i e r !

*

In  der  Beschränktheit  zeigt  sich  erst  der  Meister!

*

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M ü n s t e r / W e s t f .  •  W a r e n d o r f e r  S t r a ß e  3 8  •  R u f  3  4 7  4 7

Im  Hochhaus  „Peter  in  der  Fremde"

8

�Um  einmal  einen  kleinen  Einblick  davon  zu  verschaffen,  was  den  Oberprimaner
erwartet, wenn er eines Morgens zur Schule gekommen ist, um seine Abiturarbeit
in  Deutsch  zu  meistern,  haben  wir  hier  einmal  die  Aufsatzthemen  der  letzten  Prü
fung  zusammengestellt:

A b i t u r a u f s a t z t h e m e n

Das zentralgestellte Thema: Ernst Penzoldt: „Warum es keinen Krieg geben kann!"
Deuten Sie den vorliegenden Text und setzen Sie sich mit ihm auseinander!
O l m  O S t R ' i n  D r .  G r u n a
I. „Mein Weg muß gerade sein. Ich kann nicht wahr sein mit der Zunge, mit dem
Herzen  falsch."  (Picc.  V,  3)
Zeichnen Sie, ausgehend von diesem Wort, die Gestalt des Max Piccolomini aus
S d i i l l e r s  W a l l e n s t e i n !
II. „Mehr als Gold hat das Blei die Welt verändert. Und mehr als das Blei in der
Flinte  das  Blei  im  Setzkasten."  —  Ist  dieses  Wort  eines  Gelehrten  aus  dem  18.  Jahr
hundert  auch  in  unserer  Zeit  noch  gültig?
III. Artikel 5 des Grundgesetzes legt die Pressefreiheit fest. Glauben Sie, daß die
Pressefreiheit ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Staatsordnung ist?
O l  s a  S t R .  S i m o n
I. Georg Trakl, Verfall. — Gedichtinterpretation.
II.  Denken  Sie  darüber  nach,  wie  sich  Menschen,  die  Sie  kennen,  Urteile  bilden
über  Mitmenschen!  Kommen  Sie  zu  einer  Problemstellung,  und  versuchen  Sie,  Ihr
P r o b l e m 
III.  Adolf  Hitler,  Rede  vor  der  Deutschen  Presse,  München,  10.  11.  1938.
Nehmen Sie kritisch Stellung zu der Rede und versuchen Sie — im engen Anschluß
an die Ausführungen Hitlers —, die Aufgabe einer demokratischen Presse zu um
r e i ß e n !

i m  A n s a t z  z u 

l ö s e n !

O l  s b  S t R .  N e u m a n n
I.  Georg  Britting,  Der  Fasan,  Gedichtinterpretation.
II. „Es sind Gedanken, die die Welt verändern, den Lauf der Geschichte bestim
men  .  .  .  Gedanken  .  .  .  können  Welten  aufbauen  und  können  sie,  wenn  die  Dämonie
sie  inspiriert,  zerstören."
Wie  stehen  Sie  zu  diesen  Worten  Reinhold  Schneiders?
III. „Die Technisierung kann nicht Inhalt sein. Alles hängt ab vom Menschen, der
sie vollzieht und trägt. Er muß noch stärker sein als die Kräfte, die er entfesselt,
die  ihm  in  die  Hand  fallen.  Er  soll  ja  regieren,  nicht  regiert  werden."
Läßt  sich  diese  Auffassung  rechtfertigen?

man iriffi sich im 44 Münster

W o l b e c k e r  S t r a ß e  2 5
Te l e f o n  6 4 5 2 7

9

�Einer, „der es geschafft hat", schickte uns diesen Beitrag, einen Stimmungsbericht
über  das  mündliche  Abitur  mit  dem  Titel:

K e i n e  V i v i s e k t i o n

Waren Sie schon einmal während der Frühstüdespause in der Anatomie unserer
Universität?  Nein?  Dort  bietet  sich  Ihnen  nämlich  dieses  Bild;  Auf  den  Tischen  im
Raum liegen Leichenteile umher und friedlich sitzen unsere zukünftigen Mediziner
darum  herum  und  kauen  Butterbrote.
So, und nicht anders müssen Sie sich die Atmosphäre während unseres diesjährigen
Abiturs vorstellen — mit einem kleinen, doch nicht ganz unwichtigen Unterschied:
Es ging nicht um die Haut einer Leiche, der man ja bekanntlich nicht mehr wehtun
kann, sondern um die eigene. Ansonsten, wie gesagt, genau das gleiche. Aber Sie
kennen  die  Anatomie  ja  gar  nicht!  Macht  nichts,  ich  werde  Sie  einmal  mit  in  das
sogenannte  Wartezimmer  unserer  Schule  nehmen.
Vorweg ein Wort: Ersdiredcen Sie nicht, wenn Sie beim Eintreten zuerst gar nichts
sehen, das ist Rauch, Zigarettenrauch genauer gesagt. Ja, Sie haben Recht, es ist
doch erstaunlich, wieviele Schüler mit achtzehn oder einundzwanzig Jahren schon
rauchen  —  oder  es  beim  Abitur  lernen!  Aber  treten  wir  ein!
„Achtzehn, zwanzig". — „Passe". — „Wer ist das denn schon wieder? Unbefugte
haben hier keinen Zutritt! Ach so, du bist es bloß! Hast du wenigstens den Kaffee
mitgebracht?" „Natürlich habe ich den Kaffee nicht vergessen." — Unter uns gesagt,
er hilft keine Spur, aber er gibt einem ein Gefühl für die Wichtigkeit dessen, was
man  tut.  Gestern  sollen  übrigens  einige  junge  Damen  unseren Abiturienten  den
Kaffee  gebracht  haben.  Einmal  und  nie  wieder.  Stellen  Sie  sich  vor,  was  diese
Samariterinnen, diese Engel, alles zu hören bekamen: 1. Sie sollten ihre Zigaretten
stummel  nicht  durchs  Fenster  auf  den  Schulhof  werfen.  2.  Sie  sollten  innerhalb  der
nächsten fünf Minuten das Haus verlassen! Unerhört, nicht wahr?
Achten Sie bitte auch auf die Bücher, die hier auf dem Tisch liegen: Ephraim Kishon:
Jüdische Witze, Tucholsky, Neuss etc. Ach, Sie finden das jetzt schon gar nicht mehr
so komisch? Nicht wahr, ich habe Ihnen ja gleich gesagt, die Atmosphäre steckt an!
. . . Haben Sie das mitbekommen? Dies homerische Gelächter, das gerade das Zimmer
erbeben machte? Sie wollen wissen, worüber da gelacht worden ist? Ich weiß es
nicht, die Abiturienten wohl auch nicht, Hauptsache, es wird gelacht, das befreit
und erleichtert — wovon eigentlich? Ach ja, es ist ja Abitur!
Waren Sie schon einmal in der psychiatrischen Abteilung unserer Universitäts
klinik?  Nein?  Dort  bietet  sich  Ihnen  dieses  Bild:  .  .  .  aber  das  kennen  Sie  doch
alle  —  Sie  sind  ja  auch  Schüler.
Also unterscheidet sich das Abitur in nichts vom normalen Schulbetrieb? Kaum, es
ist  nur  noch  etwas  verrückter.

(Namen bitte nicht ausschreiben, es weiß sowieso jeder, wer diesen Artikel ver
brochen  hat.)

1 0

�Wenn  nun  all  die  „Anfechtungen"  der  Prüfung  hinter  einem  liegen,  man  sich  mit
den  Farben  im  Rockaufsdilag  zeigt,  beginnt  der  zweite,  wesentlich  angenehmere
Teil  des  Abiturs.  Wir  glaubten,  daß  ein  Sextaner  am  ehesten  geeignet  ist,  eine
Entlassungsfeier  zu  beschreihen,  da  er  doch  weitgehend  objektiv  und  bissigen  Rand
bemerkungen  abhold  ist;

Die  Entlassungsfeier
d e r  A b i t u r i e n t e n
W i r  S c h ü l e r  d e s  K o n r a d - S c h l a u n - G y m -
n a s i u m s  h a t t e n  a m  5 .  3 .  1 9 6 6  z u  u n s e r e r
großen  Freude  schulfrei.  An  diesem  Tage
w u r d e n  n ä m l i c h  u n s e r e  A b i t u r i e n t e n 
f e i e r
lich  verabschiedet.  Es  war  ein  großer  Tag
für  sie.  In  der  Aula  hatten  sich  am  Morgen
a l l e  L e h r e r  u n d  v i e l e  G ä s t e  v e r s a m m e l t .
Ich,  als  Sextaner,  befand  mich  ziemlich
h i n t e n 
i c h  a b e r
t r o t z d e m  a l l e s  g u t  s e h e n  u n d  h ö r e n .
U n s e r e  A b i t u r i e n t e n  m a c h t e n  e r n s t e  u n d
feierliche  Gesichter.  Sie  waren  festlich  gekleidet.  Manche  erkannte  ich  kaum  wieder,
weil  ich  sie  vorher  nur  in  Röhrenhosen  und  Pullovern  gesehen  hatte.  Jetzt  sahen
sie  aus  wie  richtige  Männer.  Mit  großer  Geduld  hörten  sie  sich  die  vielen  Reden  an,
die  ihnen  gehalten  wurden.  Einer  der  Redner  rief  ihnen  zu;  „Schlagt  das  Tor  zu
eurer  Schule  nicht  hinter  euch  zu,  sondern  haltet  den  Fuß  dazwischen!"
Zwischen  den  Reden  musizierte  unser  Schulorchester  und  es  sang  unser  Chor.  Die
Abschiedsworte  sprach  unser  stellvertretender  Schulleiter  Herr  OStR.  Dr.  Henke.
Er  gab  den  Abiturienten  die  besten  Wünsche  mit  auf  den  weiteren  Lebensweg.
Dann  verteilte  er  die  Reifezeugnisse.  Ein  Sextaner  rief  die  Namen  der  Abiturienten
auf.  Einzeln  traten  sie  dann  vor  und  nahmen  ihre  Zeugnisse  entgegen.  Der  Sextaner
w u r d e  a u c h  b e l o h n t ;  e r  e r h i e l t  e i n e n  O s t e r h a s e n  a u s  S c h o k o l a d e .
Zum  Schluß  sangen  alle  gemeinsam  eine  Strophe  des  Deutschlandliedes  und  die
Abiturienten  verließen  für  immer  ihre  und  unsere  Schule.  Ob  auch  ich  eines  Tages
zu  den  Glücklichen  zählen  werde? 
Ich  wünsche  es  mir  sehr.  Axel  Spilker  VI  a

i m  S a a l .  V o n  d o r t  k o n n t e 

tieinrich Stenderhoff

Ludgeristraße  114
F e r n r u f  4 4 1  2 0

Universitätsbuchhandlung

1 1

�A b i t u r i e n t i a  1 9 6 6

K l a s s e  O l s a

K l a s s e n l e i t e r :  S t u d i e n r a t  P e t e r s

Norbert  Bartsdi  (Betriebswirt)
Jobst  Brehe  (Arzt)
Josef  Brüggemann  (Dipl.-Ingenieur)
Norbert  Diersdike  (Dipl.-Ingenieur)
Hartwig  Franke  (Philologe)
Heinz-Dieter  Gebhardt  (Dipl.-Ingen.)
Hansjürgen  Gora  (Zahnarzt)
Hans-Midiael  Klages  (Zahnarzt)
Knut  Köhler  (Chirurg)
Hans-Peter  Rapp  (Arzt)

K l a s s e  O l s b
Klassenleiter:  Studienrat  Neumann
Thomas  Abeler  (Arzt  und  Psychiater)
Norbert  Adams  (Volksschullehrer)
Helmut  Drees  (Volksschullehrer)
Dieter  Ewald  (Philologe)
Reinhard  Fricke  (Jurist)
Hans-Peter  Gausepohl  (Philologe)
Reinhard  Gramatke  (Bau-Ingenieur)
Bernhard  Helmer  (Volksschullehrer)
Klaus  Hilgemann  (Philologe)
Holger  Koch  (Volksschullehrer)

K l a s s e  O l m
Klassenleiter:  O.-Studlenrat  Schormann
Christian  Badde  (Betriebsw.  od.  Jurist)
Rudolf  Bartholome  (Jurist)
Hans-Georg  Dense  (Jurist)
Dieter  Gerth  (Volkswirt)
Hans-Dieter  Görtz  (Biologe)
Ingo  Groll  (Wirtschaftsingenieur)

1 2

Hans-Josef  Runde  (Betriebswirt)
Henner  Sdieer  (Philologe)
Rainer  Schnieders  (Volkswirt)
Rudolf  Schulz  (Arzt)
Joachim  Schwarz  (Soziologe)
Wolfgang  Stoye  (Philologe)
Peter  Tergeist  (Journalist)
Ludwig  Winter  (Arzt)
Edmund  Zeidler  (Realschullehrer)

Bernhard  Laukamp  (Polizeioffizier)
Ulrich  Marx  (Jurist)
Heribert  Möllers  (Volksschullehrer)
Peter  Navaratin  (Betriebswirt)
Franz  Paulus  (Journalist)
Hubertus  Pröbsting  (Soziologe)
Dieter  Rosenthal  (Volksschullehrer)
Rudolf  Ferner  (Archäologe)
Fritz-Michael  Wedner  (Philologe)
Karl-Jürgen  Weitkamp  (Einzelh.-Kfm.)

Klaus  Günther  (Dipl.-Physiker)
Eberhard  Pauls  (Arzt)
Klemens-August  Wattendrup  (Arzt)
Magnus  Westermann  (V.-Schullehrer)
Thomas  Wirz  (Dipl.-Ingenieur)
Hans-Henning  Wrieg  (Arzt)

�Berlin  -  mit  vier  Augen

Es gibt wohl kaum jemanden, der, audi nur ein wenig eingeweiht in die Probleme
des geteilten Deutschland, die Berliner Mauer nicht mit einem unbehaglichen Gefühl
hinter  sidi  läßt,  sei  er  nun  Deutscher,  Franzose,  Engländer  oder  —  einige  tausend
Kilometer  entfernt  —  Amerikaner.  So  glaubten  wir,  daß  es  einmal  Interessant  sei,
von  einem  Berlin-Besuch  eines  unmittelbar  Betroffenen,  eines  Deutschen  und  eines
Amerikaners,  oder  besser  einer  Amerikanerin,  zu  hören.
Betsy Bott, Schülerin einer High School, besuchte Berlin im Rahmen eines AFS-
Aufenthaltes  in  Deutschland;  Ulrich  Wiechers  nahm  an  einer  Berlin-Fahrt  der
Landesjugendpresse  teil.
Beide  Artikel  zeigen  in  der  Thematik,  im  Ton  und  in  der  Betrachtungsweise  inter
essante  Unterschiede,  was  uns  fragen  ließ:  Wie  sieht  ein  deutscher  Schüler  und  wie
R e d a k t i o n .
e i n e 

a m e r i k a n i s c h e 

S c h ü l e r i n 

B e r l i n ? 

D i e 

It  was  a  cold,  crisp  afternoon  in  December  as  we  all  stood  on  John  F.  Kennedy  Platz
in front of the Schoneberg Rathaus, the town hall of West Berlin, waiting for the
bus  to  come,  impatient  and  a  bit  uneasy.  A  few  of  the  kids  gave  things  such  as
address  books  to  the  chaperones  for  safe  keeping.  No  printed  material  is  allowed
i n t o 

t h e  E a s t  S e c t o r.

Während,  wie  auch  nach  Ihrer  Kursus
zelt  würden  wir  uns  freuen,  wenn  Sie
unsere  Tanzschule  zu  Ihrem  Treffpunkt
machen  würden.  Daher  empfehlen  wir
ihnen  unsere  Tanztees,  die  zu  den  be
k a n n t e n  Z e i t e n  s t a t t fi n d e n :

Ta n z s c h u l e

Eugen  Wichtrup
Münster,  Harsewinkelgasse  1-6
Te l e f o n  4 3 9 9 2

M i t t w o c h  1 6 . 3 0 - 1 9 . 0 0  U h r

Samstag  16.30-19.00  Uhr
1 9 . 3 0 - 2 2 . 0 0  U h r

Sonntag  16.30-19.00  Uhr
1 9 . 3 0 - 2 2 . 0 0  U h r

Der  Einlaß  erfolgt  eine  Viertelstunde
vor  Tanzteebeginn.

1 3

�Finally  the  bus  came.  We  were  greeted  by  a  West  Berliner,  who  then  proceeded
to  record  our  passport  numbers  in  a  large  book;  where  we  also  bad  to  declare  bow
mudi  money  we  bad  with  us.
As  we  neared  Checkpoint  Charlie,  our  West  Berliner  left  us.  We  began  to  see
border guards patrolling, machine guns tucked neatly under their arms. From this
time  on,  we  were  carefully  observed  from  two  or  three  different  spots,  by  men  and
w o m e n  w i t h  b i n o c u l a r s .
The bus proceeded through the obstacle course of barriers, and then parked on the
other side, waiting for inspection. In our typical AFS manner, we joked the whole
time;  flirting  with  the  guards,  msking  faces  at  the  guys  with  binoculars,  digging
interestedly  into  our  camera  bags  —•  only  to  come  out  with  a  sandwich  or  a  banana
or  marzipan.
After waiting another half hour (I think they were determined that we see it in the
dark), the inspector came. He checked our passports again, inspected the inner
specifications of the bus and all the other nooks and crannies where something
might be hidden. It took us, in all, an hour and a quarter.
Our East Berliner guide then began his tour, in both English and Deutsch. We were
allowed one minute to take a picture — picture can be taken of anything except
the  checkpoint  —  when  something  of  interest  came  by.  We  got  out  only  twice;
once  to  look  at  the  Church  of  the  Archbishop,  and  the  second  time  at  a  tourist
bureau  where  we  could  buy  postcards  and  the  like.
We were all impressed by the wide, spacious streets; although they seemed that
way only because they were empty. Just about every other street is named after
either  Marx  or  Engels.  Many  of  the  subway  stations  are  closed,  since  they  are
connected  with  the  west.  Most  of  the  stores  were  small  in  comparison  with  those
in West Berlin. The prices on the whole are higher; a man's shirt in the east cost
95 marks, and in the west is 25 marks. There was only one street decorated for
C h r i s t m a s .
We toured in one area only, but we did get to see it from all angles. We saw the
Humboldt  University,  the  new  Chinese  Embassy,  the  Marx-Engels  Platz,  where
May  Day  celebrations  and  the  like  are  held;  the  Modern  Education  Bureau,  the
Modem Workers Bureau, and the Modern Government buildings. The large apart
ment complexes were always pointed out, but followed with; "They are not modern
and  are  inadequate  and  will  be  torn  down  and  rebuilt  in  a  few  years."  Also:
„Reconstracting churches comes after reconstracting apartment houses."
We were also shown points of cultural interest, of which East Berlin holds many;
Heinrich  Heine's  grave;  the  last  house  of  Berthold  Brecht,  an  immense  facade  from
a castle of the middel ages, an old Huguenot cathedral, a fully restored Kaiser's
palace (I think) the famous Schiller Theatre and the many galleries containing art
of  all  periods.
We had seen the good side of East Berlin; but, as we neared the wall, were brought
back  to  the  rather  ugly  reality. After  another  round  of  inspection,  this  one  more
thorough and including searching under the bus, in the luggage places, even in the
engine, we were cleared. They are careful. As we waved good-bye to our guide,
we all simultaneously breathed a sigh of relief — someone remarked „Eighty per
c e n t 
- B e t s e y  B o t t -

a l w a y s 

( 8 0 V o ) 

c o m e 

b a c k . " 

1 4

�Co

c
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h 

< P

KURSBUCH 1366
für

Brieftaschen

S o  h e i ß t  u n s e r e  B r o s c h ü r e
mit  vielen  billigen  Reisemöglichkeiten
in  die  meisten  Länder  Europas.
So  kostet  für  Schüler  zum  Beispiel
e i n e  F a h r k a r t e  v o n  M ü n s t e r  n a c h
Stockholm  78,-  DM
Nürnberg  32,—  DM
L o n d o n  5 6 , 5 0  D M
P a r i s  4 5 , 5 0  D M
Diese  Preise  sind  für  Sie  gerade
richtig.  Sollte  es  im  Sekretariat  Ihrer
S c h u l e  d i e s e s  K u r s b u c h  n i c h t  m e h r
geben,  erfahren  Sie  w/eitere  Einzel
heiten  gern  bei  uns.

Deutscher  Studenten-Reisedienst
Studenten-Reisedienst  Münster,
Schloßplatz  1,  Ruf  55565
Bürozeit:  Mo  -  Fr  10  -12  Uhr,  Mo,  Mi,  Fr  14  -16  Uhr

Als  man  mir  das  Programm  schickte,  stand  es  fest:  Ich  würde  an  der  Berlinfahrt
teilnehmen,  die  die  Landesjugendpresse  in  diesem  Jahre  veranstaltete.^  Doch  der
Umfang  des  Programms  erschreckte  mich.  All  dies  sollten  wir  in  sieben  Tagen
„verdauen"?  Erst  einmal  die  Museen.  Da  war  ein  Besuch  des  Dahlemer  Museums
geplant,  Besuche  der  Kunstgalerie,  der  Kulturhistorischen  Abteilung,  der  Galerie
des  20.  Jahrhunderts  und  des  Pergamonmuseums.  Dann,  was  man  schlechthin  als
Sahenswürdigkeit  bezeichnet:  Das  Schloß  Bellevue,  das  Charlottenburger  Schloß,
Siegessäule,  Brandenburger  Tor,  Gedächtniskirche.  Und  abends  dann:  Theaterauf-
führungenl  Zur  Auswahl  standen  „Der  eingebildete  Kranke"  von  Möllere,  „Warten
auf  Godot"  von  Beckett,  „Das  Leben  des  Galilei"  von  Brecht  und  von  Goethe
„Iphigenie  auf  Tauris".  Und  dann  hatte  ich  auch  noch  private  Wünsche:  ich  wollte
einen  Abend  bei  den  „Stachelschweinen"  verbringen.  Eins  stand  für  mich  schon  vor
der  Fahrt  fest:  Langeweile  würden  wir  nicht  haben.  Dazu  bietet  Berlin  zuviel.  Und
dann  habe  ich  mir  sagen  lassen,  daß  früher,  in  den  „Zwanziger  Jahren",  in  Berlin
n o c h  m e h r  „ l o s  w a r " .
Schon  der  erste  Tag  unseres  Aufenthaltes  war  voll  ausgefüllt:  Vormittags  bekamen
wir  einen  ersten  Uberblick  bei  einer  Stadtrundfahrt,  nachmittags  hörten  wir  ein
Referat  beim  Presse-  und  Informationsamt  Berlin.  Doch  blieb  am  späten  Nachmittag
noch  etwas  Freizeit.  Ich  ging  nach  einem  kurzen  Bummel  über  den  Kurfürstendamm,
dem  neuen  Zentrum  Berlins,  in  das  berühmte  Cafe  Kranzler.  Von  der  überdachten
Terrasse  kann  man  den  „Kudamm"  überblicken.  Die  langen  Reihen  der  in  vier  Spu
r e n 
i s t  a u c h  d e r  S t r o m  d e r  M e n s c h e n  a u f

f a h r e n d e n  A u t o s  s i n d  o h n e  E n d e .  E n d l o s 

1 5

�den  breiten  Bürgersteigen.  Zwischen  den  Wortfetzen  in  Berliner  Mundart,  die  ei
nem  zufliegen,  ist  auch  häufig  die  breite  Sprache  des  Amerikaners  zu  hören.
An  der  Autobushaltestelle  schräg  gegenüber  kommen  und  fahren  die  für  Berlin
so  typischen,  gelben  Doppelstockbusse  ohne  Unterbrechung.  Manchmal  halten  dort
drei  oder  noch  mehr  solcher  Ungetüme  auf  einmal.  Aus  den  U-Bahn-Ausgängen,  die
man  an 
iliren  blauen  Leuchtschriften  schon  von  weitem  erkennen  kann,  kommt,
immer  wenn  ein  Zug  eingefahren  ist,  ein  Schwärm  von  Menschen.
Inzwischen  ist  es  schon  dunkel  geworden.  Die  Leuchtreklamen  an  den  großen  Kauf
häusern,  Büros  und  Kinos  leuchten  kilometerweit  die  Straßen  entlang.  Zu  meiner
Linken  läuft  der  Kurfürstendamm  genau  auf  das  neue  Wahrzeichen  von  Berlin,  das
Europacenter,  zu,  einem  riesigen  Bau  mit  Büros,  Kinos,  Gaststätten,  Geschäften,
einer  Eisbahn  und  dem  bekannten  Kabarett,  den  „Stachelschweinen".  Alle  Büros
in  den  mehr  als  zwanzig  Etagen  sind  erleuchtet.  Davor  erhebt  sich  von  Scheinwerfern
angestrahlt  der  zerstörte  Turm  der  Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Der  Herr,  der  sich  im  überfüllten  Kranzler  zu  mir  gesetzt  hat,  muß  wohl  meinen
bewundernden  Blick  gesehen  haben.  „Ja",  sagt  er,  „es  ist  schon  eine  großartige
Stadt,  dieses  Berlin!"
Bisher  waren  wir  nur  im  Westen  der  Stadt  gewesen.  Am  Sonntag  wollten  wir  in
kleinen  Gruppen  den  Ostsektor  besuchen.  Mit  der  U-Bahn 
fuhren  wir  bis  zum
Bahnhof  Friedrichstraße,  der  schon  im  sowjetisch  besetzten  Teil  Berlins  liegt.  Nur
hier  ist  die  Mauer  für  den  Besucher  aus  dem  Westen  geöffnet.  An  den  Paßkontroll
stellen  standen  schon  lange  Schlangen  von  Menschen.  Heute  war  nämlich  der  letzte
Tag  des  Passierscheinabkommens.  In  dem  engen  Warteraum  unter  den  Geleisen  des
Bahnhofs  warteten  wir  darauf,  daß  einer  der  Volkspolizisten,  die  an  den  Türen
standen,  unsere  Nummern  aufrufen  würde,  über  uns  donnerten  die  Züge  hinweg.
Wir  fühlten  uns  etwas  bedrückt  in  diesem  engen  Raum.  Nur  flüsternd  versuchten
wir,  dieses  Gefühl  zu  überwinden,  indem  wir  über  irgendetwas  redeten.  Nach  einer
S t u n d e  w a r e n  w i r  w i e d e r  b e f r e i t .
Unser  erster  Weg  führte  uns  zum  Brandenburger  Tor.  Wir  wollten  es  auch  einmal
von der anderen Seite sehen. Welcher Unterschied zu „drüben"! Drei, vier Autös^.
einige  wenige  Spaziergänger,  meist  Westberliner  mit 
ihren  Verwandten  aus  dem
O s t e n  d e r  S t a d t .
Diese  leere  Straße  mit  den  Trümmergrundstücken,  die  erst  jetzt  aufgebaut  werden,
mit  den  wenigen  Geschäften,  den  vermauerten  U-Bahnschächten,  das  sollte  Berlins
ehemalige  Prachtstraße  „Unter  den  Linden"  sein?  Das  der  berühmte  Alexanderplatz,
das 
frühere  Zentrum  Berlins,  das  der  „Alex"?  Warum  stand  wohl  der  Verkehrs
polizist  auf  seinem  Leitstand  auf  der  Kreuzung,  warum  standen  dort  Ampeln,  wenn
doch  außer  einigen  alten  Bussen  kaum  ein  Auto  fuhr?
Später  sahen  wir  den  zerstörten  Dom,  das  aus  roten  Ziegelsteinen  erbaute  Stadt
rathaus;  die  nur  teils  wiederaufgebauten  Prachtbauten  auf  beiden  Straßenseiten,  sie
e r i n n e r t e n  a n  e i n e  a n d e r e  Z e i t .
Der  Kellner  in  dem  Lokal,  das  wir  nach  langem  Suchen  und  Fragen  endlich  gefunden
hatten,  sagte  etwas  vage:  „Drüben  bei  Euch  ist  es  wohl  besser?"  Ich  glaube,  wir
w a r e n 
- w c s -

v e r l e g e n , 

g i n g e n . 

e t w a s 

a l s 

w i r 

1 6

�Prinzessin  Turandot

Eine  überzeugende  Inszenierung  unserer  Sdiulspielschar

Am  Freitag,  dem  4.  März,  und  am  Dienstag,  dem  8.  März,  wurde  in  unserer  Aula
„Die  Eroberung  der  Prinzessin  Turandot"  von  Wolfgang  Hildesheimer  aufgeführt.
Nach  einer  kurzen  Begrüßungsrede  von  Dr.  Henke,  in  der  er  den  Spielern  und
Dr.  Klockenbusch,  dem  Spielleiter,  Dank  sagte,  öffnete  sich  der  Vorhang  zum  ersten
Akt.  Die  Bühne  bot  ein  farbenprächtiges  Bild,  das  durch  die  gelungene  Beleuchtung
u n t e r s t ü t z t  w u r d e .
Wenn  auch  keine  vollendete  Theaterkunst  geboten  wurde  und  die  Gestaltung  der
Rollen  nicht  allzu  differenziert  war,  so  gehörte  die  Aufführung  dennoch  zu  den
besten,  die  von  münsterischen  Schülern 
letzter  Zeit  geboten  wurden.  Der
tragikomische  Charakter  des  Stückes,  das  Hildesheimer  selbst  Tragik-Komödie
nennt,  kam  deutlich  zum  Ausdruck.  Zudem  ist  es  den  Schauspielern  gelungen,  den
Zuschauern  im  Sinne  des  Autors  „das  China  der  Sage,  also  nicht  das  China  der
Chinoiserie"  vorzuspielen.
In  diesem  China  lebt  der  Kaiser  mit  seiner  Tochter  Turandot,  deren  anfänglicher
Hochmut  und  spätere  Liebe  zu  dem  „falschen  Prinzen  von  Astrachan"  hervorragend
glaubhaft  von  Barbara  Kopka  dargestellt  wurden.  Die  Prinzessin  mißt  sich  mit  all
ihren  Freiern  in  einem  Gespräch  und  hat  bisher  jeden  besiegt.  Daher  ist  jetzt  die
Thronfolge  des  Reiches  bedroht,  und  Turandot  soll  den  Prinzen  eines  Nachbarreiches
heiraten.  Stolz  weigert  sie  sich  und  ruft  den  Hof  zur  Prüfung  des  zwanzigsten  Freiers

in 

1 7

�zusammen.  Dieser  zeigt  sich  ihr  ebenbürtig  —  nicht  nur  in  der  Prüfung,  sondern  vor
allem  in  der  sdiauspielerisch  überzeugenden  Leistung,  die  Joachim  Schwarz  zeigte.
Die  Prinzessin  erkennt  den  unerwarteten  Sieg  des  Prinzen  an  und  beginnt,  diesen
Freier  zu  lieben.  Als  sich  herausstellt,  daß  er  einen  falschen  Namen  trägt  und  nur
ein  Abenteurer  ist,  hält  sie  trotzdem  zu  ihm.  Zugunsten  ihrer  Sklavin  Pnina  ver
zichtet  sie  auf  den  „echten  Prinzen  von  Astrachan",  der  inzwischen  das  chinesische
Reich  erobert  hat.  Obwohl  sie  ihren  Stand  als  Prinzessin  verloren  hat,  ist  sie  gemein
sam  mit  dem  falschen  Prinzen  dem  neuen  Kaiser  von  China,  der  begeisternd  dumm
und  barbarisch  dargestellt  wurde,  weit  überlegen.
Wenn  mancher  Zuschauer  der  Premiere  das  Ende  der  Aufführung  herbeigesehnt  hat,
so  ist  das  einzig  auf  die  harten  Stühle  und  das  Fehlen  einer  Pause  zurückzuführen.
Sonst  war  diese  Schulinszenierung,  von  dem  schlichten  Bühnenkleid  bis  zu  dem
guten  Zusammenspiel  der  einzelnen  Darsteller,  gelungen  und  hat  herzlichen  Beifall
bei  Publikum,  Eltern,  Schülern  und  Lehrern  gefunden.
Wie  uns  Dr.  Klockenbusch  vor  der  Aufführung  gesagt  hatte,  bot  die  Bühne  wiederum
Schwierigkeiten  für  die  Aufbauten.  Er  erwähnte,  daß  die  Bühne  keine  ausreichende
Tiefe  habe,  und  somit  die  Weite  räumlich  schwer  hervorzuheben  sei.  Außerdem
gäbe es ständig Schwierigkeiten mit der Beleuchtung. Die Beleuchtungsanlage liegt
am  hinteren  Ende  der  Aula  und  sei  durch  ein  Telefon  mit  der  Bühne  verbunden,  das
a b e r  z u r  Z e i t  a u ß e r  B e t r i e b  s e i .
Um so höher ist die Leistung der Spielschar zu bewerten, der es allen Schwierig
keiten  zum  Trotz  gelungen  ist,  Hildesheimers  Stück  so  eindrucksvoll  zu  inszenieren!
-  r a b  -

1 8

�E L E K T R O N I K

Wir  bauen  einen  Diodenempfänger

Die  moderne  Elektronik  ist  aus  unserem  Leben  nicht  mehr  wegzudenken.  Jeder  weiß,
was  ein  Radio  ist;  aber  wie  funktioniert  es?  Deshalb  wollen  wir  nun  etwas  über  die
Radio-Technik  erfahren  —  keine  Angst,  es  ist  ganz  leicht.  Wir  fangen  klein  an  und
bauen  uns  zunäciist  einen  Diodenempfänger;  was  das  ist,  werden  wir  noch  sehen.
Zuerst  muß  ich  noch  einiges  über  unsere  zukünftige  Arbeit  sagen:
Ich  werde  die  Bauanleitung  so  einfach  wie  möglich  schreiben.  Wenn  ihr  euch  genau
an  meine  Anleitung  haltet,  werdet  ihr  keine  Fehler  machen.  Ich  habe  alle  Geräte
selbst  gebaut,  so  daß  sie  auch  wirklich  funktionieren.  Für  eine  erfolgreiche  Arbeit
müßt  ihr  folgende  Regeln  beachten:
1.  Bevor  ihr  mit  dem  Basteln  anfangt,  lest  erst  sorgfältig  die  Bauanleitung  durch!
2.  Benützt  nur  Qualitätsmaterial  mit  den  genau  angegebenen  Werten!
3.  Versucht,  die  einzelnen  Vorgänge  zu  verstehen;  so  kann  man  manchmal  einen
F e h l e r  s e l b e r  w i e d e r fi n d e n .
4.  Experimentiert  nie  mit  euch  noch  unbekannten  Radioteilen  oder  Geräten,  von
denen  ihr  nicht  wißt,  wie  sie  sich  verhalten  werden!  Vor  allem  muß  vor  der  Arbeit
mit  zu  hohen  Spannungen  und  Strömen  gewarnt  werden!  Finger  weg  von  der  Steck
dose!  Das  Lichtnetz  arbeitet  mit  einer  Spannung  von  220  Volt.  Diese  Spannung  ist
lebensgefährlich!  Für  unsere  späteren  Versuche  benötigen  wir  nur  völlig  ungefähr
liche  Batterien  mit  einer  Spannung  von  4,5  oder  9  Volt.
5.  Achtet  darauf,  daß  sich  keine  Teile  berühren  können,  die  sich  nicht  berühren
dürfen.  Alle  Kontakte  müssen  mechanisch  und  elektrisch  einwandfrei  sein.  Für
einige  Radioteile  gibt  es  besondere  Anwendungsregeln,  die  genau  beachtet  werden
müssen!  Wenn  ihr  trotzdem  einmal  einen  Fehler  gemacht  habt,  so  könnt  ihr  eure
Fragen auf einen Zettel schreiben und in einen der SMV-Briefkästen werfen. Wenn
es  mir  eben  möglich  ist,  werde  ich  euch  mit  Rat  und  Tat  zur  Seite  stehen.  Und  nun
noch  eine  wichtige  gesetzliche  Bestimmung:
Das  Abhören  von  Rundfunksendungen,  auch  mit  unserem  kleinen  Empfänger,  ist  nur
statthaft,  wenn  in  eurem  Haushalt  bereits  eine  Rundfunkgenehmigung  vorhanden
u n d  d i e  G e b ü h r  d a f ü r  b e z a h l t 
So,  nun  können  wir  beginnen.
Wir  wollen  uns  zunächst  ein  kleines  Diodengerät  (auch  Detektorenempfänger  ge
nannt)  bauen.  Diodengerät  heißt  es,  weil  nur  eine  sogenannte  Demodulationsstufe,
deren  Hauptbestandteil  eben  eine  Diode  ist,  verwendet  wird.  Diese  Stufe  ist  zwar
auch  in  anderen,  größeren  Radios  vorhanden,  aber  im  Gegensatz  zu  unserem  Gerät

i s t .

b a s t e l t , 

W e r 
k o m m t  w e i t e r !
M e s s g e r ä t e  —  E l e k t r o n i s c h e  B a u e l e m e n t e

A l l e s 

f ü r 

d e n 

B a s t l e r

W i n d h o r s t s t r a ß e 

1 3 

- 

F e r n r u f 

4 3 8 0 0

1 9

�haben  die  größeren  Radios  noch  andere  Stufen  und  Eigenschaften,  weshalb  sie  auch
anders  benannt  werden.  Allerdings  ist  bei  unserem  Diodengerät  die  Lautstärke  so
gering,  daß  wir  nur  mit  einem  Kopfhörer  hören  können.  Wenn  ihr  lauten  Empfang
haben  wollt,  könnt  ihr  euren  selbstgebastelten  Empfänger  an  einen  NF  (=  Nieder
frequenz,  was  das  ist,  werden  wir  später  noch  erfahren)  -Verstärker,  beispielsweise
an  ein  großes  Radio,  anschließen.
In  diesem  Fall  müßt  ihr  den  Kopfhörer  wieder  abnehmen  und  an  den  beiden  Kon
takten,  wo  vorher  die  Anschlüsse  des  Kopfhörers  waren,  zwei  Drähte  befestigen.
Diese  Drähte  steckt  ihr  dann  in  die  Anschlußbuchsen  eures  großen  Radios,  wo
normalerweise  ein  Mikrophon  angeschlossen  wird,  ist  solch  ein  Anschluß  nicht  vor
handen,  so  müßt  ihr  die  Drähte  in  die  Tonabnehmerbuchsen  einführen,  in  die  sonst
die  Anschlüsse  eines  Schallplattenspielers  gesteckt  werden.
Da  bei  unserem  Radio  keine  sogenannte  Hochfrequenz-Verstärkerstufe  vorhanden
ist,  ist  es  unbedingt  erforderlich,  daß  ihr  gute  Erdung  und  Antennen  benutzt;  warum,
werden  wir  später  nodi  sehen.  Wenn  diese  Bedingungen  nicht  erfüllt  werden,  ist  ein
Empfang  unmöglich.  Als  Antenne  verwendet  ihr  am  besten  eure  Hausantenne.  Ihr
m ü ß t  d i e  A n t e n n e n s t e c k e r  a u s  d e r  R ü c k s e i t e  d e s  R a d i o s  h e r a u s z i e h e n  u n d  m i t  d e m
kleinen  Diodengerät  verbinden.  Für  die  Erdung  braucht  ihr  einen  zweiten  Draht.
Das  eine  Ende  befestigt  ihr  an  dem  Diodengerät,  das  andere  an  einem  Wasser-  oder
Heizungsrohr  (an  der  betreffenden  Stelle  müßt  ihr  vorher  die  Farbe  abkratzen!).
Nun  kommen  wir  zum  Bau  des  Empfängers.  Folgende  Teile  werden  dazu  benötigt;
1  Drehkondensator  500  pF  (=  Picofarad)
1  Germaniumdiode  (am  besten  eine  OA  79,  weil  wir  sie  dann  später  vielleicht  noch

gebrauchen  können)

i s o l i e r t e n  S c h a l t d r a h t .

1  Kopfhörer
1 Spule (0 3 cm, 100 Drahtwindungen)
u n d  e t w a s 
Diese  Teile  kauft  ihr  am  besten  in  einem  Radio-Spezialgeschäft.  Bei  anderen  Radio-
händlem  werdet  ihr  diese  Teile  wohl  kaum  bekommen,  da  sie  gewöhnlich  nui
fertige  Geräte  und  keine  Einzelteile  verkaufen.
Von  den  oben  genannten  Teilen  können  wir  nur  die  Spule  selbst  herstellen.  Wir
benötigen  dazu  eine  Papprolle  mit  einem  Durchmesser  von  etwa  3  cm,  ferner  einen
etwa  1,30  m  langen  und  0,5  mm  starken,  lackisolierten  Draht.  Die  Bewicklung  ist
aus  der  Zeichnung  zu  ersehen:

1 0 0  W i n d u n g e n

1 . 

A n s c h l u ß

4 .
1.»  2,,  s  2,  Anschluß

L o c h

2 0

D e r  D r a h t  z w i s c h e n  d e m  1 .  u n d
2.  Loch  und  zwischen  dem  3.  und
4 .  L o c h  v e r l ä u f t 
i n n e r h a l b  d e r
Spule  (gestrichelte  Linie).

�Der  Zusammenbau  der  Teile  ist  verhältnismäßig  einfach:

Folgende  Anschlüsse  sind  miteinander  zu  verbinden:
1.  Kontakt:  1.  Anschluß  des  Drehkondensators  und  ein  Ende  eines  Schaltdrahtes
(vorher  an  beiden  Enden  je  etwa  1  cm  Isoliermaterial  entfernen!)
2.  Kontakt:  Der  zweite  Anschluß  des  Drehkondensators  und  ein  Ende  eines  zweiten
S c h a l t d r a h t e s .
3.  Kontakt:  Das  zweite  Ende  des  ersten  Schaltdrahtes,  ein  Ende  der  Diode,  der
Antennenanschluß  und  ein  Anschlußdraht  der  Spule  (vorher  bei  beiden  Anschluß
drähten  erst  je  etwa  1  cm  Isolierlack  vorsichtig  abkratzen)
4.  Kontakt:  Das  andere  Ende  der  Diode  und  ein  Anschluß  des  Kopfhörers.
5.  Kontakt:  Der  andere  Anschluß  des  Kopfhörers,  das  zweite  Ende  des  zweiten
Schaltdrahtes,  der  Erdanschluß  und  der  zweite  Anschlußdraht  der  Spule.
Wie  ihr  die  einzelnen  Anschlüsse  miteinander  verbindet,  sei  euch  überlassen.  Sehr
geeignet  sind  z.  B.  Lüsterklemmen.  Am  besten  ist  es  natürlich,  wenn  ihr  die  An
schlüsse  verlötet.  Allerdings  ist  das  zuerst  nicht  ganz  einfach  und  erfordert  Übung.
(Vorsicht  beim  Einlöten  der  Diode!  Das  Löten  muß  schnell  Vor  sich  gehen!  Außerdem
müssen  die  Anschlüsse  der  Diode  mit  einer  Zange  gehalten  werden.)  Wenn  ihr  bei
eurem  Gerät  noch  kleinere  Ausmaße  erwünscht,  dann  könnt  ihr  die  beiden  Schalt
drähte  weglassen.  Ihr  müßt  dann  den  3.  und  1.  Kontakt  direkt  miteinander  ver
binden,  ebenso  den  5.  und  2.  Kontakt.
Die  Senderwahl  wird  mit  dem  Drehkondensator  vorgenommen  (s.  Pfeil).
Die  Nachteile  unseres  kleinen  Empfängers:  Sehr  geringe  Lautstärke,  Abhängigkeit
von  Erde  und  Antenne.  Die  Vorteile:  Es  wird  keine  Stromquelle  (z.  B.  Batterie)
gebraucht,  kleine  Abmessungen,  einfacher  und  deshalb  auch  billiger  Aufbau.
Falls  jemand  unter  euch  ist,  der  einmal  Funkamateur  werden  möchte  oder  sich  sonst
irgendwie  mit  der  Elektronik  beschäftigt,  so  möge  er  mich  doch  einmal  zu  einem
Gespräch  aufsuchen.  Wenn  sich  genügend  Interessierte  finden,  und  wenn  die  Schul
leitung  damit  einverstanden  ist,  wäre  es  vielleicht  sogar  möglich,  eine  eigene
A r b e i t s g e m e i n s c h a f t 
- h j l —

b i l d e n . 

z u 

2 1

�Abiturient in der Kaufhef AG

Sie  bringen  die  richtige  Schulbildung  mit.

W i r  b i e t e n 

I h n e n

5 Führungslaufbahnen

Ve r k a u f  u n d  E i n k a u f
Personalführung
Verwaltung  und  Organisation
Verkaufstraining
Schaufenstergestaltung

i n  a l l e n  5  L a u f b a h n e n
beginnen  Sie

nicht als Lehrling,
sundern
als Praktikant

S o n d e r a u s
bildung  als
Führungskraft
(6-12  Monate)

Praktikant
(etwa  15  Monate)

Abteilungsleiter
S t e l l v e r t r e t e r
(Substitut)
(2—3 Jahre)

Sie können
mit
24-25  Jahren
bereits
Abteiiungsieiter
sein

�Kennen  Sie  den  Kaufhof?

5 3 
3 8 0 0 0 

W a r e n h ä u s e r n

I s t  e i n  G r o ß b e t r i e b  d e s  E i n z e l h a n d e l s

E r 
m i t 
u n d 
J a h r e s u m s a t z :  2  M i l l i a r d e n
er  wirkt  als  Mittler  zu  den  Märkten  in  Europa  und  Übersee
er  arbeitet  mit  wissenschaftlicher  Betriebslührung

M i t a r b e i t e r n

D a s  k ö n n e n  S i e  w e r d e n :

Abteilungsleiter
für  Verkauf
und  Einkauf
Planung  des
Ve r k a u f s ,
Disposition
des  Einkaufs
u n d  d e r
Lagerhaitung

P e r s o n a l d r e f
Betreuung  aller
personellen
Belange  für  die
300  bis  2900
ivlitarbeiter  des
einzelnen  Waren-
hauses,  Vertretung
des  Geschäfts-
f ü t i r e r s

B ü r o c h e f
Leitung  der
Filialverwaltung
und  -Organisation,
Leitung  der
Auftrags-  und
R e c h n u n g s
b e a r b e i t u n g ,
Kostenpianung

Ve r k a u f s t r a i n e r
Steigerung  der
b e r u fl i c h e n
Leistung  aller
Mitarbeiter  und
E r w e i t e r u n g
Ihres 
W i s s e n s

fachlichen

C h e f d e k o r a t e u r
K ü n s t l e r i s c h e r
A u f b a u  d e r
S c h a u f e n s t e r,
I n n e n a r c h i t e k
t o n i s c h e
Gestaltung  der
Ve r k a u f s r ä u m e

Weiterer  Aufstieg  In  Spitzenpositionen  z.  B.

Geschäftsführer  eines  Warenhauses
Führung  eines  Betriebes  bis  zu
2900  Mitarbeitern,  Überprüfung  der  Umsatz-
und  Einkaufspianung  des  ganzen  Hauses,
örtliche  Repräsentation  des  Unternehmens

Genauere  Angaben  finden  Sie  in  unserer
I n f o r m a t i o n s s c h r i f t :
„Was können Abiturienten im Kaufhof werden ?"
Die  Schrift  erhalten  Sie  bei  der  Personal-
Abteilung der Kaufhof AG, 5 Köln, Postfach 908

Zentraleinkäufer,  Zentraleinkäuferin
Sie  betreuen  jeweils  eine  oder  mehrere
Warengruppen.  Dort  sind  sie  für  die
Zusammensetzung  des  Sortiments  und
den  Einkauf  für  das  gesamte  Unternehmen
in  weltweitem  Maßstab  verantwortlich.
Genauer  Marktüberblick 
und  beste  Warenkenntnisse  sind
Vo r a u s s e t z u n g .

in-  und  Ausland

im 

An  die  Personalabteilung
der  Kaufhof  AG,  5  Köln,  Postfach  908
Bitte  senden  Sie  mir 
Informationsschrift 
Name:
Vorname:

für  Abiturienten

ihre

W o h n o r t :

S t r a ß e :

�Memoiren  eines  Spickers
Wißt  Ihr,  was  ein  Spieker  ist?  Nein?  Ein  Spicker  ist  ein
ganz  normaler  Mogler!
So  ein  Spicker  war  ich.  Ich  war  nicht  ein  ganz  gewöhnlicher
dieser  Sorte,  nein,  ich  war  ein  verflucht  guter  Spicker!  Ich
war  ein  Schrecken  der  Lehrer,  aber  nie  konnte  man  mir
etwas  nachweisen.  Dann  aber  hat  einer  Verdacht  ge
schöpft, 
ich  glaube  es  war  unser  Mathelehrer.  Plötzlich
wußte  es  das  ganze  Kollegium.  Sie  alle  waren  jetzt  miß
trauisch.  Bei  Mathearbeiten  mußte  ich  jetzt  immer  in  die
erste  Reihe,  dort  half  ich  dann  dem  Lehrer  die  Aufgaben
und  was  das  Wichtigste  war,  die  Ergebnisse  mit  vom
Zettel  zu  lesen,  den  er  immer  vor  mir  aufs  Pult  legte.
Einmal  hätte  er  es  eigentlich  merken  müssen,  denn  ich
h a t t e  d e n s e l b e n  R e c h e n f e h l e r  w i e  e r .  A b e r  e r  r e c h n e t e
wohl  mit  meiner  eigenen  Dummheit!

Genauso war es in Latein. Auch hier mußte ich jetzt immer in die erste Reihe. Der
Lehrer legte seine Tasche auf den Tisch, der genau vor meinem stand. Es war jetzt
leicht,  die  Seite  des  Buches  hinter  den  Riemen  zu  klemmen,  und  die  Arbeit  mußte
einfach  gelingen.  Nachher  war  es  eins,  den  Zettel  verschwinden  zu  lassen  und  den
Unschuldigen zu spielen. Einmal wäre es beinahe schief gegangen. Unser Latein
lehrer ging, ohne mir den Beweis meines Spickens zurückgegeben zu haben. Aber
ich  war  ja  nicht  dumm!  Ich  also  hinter  ihm  her,  am  Lehrerzimmer  hatte  ich  ihn
eingeholt  und  bat  ihn,  mir  meinen  Leistungsstand  zu  verraten.  Er  gab  mir  also
seine Tasche zu halten; was dann geschah, ist wohl jedem klar!
So ging es in jedem Fach. Außerdem war mir das Glück, das ja jeder Spicker be
sitzen  muß,  immer  treu.
Dann aber kam die große Wende. Sie trat in der Form unserer neuen Englisch
lehrerin auf. Sie brach mir mein Spickerherz! Kaum stand sie in der Tür, fiel ihr
Blick auf mich und sie sagte: „Gentleman". Konnte ich da anders? Ich fing an zu
lernen,  nein,  zu  büffeln!  Aber  es  half  nicht,  ich  verbaute  eine  Arbeit  nach  der  an
deren. Ich war das Opfer meiner Ehrlichkeit geworden.
Fleute  arbeite  ich  als  Buchbinder.  Ich  muß  Liliput-Wörterbücher  leimen.  -  rab  -
I d e e  v o n  R o l f  G ö t z a

N a c h  e i n e r 

Bernhard Pohlkötier

U n i v e r s i t ä i s - B u c h b i n d e r e i

Münster - Rothenburg 38

Einrahmungen:;  S t i l -  u n d  L e i s t e n -
einrahmungen ■  W e c h s e l - B i l d h a l t e r
Bilder:  Gemälde  •  Reproduktionen
G r a fi k :  S t i c h e •  Lithographien
Radierungen  • H o l z s c h n i t t e

2 4

�£ijfik eines iinzelgängets

Ein  ehemaliger  Schlaunschüler  stellte  in  Mari  aus

führte,  uns 

Er  hatte  uns  eingeladen,  der  Eröffnung  seiner
Ausstellung  am  13.  Februar  im  Theater  der
S t a d t  M a r l  b e i z u w o h n e n .  D a s  G e f ü h l  d e r  Ve r
bundenheit  zu  seiner  alten  Schule  (Theodor
Schulte  Strathaus 
ist  Abiturient  des  Jahres
1918)  muß  es  wohl  gewesen  sein,  was  ihn
dazu 
für  einen  Tag  wenigstens,
und  doch  länger,  Glieder  eines  Kreises  wer
den zu lassen, der durch ein gemeinsames Ele
ment,  das  der  Verbundenheit  zur  bildenden
Kunst,  zusammengehalten  wird.  Theodor
Schulte  Strathaus,  der  während  der  Kriegs
gefangenschaft  seine  künstlerische  Begabung
entdeckte, 
ist  Autodidakt.  Auf  dem  Gebiet
der  Kunst  blieb  er  während  seines  ganzen
Lebens  ein  Einzelgänger,  begründet  in  seiner
Konzessionslosigkeit  und  seinem  unbändigen
Drang  nach  Unabhängigkeit  von  jeglicher
Tradition,  von 
jeglicher  Mode  der  Riditun-
gen.  So  unterwirft  er  sich  keinem  der  -ismen,  sondern  schafft  sich  eine  eigene  Welt,
in  der  er  seinem  seelischen  Empfinden  Ausdruck  geben  kann.  Damit  berührt  der
Betrachter  schon  das  Wesentliche  seines  Schaffens:  Schulte  Strathaus  versteht  es,
das  Augenblickliche  seiner  Seelenlage  zu  bannen  und  im  Bild  zu  einem  Gefüge
werden  zu  lassen.  Doch  nicht  die  Aktion  stellt  die  Motive  seiner  Bilder,  sondern
der  Zustand,  vornehmlich  der  Urzustand.  Wenn  er  die  erschütternd  toten  Fjorde
vor  unseren  Augen  entstehen  läßt,  so  findet  in  dem  Eisigen,  Massiven  dieser  Land
schaft  wieder  das  Sehnen  nach  dem  Urzustand  seinen  Niederschlag.  Wenn  Schulte
Strathaus  Industrielandschaften  gleichsam  seinem  Gedächtnis  entnimmt  und  sie
mit  Seele  füllt,  aber  dennoch  nichts  an  ihnen  beschönigt,  dann  wird  der  Urzustand
in  der  wunderbaren  Symbiose  von  Technik  und  Natur  zur  ihm  wünschenswerten
Atmosphäre.  „Sein"  Wald  ist  Götterdämmerung,  seine  leeren  Hauswände  sind  die
Überbleibsel  einer  Welt,  in  der  die  Menschen  die  große  Katastrophe  nicht  über
standen  haben.  Darum  suchen  wir  vergebens  nach  ihnen  in  seinen  Bildern,  seine
W e l t  k e n n t  s i e  n i c h t .
Uber die karge Landschaft, die reine Natur läßt sich sein Weg zum beinahe ab
strakten  Maler  aufzeichnen.  Die  breiten  Bahnen  in  seiner  Landschaftsmalerei,  weder
oberflächlich  noch  schockierend,  verbunden  mit  der  Glut  seiner  Farben,  deren
Leuchtkraft  er  durch  mancherlei  Technik  zu  steigern  vermag,  führen  Schulte  Strat
haus zwangsläufig auf den Grund der Abstraktion, die sich allerdings nur in An
deutungen  erschöpft.  Deshalb  wäre  es  falsch,  ihn  einen  abstrakten  Maler  zu  nen
nen,  da  doch  der  natürliche  Zusammenhalt  stets  gewährleistet  wird.

2 5

�Wie  bezeichnend  paßt  sich  doch  seine  Technik  in  den  Gehalt  seiner  Bilder  ein!
Neben  dem  Aquarell  und  der  Gouache  finden  wir  eine  nur  ihm  eigene  Wadis-
Kratztedinik,  die  seine  Bereitschaft  zur  ausladenden  Gebärde,  begründet  in  seinem
expressiven  Charakter,  widerspiegelt.
Die  Emotion,  Folge  eines  seelischen  Prozesses  in  ihm,  verbietet  jede  Intellektuali-
s i e r u n g .  T h e o d o r  S c h u l t e  S t r a t h a u s  m a l t 
-

s e i n e  S e e l e . 

- 

I n 

KURZSCHUIJAHRE

o d e r

„Der  Mut  zur  Lücke"

Ein  Gespräch  mit  Herrn  Emst  Günther  Herzberg,  MdL

Nachdem  durch  zahlreiche  Verlautbarungen  in  der  Presse,  im  Rundfunk  und  im
Femsehen,  die  sich  nicht  wenige  Male  widersprachen,  ausschlossen  oder  wenigstens
nicht  auf  einen  Nenner  bringen  ließen,  so  daß  „im  Volke"  der  Eindruck  entstand,
als  wüßten  „die  da  oben"  auch  nicht  so  recht,  was  nun  eigentlich  los  sei,  beschlossen
wir,  uns  Informationen  aus  erster  Hand  zu  besorgen.
Diese  „erste  Hand"  war  Herr  Ernst  Günther  Herzberg,  stellvertretender  Vorsitzen
der  der  FDP-Fraktion  im  Landtag  Nordrhein-Westfalen  und  Mitglied  des  Kultur
ausschusses  des  Landtages.  Von  Beruf  ist  er  Lehrer  an  der  Martin-Luther-Schule  in
Münster,  also  ein  Mann  vom  Fach,  was  man  leider  nicht  von  allen  an  der  Kultur
politik  Beteiligten  sagen  kann.
Last  not  least  war  Herr  Buff,  an  unserer  Schule  bestens  bekannt,  als  Vierter  an
unserer  interessanten  Gesprächsrunde  beteiligt.
Wir stellten zuerst die Frage, wie es zu der Verlegung des Schul Jahresbeginns vom
Oster-  auf  den  Herbsttermin  gekommen  sei.
Dazu  sagte  Herr  Herzberg,  es  gebe  zwei  Gründe.  Zum  einen  sei  die  Bundesrepublik
(ohne  Bayem)  das  einzige  Land  mit  dem  Schuljahresbeginn  im  Frühjahr.  Da  man  im
Augenblick  dabei  sei,  die  Ausbildungsordnungen  innerhalb  der  EWG  einander  an
zupassen,  habe  für  die  Bundesrepublik  die  Notwendigkeit  bestanden,  sich  auf  den
Herbsttermin  umzustellen.  Von  sekundärer  Bedeutung  seien  medizinische  und
pädagogische Gründe, die gegen die bisher geübte Praxis des Beginns zu Ostern
sprächen.  Im  Hamburger  Abkommen  aus  dem  Jahre  1964  sei  von  den  Minister
präsidenten der Länder der Beschluß zum einheitlichen Schuljahresbeginn ab Herbst
1967  gefaßt  worden.  Für  die  Kultusminister  habe  nun  die  Aufgabe  bestanden,  nach
einem Verfahren zu suchen, das einen möglichst reibungslosen Übergang gewähr
leistet. In dem ersten diesbezüglichen Abkommen sei festgelegt worden, das Schul
jahr  1966  solle  das  letzte  mit  Osterbeginn  sein,  das  nächste  solle  dann  schon  im

2 6

�Herbst  1967  seinen Anfang  finden;  alle  zu  Ostern  eingesdiulten  Schüler  sollten
demnach  zur  selben  Jahreszeit  wieder  die  Schule  verlassen,  was  eine  Ubergangszeit
von  13  Jahren  bedeutet  hätte.  Das  erste  normale  Schuljahr  wäre  erst  1980  möglich
geworden.  Zudem  wäre  bei  dieser  Lösung  der  Lehrermangel  erhöht  worden.  —
Allein  in  Nordrhein-Westfalen  hätte  der  Mehrbedarf  bei  5000  Lehrern  gelegen.  Aus
diesem  Grunde  habe  Herr  Prof.  Mikat  vorgeschlagen,  Kurzschuljahre  einzulegen,
die  sich  nicht  allzu  nadrteilig  auswirken  würden,  da  Nordrhein-Westfalen  das
9.  Volkssciiuljahr  einführen  wolle.  Diese  Regelung  sei  nur  in  den  Übergangsklassen
und  Primen  problematisch,  da  der  Stoff  reduziert  werden  müsse.
Die  Verhandlungen  über  diese  Fragenkomplexe  hätten  von  Oktober  1964  bis  Januar
1966 gedauert; in der Öffentlichkeit sei während dieser Zeit eine gewisse berechtigte
Aufregung entstanden, da alle Länder eigene Pläne vorgelegt hätten. Nach dem
Beschluß  der  Ministerpräsidentenkonferenz  der  Länder  in  Berlin  zu  Beginn  dieses
Jahres, der einen gemeinsamen Schuljahresbeginn innerhalb der Bundesrepublik
ab  Herbst  1967  festlegte,  sei  Klarheit  eingetreten.
Hamburg und dem Saarland wurde eine Sonderregelung zugestanden. Die Möglich
keiten  der  Ubergangsregelung,  die  nun  den  einzelnen  Ländern  freistehe,  seien
d i e s e  b e i d e n :
Zwei  Kurzschuljahre  oder  ein  Langschuljahr  mit  Doppelzählung  (d.  h.,  ein  Schüler,
der  Ostern  1966  Obertertianer  ist,  wird  im  Herbst  1967  in  die  Obersekunda  versetzt).
Dieses Langschuljahr wurde nur von Niedersachsen und Schleswig-Holstein ein
geführt, während die süddeutschen Länder, zu denen in diesem Falle auch Nord-
rhein-Westfalen  gehört,  den  Kurzschuljahren  den  Vorzug  gaben.
Parteipolitische  Gesichtspunkte,  so  sagte  uns  Herr  Herzberg,  hätten  bei  dieser  Frage
keinerlei  Rolle  gespielt  {Niedersachsen  mit  SPD-Mehrheit,  Schleswig-Holstein  mit
CDU-Mehrheit).
Auf  die  von  Prof.  Mikat  befürwortete  Stoffverkürzung  angesprochen,  sagte  unser
Gesprächspartner, daß sie auch in den geisteswissenschaftlichen Fächern möglich sei,
wenn die Eigentätigkeit der Schüler gesteigert würde. Im übrigen fordere die Stoff
verkürzung, die sich nach der jeweiligen Ausrichtung der Schule richten muß, von
den  Lehrern  den  „Mut  zur  Lücke".
Wegen  der  verschiedenen  Übergangslösungen  der  einzelnen  Länder  werde  es  beim
Uberwechseln  aus  Nordrhein-Westfalen  in  ein  anderes  Bundesland  möglicherweise
Schwierigkeiten geben, da die bevölkerungsstärksten unter ihnen jedoch zum „süd
deutschen  Bund"  gehörten,  sei  ihr  Umfang  begrenzt.
Die  alte  Ferienordnung  werde  beibehalten,  die  Sommerferien  würden  nicht,  wie  in
anderen  Staaten,  auf  zehn  oder  mehr  Wochen  ausgedehnt.
Leicht  seufzend  schloß  Herr  Herzberg  unsere  Unterhaltung  mit  der  Bemerkung  ab;
„Sie  sehen,  als  Mitglied  des  Kulturausschusses  kann  man  sich  im  Augenblick  nicht
über  Unterbeschäftigung  beklagen."  Walter  Fink  und  Norbert  Frie,  Olsa

2 7

�ENDLICH!

E n d l i c h  k ö n n e n  w i r  d e n  e r s t e n  P r e i s  d e s  A u f s a t z w e t t b e w e r b e s  v e r ö f f e n t l i c h e n !
Es  ist  Peter  Möller,  dessen  Aufsatz  mit  einem  Budipreis  im  Werte  von  15,—  DM
belohnt  wurde.  Den  2.  und  3.  Preis  konnten  wir  nicht  zur  Verteilung  bringen,  da
die  Beteiligung  an  dem  Preisausschreiben  zu  gering  war.
Außerdem  erhält  in  der  nächsten  Woche  noch  jeder  Teilnehmer  eine  Tafel  Schoko
l a d e . 
R e d a k t i o n

D i e 

Mord  im  Schwimmbad

E r i n n e r n  S i e  s i c h  n o c h  a n  d a s  J a h r  1 9 9 9 ?
Jawohl,  1999  geschah  der  geheimnisvolle
Mord,  der  bis  vor  wenigen  Tagen  nicht
geklärt  war.  Es  begann  damit,  daß  man
d i e  L e i c h e  d e s  B a d e m e i s t e r s  F i s c h  a m
R a n d e  s e i n e s  S c h w i m m b a d e s 
f a n d .  D i e
b e s t e n  Ä r z t e  d e r  W e l t  w u r d e n  z u s a m m e n
gerufen,  doch  keiner  konnte  die  Todes
u r s a c h e 
Die  einzige  Spur  war  ein  kreisrunder  Ab
druck  im  Boden,  der  sich  nahe  bei  einem
B a u m  b e f a n d .  S h e r l o c k  H o l m e s  a r b e i t e t e
Tag  und  Nacht,  doch  er  kam  nicht  vor
w ä r t s .  S c h l i e ß l i c h  h a t t e  d e r  M e i s t e r d e t e k
tiv  eine  Idee:  „Vielleicht  verbirgt  sich  der
in  dem  Baum",
Anfang  der  Geschichte 
rätselte  er.  Man  begann,  den  Baum  zu  fällen.  Plötzlich  klapperte  etwas.  Sherlock
Holmes  hechtete  zurück.  Zischelnd  ringelte  sich  eine  Klapperschlange  aus  dem
morschen  Baum  hervor.  Sherlocks  Colt  bellte  zweimal  auf,  und  es  gab  eine  Schlange
weniger.  Vorsichtig  näherte  er  sich  dem  Baum.  Da  lag  ein  Brief.  Er  öffnete  ihn

f e s t s t e l l e n .

Wenn  Sie  irgendein  Bild  vergangener  oder  heutiger
Zeiten  wünschen,  dann  kommen  Sie  zur

^unjti^anbiunQ jotting

S a l z s t r a ß e  2 2

ebenso,  wenn  Sie  ein  Bild  vernünftig  rahmen  lassen  wollen

2 8

�vorsichtig.  „23,  9,  1,  7,  4"  stand  da  geschrieben.  Er  schickte  diesen  Zettel  sofort  ins
Labor.  Der  Dechiffrier-Experte  meldete  am  nächsten  Tag,  er  habe  etwas  Unglaub
liches  entschlüsselt.  Der  Zettel  bedeutete:  „Hat  Dich  die  Schlange  nicht  gebissen,
so  erfahre,  wer  der  Mörder  ist:  Er  heißt  X.  X  bin  ich.  Mein  nächstes  Opfer  bist  Du!"
Alle  erschraken,  nur  Sherlock  Holmes  nicht.  „Jetzt  habe  ich  Dich",  knurrte  er  nur.
Dann  raste  er  davon,  sprang  in  seinen  Ferrari  und  fuhr  mit  halsbrecherisdiem  Tempo
in  Richtung  Bahnhof.  Dort  wurde  gerade  der  Zug  nach  Paris  ausgerufen.  Und  wer
war  dort?  Die  Frau  des  Bademeisters!  „Mitkommen",  meinte  Sherlock  trocken,  setzte
sie  neben  sich  in  seinen  Ferrari  und  fuhr  mit  ihr  zu  ihrer  Wohnung.
„Warum  haben  Sie  Ihren  Mann  umgebracht?"
„Ich,  warum  sollte  ich?"
„Weil  Sie  Allein-Erbin  sind!"
„Unsinn,  wo  sollte  die  Mordwaffe  sein?"
„Ich  habe  sie",  meinte  Sherlock  und  riß  ein  Bild  von  der  Wand.  Im  Bilderrahmen
steckte  eine  winzige  Strahlenpistole.
„Nächstens  starren  Sie  Ihre  Bilder  nicht  so  auffällig  an",  sagte  er  und  führte  sie  ab.
Die  runden  Abdrücke  stammten  von  einer  Bratpfanne,  die  sich  die  Frau  des  Er
mordeten  an  die  Füße  gebunden  hatte,  um  die  Polizei  irre  zu  führen.
Die  Frau  des  Bademeisters  mußte  die  Mörderin  gewesen  sein,  da  sie  als  einzige
wußte,  daß  Sherlock  Holmes  den  Fall  bearbeitete.  Peter  Möller  (IVa)

Rheinischer Hof

Inh.:  Georg  Steingaß  —  Telgter  Straße  22—24,  Ruf  43641/42

H o t e l  —  R e s t a u r a n t  —  B i e r s t u b e

Das  ruhige  Hotel  im  Mittelpunkt  der  Stadt  nach  den  neuesten  Erfahrungen
eingerichtet.  Spitzenleistungen  in  Küche  und  Keller.  —  Weinrestaurant,

separate  Konferenz-  und  Gesellschaftsräume.

Hfathr Uogee

Das  Fachgeschäft  für  gute  Blumenspenden!
M Ü N S T E R / W E S T F .
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W o l b e c k e r  S t r a ß e  2 0  -  Te l e f o n  4 2 0 2 3

2 9

�Ich war schrecklich aulgeregt

Ich  sollte  um  zwei  Uhr  reiten,  ging
a b e r  s c h o n  u m  h a l b  z w ö l f  z u r  H a l l e
Münsterland,  um  zum  ersten  Male
b e i  e i n e m  T u r n i e r  m i t z u m a c h e n . 
I c h
war  schrecklich  aufgeregt!
I m  S t a l l  w a r  s c h o n  a l l e r h a n d  B e
t r i e b .  E s  w u r d e  a u s g e m i s t e t  u n d
Stroh  gestreut,  und  die  Pferde  wur
den  geputzt  und  getränkt.  Auch  ich
begann  mit  meiner  Arbeit.  Als 
ich
nach  einer  Stunde  (mein  Pferd  soll
te  besonders  gut  aussehen) 
fertig
w a r , 
t r a f e n  a u c h  m e i n e  K a m e r a d e n
ein.  Es  war  schnell  aufgesattelt.  Auf
dem  Abreiteplatz  war  viel  Betrieb,
denn  wenn  93  Ponys  zu  einer  Dres
s u r p r ü f u n g  g e m e l d e t  s i n d ,  k a n n
man  sich  denken,  daß  eine  ganze
Menge  los  ist.  Mein  Pferd  hatte  die
N u m m e r  2 1 7 .

„Die  nächste  Gruppe  mit  den  Nummern  165,  217,  289,  305  bitte  einreiten."  Auf  einmal
war  das  Lampenfieber  vergessen.  Ich  achtete  nur  noch  auf  mein  Pferd  und  mich,
denn  es  galt  ja  auf  so  viel  aufzupassen:  Absätze  tief,  Ellenbogen  anlegen,  Fäuste
aufrecht  hinstellen  und  so  weiter.  Doch  bis  jetzt  ging  alles  gut.  Dann  kam  das
Kommando;  „Abteilung  halt!  Auf  der  Vorhand  rechts  um,  kehrt!  Marsch!"  Mein
P f e r d  s t a n d  n i c h t .  E s  d r e h t  s i c h  n a c h 
l i n k s  s t a t t  n a c h  r e c h t s .  J e t z t  m u ß t e  d a s
Kommando  kommen,  das  zu  Hause  auch  nie  gelungen  war:  „Antraben  aus  dem
Stand!"  Doch  ich  war  so  freudig  überrascht,  daß  ich  für  einen  Moment  meine  Absätze
herunterzudrücken  vergaß.  Nico  trabte  aus  dem  Stand  an!  Sicherlich  war  das  einer
der  Gründe  dafür,  daß  wir  beide  den  achten  Platz  bekamen.  Rainer  Supan  IVd

affeeljaui  J^^ennemann

H A N 

D O R F

D a s  b e l i e b t e  A u s fl u g s l o k a l  a n  d e r  W e r s e

3 0

�i c h 

„Flugmodellbau?  Idi  habe
schon  'mal  'was  davon  ge
hört.  —  Fliegen  sollen
die  Dinger  auch  können?
Bauen,  na  ja,  das  ist  eine
S p i e l e r e i ,  d a s  k a n n 
j a
jedes  Kind.  Daß  aber  so
ein  Modell  richtig  fliegt,
d a s  k ö n n e n  S i e  m i r  n i c h t
e r z ä h l e n . "
„ D a ß  s o  e i n  M o d e l l  s e h r
wohl  fliegt,  das  werden
S i e  n o c h  s e h e n .  A b e r  z u
e r s t  m ö c h t e 
I h n e n
sagen,  daß  es  ein  Irrtum
ist,  wenn  Sie  meinen,  das
Bauen  sei  ein  Kinderspiel.
Schauen  Sie  sich  nur  einmal  einen  solchen  Rumpf  im  Rohbau  an!  Streichen  Sie
einmal  mit  der  Hand  darüber!  Glatt,  nicht  wahr?  Schauen  Sie  einmal  genau  hin!
Sie  sehen,  daß  dieser  Rumpf  aus  unzähligen  Einzelteilen  zusammengeleimt  ist.
Jedes  von  ihnen  ist  aus  einem  Holzbrett  geschnitten  oder  gesägt  und  anschließend
zurechtgeschliffen  worden.  Es  kommt  dabei  auf  einen  Millimeter  an.  Glauben  Sie
jetzt  immer  noch,  daß  das  Bauen  ein  Kinderspiel  ist?  Nun  will  ich  Ihnen  zeigen,  wie
ein  Modell  fliegt.  Sie  wollen  den  Dieselmotor  selbst  anwerfen?  Gut,  versuchen
S i e  e s !
Was,  der  Motor  tut  es  noch  immer  nicht?  Sie  versuchen  es  ja  schon  ziemlich  lange.
Zeigen  Sie  einmal  her!  Der  Motor  kann  ja  auch  nicht  laufen.  Bei  der  Kompression
und  mit  völlig  geöffneter  Düsennadel!  Stellen  Sie  doch  die  Kompression  ein!  Wie
stark?  Nun,  das  müssen  Sie  im  Gefühl  haben.  So,  jetzt  läuft  der  Motor.  Aber  was
ist  denn  mit  Ihnen  los?  Sie  verziehen  ja  Ihr  Gesicht!  Ach,  Ihr  Finger  blutet.  Eine
kleine  Kerbe,  etwa  einen  halben  Zentimeter 
tief.  Macht  nichts.  Starten  Sie  den
Vogel!  So,  das  ging  ja  wunderbar.
Da  zieht  das  Modell  seine  Kreise,  höher  und  höher.  Sein  Motor  setzt  aus.  Es  kommt
aber  noch  nicht  herunter.  Da  oben  herrscht  etwas  Termik.  Endlich  fängt  es  langsam
an  zu  siriken.  Der  voraussichtliche  Landeplatz  ist  etwa  2  Kilometer  entfernt.  Nun
setzen  Sie  sich  auf  Ihr  Fahrrad  und  fahren  Sie  über  Feldwege  hin.  Beeilen  Sie  sich,
denn  das  Modell  ist  gleich  unten.  Da,  jetzt  ist  das  Modell  über  dem  Wald  und
verschwindet  in  den  Baumkronen.  Nun  suchen  Sie  mal!  —  Sie  suchen  jetzt  schon
mehrere  Stunden  und  haben  nichts  entdeckt.  Es  fängt  an  zu  regnen,  das  stört  Sie
doch  wohl  nicht?  Da,  öffnen  Sie  mal  Ihre  Augen!  Etwa  zehn  Meter  über  Ihnen  hängt
das  Modell 
in  einer  Baumkrone.  Wie  man  da  hinaufkommt,  wollen  Sie  wissen?
Holen  Sie  sich  vom  nächsten  Bauern  die  längste  Leiter,  die  er  hat!

3 1

�Da  kommen  Sie  ja  schon  mit  einer.  Ich  weiß,  daß  sie  nicht  lang  genug  ist.  Ein  Stück
müssen  Sie  noch  am  Stamm  hochklettern.  Wenn  Sie  sich  die  Hose  zerreißen,  ist  das
d o c h  w o h l  n i c h t  s o  s c h l i m m ?
So,  jetzt  haben  wir  den  Vogel  wieder.  Sie  fragen,  ob  so  etwas  öfter  geschehe.  Ich
versichere 
lasse,  geschieht  etwas
dergleichen!  Das  sei  zuviel  Ärger?  Ja,  wenn  Sie  diese  Ansicht  haben,  dann  dürfen
Sie  sich  nicht  mit  der  Modellfliegerei  beschäftigen.  Ein  wenig  Idealismus  gehört
e b e n 
O l l s a

ich  ein  Modell  fliegen 

jedesmal,  wenn 

Ihnen, 

d a z u . " 

F . 

H e i s e 

E I N  E M P F E H L E N S W E R T E S  B U C H :
Dönhof 

/  Leonhardt 

/  Sommer:

„Reise  in  ein  fernes  Land  —  Bericht  über  Kultur,  Wirtschaft
u n d  P o l i t i k 

i n  d e r  D D R "

Im  März  1964  reisten  drei  Redakteure  der  ZEIT  zwei  Wochen  lang  durch  die  Ostzone.
Uber  ihre  Gespräche  mit  kleinen  und  großen  Parteifunktionären,  mit  Professoren
und  Arbeitern  und  über  alle  möglichen  Erlebnisse  berichten  sie  in  dem  vorliegenden
Buch,  das  den  Untertitel  trägt:  „Bericht  über  Kultur.  Wirtschaft  und  Politik  in  der
DDR".  Schon  die  nicht  amtliche  Bezeicbnimg  dieses  Landes  ienseits  des  eisernen
Vorhangs  mag  die  Einstellung,  mit  denen  die  drei  durch  das  ferne  Land  reisten,
charakterisieren:  sie  wollten  unbefangen  sein,  sich  eine  eigene  Meinung  bilden,
und,  wenn  nötig,  bequeme  Klischees  korrigieren.  Die  Frische  des  Stils  und  der
Darstellung  sind  im  Zusammenhang  mit  einem  solch  heiklen  Thema  auffallend.
Doch  das  Buch  wird  dadurch  spannend;  man  wird  sogar  angeregt,  sich  mit  einem
Thema  zu  beschäftigen,  das  auf  einem  toten  Punkt  angelangt  zu  sein  scheint  und
deshalb  neue  Impulse  braucht:  die  Wiedervereinigung.  Denn  sie  wird  hier  aus
drücklich  befürwortet,  die  Anerkennung  der  DDR  also  abgelehnt.  Auch  werden
konkrete  Vorschläge  für  eine  vernünftige  Politik  gemacht,  eine  Politik,  zu  der  jeder
von  uns  einen  Beitrag  leisten  kann:  die  —  noch  —  bestehenden  Kontakte  müssen
verbessert,  neue  aufgenommen  werden;  Diskussionen  sind  nötig,  auch  Passierscheine
und  Zeitungsaustausch.  Es  wird  gezeigt,  daß  wir  vor  einer  Auseinandersetzung  mit
„denen  von  drüben"  —  besonders  auch  mit  der  Jugend  —  nichts  zu  fürchten  haben.
Wir  werden  keine  Dogmen  zerstören  können,  doch  wenn  wir  sie  fragwürdig  madien,
k a n n  d a s  s c h o n  e i n e n  S c h r i t t  z u r  Ve r s t ä n d i g u n g  b e d e u t e n .  A . K .

3 2

�WIR BASTELN; Einen Landsegler

Ein  Landsegler  ist  ein  ganz  einfach  zu  bauendes  Fahrzeugmodell,  das  sich  auf
glattem,  ebenem  Gelände,  z.  B.  asphaltierten  Plätzen,  auch  zu  richtigen  Wettbewer
ben  eignet.  In  der  einfachsten  Form  besteht  es  aus  zwei  mit  einer  Schraube  zu
einem  Kreuz  verbundenen  Holzstäben  (1)  und  (2),  an  deren  Enden  drei  Rädchen  (4)
leicht  drehbar  befestigt  sind.  Die  als  Achsen  dienenden  Holzschrauben  für  die  seit
lichen  Räder  können  unmittelbar 
in  die  Stirnseiten  der  Stäbe  eingedreht  werden
(vorbohren).  Für  die  hintere  Radachse  ist  eine  Lagergabel  nötig,  die  durch  zwei  an
das  Stabende  geleimte  oder  genagelte  Holz-  oder  Blechstreifen  (3)  gebildet  wird.
Vor  dem  Kreuzungspunkt  erhält  der  Längsstab  ein  senkrechtes  Loch  zum  Einstecken
des  Mastes  (5),  einen  sich  verjüngenden,  runden  Holzstab,  dessen  unteres  Ende  zu
einem  entsprechenden  Zapfen  geschnitzt  wird  (Abb.  2).  Bringen  wir  mehrere  Löcher
an,  dann  läßt  sich  der  Mast  zum  Eintrimmen  versetzen.

Abb,  1  Ein  Landsegler
-  g a n z  e i n f a c h

Nahe  den  Stabenden  schrauben  wir  kleine  Ringschräubchen  (6)  ein,  an  denen  wir
die  mit  Drahthaken  versehenen  Schnüre  zum  Verspannen  des  Mastes  einhängen.
Die  beiden  Verspannungsschnüre  (7)  sichern  den  Querbalken  des  Fahrgestells  gegen
Verdrehung.  Abbildung  2  zeigt,  wie  der  Großbaum  (8)  mittels  zweier  Ringschrauben
beweglich  am  Mast  befestigt  wird.  Das  dreieckige  Segel  (9)  aus  dünnem  Leinen  wird
mit  festem  Zwirn  am  Mast  und  Großbaum  aufgereiht.  Mit  der  am  Großbaum  und
Längsstab  befestigten  Schnur  (10)  wird  das  Segel  in  der  gewünschten  Stellung  fest
gehalten.

3 3

�Buciihaiiillung Obertüschen

R I N G O L D S G A S S E 1
U N D 
3 0

B E R G S T R . 

F E R N R U F 

4 3 3 3 3

B Ü C H E R 

F Ü R 

A L L E 

K L A S S E N

z u m  L e r n e n  —  u n d  z u m  L e s e n

2

A b b . 
S o  w i r d  d e r
M a s t  b e f e s t i g t
2

Ein  solcher  Landsegler  kann  beliebig  groß  und  auch  mit  hohlem  Rumpf  an  Stelle  des
Längsstabes  gebaut  werden.  Wichtig  ist  nur,  daß  er  möglichst  leicht  ist  und  daß
die  Länge  des  Querstabes  der  Kippfestigkeit  wegen  wenigstens  drei  Fünftel  der
Rumpflänge  beträgt.  Bei  einfachem  Dreiecksegel  kann  die  Masthöhe  bis  zum
l,2fachen  der  Rumpflänge  betragen.  Für  kleine  Modelle  können  die  gummibereiften
Räder  verwendet  werden,  wie  sie  für  Fahrzeugmodelle  erhältlich  sind.
Ein  kleines  Modell  dieser  Art  läßt  sich  schon  in  einem  großen  Zimmer  mit  der
Druckluft  eines  Staubsaugers  in  Bewegung  setzen,  und  wir  können  daran  die  not
wendigen  Segelstellungen  erproben.  Zum  bequemen  Transport  hängen  wir  die
Spannschnüre  aus,  ziehen  den  Mast  heraus  und  klappen  das  Balkenkreuz  zusammen.
Ulrich  Schulze  König  Ulli  c

3 4

�gefliehte

i s t  a b .

D e r  B a r t 
Peter  Stuyvesant  ist  an  Lungenkrebs  gestorben.
Jürgen  von  Manger  hat  seine  Schwiegermutter  ermordet.
Dashfrauen  vernaschten  OMO-Reporter.
Die  Hexe,  die  von  Hansel  und  Gretel  in  den  Backofen  geworfen  wurde,  ist  jetzt  gar
geworden.
Bundeskanzler  Erhard  will  demnächst  eine  schnelle  und  feste  Entscheidung  treffen.
Strauß  war  mit  Augstein  einen  trinken.
D a s  F a r b f e r n s e h e n  s o l l  b u n t  w e r d e n .
L ü b k e  b e s u c h t  e i n e  S P D - R e d n e r s c h u l e .
Deutschlands  Turner  sind  frisch,  fromm,  fröhlich,  frei.
An  Willis  Wesen  soll  Berlin  genesen.
Der  Wiener  Wald  wird  abgeholzt.
Walter  Ulbricht,  ein  Mensch  wie  Du  und  ich.
V a t e r 

s c h w e r . 

w e r d e n 

n i c h t 

( j p i )

i s t 

Zu  Montag  ist  aufgabenfrei.
Disziplin  hat  etwas  mit  discipulus  —  dem  Schüler  zu  tun.
Erziehung  ist  auch  Beispiel.
Nächster  Titel  der  Bild-Zeitung:  „Sohn  warf  Vater  an  die  Wand,  —  tot!"
Morgenstund  hat  Gold  im  Mund.
Es  gibt  keine  DDR.
F ü r  A b i t u r i e n t e n :  D i e  e r s t e  M i l l i o n 
Die  Bundeswehr  ist  auch  bei  Schneefall  voll  einsatzfähig.
D i e  B i l d - Z e i t u n g  w i r d  d e m n ä c h s t  v o n  H i t c h c o c k  v e r f i l m t .  -  w a c  -

i s t  d i e  s c h w e r s t e !

H e r b s t

29.  10.-31.  10.

L a n d

S o m m e r

Ferientermine  1966
Pfingsten
Baden-Württemberg
31.5.—4.  6.
28.  5.-6.  6.
B a y e r n
28.  5.-4.  6.
B e r l i n
27.  5.-4.  6.
B r e m e n
H a m b u r g
28.  5.-4.  6.
28.  5.-4.  6.
H e s s e n
N i e d e r s a c h s e n
28.  5.  4.  6.
N o r d r h e i n - W e s t f a l e n 24.  5.  4.  6.
28.  5.-4.  6.
R h e i n l a n d - P f a l z
28.  5.-4.  6.
S a a r l a n d
28.  5.  4.  6.
Schleswig-Holstein
Angegeben 

20.  7.—  3.  9.
20.  7.—  5.  9.
9.  7.—20.  8.
14.  7.-23.  8.
4.  7.-13.  8.
7.  7.-16.  8.
1 . 7 . - 1 0 .  8 .
28.  7.—  7.  9.
13.  7.-23.  8.
2 0 . 7 . —  1 . 9 .
29.  6.—  9.  8.

jeweils  der  erste  und 

letzte  Ferientag.

ist 

—

1.10.—  8.  10.
1.10.—10.  10.
3.  10.—  8.  10.
1.  10.—10.  10.
3.  10.-15.  10.
24.  10.-29.  10.
10.  10.-17.  10.
2 9 . 1 0 . —  5 . 11 .
28.  9.—  8.  10.

W e i h n a c h t e n
2 4 . 1 2 . - 7 . 1 .
22.  12.—9.  1.
2 2 . 1 2 . - 7 .  1 .
2 3 . 1 2 . - 7 .  1 .
21.12.—5.  1.
2 2 . 1 2 . - 7 . 1 .
2 2 . 1 2 . — 3 . 1 .
2 3 . 1 2 . - 9 .  1 .
2 3 . 1 2 . — 7 . 1 .
22.  12.-7,  1.
22.  12.—4.  1.

3 5

�D I E S  U N D  D A S

f ü r  O f f i z i e r e

Der  Barl  muß  weg
(jpi)  Bonn  —  Die  deutsche  Rasierklingenindustrie  braucht  im  Ernst-  (=  Kriegs-)  fall
nidit  um  ihren  Absatz  besorgt  zu  sein.  Denn  das  neueste  Ministerialblatt  des  BmfV
beinhaltet  u.  a.,  daß  zur  Körperpflege  die  tägliche  Rasur  gehöre.  Der  Soldat  müsse
im  Besitze  eines  Klingenapparates  sein.  Barte  dürfen  im  Felde  nicht  getragen
w e r d e n .
M e h r  S t r o h 
(jpi)  Bonn  ■—  10  bis  20  Kilo  Stroh  stehen  Offizieren  bei  Übungen  im  Inland  laut
„grundsätzlicher  Verwaltungsbestimmungen  für  Übungen  im  Inland"  des  BmfV  zu.
Unterführer  und  Mannschaften  hingegen  sind  nicht  so  weich  gebettet.  Sie  sollen  sich
mit  höchstens  der  Hälfte  begnügen.
A m t s b r ü d e r l i c h e  Z u s a m m e n a r b e i t
(jpi)  Le  Havre  —  üm  „amtsbrüderliche  Zusammenarbeit"  hat  uns  die  französische
Zeitung  „Journal  LE  HAVRE"  gebeten:  „Es  kommt  immer  wieder  vor,  daß  Schüler
und  Studenten  aus  Le  Havre  sich  einen  deutschen  Korrespondenten  wünschen,  um
Briefe  auf  deutsch  und  französisch  zu  wechseln  (Mädchen  und  Jungen).  Wenn  Sie
mit  diesen  in  Verbindung  treten  wollen,  dann  schreiben  Sie  an:

J o u r n a l  L E  H A V R E
112,  Boulevard  de  Strasbourg
76  —  LE  HAVRE,  Frankreich

Dabei  bitte  nicht  vergessen:  Alter,  genaue  Adresse  und  besondere  Neigungen.  Die
Zeitung  „LE  HAVRE"  wird  eure  Briefe  weitersenden.
In  derselben  Angelegenheit  erreichte  die  JUNGE  PRESSE  ein  Brief  von  „The
National  Movement  of  the  Federal  Republic  of  Germany  and  New  Zealand".  Sie
hätten  gern  Adressen  für  den  Briefwechsel  zwischen  15—17jährigen,  in  englischer
Sprache.  Die  JUNGE  PRESSE  wird  die  Adressen  weiterleiten:

J U N G E  P R E S S E
Bundesgeschäftsstelle
5 3 0 0  B o n n
Langgasse  10

i m  S c h u l h e f t

G r a b s t e i n 
(jpi)  München  —  Um  sieben-  und  achtjährigen  Volksschülern  die  Bedeutung  der
Feste  Allerheiligen  und  Allerseelen  klar  zu  machen,  besuchten  Lehrer  an  ver
s c h i e d e n e n  M ü n c h n e r  V o l k s s c h u l e n  z u n ä c h s t  d e n  F r i e d h o f  u n d 
l i e ß e n  d a n n  G r a b
steine  ins  Heft  malen,  diktierten  todesanheimelnde  Texte  und  ließen  Gräber  malen,
auf  die  die  Schüler  in  Schönschrift  den  eigenen  Namen  draufmalen.  Und  in  der
Bastelstunde  durften  die  Kleinen  aus  Streichholzschachteln  Miniatursärge  basteln.
Fürwahr,  bedenke,  daß  du  sterblich  bist.  Schlechte  Lehrer  sind  es  offenbar  nicht.
Sorglos  glücklich
(jpi/epd)  Pretoria  —  Keine  Sorge  mit  „Hallo  Nachbarn"  wird  es  in  Südafrika  geben:
wegen  „schädlicher  moralischer  Auswirkungen"  lehnte  die  südafrikanische  Re-

3 6

�gierung  erneut  einen  Antrag  auf  Einführung  des  Fernsehens  in  der  Südafrikanischen
Republik  ab.
A u c h  S c h ü l e r  h a b e n  A u t o s
(jpi) Frankfurt/New York — In der „Ortssatzung über die Pflicht zur Schaffung von
Einsteilplätzen  und  Garagen",  die  dem  Frankfurter  Magistrat  zur  Abstimmung  vor
liegt,  wurde  es  schriftlich  fixiert;  Auch  die  Schüler  haben  ihren  Teil  von  der  Motori
sierungswelle  mitbekommen.  Deshalb  keine  Schule  mehr  ohne  Pakplatz!  Während
für  Volks-  und  Realschulen  je  Klassenraum  ein  Abstellplatz  gefordert  wird,  soll
in  Ober-,  Berufs-  und  Fachschulen  sogar  für  jeden  zehnten  Schüler  eine  Parzelle
freigehalten  werden.  Ob  das  wohl  reicht?
Gleichzeitig  ist  aus  New  York  zu  hören,  daß  Schüler,  die  ein  eigenes  Auto  besitzen,
die  schlechtesten  Noten  haben.  Die  durchschnittlich  besten  Zensuren  erhalten  jene
Twens,  die  nur  am  Wochenende  das  elterliche  Gefährt  steuern  dürfen.  Das  wenig
stens  hat  die  Untersuchung  einer  amerikanischen  Versicherungsgesellschaft  ergeben.
Nur  zwei  Flügel
(jpi)  Stuttgart  ■—  Daß  man  die  kommende  Generation  mit  Recht  eine  „skeptische"
nennen  darf,  beweist  folgender  Leserbrief  an  die  Süddeutsche  Zeitung:  „Auf  dem
Bild  auf  der  Kinderseite  vom  31.  Mai  1964  haben  alle  Fliegen  vier  Flügel.  Fliegen
haben  aber  nur  zwei  Flügel.  Schöne  Grüße  von  Sebastian  Merz,  7  Jahre  alt,  I.Klasse."

Lärmwerfer  gegen  Hysterie
(jpi)  München  —  Die  BEATLES  haben  eine  ernstzunehmende  Konkurrenz  bekom
men:  Im  Münchner  Polizeipräsidium  wird  unter  Mitwirkung  des  Polizeipsychologen
Dr.  Umbach  gegenwärtig  ein  neuartiges  akustisches  Gerät  erprobt,  das  bei  Tumulten
als  „Lärmwerfer"  gegen  hysterische  Menschengruppen  eingesetzt  werden  kann.
Der  Hochfrequenzton  mache  selbst  die  Hartnäckigsten  fliehen.  Ich  sehe  da  allerdings
schwarz:  Wie  ich  unsere  BEATLE-Fans  kenne,  sind  sie  imstande  und  heulen  mit.

I n  B e r e l t s c h a f t
(jpi)  Kasendorf  —  Die  „Zwickzange"  hörte  nach  einer  Erklärung  den  Lehrer  fragen:
„Kommst'  mit?"  Schülerin:  „Wohin,  Herr  Professor?"
Tendenz:  rückläufig
(jpi)  Allensbach  —  Der  Tod  fürs  Vaterland  erfreut  sich  nicht  mehr  allzu  reger  Be
liebtheit,  wie  das  Allensbacher  Institut  für  Demoskopie  feststellte.  Immerhin  rangiert
die  Familie,  wenn  es  das  Leben  zu  opfern  gälte,  bei  29°/o  Männern  an  erster  Stelle
(Frauen  42Vo).  Inwieweit  das  Heldentum  überhaupt  zurückging,  zeigt  der  Umstand,
daß  nur  ein  einziger  aller  männlichen  Befragten  sein  Leben  für  eine  hübsche  Frau
aushauchen  wollte.  Höchste  Zeit,  könnte  man  meinen,  ein  Institut  für  Demogogie
zu  gründen!

. .

N o t i e r t . 
(jpi)  Kasendorf  —  Auf  dem  Löschblatt  wurde  von  der  Zwickzange  folgendes  Notierte
gefunden:  „He  washes  himself  —  er  putzt  drei  Stunden  an  sich  herum,  aber  Geburts
fehler  lassen  sich  auf  diese  Weise  nicht  beseitigen;  es  gibt  aber  zum  Glück  Kos
metika,  die  Schönheitsmängel  wieder  wie  neu  machen."

3 7

�S M V

Arbeitsgruppen

F O T O

In der Fotogruppe gab es während des letzten halben Jahres einige Neuigkeiten.
Auf der Vollversammlung vom 6. 9. 1965 wurden versdiiedene Ämter neu besetzt:
Der neue Fotogruppenleiter heißt Hans-Georg Kiefhaber. Er übernahm die Aufgaben
des  früheren  Leiters  Franz  Bauer,  der  der  Fotogruppe  seit  dem  1.  10.  1964  vorstand.
Zum  stellvertretenden  Fotogruppenleiter  wurde  Jochen  Hollburg  (Olim)  und  zum
Kassenwart  wurde  Ulrich  Bredow  Olllsa  ernannt.  Bald  darauf  veröffentlichte  die
Fotogruppe  als  erste  Arbeitsgruppe  ihre  Satzung.  Auf  der  Schülerratssitzung  am
22.  11.  stellte  die  SMV  ihrer  Fotoarheitsgruppe  400,—  DM  für  die  Anschaffung  eines
neuen Vergrößerungsgerätes zur Verfügung. Mit Hilfe dieses erheblichen Zuschus
ses  (etwa  78°/o  der  Gesamtsumme)  konnte  endlich  das  so  dringend  benötigte  Gerät
angeschafft  werden.  Nun  war  es  wieder  möglich,  die  Laborarbeit  im  vollen  Umfange
aufzunehmen,  da  die  bisher  vorhandenen  zwei  Geräte  für  die  35  Mitglieder  in  keiner
W e i s e  a u s r e i c h t e n .
Für etwa Anfang Juni steht eine Fotoausstellung auf dem Programm, bei der, im
Gegensatz  zur  letzten  Ausstellung,  mehrere  feste  Themen  gestellt  werden.  Zum
Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß jeder interessierte Schüler jederzeit in die
Fotogruppe  eintreten  kann.  Er  hat  dort  die  Möglichkeit,  Kenntnisse  von  der  theore
tischen  und  praktischen  Seite  des  Fotografierens  zu  erwerben  bzw.  seine  vorhan
im
denen  Kenntnisse  zu  erweitern.  Nähere  Auskünfte  sind 
S M V - Z i m m e r 
G e o r g 
O l i m

im  Fotolabor  oder 

K i e f h a b e r 

(Leiter  der  Fotogruppe)

z u 

e r h a l t e n . 

H a n s 

3 8

�S C H A C H

Am  17.  Februar  1965  gründeten  die  Schadifreunde  unserer  Schule  eine  Schadigruppe.
Nicht  nur  Fachleute  gehörten  zu  den  Gründern,  was  sich  beispielsweise  darin  zeigte,
daß  sich  ein  Schachbegeisterter  in  vier  Zügen  mattsetzen  ließ.  Bald  veranstaltete
man  eine  Schulmeisterschaft,  die  jedoch  wiederholt  werden  mußte,  weil  alle  ohne
System  spielten.  Jetzt  wurden  zehn  Runden  nach  dem  Schweizer-System  gespielt.
Als  bester  Spieler  erwies  sich  Helmut  Haselhorst  (Olsa).  Die  nächsten  beiden  Plätze
belegten  Bernhard  Northoff  (Ollsa)  und  Hans-Georg  Dense  (Abiturientia  1966).  Im
Januar  legte  die  Schachgruppe  ihre  Satzung  fest,  die  im  Schaukasten  ausgehängt
w u r d e .
übrigens:  Jeder  Schüler,  ob  Sextaner  oder  Primaner,  kann  in  die  Schachgruppe  ein
treten.  Der  monatliche  Beitrag  beträgt  30  Pfennige.  Bernhard  Northoff

(Leiter  der  Schachgruppe)

Was geschieht mit unseren Steuern?

Um  den  Wünschen  vieler  Schüler  nach  einer  Veröffentlichung  des  Kassenberichtes
nachzukommen,  seien  die  Finanzen  der  SMV  im  vergangenen  Schuljahr  einmal  kurz
aufgeführt:
G u t h a b e n 
Einnahmen  vom  20.  4.  1965  bis  zum  5.  4.  1966

3 5 4 , 3 3 

O s t e r n 

1 9 6 5 : 

D M

D M
S c h ü l e r g r o s c h e n : 
D M
F i l m v o r f ü h r u n g e n : 
Fundsachen  (Rückgabe  und  Versteigerung):  50,45  DM
D M
S o n s t i g e s : 
S u m m e : 
D M

1 1 3 , 0 3 
1 3 9 4 , 2 9 

7 4 9 , 7 8 
1 2 6 , 7 0 

6 1 6 , — 

Ausgaben  in  derselben  Zeit:
D M
F o t o g r u p p e : 
F i l m v o r f ü h r u n g e n : 
D M
Z u s c h u ß  z u m  S c h u l f e s t  ( J u l i  1 9 6 5 ) :  1 2 5 , —  D M
f ü r  d i e  S c h a c h g r u p p e :  1 6 0 , —  D M
S c h a c h u h r e n 
A b i t u r - B a l l : 
D M
D M
S o n s t i g e s : 
D M
S u m m e : 
D M

1 4 8 , 8 0 

1 2 0 0 , 8 5 

7 1 , 0 5 

8 0 , — 

' 

1 9 6 6 : 

O s t e r n 

G u t h a b e n 
Für  diejenigen,  die  sich  noch  genauer  über  den  Kassenstand  der  SMV  unterrichten
möchten,  liegt  das  Kassenbuch  in  der  nächsten  Woche  zur  Einsichtnahme  bereit.
Zum  Schluß  noch  eine  Bitte:  Zahlt  euren  Schülergroschen  in  Zukunft  pünktlicher!
Klaus  Spangemacher  Olm
K a s s e n w a r t  d e r  S M V

1 9 3 , 4 4 

3 9

�Sieben

Modelle

Im neuen KADETT-Programm
gibt  es  zwei-  und  viertürige
Wagen,  Familienautos  mit
stufeniosem Heck, Luxus-Aus
führungen und ein aufregen
des  Coupe  im  sportlichen
Fastback-Stii.
Bitte  besuchen  Sie  uns.  Auch
wenn  es  zur  Zeit  ein  'bißchen
voll  ist  —  wir  sind  trotzdem
f ü r  S i e  d a !

A U T O H A U S
K i f f f e
F r i t z 

Großhändler  der  Adam  Opel  AG

Te l e f o n - S a . - N r .  6 0 7 7 0

Hauptbetrieb:  Am  Haverkamp  1

P a v i l l o n :

Neu-  und  Gebrauchtwagen

Alter  Steinweg  15—16

4 0

Chronisches

i m m e r  n o c h !

7.—12.  2.  66
Mündliche  Reifeprüfung  der  Abiturien-
tia 1966. 52 Schüler erreichten glücklich
i h r  Z i e l .
Montag,  21.  2.  66
Der  Unterricht  fiel  aus.  Wie  in  jedem
Jahr  stürzten  sich  wieder  viele  Schüler
des  Schlaun-Gymnasiums  in  den  Kar
n e v a l s t r u b e l .
M i t t w o c h ,  2 3 .  2 .  6 6
Redaktionssitzung!  Es  wurde  beschlos
sen,  für  jede  Ausgabe  einen  Leitgedan
ken  festzulegen.
Montag,  28.  2.  66
Bombenalarm  in  unserer  Schule.  7.47
Uhr  wurde  beim  Schulamt  angerufen
und  gesagt,  daß  in  unserer  Schule  eine
B o m b e  v e r s t e c k t  s e i .  —  U n s e r e  S c h u l e
s t e h t 
Donnerstag,  3.  3.  66
Abiturientenball  der  diesjährigen  Abi-
turientia  im  Schloßgartenrestaurant.
Freitag,  4.  3.  66
Um  19.30  Uhr  fand  die  Aufführung
„Die  Eroberung  der  Prinzessin  Turan-
d o t "  v o n  H i l d e s h e i m e r 
i n  u n s e r e r  A u l a
statt.  Die  Spielschar  unter  Leitung  von
D r .  K l o c k e n b u s c h  w i e d e r h o l t e  d a s
Stück  am  Dienstag,  dem  8.  März.
Samstag,  5.  3.  66
A b s c h l u ß f e i e r  d e r  A b i t u r i e n t i a  1 9 6 6 
i n
unserer  Aula.  Viele  Festgäste  waren
versammelt.  Gegen  Ende  Übergabe  der
Reifezeugnisse  durch  Dr.  Henke.
A m  A b e n d  K o m m e r s  d e r  N e u -  u n d  A l t
abiturienten  in  der  Bahnhofsgaststätte.
Montag,  14.  3.  66
An  diesem  Morgen  hatte  unsere  Schule
e i n e n  k l e i n e n  G a s t .  E i n  S p a t z  w a r
durch  den  Haupteingang 
in  das  Ge
bäude  geflogen  und  hatte  sich  auf  den
K l a s s e n b u c h k ä s t e n  v o r  d e m  S e k r e t a r i a t
niedergelassen.

�Mittwoch,  6.  4.  66

Dienstag, 5. 4. 66

Am  Nachmittag  wurde  von  der  SMV  in  unserer  Aula  der
Film  „1984"  gezeigt.
Zum letzten Mal wurden zu Ostern die Versetzungszeugnisse
ausgegeben.  Die  besten  Schüler  der  Klassen  erhielten  wie
derum Buchgeschenke. Nach der 4. Stunde begannen die
O s t e r f e r i e n .
Donnerstag, 28. 4. 66 In einer Einführungsfeier stellte man uns den neuen Leiter
unserer  Schule,  Herrn  Oberstudiendirektor  Dr.  Graf  von
W e s t p h a l e n , 
j a i , .

v o r . 

. 

Diese Damen und Herren traten In das Lehrerkollegium ein:

1.  4.  1965
StR Karl Hüser (Geschichte und Latein)
StA Franz Schwarz (Latein und Leibesübungen)
1.  11.  1965
StR Heinz Schönberger (Mathematik und Physik)
StA Herbert Schulz (Französisch und Englisch)
StA Gert Hahnemann (Deutsch und Erdkunde)
StA Günter Rath (Latein und Griechisch)
Dipl.-Sportlehrer  Henner  Hatesaul  mit  13  Wochenstunden
StA Walter Oberste (ev. Religion) mit 4 Wochenstunden
1.  4.  1966
OstD Dr. Ludger Graf von Westphalen (Geschichte, Philosophie, Deutsch)
OstR in Marianne Karhoff (Deutsch, Geschichte, Französisch)
StR Klaus-Martin Ruhe (Latein und Geschichte)

Zu  Oberstudienräten  wurden  ernannt:
Die  Damen  Lange  und  Dr.  Gruna
Die Herren Hungerberg, Dr. Allerup, Otte, Schlüter, Hillebrand, Ehrhardt,
Hagemann, Paal, Schwerbroch und Dr. Eichhorn-Eugen

Zu  Studienräten  wurden  ernannt:
Die  Herren  Siebel,  Schulz,  Uhlig

Am  1.  4.  1966  betrug  die  Schülerzahl  938

Es wurden 151 Sextaner in vier Klassen aufgenommen.

4 1

�Schulsportergebnisse

1 .  F u ß b a l l :

Freundschaftsspiele
S d i l a u n - G y m n a s i u m 
6 : 3
/  H i t t o r f - G y m n a s i u m  3 : 2
S c h l a u n - G y m n a s i u m 
Sdilaun-Gymnasium  (Mittelstufe)  /  Gymn.  Paulinum  4:0

P a u l i n u m 

/ 

2 .  H a n d b a l l :
O b e r s t u f e
Gymnasium  Paulinum  /  Schlaun-Gymnasium  7:6
R a t s g y m n a s i u m 
/  S c h l a u n - G y m n a s i u m  5 : 4
M i t t e l s t u f e
Klausener  Realschule  /  Schlaun-Gymnasium  7:3
H i t t o r f - G y m n a s i u m 
/  S c h l a u n - G y m n a s i u m  7 : 3
Schlaun-Gymnasium  /  Schiller-Gymnasium  8:0
Schachgruppe Schlaun-Gymnasium / Schachklub Rochade (Sentrup) 8:3
(7 Siege, 2 Niederlagen, 2 remis)
Schachgruppe Schlaun-Gymnasium / Ratsgymnasium 5:3
(5 Siege, 3 Niederlagen, Brett drei unbesetzt)
Schachklub Rochade (Sentrup) / Schachgruppe Schlaun-Gymnasium 7,5:4,5
( 1 
N i e d e r l a g e n , 

r e m i s ) 

S i e g , 

3 .  S c h a c h :

3 

3 

- 

b t r 

-

Liebe  Mitschüler!

Am Ende des Arbeitsjahres 1965/66 möchte ich einige Worte an Euch richten. Es soll
jedodi weder ein Rechenschaftsbericht noch eine allgemeine Aufklärung über die
SMV unserer Schule werden. Vielmehr möchte ich für die schwierige Lage der
Schülermitverwaltung  Verständnis  finden.
1. Unsere Arbeitsgruppen (Foto-, Schach-, Briefmarkengruppe und die Schüler

zeitung) finden eine mäßige Beteiligung. Muß das so sein?

2. Die ganze SMV-Arbelt liegt In den Händen von nur sehr wenigen Oberstufen

schülern.  Muß  das  so  sein?

3. Die Arbelt im Schülerrat, der Vertretung aller Klassen Im wesentlichen, 1st dürftig.

M u ß  d a s  s o  s e i n ?

Aber es gibt noch viel mehr, was mir Sorge macht. So ist z. B. die Einrichtung einer
Lesegruppe wegen mangelnder Beteiligung gescheitert. Wenn Ihr dies alles lest,
werdet Ihr Euch wohl auch nicht wundern, daß es trotz unserer Bemühungen schier
unerreichbar  schien,  Schulspredierkandidaten  zu  finden.
Wie  kommen  wir  aus  diesem  schockierenden  Dilemma  heraus?

4 2

�Ich  sehe  zwei  Auswege.
1.  Wir  geben  die  SMV  auf!  Mit  anderen  Worten;  Die  Schule  wird,  wie  z.B. 
in
Frankreich,  zu  einer  Wissensvermittierin,  die  Schüler  kehren  zu  einem  eintönigen
Sdiuiieben  zurück.  Es  gibt  keine  Schüierzeitung  mehr,  keine  Arbeitsgruppen,  keine
Vorführung  von  Filmen,  keine  Oberstufenbäiie,  keine  Hoffnung  auf  eine  Ver
fügungsstunde,  kein  harmonisches  Zusammenfinden  von  Lehrern  und  Schülern  .  .  .
kurz,  eine  anonyme  „Schülerschaft",  deren  Vertretung  zweck-  und  sinnlos  wäre.
Es  versteht  sich  von  seihst,  daß  das  Erlernen  einer  demokratischen  Gesinnung,
selbständigen  Handeins  und  der  Mitverantwortung  zum  Problem  wird.
2.  Die  andere  Lösung:  Fahrbahnwechsel!  Kampf  dem  Trägheitsgesetz  in  der  Schule!
Hört  Ihr  nicht,  daß  der  Wecker  rasselt?  Ja,  ich  weiß,  das  Aufstehen  fällt  schwer.
Aber  es  gilt  das  Gefühl  und  das  Bewußtsein  dafür  zu  wecken,  daß  jeder  von  Euch
f ü r  d a s  W o h l  u n d  W e h e  s e i n e s  N ä c h s t e n  u n d 
f ü r  d i e  G e m e i n s c h a f t  m i t v e r a n t w o r t
lich  ist,  daß  also  niemand  unwidersprochen  „ohne  mich!"  sagen  kann,  \/enn  es  gilt,
d e m  N ä c h s t e n  o d e r  d e r  G e m e i n s c h a f t  z u  h e l f e n .
W i e  s i e h t  d a s 
1.  Bringt  doch  Eure  Fragen,  Eure  Vorschläge  und  Eure  Wünsche  zur  SMV-Leitung
i n 
2.  Verantwortungsbewußte  Schüler,  die  sich  durch  ihre  Haltung  und  ihre  Mitbeteili
gung  in  der  SMV  auszeichnen,  können  Ämter  und  Verpflichtungen  übernehmen.
Durch  sie  habt  Ihr  die  Möglichkeit,  Eure  Wünsche  und  Belange  den  Lehrern  und
dem  Leiter  unserer  Schule  vorzutragen.
Wenn  Ihr  darauf  achtet,  daß  auf  diese  Weise  viel  getan  wird,  so  zeigt  Ihr  Euch
verantwortlich  für  das  Leben  und  den  Geist  Eurer  Schule.  Es  liegt  im  Wesen  der
SMV,  daß  man  nur  so  viel  Arbeit  hat,  wie  man  sich  macht.
Zeigt  doch  mehr  Aufgeschlossenheit  der  SMV  gegenüber!  Es  ist  ja  Eure  Angelegen
h e i t ! 
B a u e r

i n  d e r  P r a x i s  a u s ?

F r a n z 

d a s 

S M V - Z i m m e r !

4 3

�hfie um vom Schtaun auffiel...

. . . können die Schüler sich nunmehr an prickelndem Zitronensprudel, Apfel- und
Rebensaft erlaben. Man hörte aus gut informierten Kreisen, daß die Schulleitung,
auf deren Veranlassung (vielen Dank!) diese Neuerung erbracht wurde, sich mit dem
Gedanken  trägt,  die  Wasserhähne  in  den  Klassen  der  Oberstufe  an  einen  18  000-
Liter-Biertank  anzuschließen,  um  dem  Rauchen  auf  den  Toiletten  eine  Ende  zu
machen,  denn  dort  wird  auch  weiterhin  mit  Wasser  gespült.  In  den  genannten
Klassen sollen dann noch Biergläser erstellt werden, zu deren Unterbringung man
bereits geeignete Schränke anschaffte. Der Kostenvoranschlag für die Installierung
von Zigarettenautomaten auf allen Fluren ist genehmigt worden. Abends ab 18 Uhr
wird in Kürze Tanz in allen Räumen sein, wozu vom Lehrerkollegium Spirituosen
gereicht  werden.
■  •  •  gewann  Theo  Kinder  (Ullm)  den  ersten  Preis  beim  RegionaTWettbewerb
Münster-Münsterland  im  Flötenspiel,  der  im  Rahmen  des  deutschen  Wettbewerbes
„Jügend  musiziert"  vergeben  wurde.
.  .  .  gilt  der  Grundsatz  „Liberte,  Egalite,  Fraternite  offensichtlich  nicht  vor  dem
Sekretariat, denn die Regelung ,einzeln eintreten" wird nur von Schülern beachtet.
.  .  .  brachte  die  Aktion  „Schüler  helfen  Schülern"  die  beachtliche  Summe  von
847,06  DM.
. . . hat die Aktion „Saubere Leinwand" radikalen Erfolg gehabt, denn zu der Vor
führung  des  Filmes  „1984"  erschienen  nur  15  „Unbelehrbare".
. . . brauchen wir keine Angst mehr vor einem „Dritten Reich" zu haben. „Macht
positionen" sind an unserer Schule wenigstens nicht mehr begehrt, denn es fanden
sich nur zwei Kandidaten für das Amt des Schulsprechers.
.  .  .  hilft  man  eventuellen  Täuschungsversuchen  während  der Arbeit  nun  damit
ab, daß man einen Raum eigens für Klassenarbeiten bereitstellte, der derartig
dunkel ist, daß optische Täuschungsmanöver unmöglich geworden sind.
. . . verabschiedet sich die „alte" Redaktion mit dieser Ausgabe und wünscht der
.
„ n e u e n " 

E r f o l g . 

v i e l 

. 

Der Gesamtausgabe liegt eine Werbeschrift der Firma Schmelter, einem Teil der
Auflage (Untersekunda bis Oberprima) ein Prospekt der Sprachenschule Sieger
land bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.

4 4

�L A N D E S B A N K  F Ü R  W E S T F A L E N

G I R O Z E N T R A L E

B i e l e f e l d 

M ü n s t e r 

D o r t m u n d

Zentralbank  der  westfälischen  und  lippischen  Sparkassen

Ausführung  aller  Bank-  und  Börsengeschäfte

Abteilung  der  Landesbank:

WESTFÄLISCHE  LAN  D  E  S  -  B  AU  S  P  AR  K  AS  S  E

�G r ö ß t e s  S p o r t f a c h g e s c h ä f t 

i n  M ü n s t e r

u n d 

d e m 

M ü n s t e r i a n d

P R I N Z I P A L M A R K T

�

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WIR  VOM  SCHLAUN

Nr.  7  1966

4.  Jahrg

�Modell 1966 überrascht olle

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grafik:  amft,  hoedemaker
titelbild:  Ölgemälde  von  theodor  schulte  strathaus
druck:  Siegfried  rieck,  delmenhorst
mit vollem namen gezeichnete artikel geben in form und inhalt nicht unbedingt
die  meinung  der  redaktion  wieder.
„wir  vom  schlaun"  ist  mitglied  der  landesjugendpresse.
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liebe  mitschüler!
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S p i e l e r e i ? 

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d i o d e n e m p f ä n g e r 
S p i e k e r s 
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3 9
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�i n  d e n  v i e l e n  e i n m ü n d e n d e n  S t r a ß e n  v e r s c h w u n d e n .  B a l d  w e r d e n  s i e  m i t 

D I E  M E I N U N G
12  Uhr,  Warendorfer  Straße,  Ecke  Kaiser-Wilhelm-Ring:
Die  Sdiüler,  die  soeben  die  Erpho-Schule  verlassen  haben,  gehen  über  den  Zebra
streifen.  Wenn  sie  eben  nodi  in  größeren  Gruppen  zusammenstanden,  so  sind  sie
b a l d 
i h r e n
Hausaufgaben  beginnen.  Sie  werden  rechnen,  englische  Vokabeln  lernen  und  ihren
Caesar  übersetzen.  —  Nein,  Latein  ist  nicht  Pflichtfach  für  Volksschüler  geworden,
sondern  eine  Quinta  und  zwei  Quarten  unseres  Gymnasiums  sind  umgezogen.  Doch
sie  sind  Schlaunschüler  geblieben,  Schlaunschüler  in  der  Erpho-Schule.
Warum  ich  dies  erwähne?  —  Nun,  ich  glaube,  daß  es  für  den  Unterricht  und  ein
gemeinsames  Schulleben  nicht  sehr  förderlich  ist,  wenn  Lehrer  eine  Viertelstunde
Weges  zurücklegen  müssen,  um  ihre  Klassen  zu  erreichen,  wenn  man  gezwungen
ist,  den  Biologieunterricht  einzustellen,  weil  ein  entsprechender  Übungsraum  fehlt
und  wenn  Nachrichten  der  SMV  unsere  „Mitschüler  im  Exil"  verspätet  oder  über
haupt  nicht  erreichen.  Fühlen  sie  sich  überhaupt  noch  als  Schlaunschüler?  —  Heute
sicherlich,  aber  schon  morgen  kann  das  Gefühl  der  Zusammengehörigkeit  ge
s c h w ä c h t  s e i n .
Aber  das  Schlaungymnasium  ist  nicht  allein  in  der  mißlichen  Lage,  aus  Raumnot
(unser  Schulgebäude  war  ursprünglich 
für  500  Schüler  errichtet  worden)  „eine
Kolonie  zu  gründen".  In  der  Erpho-Schule  sind  auch  Klassen  des  Ratsgymnasiums
untergebracht,  und  die  Anette-Schule  war  ebenfalls  aus  Raumnot  gezwungen,  einige
K l a s s e n  z u  „ v e r b a n n e n " .
Diese  Tatsache  kann  allerdings  kein  rechter  Trost  für  uns  sein;  sie  ist  vielmehr  eine
Bestätigung  dafür,  daß  in  Münster  dringend  ein  neues  Gymnasium  benötigt  wird,
denn  auf  unsere  Stadt  läßt  sich  diese  Behauptung  oder  Erkenntnis  eines  bekannten
Politikers  wohl  nicht  anwenden:  „Das  Gerede  vom  Bildungsnotstand  ist  nichts  als
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d u m m e s 

G e s c h w ä t z " . 

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3

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I n t e r v i e w

Wir  besuchten  den  neuen  Leiter  un
serer  Schule,  Herrn  Oberstudiendirek
tor  Dr.Graf  vonWestphalen,  in  seinem
A m t s z i m m e r .
„Herr  Direktor,  würden  Sie  uns  bitte
einen  kurzen  Abriß 
Ihres  bisherigen
Lebenslaufes  geben?"
„Im  Jahre  1933  machte  ich  in  Münster
mein  Abitur,  studierte  dann  hier  und
in  München  die  Fächer  Deutsch,  Ge
schichte  und  Philosophie.  1938  promo
v i e r t e 
i c h  z u m  D r.  p h i l .  m i t  e i n e m
Thema  aus  der  Sozial-  und  Wirtschafts
geschichte  des  Mittelalters.  Ein  Jahr
später  legte  ich  meine  erste  wissen
schaftliche  Staatsprüfung  ab  und  wurde
noch  im  selben  Jahr  Soldat  bis  1948.
Als  ich  aus  der  russischen  Kriegsgefan
genschaft  heimkehrte,  in  der  ich  einige
J a h r e  m e i n e s  L e b e n s  v e r b r a c h t  h a t t e ,
begann  ich  1949  meine  Referendaraus
bildung. Ich war als Assessor 1951/52
am  Paulinum  tätig.  Zwei  Jahre  unterrichtete  ich  dann  an  einem  internationalen
Institut  in  St.  Gallen.  Nach  kurzer  Rückkehr  zum  Paulinum  führte  mich  mein  Beruf
nach  Athen,  wo  ich  den  Lehrbetrieb  an  der  deutschen  Schule  wiederaufbauen  half.
Von  1957  bis  1960  unterrichtete  ich  an  dem  staatl.-altsprachlichen  Burg-Gymnasium
in  Essen.  1960  wählte  man  mich  zum  Leiter  des  Pestalozzi-Gymnasiums  in  Herne."
„Von  verschiedenen  Seiten  hörten  wir,  daß  Sie  mit  Karl  Marx  verwandt  sein  sollen.
Könnten  Sie  einige  Worte  dazu  sagen?"
„Es ist nicht ganz so schlimm. Diese Verwandtschaft ist keine echte Verwandtschaft.
Karl  Marx  war  mit  einem  Fräulein  Jenny  von  Westphalen  verheiratet,  die  aber  aus
einer  mit  uns  wohl  nicht  verwandten  Familie  stammt.  Ich  habe  aber  gelegentlich
von dieser Jenny von Westphalen ein wenig Gebrauch gemacht: Der erste russische
Kommissar, der mich in der Kriegsgefangenschaft in Empfang nahm, fragte gleich;
,Ah,  du  verwandt  mit  Jenny?'  Ich  erwiderte  natürlich:  ,Ja,  sie  ist  meine  Urgroß-
tante',  worauf  er  sofort  fragte,  ob  ich  auch  Marxist  sei.  Ich  verneinte:  ,Jenny  ist
auch nie Marxistin gewesen, wenn sie auch mit Karl Marx verheiratet war."
„Ist es richtig, daß Sie ein Quellenheft über den Antisemitismus in Deutschland zu
sammengestellt  haben?"
„Ja, ich habe daran gearbeitet, weil ich der Meinung bin, daß man im Gemeinschafts
kundeunterricht  versuchen  sollte,  spätestens  in  der  Prima  die  jungen  Leute  ganz
unmittelbar  mit  dem  Phänomen  des  Antisemitismus  bekannt  zu  machen.  Dies  muß

4

�an  Hand  der  Quellen  geschehen,  damit  sie  sich  selber  über  die  Entstehung  nicht  nur
des  Antisemitismus,  sondern  überhaupt  aller  Vorurteile,  aller  Ressentiments  ein
Bild  machen  können,  damit  sie  sehen,  wie  so  etwas  entsteht  und  worauf  es  hinaus
läuft. Ich hin nicht der Meinung, daß der Antisemitismus eine Erfindung Hitlers ist,
sondern  ich  glaube,  daß  Adolf  Hitler  unter  anderem  deswegen  hei  uns  möglich
gewesen  ist,  weil  es  den  Antisemitismus  gab.  In  diesem  Sinne  sollte  man  sich  das
Phänomen  des  Judenhasses  sehr  genau  ansehen."
„Könnte  man  sagen,  daß  Sie  einem  Vorbild  nadieifern?  So  war  beispielsweise  Herr
Dr.  Spreckelmeyer  ein  Schüier  Peter  Wusts  und  ein  Verehrer  Adalbert  Stifters."
„Jeder  Mensch  hat  seine  Vorbilder  und  das,  was  er  verehrt.  Ich  würde  nicht  sagen,
daß  ich  unmittelbar  einem  Dichter  oder  Schriftsteller  anhänge;  mir  liegt  vielmehr
daran,  daß  wir  in  unserer  Schule  sowohl  die  moderne  Dichtung  kennenlernen  wie
auch  die  ältere  Dichtung  durchaus  respektieren  und  uns  auch  von  ihr  manches  sagen
lassen.  Aber  ich  habe  den  Eindruck,  daß  für  uns  —  und  das  gilt  für  den  50jährigen
wie  für  den  20  jährigen  —  nicht  mehr  ein  Dichter  des  vorigen  Jahrhunderts  unmittel
bares  Lehensvorbild  sein  könnte. 
Ich  glaube,  wir  haben  doch  ein  paar  andere
P o s i t i o n s l i c h t e r  a n z u s t e u e r n . "
„Würden  Sie  sagen,  daß  Günter  Grass  ein  Vorbild  sein  könnte?"
„Ob  nun  gerade  Günter  Grass,  das  ist  eine  andere  Frage;  mindestens  ist  er  aber  ein
Schriftsteller,  dem 
ich  Mut  und  den  Willen  zur  absoluten  Ehrlichkeit  und  Wahr
haftigkeit  zugestehe.  Jeder  Schriftsteller,  der  seine  Aufgabe  mit  dieser  Wahrhaftig
keit  durchführt,  sollte  von  uns  respektiert  werden  und  kann  auch  für  uns  solch  ein
Positionslicht  sein.  Ich  glaube  allerdings  nicht,  daß  es  heute  einen  Schriftsteller  gibt,
der  uns  nun  ganz  und  gar  ausfüllt."
„Haben  Sie  so  etwas  wie  ein  Steckenpferd,  und  haben  Sie  Zeit  dazu?"
„Ja,  ich  lese  sehr  viele  alte  und  neue  Geschichte  und  Dichtung.  Auch  am  Autofahren
u n d  S c h w i m m e n  fi n d e 
„Können  Sie  einen  Vergleich  anstellen  zwischen  den  Einrichtungen  des  Pestalozzi-
Gymnasiums  und  denen  an  unserer  Schule?  Wie  war  es  dort  beispielsweise  mit  der
SMV  und 
„Es  ist  für  mich  noch  sehr  schwer  zu  sagen,  weil  ich  naturgemäß  von  den  Aktivitäten
der  einzelnen  Schüler  noch  sehr  wenig  gesehen  habe.  Hier  in  Münster  wird  im  Ver
gleich  zu  den  räumlichen  Möglichkeiten  und  denen,  die  von  der  Einrichtung  her
geboten  sind,  viel  unternommen.  An  unserem  Gymnasium  wird 
in  Sport  einiges
getan,  und  auch  die  Arbeitsgruppen  finden  meine  Zustimmung.  Woran  es  hier  fehlt,
das  sind  die  technischen  Möglichkeiten,  es  fehlt  die  Freiheit  des  Raumes  und  die
der  technischen  Einrichtung.  Man  könnte  sich  vorstellen,  daß  diese  bestehenden
Dinge  etwas  großzügiger  gehandhabt  würden.  Zum  Sport  gehören  nicht  nur  das
Gerätturnen,  sondern  auch  die  Leichtathletik  und  das  Schwimmen.  Ich  glaube  aber
schon  jetzt  zu  spüren,  daß  die  Aktivität  der  Schüler  von  einem  viel  zu  kleinen
Prozentsatz  getragen  wird.  Es  ist  hier  wie  auch  anderswo  zu  beklagen,  daß  die
M a s s e  d e r  O b e r s t u f e n s c h ü l e r  n i c h t  b e r e i t 
i n v e s t i e r e n ,  u n d
daran  krankt  die  SMV  sehr  häufig.

ihren  Arbeitsgruppen?"

i c h  F r e u d e . "

i s t ,  K r a f t  u n d  Z e i t  z u 

5

�In  Herne  war  es  nicht  anders,  sondern  es  waren  immer  einzelne,  ich  möchte  sagen,
Persönlichkeiten  unter  den  Schülern,  die  bereit  waren,  etwas  beizutragen.  Das  sind
das  Redaktionsteam  und  zwei  oder  drei  Leute,  die  die  Arbeitsgruppen  ins  Leben
r u f e n .  A b e r  d i e  M a s s e  d e r  S c h ü l e r  h a t  e i n e  F ü l l e  v o n  a n d e r e n 
I n t e r e s s e n .  W e l c h e r
Schüler  hätte  heute  nicht  so  viele  „Spatzen  auf  dem  Dach"?  Heute  ist  der  Oberstufen
schüler  schon  jemand,  der  in  so  vielen  Bereichen  außerhalb  der  Schule  tätig  ist,
daß  er  ihr  selbst  doch  nur  eine  beschränkte  Aufmerksamkeit  zuwendet,  um  es  einmal
h ö f l i c h  a u s z u d r ü c k e n . "
„Würden  Sie  die  Einrichtung  der  SMV  grundsätzlich  bejahen?"
„Unbedingt!  Wenn  es  sie  nicht  gäbe,  müßte  man  sie  sofort  erfinden,  denn  ich  meine,
daß  bei  der  SMV  immer  wieder  sehr  viel  Nützliches  herauskommt,  mindestens  für
diejenigen,  die  sich  daran  beteiligen."
„Welche  Aufgabe  hat  nach  Ihrer  Meinung  die  Schülerzeitung  zu  erfüllen?  Ist  sie
ein  Organ  der  SMV  oder  mehr?"
„Sie  ist  einmal  ein  Organ  der  SMV  und  der  Schülerschaft,  bietet  für  alle  eine  Mög
lichkeit,  die  daran  teilnehmen  wollen,  sich  zu  bewähren  und  mit  Problemen  aus
einanderzusetzen.  Ich  meine  gerade  es  sei  das  Wichtigste,  daß  in  einer  Schüler
zeitung  echte  Fragen  behandelt  werden  in  dem  Gespräch  der  Schüler  untereinander.
Die  Schülerzeitung  gibt  die  Möglichkeit,  solche  Dinge  zu  üben.  Deshalb  sollten  die
Schüler  weitgehend  selbständig  an  ihr  arbeiten  können.  Ich  möchte  dazu  aber  auch
ganz  deutlich  sagen,  daß  ich  nicht  für  eine  absolute  Freiheit  der  Schülerzeitung  bin.
Schüler  stehen  in  einem  besonderen  Verhältnis  zur  Schuie,  und  die  Schülerzeitung
ist  ein  Teil  der  Schule.  Infolgedessen  kann  darin,  wie  in  der  öffentlichen  Zeitung
nicht  alles  unter  der  Berufung  auf  die  allgemeine  Pressefreiheit  erscheinen.  Solange
eine  Schülerzeitung  im  Rahmen  der  Schule  steht,  muß  sie  sich  an  gewisse,  aller
dings  sehr  weit  gefaßte  Grenzen  halten,  die  ihr  von  der  Schule  gesetzt  werden."
„Herr  Direktor,  wir  danken  Ihnen  sehr  für  dieses  Gespräch!"

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�m u r

„Das  Abitur",  so  sollte  das  Rahmenthema  dieser  Ausgabe  lauten.  Was  daraus  ge
worden  ist,  liegt  nun  vor  euch:  einige  spärliche  Seiten,  die  sich  mit  diesem  Thema
befassen.  Der  Grund  dafür  ist  bei  der  mangelnden  Mitarbeit  der  Schülerschaft
und — wir geben es zu — bei der etwas unglücklichen Wahl des Themas zu suchen.
Dennoch  glauben  wir,  daß  diese  Seiten  ausreichen,  um  dem  Thema  Abitur  ein  wenig
Farbe  zu  geben.
Leuchtende  Farben  sind  in  diesem  Sinne  besonders  die  folgenden  bonmots,  die
Hartwig Franke während des vergangenen Jahres in seiner Klasse mitschrieb und
zusammenstellte.  Sie  sollen  (nicht)  als  der  Tätigkeitsbericht  einer  Oberprima  auf
gefaßt  werden.

B o n m o t s

„Welche  Schwierigkeit  ergibt  sich  für  uns  im  Gegensatz  zu  Goethes  Zeit  beim  Ver
ständnis  des  Bildes  Mond?"  —  „Man  kennt  ihn  heute  von  hinten."
„Die  Erdanziehung  wirkt  sich  auf  jeden  Körper  gleich  aus,  egal,  wie  groß  er  ist!"  ■—
„So?  Meinen  Sie?  Dann  bringen  Sie  mir  doch  'mal  morgen  'ne  Lokomotive  mit!"

*

Der  junge  Goethe  glaubt  an  sein  Genie,  wenn  er  sagt:  „Umfangend  umfangen".

*

Beschleunigung  ist  auch  wichtig  bei  Raketen,  z.  B.  ob  die  Augen  aus  dem  Kopf
h e r a u s k o m m e n  o d e r  o b  s i e  d r i n  b l e i b e n .

Wenn  es  uns  gut  geht,  juckt  uns  Deutschen  doch  das  Fell,  guckt  euch  doch  den
K a i s e r  a n !

*

Ich  fühle  mich  schon  immer  in  die  Verteidigung  gedrängt,  wenn  Zeidler  seine  Jacke
a u f m a c h t !

*

Und  dann  merkten  Adam  und  Eva,  daß  sie  nackt  waren,  mit  anderen  Worten,  daß
d a  w a s 

l o s  w a r.

*

L i e b e 

i s t  n i c h t 

i d e n t i s c h  m i t  K ü s s e n .

*

Wenn  der  Lohn  über  das  Existenzminimum  steigt,  schafft  sich  der  Arbeiter  eine
große Familie an, und es gibt eine große Arbeitervermehrung, die den Lohn wieder
u n t e r  d a s  E x i s t e n z m i n i m u m 

f a l l e n 

l ä ß t .

*

„Zu  etwas  erzieht  man  den  Menschen  immer,  zum  Guten  nämlich!"  —
„Sie  sind  gegen  die  Sünde,  nicht?  Ja,  das  sieht  man!"

*

Ich  finde  es  angenehmer,  wenn  man  sich  nach  dem  Tode  verbrennen  läßt.

7

�Rosenmontagmorgen  bei  P.:  Also,  ein  kleines  Fenster  machen  wir  doch  mal  auf,
sonst  wird  man  ja  noch  besoffen!

Sie  wissen  ja,  daß  der  Papst  von  heute  auf  morgen  heiraten  könnte,  wäre  bloß
merkwürdig,  wenn  er  das  heute  noch  tun  würde.

*

*

Mensch,  jetzt  haben  wir  die  ganze  Stunde  gequatscht,  und  Sie  haben  noch  nichts
v e r s t a n d e n !

Ihre  Sonderbemerkungen  sind  samt  und  sonders  besonders  absonderlich.

*

Wenn  ich  nachmittags  4  bis  5  Stunden  Hefte  korrigiert  habe  und  noch  die  Familie
nebenbei  habe,  dann  kann  ich  auch  nicht  mehr  philosophieren,  dann  trinke  ich  lieber
' n e  P u l l e  B i e r !

*

In  der  Beschränktheit  zeigt  sich  erst  der  Meister!

*

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Im  Hochhaus  „Peter  in  der  Fremde"

8

�Um  einmal  einen  kleinen  Einblick  davon  zu  verschaffen,  was  den  Oberprimaner
erwartet, wenn er eines Morgens zur Schule gekommen ist, um seine Abiturarbeit
in  Deutsch  zu  meistern,  haben  wir  hier  einmal  die  Aufsatzthemen  der  letzten  Prü
fung  zusammengestellt:

A b i t u r a u f s a t z t h e m e n

Das zentralgestellte Thema: Ernst Penzoldt: „Warum es keinen Krieg geben kann!"
Deuten Sie den vorliegenden Text und setzen Sie sich mit ihm auseinander!
O l m  O S t R ' i n  D r .  G r u n a
I. „Mein Weg muß gerade sein. Ich kann nicht wahr sein mit der Zunge, mit dem
Herzen  falsch."  (Picc.  V,  3)
Zeichnen Sie, ausgehend von diesem Wort, die Gestalt des Max Piccolomini aus
S d i i l l e r s  W a l l e n s t e i n !
II. „Mehr als Gold hat das Blei die Welt verändert. Und mehr als das Blei in der
Flinte  das  Blei  im  Setzkasten."  —  Ist  dieses  Wort  eines  Gelehrten  aus  dem  18.  Jahr
hundert  auch  in  unserer  Zeit  noch  gültig?
III. Artikel 5 des Grundgesetzes legt die Pressefreiheit fest. Glauben Sie, daß die
Pressefreiheit ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Staatsordnung ist?
O l  s a  S t R .  S i m o n
I. Georg Trakl, Verfall. — Gedichtinterpretation.
II.  Denken  Sie  darüber  nach,  wie  sich  Menschen,  die  Sie  kennen,  Urteile  bilden
über  Mitmenschen!  Kommen  Sie  zu  einer  Problemstellung,  und  versuchen  Sie,  Ihr
P r o b l e m 
III.  Adolf  Hitler,  Rede  vor  der  Deutschen  Presse,  München,  10.  11.  1938.
Nehmen Sie kritisch Stellung zu der Rede und versuchen Sie — im engen Anschluß
an die Ausführungen Hitlers —, die Aufgabe einer demokratischen Presse zu um
r e i ß e n !

i m  A n s a t z  z u 

l ö s e n !

O l  s b  S t R .  N e u m a n n
I.  Georg  Britting,  Der  Fasan,  Gedichtinterpretation.
II. „Es sind Gedanken, die die Welt verändern, den Lauf der Geschichte bestim
men  .  .  .  Gedanken  .  .  .  können  Welten  aufbauen  und  können  sie,  wenn  die  Dämonie
sie  inspiriert,  zerstören."
Wie  stehen  Sie  zu  diesen  Worten  Reinhold  Schneiders?
III. „Die Technisierung kann nicht Inhalt sein. Alles hängt ab vom Menschen, der
sie vollzieht und trägt. Er muß noch stärker sein als die Kräfte, die er entfesselt,
die  ihm  in  die  Hand  fallen.  Er  soll  ja  regieren,  nicht  regiert  werden."
Läßt  sich  diese  Auffassung  rechtfertigen?

man iriffi sich im 44 Münster

W o l b e c k e r  S t r a ß e  2 5
Te l e f o n  6 4 5 2 7

9

�Einer, „der es geschafft hat", schickte uns diesen Beitrag, einen Stimmungsbericht
über  das  mündliche  Abitur  mit  dem  Titel:

K e i n e  V i v i s e k t i o n

Waren Sie schon einmal während der Frühstüdespause in der Anatomie unserer
Universität?  Nein?  Dort  bietet  sich  Ihnen  nämlich  dieses  Bild;  Auf  den  Tischen  im
Raum liegen Leichenteile umher und friedlich sitzen unsere zukünftigen Mediziner
darum  herum  und  kauen  Butterbrote.
So, und nicht anders müssen Sie sich die Atmosphäre während unseres diesjährigen
Abiturs vorstellen — mit einem kleinen, doch nicht ganz unwichtigen Unterschied:
Es ging nicht um die Haut einer Leiche, der man ja bekanntlich nicht mehr wehtun
kann, sondern um die eigene. Ansonsten, wie gesagt, genau das gleiche. Aber Sie
kennen  die  Anatomie  ja  gar  nicht!  Macht  nichts,  ich  werde  Sie  einmal  mit  in  das
sogenannte  Wartezimmer  unserer  Schule  nehmen.
Vorweg ein Wort: Ersdiredcen Sie nicht, wenn Sie beim Eintreten zuerst gar nichts
sehen, das ist Rauch, Zigarettenrauch genauer gesagt. Ja, Sie haben Recht, es ist
doch erstaunlich, wieviele Schüler mit achtzehn oder einundzwanzig Jahren schon
rauchen  —  oder  es  beim  Abitur  lernen!  Aber  treten  wir  ein!
„Achtzehn, zwanzig". — „Passe". — „Wer ist das denn schon wieder? Unbefugte
haben hier keinen Zutritt! Ach so, du bist es bloß! Hast du wenigstens den Kaffee
mitgebracht?" „Natürlich habe ich den Kaffee nicht vergessen." — Unter uns gesagt,
er hilft keine Spur, aber er gibt einem ein Gefühl für die Wichtigkeit dessen, was
man  tut.  Gestern  sollen  übrigens  einige  junge  Damen  unseren Abiturienten  den
Kaffee  gebracht  haben.  Einmal  und  nie  wieder.  Stellen  Sie  sich  vor,  was  diese
Samariterinnen, diese Engel, alles zu hören bekamen: 1. Sie sollten ihre Zigaretten
stummel  nicht  durchs  Fenster  auf  den  Schulhof  werfen.  2.  Sie  sollten  innerhalb  der
nächsten fünf Minuten das Haus verlassen! Unerhört, nicht wahr?
Achten Sie bitte auch auf die Bücher, die hier auf dem Tisch liegen: Ephraim Kishon:
Jüdische Witze, Tucholsky, Neuss etc. Ach, Sie finden das jetzt schon gar nicht mehr
so komisch? Nicht wahr, ich habe Ihnen ja gleich gesagt, die Atmosphäre steckt an!
. . . Haben Sie das mitbekommen? Dies homerische Gelächter, das gerade das Zimmer
erbeben machte? Sie wollen wissen, worüber da gelacht worden ist? Ich weiß es
nicht, die Abiturienten wohl auch nicht, Hauptsache, es wird gelacht, das befreit
und erleichtert — wovon eigentlich? Ach ja, es ist ja Abitur!
Waren Sie schon einmal in der psychiatrischen Abteilung unserer Universitäts
klinik?  Nein?  Dort  bietet  sich  Ihnen  dieses  Bild:  .  .  .  aber  das  kennen  Sie  doch
alle  —  Sie  sind  ja  auch  Schüler.
Also unterscheidet sich das Abitur in nichts vom normalen Schulbetrieb? Kaum, es
ist  nur  noch  etwas  verrückter.

(Namen bitte nicht ausschreiben, es weiß sowieso jeder, wer diesen Artikel ver
brochen  hat.)

1 0

�Wenn  nun  all  die  „Anfechtungen"  der  Prüfung  hinter  einem  liegen,  man  sich  mit
den  Farben  im  Rockaufsdilag  zeigt,  beginnt  der  zweite,  wesentlich  angenehmere
Teil  des  Abiturs.  Wir  glaubten,  daß  ein  Sextaner  am  ehesten  geeignet  ist,  eine
Entlassungsfeier  zu  beschreihen,  da  er  doch  weitgehend  objektiv  und  bissigen  Rand
bemerkungen  abhold  ist;

Die  Entlassungsfeier
d e r  A b i t u r i e n t e n
W i r  S c h ü l e r  d e s  K o n r a d - S c h l a u n - G y m -
n a s i u m s  h a t t e n  a m  5 .  3 .  1 9 6 6  z u  u n s e r e r
großen  Freude  schulfrei.  An  diesem  Tage
w u r d e n  n ä m l i c h  u n s e r e  A b i t u r i e n t e n 
f e i e r
lich  verabschiedet.  Es  war  ein  großer  Tag
für  sie.  In  der  Aula  hatten  sich  am  Morgen
a l l e  L e h r e r  u n d  v i e l e  G ä s t e  v e r s a m m e l t .
Ich,  als  Sextaner,  befand  mich  ziemlich
h i n t e n 
i c h  a b e r
t r o t z d e m  a l l e s  g u t  s e h e n  u n d  h ö r e n .
U n s e r e  A b i t u r i e n t e n  m a c h t e n  e r n s t e  u n d
feierliche  Gesichter.  Sie  waren  festlich  gekleidet.  Manche  erkannte  ich  kaum  wieder,
weil  ich  sie  vorher  nur  in  Röhrenhosen  und  Pullovern  gesehen  hatte.  Jetzt  sahen
sie  aus  wie  richtige  Männer.  Mit  großer  Geduld  hörten  sie  sich  die  vielen  Reden  an,
die  ihnen  gehalten  wurden.  Einer  der  Redner  rief  ihnen  zu;  „Schlagt  das  Tor  zu
eurer  Schule  nicht  hinter  euch  zu,  sondern  haltet  den  Fuß  dazwischen!"
Zwischen  den  Reden  musizierte  unser  Schulorchester  und  es  sang  unser  Chor.  Die
Abschiedsworte  sprach  unser  stellvertretender  Schulleiter  Herr  OStR.  Dr.  Henke.
Er  gab  den  Abiturienten  die  besten  Wünsche  mit  auf  den  weiteren  Lebensweg.
Dann  verteilte  er  die  Reifezeugnisse.  Ein  Sextaner  rief  die  Namen  der  Abiturienten
auf.  Einzeln  traten  sie  dann  vor  und  nahmen  ihre  Zeugnisse  entgegen.  Der  Sextaner
w u r d e  a u c h  b e l o h n t ;  e r  e r h i e l t  e i n e n  O s t e r h a s e n  a u s  S c h o k o l a d e .
Zum  Schluß  sangen  alle  gemeinsam  eine  Strophe  des  Deutschlandliedes  und  die
Abiturienten  verließen  für  immer  ihre  und  unsere  Schule.  Ob  auch  ich  eines  Tages
zu  den  Glücklichen  zählen  werde? 
Ich  wünsche  es  mir  sehr.  Axel  Spilker  VI  a

i m  S a a l .  V o n  d o r t  k o n n t e 

tieinrich Stenderhoff

Ludgeristraße  114
F e r n r u f  4 4 1  2 0

Universitätsbuchhandlung

1 1

�A b i t u r i e n t i a  1 9 6 6

K l a s s e  O l s a

K l a s s e n l e i t e r :  S t u d i e n r a t  P e t e r s

Norbert  Bartsdi  (Betriebswirt)
Jobst  Brehe  (Arzt)
Josef  Brüggemann  (Dipl.-Ingenieur)
Norbert  Diersdike  (Dipl.-Ingenieur)
Hartwig  Franke  (Philologe)
Heinz-Dieter  Gebhardt  (Dipl.-Ingen.)
Hansjürgen  Gora  (Zahnarzt)
Hans-Midiael  Klages  (Zahnarzt)
Knut  Köhler  (Chirurg)
Hans-Peter  Rapp  (Arzt)

K l a s s e  O l s b
Klassenleiter:  Studienrat  Neumann
Thomas  Abeler  (Arzt  und  Psychiater)
Norbert  Adams  (Volksschullehrer)
Helmut  Drees  (Volksschullehrer)
Dieter  Ewald  (Philologe)
Reinhard  Fricke  (Jurist)
Hans-Peter  Gausepohl  (Philologe)
Reinhard  Gramatke  (Bau-Ingenieur)
Bernhard  Helmer  (Volksschullehrer)
Klaus  Hilgemann  (Philologe)
Holger  Koch  (Volksschullehrer)

K l a s s e  O l m
Klassenleiter:  O.-Studlenrat  Schormann
Christian  Badde  (Betriebsw.  od.  Jurist)
Rudolf  Bartholome  (Jurist)
Hans-Georg  Dense  (Jurist)
Dieter  Gerth  (Volkswirt)
Hans-Dieter  Görtz  (Biologe)
Ingo  Groll  (Wirtschaftsingenieur)

1 2

Hans-Josef  Runde  (Betriebswirt)
Henner  Sdieer  (Philologe)
Rainer  Schnieders  (Volkswirt)
Rudolf  Schulz  (Arzt)
Joachim  Schwarz  (Soziologe)
Wolfgang  Stoye  (Philologe)
Peter  Tergeist  (Journalist)
Ludwig  Winter  (Arzt)
Edmund  Zeidler  (Realschullehrer)

Bernhard  Laukamp  (Polizeioffizier)
Ulrich  Marx  (Jurist)
Heribert  Möllers  (Volksschullehrer)
Peter  Navaratin  (Betriebswirt)
Franz  Paulus  (Journalist)
Hubertus  Pröbsting  (Soziologe)
Dieter  Rosenthal  (Volksschullehrer)
Rudolf  Ferner  (Archäologe)
Fritz-Michael  Wedner  (Philologe)
Karl-Jürgen  Weitkamp  (Einzelh.-Kfm.)

Klaus  Günther  (Dipl.-Physiker)
Eberhard  Pauls  (Arzt)
Klemens-August  Wattendrup  (Arzt)
Magnus  Westermann  (V.-Schullehrer)
Thomas  Wirz  (Dipl.-Ingenieur)
Hans-Henning  Wrieg  (Arzt)

�Berlin  -  mit  vier  Augen

Es gibt wohl kaum jemanden, der, audi nur ein wenig eingeweiht in die Probleme
des geteilten Deutschland, die Berliner Mauer nicht mit einem unbehaglichen Gefühl
hinter  sidi  läßt,  sei  er  nun  Deutscher,  Franzose,  Engländer  oder  —  einige  tausend
Kilometer  entfernt  —  Amerikaner.  So  glaubten  wir,  daß  es  einmal  Interessant  sei,
von  einem  Berlin-Besuch  eines  unmittelbar  Betroffenen,  eines  Deutschen  und  eines
Amerikaners,  oder  besser  einer  Amerikanerin,  zu  hören.
Betsy Bott, Schülerin einer High School, besuchte Berlin im Rahmen eines AFS-
Aufenthaltes  in  Deutschland;  Ulrich  Wiechers  nahm  an  einer  Berlin-Fahrt  der
Landesjugendpresse  teil.
Beide  Artikel  zeigen  in  der  Thematik,  im  Ton  und  in  der  Betrachtungsweise  inter
essante  Unterschiede,  was  uns  fragen  ließ:  Wie  sieht  ein  deutscher  Schüler  und  wie
R e d a k t i o n .
e i n e 

a m e r i k a n i s c h e 

S c h ü l e r i n 

B e r l i n ? 

D i e 

It  was  a  cold,  crisp  afternoon  in  December  as  we  all  stood  on  John  F.  Kennedy  Platz
in front of the Schoneberg Rathaus, the town hall of West Berlin, waiting for the
bus  to  come,  impatient  and  a  bit  uneasy.  A  few  of  the  kids  gave  things  such  as
address  books  to  the  chaperones  for  safe  keeping.  No  printed  material  is  allowed
i n t o 

t h e  E a s t  S e c t o r.

Während,  wie  auch  nach  Ihrer  Kursus
zelt  würden  wir  uns  freuen,  wenn  Sie
unsere  Tanzschule  zu  Ihrem  Treffpunkt
machen  würden.  Daher  empfehlen  wir
ihnen  unsere  Tanztees,  die  zu  den  be
k a n n t e n  Z e i t e n  s t a t t fi n d e n :

Ta n z s c h u l e

Eugen  Wichtrup
Münster,  Harsewinkelgasse  1-6
Te l e f o n  4 3 9 9 2

M i t t w o c h  1 6 . 3 0 - 1 9 . 0 0  U h r

Samstag  16.30-19.00  Uhr
1 9 . 3 0 - 2 2 . 0 0  U h r

Sonntag  16.30-19.00  Uhr
1 9 . 3 0 - 2 2 . 0 0  U h r

Der  Einlaß  erfolgt  eine  Viertelstunde
vor  Tanzteebeginn.

1 3

�Finally  the  bus  came.  We  were  greeted  by  a  West  Berliner,  who  then  proceeded
to  record  our  passport  numbers  in  a  large  book;  where  we  also  bad  to  declare  bow
mudi  money  we  bad  with  us.
As  we  neared  Checkpoint  Charlie,  our  West  Berliner  left  us.  We  began  to  see
border guards patrolling, machine guns tucked neatly under their arms. From this
time  on,  we  were  carefully  observed  from  two  or  three  different  spots,  by  men  and
w o m e n  w i t h  b i n o c u l a r s .
The bus proceeded through the obstacle course of barriers, and then parked on the
other side, waiting for inspection. In our typical AFS manner, we joked the whole
time;  flirting  with  the  guards,  msking  faces  at  the  guys  with  binoculars,  digging
interestedly  into  our  camera  bags  —•  only  to  come  out  with  a  sandwich  or  a  banana
or  marzipan.
After waiting another half hour (I think they were determined that we see it in the
dark), the inspector came. He checked our passports again, inspected the inner
specifications of the bus and all the other nooks and crannies where something
might be hidden. It took us, in all, an hour and a quarter.
Our East Berliner guide then began his tour, in both English and Deutsch. We were
allowed one minute to take a picture — picture can be taken of anything except
the  checkpoint  —  when  something  of  interest  came  by.  We  got  out  only  twice;
once  to  look  at  the  Church  of  the  Archbishop,  and  the  second  time  at  a  tourist
bureau  where  we  could  buy  postcards  and  the  like.
We were all impressed by the wide, spacious streets; although they seemed that
way only because they were empty. Just about every other street is named after
either  Marx  or  Engels.  Many  of  the  subway  stations  are  closed,  since  they  are
connected  with  the  west.  Most  of  the  stores  were  small  in  comparison  with  those
in West Berlin. The prices on the whole are higher; a man's shirt in the east cost
95 marks, and in the west is 25 marks. There was only one street decorated for
C h r i s t m a s .
We toured in one area only, but we did get to see it from all angles. We saw the
Humboldt  University,  the  new  Chinese  Embassy,  the  Marx-Engels  Platz,  where
May  Day  celebrations  and  the  like  are  held;  the  Modern  Education  Bureau,  the
Modem Workers Bureau, and the Modern Government buildings. The large apart
ment complexes were always pointed out, but followed with; "They are not modern
and  are  inadequate  and  will  be  torn  down  and  rebuilt  in  a  few  years."  Also:
„Reconstracting churches comes after reconstracting apartment houses."
We were also shown points of cultural interest, of which East Berlin holds many;
Heinrich  Heine's  grave;  the  last  house  of  Berthold  Brecht,  an  immense  facade  from
a castle of the middel ages, an old Huguenot cathedral, a fully restored Kaiser's
palace (I think) the famous Schiller Theatre and the many galleries containing art
of  all  periods.
We had seen the good side of East Berlin; but, as we neared the wall, were brought
back  to  the  rather  ugly  reality. After  another  round  of  inspection,  this  one  more
thorough and including searching under the bus, in the luggage places, even in the
engine, we were cleared. They are careful. As we waved good-bye to our guide,
we all simultaneously breathed a sigh of relief — someone remarked „Eighty per
c e n t 
- B e t s e y  B o t t -

a l w a y s 

( 8 0 V o ) 

c o m e 

b a c k . " 

1 4

�Co

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KURSBUCH 1366
für

Brieftaschen

S o  h e i ß t  u n s e r e  B r o s c h ü r e
mit  vielen  billigen  Reisemöglichkeiten
in  die  meisten  Länder  Europas.
So  kostet  für  Schüler  zum  Beispiel
e i n e  F a h r k a r t e  v o n  M ü n s t e r  n a c h
Stockholm  78,-  DM
Nürnberg  32,—  DM
L o n d o n  5 6 , 5 0  D M
P a r i s  4 5 , 5 0  D M
Diese  Preise  sind  für  Sie  gerade
richtig.  Sollte  es  im  Sekretariat  Ihrer
S c h u l e  d i e s e s  K u r s b u c h  n i c h t  m e h r
geben,  erfahren  Sie  w/eitere  Einzel
heiten  gern  bei  uns.

Deutscher  Studenten-Reisedienst
Studenten-Reisedienst  Münster,
Schloßplatz  1,  Ruf  55565
Bürozeit:  Mo  -  Fr  10  -12  Uhr,  Mo,  Mi,  Fr  14  -16  Uhr

Als  man  mir  das  Programm  schickte,  stand  es  fest:  Ich  würde  an  der  Berlinfahrt
teilnehmen,  die  die  Landesjugendpresse  in  diesem  Jahre  veranstaltete.^  Doch  der
Umfang  des  Programms  erschreckte  mich.  All  dies  sollten  wir  in  sieben  Tagen
„verdauen"?  Erst  einmal  die  Museen.  Da  war  ein  Besuch  des  Dahlemer  Museums
geplant,  Besuche  der  Kunstgalerie,  der  Kulturhistorischen  Abteilung,  der  Galerie
des  20.  Jahrhunderts  und  des  Pergamonmuseums.  Dann,  was  man  schlechthin  als
Sahenswürdigkeit  bezeichnet:  Das  Schloß  Bellevue,  das  Charlottenburger  Schloß,
Siegessäule,  Brandenburger  Tor,  Gedächtniskirche.  Und  abends  dann:  Theaterauf-
führungenl  Zur  Auswahl  standen  „Der  eingebildete  Kranke"  von  Möllere,  „Warten
auf  Godot"  von  Beckett,  „Das  Leben  des  Galilei"  von  Brecht  und  von  Goethe
„Iphigenie  auf  Tauris".  Und  dann  hatte  ich  auch  noch  private  Wünsche:  ich  wollte
einen  Abend  bei  den  „Stachelschweinen"  verbringen.  Eins  stand  für  mich  schon  vor
der  Fahrt  fest:  Langeweile  würden  wir  nicht  haben.  Dazu  bietet  Berlin  zuviel.  Und
dann  habe  ich  mir  sagen  lassen,  daß  früher,  in  den  „Zwanziger  Jahren",  in  Berlin
n o c h  m e h r  „ l o s  w a r " .
Schon  der  erste  Tag  unseres  Aufenthaltes  war  voll  ausgefüllt:  Vormittags  bekamen
wir  einen  ersten  Uberblick  bei  einer  Stadtrundfahrt,  nachmittags  hörten  wir  ein
Referat  beim  Presse-  und  Informationsamt  Berlin.  Doch  blieb  am  späten  Nachmittag
noch  etwas  Freizeit.  Ich  ging  nach  einem  kurzen  Bummel  über  den  Kurfürstendamm,
dem  neuen  Zentrum  Berlins,  in  das  berühmte  Cafe  Kranzler.  Von  der  überdachten
Terrasse  kann  man  den  „Kudamm"  überblicken.  Die  langen  Reihen  der  in  vier  Spu
r e n 
i s t  a u c h  d e r  S t r o m  d e r  M e n s c h e n  a u f

f a h r e n d e n  A u t o s  s i n d  o h n e  E n d e .  E n d l o s 

1 5

�den  breiten  Bürgersteigen.  Zwischen  den  Wortfetzen  in  Berliner  Mundart,  die  ei
nem  zufliegen,  ist  auch  häufig  die  breite  Sprache  des  Amerikaners  zu  hören.
An  der  Autobushaltestelle  schräg  gegenüber  kommen  und  fahren  die  für  Berlin
so  typischen,  gelben  Doppelstockbusse  ohne  Unterbrechung.  Manchmal  halten  dort
drei  oder  noch  mehr  solcher  Ungetüme  auf  einmal.  Aus  den  U-Bahn-Ausgängen,  die
man  an 
iliren  blauen  Leuchtschriften  schon  von  weitem  erkennen  kann,  kommt,
immer  wenn  ein  Zug  eingefahren  ist,  ein  Schwärm  von  Menschen.
Inzwischen  ist  es  schon  dunkel  geworden.  Die  Leuchtreklamen  an  den  großen  Kauf
häusern,  Büros  und  Kinos  leuchten  kilometerweit  die  Straßen  entlang.  Zu  meiner
Linken  läuft  der  Kurfürstendamm  genau  auf  das  neue  Wahrzeichen  von  Berlin,  das
Europacenter,  zu,  einem  riesigen  Bau  mit  Büros,  Kinos,  Gaststätten,  Geschäften,
einer  Eisbahn  und  dem  bekannten  Kabarett,  den  „Stachelschweinen".  Alle  Büros
in  den  mehr  als  zwanzig  Etagen  sind  erleuchtet.  Davor  erhebt  sich  von  Scheinwerfern
angestrahlt  der  zerstörte  Turm  der  Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Der  Herr,  der  sich  im  überfüllten  Kranzler  zu  mir  gesetzt  hat,  muß  wohl  meinen
bewundernden  Blick  gesehen  haben.  „Ja",  sagt  er,  „es  ist  schon  eine  großartige
Stadt,  dieses  Berlin!"
Bisher  waren  wir  nur  im  Westen  der  Stadt  gewesen.  Am  Sonntag  wollten  wir  in
kleinen  Gruppen  den  Ostsektor  besuchen.  Mit  der  U-Bahn 
fuhren  wir  bis  zum
Bahnhof  Friedrichstraße,  der  schon  im  sowjetisch  besetzten  Teil  Berlins  liegt.  Nur
hier  ist  die  Mauer  für  den  Besucher  aus  dem  Westen  geöffnet.  An  den  Paßkontroll
stellen  standen  schon  lange  Schlangen  von  Menschen.  Heute  war  nämlich  der  letzte
Tag  des  Passierscheinabkommens.  In  dem  engen  Warteraum  unter  den  Geleisen  des
Bahnhofs  warteten  wir  darauf,  daß  einer  der  Volkspolizisten,  die  an  den  Türen
standen,  unsere  Nummern  aufrufen  würde,  über  uns  donnerten  die  Züge  hinweg.
Wir  fühlten  uns  etwas  bedrückt  in  diesem  engen  Raum.  Nur  flüsternd  versuchten
wir,  dieses  Gefühl  zu  überwinden,  indem  wir  über  irgendetwas  redeten.  Nach  einer
S t u n d e  w a r e n  w i r  w i e d e r  b e f r e i t .
Unser  erster  Weg  führte  uns  zum  Brandenburger  Tor.  Wir  wollten  es  auch  einmal
von der anderen Seite sehen. Welcher Unterschied zu „drüben"! Drei, vier Autös^.
einige  wenige  Spaziergänger,  meist  Westberliner  mit 
ihren  Verwandten  aus  dem
O s t e n  d e r  S t a d t .
Diese  leere  Straße  mit  den  Trümmergrundstücken,  die  erst  jetzt  aufgebaut  werden,
mit  den  wenigen  Geschäften,  den  vermauerten  U-Bahnschächten,  das  sollte  Berlins
ehemalige  Prachtstraße  „Unter  den  Linden"  sein?  Das  der  berühmte  Alexanderplatz,
das 
frühere  Zentrum  Berlins,  das  der  „Alex"?  Warum  stand  wohl  der  Verkehrs
polizist  auf  seinem  Leitstand  auf  der  Kreuzung,  warum  standen  dort  Ampeln,  wenn
doch  außer  einigen  alten  Bussen  kaum  ein  Auto  fuhr?
Später  sahen  wir  den  zerstörten  Dom,  das  aus  roten  Ziegelsteinen  erbaute  Stadt
rathaus;  die  nur  teils  wiederaufgebauten  Prachtbauten  auf  beiden  Straßenseiten,  sie
e r i n n e r t e n  a n  e i n e  a n d e r e  Z e i t .
Der  Kellner  in  dem  Lokal,  das  wir  nach  langem  Suchen  und  Fragen  endlich  gefunden
hatten,  sagte  etwas  vage:  „Drüben  bei  Euch  ist  es  wohl  besser?"  Ich  glaube,  wir
w a r e n 
- w c s -

v e r l e g e n , 

g i n g e n . 

e t w a s 

a l s 

w i r 

1 6

�Prinzessin  Turandot

Eine  überzeugende  Inszenierung  unserer  Sdiulspielschar

Am  Freitag,  dem  4.  März,  und  am  Dienstag,  dem  8.  März,  wurde  in  unserer  Aula
„Die  Eroberung  der  Prinzessin  Turandot"  von  Wolfgang  Hildesheimer  aufgeführt.
Nach  einer  kurzen  Begrüßungsrede  von  Dr.  Henke,  in  der  er  den  Spielern  und
Dr.  Klockenbusch,  dem  Spielleiter,  Dank  sagte,  öffnete  sich  der  Vorhang  zum  ersten
Akt.  Die  Bühne  bot  ein  farbenprächtiges  Bild,  das  durch  die  gelungene  Beleuchtung
u n t e r s t ü t z t  w u r d e .
Wenn  auch  keine  vollendete  Theaterkunst  geboten  wurde  und  die  Gestaltung  der
Rollen  nicht  allzu  differenziert  war,  so  gehörte  die  Aufführung  dennoch  zu  den
besten,  die  von  münsterischen  Schülern 
letzter  Zeit  geboten  wurden.  Der
tragikomische  Charakter  des  Stückes,  das  Hildesheimer  selbst  Tragik-Komödie
nennt,  kam  deutlich  zum  Ausdruck.  Zudem  ist  es  den  Schauspielern  gelungen,  den
Zuschauern  im  Sinne  des  Autors  „das  China  der  Sage,  also  nicht  das  China  der
Chinoiserie"  vorzuspielen.
In  diesem  China  lebt  der  Kaiser  mit  seiner  Tochter  Turandot,  deren  anfänglicher
Hochmut  und  spätere  Liebe  zu  dem  „falschen  Prinzen  von  Astrachan"  hervorragend
glaubhaft  von  Barbara  Kopka  dargestellt  wurden.  Die  Prinzessin  mißt  sich  mit  all
ihren  Freiern  in  einem  Gespräch  und  hat  bisher  jeden  besiegt.  Daher  ist  jetzt  die
Thronfolge  des  Reiches  bedroht,  und  Turandot  soll  den  Prinzen  eines  Nachbarreiches
heiraten.  Stolz  weigert  sie  sich  und  ruft  den  Hof  zur  Prüfung  des  zwanzigsten  Freiers

in 

1 7

�zusammen.  Dieser  zeigt  sich  ihr  ebenbürtig  —  nicht  nur  in  der  Prüfung,  sondern  vor
allem  in  der  sdiauspielerisch  überzeugenden  Leistung,  die  Joachim  Schwarz  zeigte.
Die  Prinzessin  erkennt  den  unerwarteten  Sieg  des  Prinzen  an  und  beginnt,  diesen
Freier  zu  lieben.  Als  sich  herausstellt,  daß  er  einen  falschen  Namen  trägt  und  nur
ein  Abenteurer  ist,  hält  sie  trotzdem  zu  ihm.  Zugunsten  ihrer  Sklavin  Pnina  ver
zichtet  sie  auf  den  „echten  Prinzen  von  Astrachan",  der  inzwischen  das  chinesische
Reich  erobert  hat.  Obwohl  sie  ihren  Stand  als  Prinzessin  verloren  hat,  ist  sie  gemein
sam  mit  dem  falschen  Prinzen  dem  neuen  Kaiser  von  China,  der  begeisternd  dumm
und  barbarisch  dargestellt  wurde,  weit  überlegen.
Wenn  mancher  Zuschauer  der  Premiere  das  Ende  der  Aufführung  herbeigesehnt  hat,
so  ist  das  einzig  auf  die  harten  Stühle  und  das  Fehlen  einer  Pause  zurückzuführen.
Sonst  war  diese  Schulinszenierung,  von  dem  schlichten  Bühnenkleid  bis  zu  dem
guten  Zusammenspiel  der  einzelnen  Darsteller,  gelungen  und  hat  herzlichen  Beifall
bei  Publikum,  Eltern,  Schülern  und  Lehrern  gefunden.
Wie  uns  Dr.  Klockenbusch  vor  der  Aufführung  gesagt  hatte,  bot  die  Bühne  wiederum
Schwierigkeiten  für  die  Aufbauten.  Er  erwähnte,  daß  die  Bühne  keine  ausreichende
Tiefe  habe,  und  somit  die  Weite  räumlich  schwer  hervorzuheben  sei.  Außerdem
gäbe es ständig Schwierigkeiten mit der Beleuchtung. Die Beleuchtungsanlage liegt
am  hinteren  Ende  der  Aula  und  sei  durch  ein  Telefon  mit  der  Bühne  verbunden,  das
a b e r  z u r  Z e i t  a u ß e r  B e t r i e b  s e i .
Um so höher ist die Leistung der Spielschar zu bewerten, der es allen Schwierig
keiten  zum  Trotz  gelungen  ist,  Hildesheimers  Stück  so  eindrucksvoll  zu  inszenieren!
-  r a b  -

1 8

�E L E K T R O N I K

Wir  bauen  einen  Diodenempfänger

Die  moderne  Elektronik  ist  aus  unserem  Leben  nicht  mehr  wegzudenken.  Jeder  weiß,
was  ein  Radio  ist;  aber  wie  funktioniert  es?  Deshalb  wollen  wir  nun  etwas  über  die
Radio-Technik  erfahren  —  keine  Angst,  es  ist  ganz  leicht.  Wir  fangen  klein  an  und
bauen  uns  zunäciist  einen  Diodenempfänger;  was  das  ist,  werden  wir  noch  sehen.
Zuerst  muß  ich  noch  einiges  über  unsere  zukünftige  Arbeit  sagen:
Ich  werde  die  Bauanleitung  so  einfach  wie  möglich  schreiben.  Wenn  ihr  euch  genau
an  meine  Anleitung  haltet,  werdet  ihr  keine  Fehler  machen.  Ich  habe  alle  Geräte
selbst  gebaut,  so  daß  sie  auch  wirklich  funktionieren.  Für  eine  erfolgreiche  Arbeit
müßt  ihr  folgende  Regeln  beachten:
1.  Bevor  ihr  mit  dem  Basteln  anfangt,  lest  erst  sorgfältig  die  Bauanleitung  durch!
2.  Benützt  nur  Qualitätsmaterial  mit  den  genau  angegebenen  Werten!
3.  Versucht,  die  einzelnen  Vorgänge  zu  verstehen;  so  kann  man  manchmal  einen
F e h l e r  s e l b e r  w i e d e r fi n d e n .
4.  Experimentiert  nie  mit  euch  noch  unbekannten  Radioteilen  oder  Geräten,  von
denen  ihr  nicht  wißt,  wie  sie  sich  verhalten  werden!  Vor  allem  muß  vor  der  Arbeit
mit  zu  hohen  Spannungen  und  Strömen  gewarnt  werden!  Finger  weg  von  der  Steck
dose!  Das  Lichtnetz  arbeitet  mit  einer  Spannung  von  220  Volt.  Diese  Spannung  ist
lebensgefährlich!  Für  unsere  späteren  Versuche  benötigen  wir  nur  völlig  ungefähr
liche  Batterien  mit  einer  Spannung  von  4,5  oder  9  Volt.
5.  Achtet  darauf,  daß  sich  keine  Teile  berühren  können,  die  sich  nicht  berühren
dürfen.  Alle  Kontakte  müssen  mechanisch  und  elektrisch  einwandfrei  sein.  Für
einige  Radioteile  gibt  es  besondere  Anwendungsregeln,  die  genau  beachtet  werden
müssen!  Wenn  ihr  trotzdem  einmal  einen  Fehler  gemacht  habt,  so  könnt  ihr  eure
Fragen auf einen Zettel schreiben und in einen der SMV-Briefkästen werfen. Wenn
es  mir  eben  möglich  ist,  werde  ich  euch  mit  Rat  und  Tat  zur  Seite  stehen.  Und  nun
noch  eine  wichtige  gesetzliche  Bestimmung:
Das  Abhören  von  Rundfunksendungen,  auch  mit  unserem  kleinen  Empfänger,  ist  nur
statthaft,  wenn  in  eurem  Haushalt  bereits  eine  Rundfunkgenehmigung  vorhanden
u n d  d i e  G e b ü h r  d a f ü r  b e z a h l t 
So,  nun  können  wir  beginnen.
Wir  wollen  uns  zunächst  ein  kleines  Diodengerät  (auch  Detektorenempfänger  ge
nannt)  bauen.  Diodengerät  heißt  es,  weil  nur  eine  sogenannte  Demodulationsstufe,
deren  Hauptbestandteil  eben  eine  Diode  ist,  verwendet  wird.  Diese  Stufe  ist  zwar
auch  in  anderen,  größeren  Radios  vorhanden,  aber  im  Gegensatz  zu  unserem  Gerät

i s t .

b a s t e l t , 

W e r 
k o m m t  w e i t e r !
M e s s g e r ä t e  —  E l e k t r o n i s c h e  B a u e l e m e n t e

A l l e s 

f ü r 

d e n 

B a s t l e r

W i n d h o r s t s t r a ß e 

1 3 

- 

F e r n r u f 

4 3 8 0 0

1 9

�haben  die  größeren  Radios  noch  andere  Stufen  und  Eigenschaften,  weshalb  sie  auch
anders  benannt  werden.  Allerdings  ist  bei  unserem  Diodengerät  die  Lautstärke  so
gering,  daß  wir  nur  mit  einem  Kopfhörer  hören  können.  Wenn  ihr  lauten  Empfang
haben  wollt,  könnt  ihr  euren  selbstgebastelten  Empfänger  an  einen  NF  (=  Nieder
frequenz,  was  das  ist,  werden  wir  später  noch  erfahren)  -Verstärker,  beispielsweise
an  ein  großes  Radio,  anschließen.
In  diesem  Fall  müßt  ihr  den  Kopfhörer  wieder  abnehmen  und  an  den  beiden  Kon
takten,  wo  vorher  die  Anschlüsse  des  Kopfhörers  waren,  zwei  Drähte  befestigen.
Diese  Drähte  steckt  ihr  dann  in  die  Anschlußbuchsen  eures  großen  Radios,  wo
normalerweise  ein  Mikrophon  angeschlossen  wird,  ist  solch  ein  Anschluß  nicht  vor
handen,  so  müßt  ihr  die  Drähte  in  die  Tonabnehmerbuchsen  einführen,  in  die  sonst
die  Anschlüsse  eines  Schallplattenspielers  gesteckt  werden.
Da  bei  unserem  Radio  keine  sogenannte  Hochfrequenz-Verstärkerstufe  vorhanden
ist,  ist  es  unbedingt  erforderlich,  daß  ihr  gute  Erdung  und  Antennen  benutzt;  warum,
werden  wir  später  nodi  sehen.  Wenn  diese  Bedingungen  nicht  erfüllt  werden,  ist  ein
Empfang  unmöglich.  Als  Antenne  verwendet  ihr  am  besten  eure  Hausantenne.  Ihr
m ü ß t  d i e  A n t e n n e n s t e c k e r  a u s  d e r  R ü c k s e i t e  d e s  R a d i o s  h e r a u s z i e h e n  u n d  m i t  d e m
kleinen  Diodengerät  verbinden.  Für  die  Erdung  braucht  ihr  einen  zweiten  Draht.
Das  eine  Ende  befestigt  ihr  an  dem  Diodengerät,  das  andere  an  einem  Wasser-  oder
Heizungsrohr  (an  der  betreffenden  Stelle  müßt  ihr  vorher  die  Farbe  abkratzen!).
Nun  kommen  wir  zum  Bau  des  Empfängers.  Folgende  Teile  werden  dazu  benötigt;
1  Drehkondensator  500  pF  (=  Picofarad)
1  Germaniumdiode  (am  besten  eine  OA  79,  weil  wir  sie  dann  später  vielleicht  noch

gebrauchen  können)

i s o l i e r t e n  S c h a l t d r a h t .

1  Kopfhörer
1 Spule (0 3 cm, 100 Drahtwindungen)
u n d  e t w a s 
Diese  Teile  kauft  ihr  am  besten  in  einem  Radio-Spezialgeschäft.  Bei  anderen  Radio-
händlem  werdet  ihr  diese  Teile  wohl  kaum  bekommen,  da  sie  gewöhnlich  nui
fertige  Geräte  und  keine  Einzelteile  verkaufen.
Von  den  oben  genannten  Teilen  können  wir  nur  die  Spule  selbst  herstellen.  Wir
benötigen  dazu  eine  Papprolle  mit  einem  Durchmesser  von  etwa  3  cm,  ferner  einen
etwa  1,30  m  langen  und  0,5  mm  starken,  lackisolierten  Draht.  Die  Bewicklung  ist
aus  der  Zeichnung  zu  ersehen:

1 0 0  W i n d u n g e n

1 . 

A n s c h l u ß

4 .
1.»  2,,  s  2,  Anschluß

L o c h

2 0

D e r  D r a h t  z w i s c h e n  d e m  1 .  u n d
2.  Loch  und  zwischen  dem  3.  und
4 .  L o c h  v e r l ä u f t 
i n n e r h a l b  d e r
Spule  (gestrichelte  Linie).

�Der  Zusammenbau  der  Teile  ist  verhältnismäßig  einfach:

Folgende  Anschlüsse  sind  miteinander  zu  verbinden:
1.  Kontakt:  1.  Anschluß  des  Drehkondensators  und  ein  Ende  eines  Schaltdrahtes
(vorher  an  beiden  Enden  je  etwa  1  cm  Isoliermaterial  entfernen!)
2.  Kontakt:  Der  zweite  Anschluß  des  Drehkondensators  und  ein  Ende  eines  zweiten
S c h a l t d r a h t e s .
3.  Kontakt:  Das  zweite  Ende  des  ersten  Schaltdrahtes,  ein  Ende  der  Diode,  der
Antennenanschluß  und  ein  Anschlußdraht  der  Spule  (vorher  bei  beiden  Anschluß
drähten  erst  je  etwa  1  cm  Isolierlack  vorsichtig  abkratzen)
4.  Kontakt:  Das  andere  Ende  der  Diode  und  ein  Anschluß  des  Kopfhörers.
5.  Kontakt:  Der  andere  Anschluß  des  Kopfhörers,  das  zweite  Ende  des  zweiten
Schaltdrahtes,  der  Erdanschluß  und  der  zweite  Anschlußdraht  der  Spule.
Wie  ihr  die  einzelnen  Anschlüsse  miteinander  verbindet,  sei  euch  überlassen.  Sehr
geeignet  sind  z.  B.  Lüsterklemmen.  Am  besten  ist  es  natürlich,  wenn  ihr  die  An
schlüsse  verlötet.  Allerdings  ist  das  zuerst  nicht  ganz  einfach  und  erfordert  Übung.
(Vorsicht  beim  Einlöten  der  Diode!  Das  Löten  muß  schnell  Vor  sich  gehen!  Außerdem
müssen  die  Anschlüsse  der  Diode  mit  einer  Zange  gehalten  werden.)  Wenn  ihr  bei
eurem  Gerät  noch  kleinere  Ausmaße  erwünscht,  dann  könnt  ihr  die  beiden  Schalt
drähte  weglassen.  Ihr  müßt  dann  den  3.  und  1.  Kontakt  direkt  miteinander  ver
binden,  ebenso  den  5.  und  2.  Kontakt.
Die  Senderwahl  wird  mit  dem  Drehkondensator  vorgenommen  (s.  Pfeil).
Die  Nachteile  unseres  kleinen  Empfängers:  Sehr  geringe  Lautstärke,  Abhängigkeit
von  Erde  und  Antenne.  Die  Vorteile:  Es  wird  keine  Stromquelle  (z.  B.  Batterie)
gebraucht,  kleine  Abmessungen,  einfacher  und  deshalb  auch  billiger  Aufbau.
Falls  jemand  unter  euch  ist,  der  einmal  Funkamateur  werden  möchte  oder  sich  sonst
irgendwie  mit  der  Elektronik  beschäftigt,  so  möge  er  mich  doch  einmal  zu  einem
Gespräch  aufsuchen.  Wenn  sich  genügend  Interessierte  finden,  und  wenn  die  Schul
leitung  damit  einverstanden  ist,  wäre  es  vielleicht  sogar  möglich,  eine  eigene
A r b e i t s g e m e i n s c h a f t 
- h j l —

b i l d e n . 

z u 

2 1

�Abiturient in der Kaufhef AG

Sie  bringen  die  richtige  Schulbildung  mit.

W i r  b i e t e n 

I h n e n

5 Führungslaufbahnen

Ve r k a u f  u n d  E i n k a u f
Personalführung
Verwaltung  und  Organisation
Verkaufstraining
Schaufenstergestaltung

i n  a l l e n  5  L a u f b a h n e n
beginnen  Sie

nicht als Lehrling,
sundern
als Praktikant

S o n d e r a u s
bildung  als
Führungskraft
(6-12  Monate)

Praktikant
(etwa  15  Monate)

Abteilungsleiter
S t e l l v e r t r e t e r
(Substitut)
(2—3 Jahre)

Sie können
mit
24-25  Jahren
bereits
Abteiiungsieiter
sein

�Kennen  Sie  den  Kaufhof?

5 3 
3 8 0 0 0 

W a r e n h ä u s e r n

I s t  e i n  G r o ß b e t r i e b  d e s  E i n z e l h a n d e l s

E r 
m i t 
u n d 
J a h r e s u m s a t z :  2  M i l l i a r d e n
er  wirkt  als  Mittler  zu  den  Märkten  in  Europa  und  Übersee
er  arbeitet  mit  wissenschaftlicher  Betriebslührung

M i t a r b e i t e r n

D a s  k ö n n e n  S i e  w e r d e n :

Abteilungsleiter
für  Verkauf
und  Einkauf
Planung  des
Ve r k a u f s ,
Disposition
des  Einkaufs
u n d  d e r
Lagerhaitung

P e r s o n a l d r e f
Betreuung  aller
personellen
Belange  für  die
300  bis  2900
ivlitarbeiter  des
einzelnen  Waren-
hauses,  Vertretung
des  Geschäfts-
f ü t i r e r s

B ü r o c h e f
Leitung  der
Filialverwaltung
und  -Organisation,
Leitung  der
Auftrags-  und
R e c h n u n g s
b e a r b e i t u n g ,
Kostenpianung

Ve r k a u f s t r a i n e r
Steigerung  der
b e r u fl i c h e n
Leistung  aller
Mitarbeiter  und
E r w e i t e r u n g
Ihres 
W i s s e n s

fachlichen

C h e f d e k o r a t e u r
K ü n s t l e r i s c h e r
A u f b a u  d e r
S c h a u f e n s t e r,
I n n e n a r c h i t e k
t o n i s c h e
Gestaltung  der
Ve r k a u f s r ä u m e

Weiterer  Aufstieg  In  Spitzenpositionen  z.  B.

Geschäftsführer  eines  Warenhauses
Führung  eines  Betriebes  bis  zu
2900  Mitarbeitern,  Überprüfung  der  Umsatz-
und  Einkaufspianung  des  ganzen  Hauses,
örtliche  Repräsentation  des  Unternehmens

Genauere  Angaben  finden  Sie  in  unserer
I n f o r m a t i o n s s c h r i f t :
„Was können Abiturienten im Kaufhof werden ?"
Die  Schrift  erhalten  Sie  bei  der  Personal-
Abteilung der Kaufhof AG, 5 Köln, Postfach 908

Zentraleinkäufer,  Zentraleinkäuferin
Sie  betreuen  jeweils  eine  oder  mehrere
Warengruppen.  Dort  sind  sie  für  die
Zusammensetzung  des  Sortiments  und
den  Einkauf  für  das  gesamte  Unternehmen
in  weltweitem  Maßstab  verantwortlich.
Genauer  Marktüberblick 
und  beste  Warenkenntnisse  sind
Vo r a u s s e t z u n g .

in-  und  Ausland

im 

An  die  Personalabteilung
der  Kaufhof  AG,  5  Köln,  Postfach  908
Bitte  senden  Sie  mir 
Informationsschrift 
Name:
Vorname:

für  Abiturienten

ihre

W o h n o r t :

S t r a ß e :

�Memoiren  eines  Spickers
Wißt  Ihr,  was  ein  Spieker  ist?  Nein?  Ein  Spicker  ist  ein
ganz  normaler  Mogler!
So  ein  Spicker  war  ich.  Ich  war  nicht  ein  ganz  gewöhnlicher
dieser  Sorte,  nein,  ich  war  ein  verflucht  guter  Spicker!  Ich
war  ein  Schrecken  der  Lehrer,  aber  nie  konnte  man  mir
etwas  nachweisen.  Dann  aber  hat  einer  Verdacht  ge
schöpft, 
ich  glaube  es  war  unser  Mathelehrer.  Plötzlich
wußte  es  das  ganze  Kollegium.  Sie  alle  waren  jetzt  miß
trauisch.  Bei  Mathearbeiten  mußte  ich  jetzt  immer  in  die
erste  Reihe,  dort  half  ich  dann  dem  Lehrer  die  Aufgaben
und  was  das  Wichtigste  war,  die  Ergebnisse  mit  vom
Zettel  zu  lesen,  den  er  immer  vor  mir  aufs  Pult  legte.
Einmal  hätte  er  es  eigentlich  merken  müssen,  denn  ich
h a t t e  d e n s e l b e n  R e c h e n f e h l e r  w i e  e r .  A b e r  e r  r e c h n e t e
wohl  mit  meiner  eigenen  Dummheit!

Genauso war es in Latein. Auch hier mußte ich jetzt immer in die erste Reihe. Der
Lehrer legte seine Tasche auf den Tisch, der genau vor meinem stand. Es war jetzt
leicht,  die  Seite  des  Buches  hinter  den  Riemen  zu  klemmen,  und  die  Arbeit  mußte
einfach  gelingen.  Nachher  war  es  eins,  den  Zettel  verschwinden  zu  lassen  und  den
Unschuldigen zu spielen. Einmal wäre es beinahe schief gegangen. Unser Latein
lehrer ging, ohne mir den Beweis meines Spickens zurückgegeben zu haben. Aber
ich  war  ja  nicht  dumm!  Ich  also  hinter  ihm  her,  am  Lehrerzimmer  hatte  ich  ihn
eingeholt  und  bat  ihn,  mir  meinen  Leistungsstand  zu  verraten.  Er  gab  mir  also
seine Tasche zu halten; was dann geschah, ist wohl jedem klar!
So ging es in jedem Fach. Außerdem war mir das Glück, das ja jeder Spicker be
sitzen  muß,  immer  treu.
Dann aber kam die große Wende. Sie trat in der Form unserer neuen Englisch
lehrerin auf. Sie brach mir mein Spickerherz! Kaum stand sie in der Tür, fiel ihr
Blick auf mich und sie sagte: „Gentleman". Konnte ich da anders? Ich fing an zu
lernen,  nein,  zu  büffeln!  Aber  es  half  nicht,  ich  verbaute  eine  Arbeit  nach  der  an
deren. Ich war das Opfer meiner Ehrlichkeit geworden.
Fleute  arbeite  ich  als  Buchbinder.  Ich  muß  Liliput-Wörterbücher  leimen.  -  rab  -
I d e e  v o n  R o l f  G ö t z a

N a c h  e i n e r 

Bernhard Pohlkötier

U n i v e r s i t ä i s - B u c h b i n d e r e i

Münster - Rothenburg 38

Einrahmungen:;  S t i l -  u n d  L e i s t e n -
einrahmungen ■  W e c h s e l - B i l d h a l t e r
Bilder:  Gemälde  •  Reproduktionen
G r a fi k :  S t i c h e •  Lithographien
Radierungen  • H o l z s c h n i t t e

2 4

�£ijfik eines iinzelgängets

Ein  ehemaliger  Schlaunschüler  stellte  in  Mari  aus

führte,  uns 

Er  hatte  uns  eingeladen,  der  Eröffnung  seiner
Ausstellung  am  13.  Februar  im  Theater  der
S t a d t  M a r l  b e i z u w o h n e n .  D a s  G e f ü h l  d e r  Ve r
bundenheit  zu  seiner  alten  Schule  (Theodor
Schulte  Strathaus 
ist  Abiturient  des  Jahres
1918)  muß  es  wohl  gewesen  sein,  was  ihn
dazu 
für  einen  Tag  wenigstens,
und  doch  länger,  Glieder  eines  Kreises  wer
den zu lassen, der durch ein gemeinsames Ele
ment,  das  der  Verbundenheit  zur  bildenden
Kunst,  zusammengehalten  wird.  Theodor
Schulte  Strathaus,  der  während  der  Kriegs
gefangenschaft  seine  künstlerische  Begabung
entdeckte, 
ist  Autodidakt.  Auf  dem  Gebiet
der  Kunst  blieb  er  während  seines  ganzen
Lebens  ein  Einzelgänger,  begründet  in  seiner
Konzessionslosigkeit  und  seinem  unbändigen
Drang  nach  Unabhängigkeit  von  jeglicher
Tradition,  von 
jeglicher  Mode  der  Riditun-
gen.  So  unterwirft  er  sich  keinem  der  -ismen,  sondern  schafft  sich  eine  eigene  Welt,
in  der  er  seinem  seelischen  Empfinden  Ausdruck  geben  kann.  Damit  berührt  der
Betrachter  schon  das  Wesentliche  seines  Schaffens:  Schulte  Strathaus  versteht  es,
das  Augenblickliche  seiner  Seelenlage  zu  bannen  und  im  Bild  zu  einem  Gefüge
werden  zu  lassen.  Doch  nicht  die  Aktion  stellt  die  Motive  seiner  Bilder,  sondern
der  Zustand,  vornehmlich  der  Urzustand.  Wenn  er  die  erschütternd  toten  Fjorde
vor  unseren  Augen  entstehen  läßt,  so  findet  in  dem  Eisigen,  Massiven  dieser  Land
schaft  wieder  das  Sehnen  nach  dem  Urzustand  seinen  Niederschlag.  Wenn  Schulte
Strathaus  Industrielandschaften  gleichsam  seinem  Gedächtnis  entnimmt  und  sie
mit  Seele  füllt,  aber  dennoch  nichts  an  ihnen  beschönigt,  dann  wird  der  Urzustand
in  der  wunderbaren  Symbiose  von  Technik  und  Natur  zur  ihm  wünschenswerten
Atmosphäre.  „Sein"  Wald  ist  Götterdämmerung,  seine  leeren  Hauswände  sind  die
Überbleibsel  einer  Welt,  in  der  die  Menschen  die  große  Katastrophe  nicht  über
standen  haben.  Darum  suchen  wir  vergebens  nach  ihnen  in  seinen  Bildern,  seine
W e l t  k e n n t  s i e  n i c h t .
Uber die karge Landschaft, die reine Natur läßt sich sein Weg zum beinahe ab
strakten  Maler  aufzeichnen.  Die  breiten  Bahnen  in  seiner  Landschaftsmalerei,  weder
oberflächlich  noch  schockierend,  verbunden  mit  der  Glut  seiner  Farben,  deren
Leuchtkraft  er  durch  mancherlei  Technik  zu  steigern  vermag,  führen  Schulte  Strat
haus zwangsläufig auf den Grund der Abstraktion, die sich allerdings nur in An
deutungen  erschöpft.  Deshalb  wäre  es  falsch,  ihn  einen  abstrakten  Maler  zu  nen
nen,  da  doch  der  natürliche  Zusammenhalt  stets  gewährleistet  wird.

2 5

�Wie  bezeichnend  paßt  sich  doch  seine  Technik  in  den  Gehalt  seiner  Bilder  ein!
Neben  dem  Aquarell  und  der  Gouache  finden  wir  eine  nur  ihm  eigene  Wadis-
Kratztedinik,  die  seine  Bereitschaft  zur  ausladenden  Gebärde,  begründet  in  seinem
expressiven  Charakter,  widerspiegelt.
Die  Emotion,  Folge  eines  seelischen  Prozesses  in  ihm,  verbietet  jede  Intellektuali-
s i e r u n g .  T h e o d o r  S c h u l t e  S t r a t h a u s  m a l t 
-

s e i n e  S e e l e . 

- 

I n 

KURZSCHUIJAHRE

o d e r

„Der  Mut  zur  Lücke"

Ein  Gespräch  mit  Herrn  Emst  Günther  Herzberg,  MdL

Nachdem  durch  zahlreiche  Verlautbarungen  in  der  Presse,  im  Rundfunk  und  im
Femsehen,  die  sich  nicht  wenige  Male  widersprachen,  ausschlossen  oder  wenigstens
nicht  auf  einen  Nenner  bringen  ließen,  so  daß  „im  Volke"  der  Eindruck  entstand,
als  wüßten  „die  da  oben"  auch  nicht  so  recht,  was  nun  eigentlich  los  sei,  beschlossen
wir,  uns  Informationen  aus  erster  Hand  zu  besorgen.
Diese  „erste  Hand"  war  Herr  Ernst  Günther  Herzberg,  stellvertretender  Vorsitzen
der  der  FDP-Fraktion  im  Landtag  Nordrhein-Westfalen  und  Mitglied  des  Kultur
ausschusses  des  Landtages.  Von  Beruf  ist  er  Lehrer  an  der  Martin-Luther-Schule  in
Münster,  also  ein  Mann  vom  Fach,  was  man  leider  nicht  von  allen  an  der  Kultur
politik  Beteiligten  sagen  kann.
Last  not  least  war  Herr  Buff,  an  unserer  Schule  bestens  bekannt,  als  Vierter  an
unserer  interessanten  Gesprächsrunde  beteiligt.
Wir stellten zuerst die Frage, wie es zu der Verlegung des Schul Jahresbeginns vom
Oster-  auf  den  Herbsttermin  gekommen  sei.
Dazu  sagte  Herr  Herzberg,  es  gebe  zwei  Gründe.  Zum  einen  sei  die  Bundesrepublik
(ohne  Bayem)  das  einzige  Land  mit  dem  Schuljahresbeginn  im  Frühjahr.  Da  man  im
Augenblick  dabei  sei,  die  Ausbildungsordnungen  innerhalb  der  EWG  einander  an
zupassen,  habe  für  die  Bundesrepublik  die  Notwendigkeit  bestanden,  sich  auf  den
Herbsttermin  umzustellen.  Von  sekundärer  Bedeutung  seien  medizinische  und
pädagogische Gründe, die gegen die bisher geübte Praxis des Beginns zu Ostern
sprächen.  Im  Hamburger  Abkommen  aus  dem  Jahre  1964  sei  von  den  Minister
präsidenten der Länder der Beschluß zum einheitlichen Schuljahresbeginn ab Herbst
1967  gefaßt  worden.  Für  die  Kultusminister  habe  nun  die  Aufgabe  bestanden,  nach
einem Verfahren zu suchen, das einen möglichst reibungslosen Übergang gewähr
leistet. In dem ersten diesbezüglichen Abkommen sei festgelegt worden, das Schul
jahr  1966  solle  das  letzte  mit  Osterbeginn  sein,  das  nächste  solle  dann  schon  im

2 6

�Herbst  1967  seinen Anfang  finden;  alle  zu  Ostern  eingesdiulten  Schüler  sollten
demnach  zur  selben  Jahreszeit  wieder  die  Schule  verlassen,  was  eine  Ubergangszeit
von  13  Jahren  bedeutet  hätte.  Das  erste  normale  Schuljahr  wäre  erst  1980  möglich
geworden.  Zudem  wäre  bei  dieser  Lösung  der  Lehrermangel  erhöht  worden.  —
Allein  in  Nordrhein-Westfalen  hätte  der  Mehrbedarf  bei  5000  Lehrern  gelegen.  Aus
diesem  Grunde  habe  Herr  Prof.  Mikat  vorgeschlagen,  Kurzschuljahre  einzulegen,
die  sich  nicht  allzu  nadrteilig  auswirken  würden,  da  Nordrhein-Westfalen  das
9.  Volkssciiuljahr  einführen  wolle.  Diese  Regelung  sei  nur  in  den  Übergangsklassen
und  Primen  problematisch,  da  der  Stoff  reduziert  werden  müsse.
Die  Verhandlungen  über  diese  Fragenkomplexe  hätten  von  Oktober  1964  bis  Januar
1966 gedauert; in der Öffentlichkeit sei während dieser Zeit eine gewisse berechtigte
Aufregung entstanden, da alle Länder eigene Pläne vorgelegt hätten. Nach dem
Beschluß  der  Ministerpräsidentenkonferenz  der  Länder  in  Berlin  zu  Beginn  dieses
Jahres, der einen gemeinsamen Schuljahresbeginn innerhalb der Bundesrepublik
ab  Herbst  1967  festlegte,  sei  Klarheit  eingetreten.
Hamburg und dem Saarland wurde eine Sonderregelung zugestanden. Die Möglich
keiten  der  Ubergangsregelung,  die  nun  den  einzelnen  Ländern  freistehe,  seien
d i e s e  b e i d e n :
Zwei  Kurzschuljahre  oder  ein  Langschuljahr  mit  Doppelzählung  (d.  h.,  ein  Schüler,
der  Ostern  1966  Obertertianer  ist,  wird  im  Herbst  1967  in  die  Obersekunda  versetzt).
Dieses Langschuljahr wurde nur von Niedersachsen und Schleswig-Holstein ein
geführt, während die süddeutschen Länder, zu denen in diesem Falle auch Nord-
rhein-Westfalen  gehört,  den  Kurzschuljahren  den  Vorzug  gaben.
Parteipolitische  Gesichtspunkte,  so  sagte  uns  Herr  Herzberg,  hätten  bei  dieser  Frage
keinerlei  Rolle  gespielt  {Niedersachsen  mit  SPD-Mehrheit,  Schleswig-Holstein  mit
CDU-Mehrheit).
Auf  die  von  Prof.  Mikat  befürwortete  Stoffverkürzung  angesprochen,  sagte  unser
Gesprächspartner, daß sie auch in den geisteswissenschaftlichen Fächern möglich sei,
wenn die Eigentätigkeit der Schüler gesteigert würde. Im übrigen fordere die Stoff
verkürzung, die sich nach der jeweiligen Ausrichtung der Schule richten muß, von
den  Lehrern  den  „Mut  zur  Lücke".
Wegen  der  verschiedenen  Übergangslösungen  der  einzelnen  Länder  werde  es  beim
Uberwechseln  aus  Nordrhein-Westfalen  in  ein  anderes  Bundesland  möglicherweise
Schwierigkeiten geben, da die bevölkerungsstärksten unter ihnen jedoch zum „süd
deutschen  Bund"  gehörten,  sei  ihr  Umfang  begrenzt.
Die  alte  Ferienordnung  werde  beibehalten,  die  Sommerferien  würden  nicht,  wie  in
anderen  Staaten,  auf  zehn  oder  mehr  Wochen  ausgedehnt.
Leicht  seufzend  schloß  Herr  Herzberg  unsere  Unterhaltung  mit  der  Bemerkung  ab;
„Sie  sehen,  als  Mitglied  des  Kulturausschusses  kann  man  sich  im  Augenblick  nicht
über  Unterbeschäftigung  beklagen."  Walter  Fink  und  Norbert  Frie,  Olsa

2 7

�ENDLICH!

E n d l i c h  k ö n n e n  w i r  d e n  e r s t e n  P r e i s  d e s  A u f s a t z w e t t b e w e r b e s  v e r ö f f e n t l i c h e n !
Es  ist  Peter  Möller,  dessen  Aufsatz  mit  einem  Budipreis  im  Werte  von  15,—  DM
belohnt  wurde.  Den  2.  und  3.  Preis  konnten  wir  nicht  zur  Verteilung  bringen,  da
die  Beteiligung  an  dem  Preisausschreiben  zu  gering  war.
Außerdem  erhält  in  der  nächsten  Woche  noch  jeder  Teilnehmer  eine  Tafel  Schoko
l a d e . 
R e d a k t i o n

D i e 

Mord  im  Schwimmbad

E r i n n e r n  S i e  s i c h  n o c h  a n  d a s  J a h r  1 9 9 9 ?
Jawohl,  1999  geschah  der  geheimnisvolle
Mord,  der  bis  vor  wenigen  Tagen  nicht
geklärt  war.  Es  begann  damit,  daß  man
d i e  L e i c h e  d e s  B a d e m e i s t e r s  F i s c h  a m
R a n d e  s e i n e s  S c h w i m m b a d e s 
f a n d .  D i e
b e s t e n  Ä r z t e  d e r  W e l t  w u r d e n  z u s a m m e n
gerufen,  doch  keiner  konnte  die  Todes
u r s a c h e 
Die  einzige  Spur  war  ein  kreisrunder  Ab
druck  im  Boden,  der  sich  nahe  bei  einem
B a u m  b e f a n d .  S h e r l o c k  H o l m e s  a r b e i t e t e
Tag  und  Nacht,  doch  er  kam  nicht  vor
w ä r t s .  S c h l i e ß l i c h  h a t t e  d e r  M e i s t e r d e t e k
tiv  eine  Idee:  „Vielleicht  verbirgt  sich  der
in  dem  Baum",
Anfang  der  Geschichte 
rätselte  er.  Man  begann,  den  Baum  zu  fällen.  Plötzlich  klapperte  etwas.  Sherlock
Holmes  hechtete  zurück.  Zischelnd  ringelte  sich  eine  Klapperschlange  aus  dem
morschen  Baum  hervor.  Sherlocks  Colt  bellte  zweimal  auf,  und  es  gab  eine  Schlange
weniger.  Vorsichtig  näherte  er  sich  dem  Baum.  Da  lag  ein  Brief.  Er  öffnete  ihn

f e s t s t e l l e n .

Wenn  Sie  irgendein  Bild  vergangener  oder  heutiger
Zeiten  wünschen,  dann  kommen  Sie  zur

^unjti^anbiunQ jotting

S a l z s t r a ß e  2 2

ebenso,  wenn  Sie  ein  Bild  vernünftig  rahmen  lassen  wollen

2 8

�vorsichtig.  „23,  9,  1,  7,  4"  stand  da  geschrieben.  Er  schickte  diesen  Zettel  sofort  ins
Labor.  Der  Dechiffrier-Experte  meldete  am  nächsten  Tag,  er  habe  etwas  Unglaub
liches  entschlüsselt.  Der  Zettel  bedeutete:  „Hat  Dich  die  Schlange  nicht  gebissen,
so  erfahre,  wer  der  Mörder  ist:  Er  heißt  X.  X  bin  ich.  Mein  nächstes  Opfer  bist  Du!"
Alle  erschraken,  nur  Sherlock  Holmes  nicht.  „Jetzt  habe  ich  Dich",  knurrte  er  nur.
Dann  raste  er  davon,  sprang  in  seinen  Ferrari  und  fuhr  mit  halsbrecherisdiem  Tempo
in  Richtung  Bahnhof.  Dort  wurde  gerade  der  Zug  nach  Paris  ausgerufen.  Und  wer
war  dort?  Die  Frau  des  Bademeisters!  „Mitkommen",  meinte  Sherlock  trocken,  setzte
sie  neben  sich  in  seinen  Ferrari  und  fuhr  mit  ihr  zu  ihrer  Wohnung.
„Warum  haben  Sie  Ihren  Mann  umgebracht?"
„Ich,  warum  sollte  ich?"
„Weil  Sie  Allein-Erbin  sind!"
„Unsinn,  wo  sollte  die  Mordwaffe  sein?"
„Ich  habe  sie",  meinte  Sherlock  und  riß  ein  Bild  von  der  Wand.  Im  Bilderrahmen
steckte  eine  winzige  Strahlenpistole.
„Nächstens  starren  Sie  Ihre  Bilder  nicht  so  auffällig  an",  sagte  er  und  führte  sie  ab.
Die  runden  Abdrücke  stammten  von  einer  Bratpfanne,  die  sich  die  Frau  des  Er
mordeten  an  die  Füße  gebunden  hatte,  um  die  Polizei  irre  zu  führen.
Die  Frau  des  Bademeisters  mußte  die  Mörderin  gewesen  sein,  da  sie  als  einzige
wußte,  daß  Sherlock  Holmes  den  Fall  bearbeitete.  Peter  Möller  (IVa)

Rheinischer Hof

Inh.:  Georg  Steingaß  —  Telgter  Straße  22—24,  Ruf  43641/42

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eingerichtet.  Spitzenleistungen  in  Küche  und  Keller.  —  Weinrestaurant,

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2 9

�Ich war schrecklich aulgeregt

Ich  sollte  um  zwei  Uhr  reiten,  ging
a b e r  s c h o n  u m  h a l b  z w ö l f  z u r  H a l l e
Münsterland,  um  zum  ersten  Male
b e i  e i n e m  T u r n i e r  m i t z u m a c h e n . 
I c h
war  schrecklich  aufgeregt!
I m  S t a l l  w a r  s c h o n  a l l e r h a n d  B e
t r i e b .  E s  w u r d e  a u s g e m i s t e t  u n d
Stroh  gestreut,  und  die  Pferde  wur
den  geputzt  und  getränkt.  Auch  ich
begann  mit  meiner  Arbeit.  Als 
ich
nach  einer  Stunde  (mein  Pferd  soll
te  besonders  gut  aussehen) 
fertig
w a r , 
t r a f e n  a u c h  m e i n e  K a m e r a d e n
ein.  Es  war  schnell  aufgesattelt.  Auf
dem  Abreiteplatz  war  viel  Betrieb,
denn  wenn  93  Ponys  zu  einer  Dres
s u r p r ü f u n g  g e m e l d e t  s i n d ,  k a n n
man  sich  denken,  daß  eine  ganze
Menge  los  ist.  Mein  Pferd  hatte  die
N u m m e r  2 1 7 .

„Die  nächste  Gruppe  mit  den  Nummern  165,  217,  289,  305  bitte  einreiten."  Auf  einmal
war  das  Lampenfieber  vergessen.  Ich  achtete  nur  noch  auf  mein  Pferd  und  mich,
denn  es  galt  ja  auf  so  viel  aufzupassen:  Absätze  tief,  Ellenbogen  anlegen,  Fäuste
aufrecht  hinstellen  und  so  weiter.  Doch  bis  jetzt  ging  alles  gut.  Dann  kam  das
Kommando;  „Abteilung  halt!  Auf  der  Vorhand  rechts  um,  kehrt!  Marsch!"  Mein
P f e r d  s t a n d  n i c h t .  E s  d r e h t  s i c h  n a c h 
l i n k s  s t a t t  n a c h  r e c h t s .  J e t z t  m u ß t e  d a s
Kommando  kommen,  das  zu  Hause  auch  nie  gelungen  war:  „Antraben  aus  dem
Stand!"  Doch  ich  war  so  freudig  überrascht,  daß  ich  für  einen  Moment  meine  Absätze
herunterzudrücken  vergaß.  Nico  trabte  aus  dem  Stand  an!  Sicherlich  war  das  einer
der  Gründe  dafür,  daß  wir  beide  den  achten  Platz  bekamen.  Rainer  Supan  IVd

affeeljaui  J^^ennemann

H A N 

D O R F

D a s  b e l i e b t e  A u s fl u g s l o k a l  a n  d e r  W e r s e

3 0

�i c h 

„Flugmodellbau?  Idi  habe
schon  'mal  'was  davon  ge
hört.  —  Fliegen  sollen
die  Dinger  auch  können?
Bauen,  na  ja,  das  ist  eine
S p i e l e r e i ,  d a s  k a n n 
j a
jedes  Kind.  Daß  aber  so
ein  Modell  richtig  fliegt,
d a s  k ö n n e n  S i e  m i r  n i c h t
e r z ä h l e n . "
„ D a ß  s o  e i n  M o d e l l  s e h r
wohl  fliegt,  das  werden
S i e  n o c h  s e h e n .  A b e r  z u
e r s t  m ö c h t e 
I h n e n
sagen,  daß  es  ein  Irrtum
ist,  wenn  Sie  meinen,  das
Bauen  sei  ein  Kinderspiel.
Schauen  Sie  sich  nur  einmal  einen  solchen  Rumpf  im  Rohbau  an!  Streichen  Sie
einmal  mit  der  Hand  darüber!  Glatt,  nicht  wahr?  Schauen  Sie  einmal  genau  hin!
Sie  sehen,  daß  dieser  Rumpf  aus  unzähligen  Einzelteilen  zusammengeleimt  ist.
Jedes  von  ihnen  ist  aus  einem  Holzbrett  geschnitten  oder  gesägt  und  anschließend
zurechtgeschliffen  worden.  Es  kommt  dabei  auf  einen  Millimeter  an.  Glauben  Sie
jetzt  immer  noch,  daß  das  Bauen  ein  Kinderspiel  ist?  Nun  will  ich  Ihnen  zeigen,  wie
ein  Modell  fliegt.  Sie  wollen  den  Dieselmotor  selbst  anwerfen?  Gut,  versuchen
S i e  e s !
Was,  der  Motor  tut  es  noch  immer  nicht?  Sie  versuchen  es  ja  schon  ziemlich  lange.
Zeigen  Sie  einmal  her!  Der  Motor  kann  ja  auch  nicht  laufen.  Bei  der  Kompression
und  mit  völlig  geöffneter  Düsennadel!  Stellen  Sie  doch  die  Kompression  ein!  Wie
stark?  Nun,  das  müssen  Sie  im  Gefühl  haben.  So,  jetzt  läuft  der  Motor.  Aber  was
ist  denn  mit  Ihnen  los?  Sie  verziehen  ja  Ihr  Gesicht!  Ach,  Ihr  Finger  blutet.  Eine
kleine  Kerbe,  etwa  einen  halben  Zentimeter 
tief.  Macht  nichts.  Starten  Sie  den
Vogel!  So,  das  ging  ja  wunderbar.
Da  zieht  das  Modell  seine  Kreise,  höher  und  höher.  Sein  Motor  setzt  aus.  Es  kommt
aber  noch  nicht  herunter.  Da  oben  herrscht  etwas  Termik.  Endlich  fängt  es  langsam
an  zu  siriken.  Der  voraussichtliche  Landeplatz  ist  etwa  2  Kilometer  entfernt.  Nun
setzen  Sie  sich  auf  Ihr  Fahrrad  und  fahren  Sie  über  Feldwege  hin.  Beeilen  Sie  sich,
denn  das  Modell  ist  gleich  unten.  Da,  jetzt  ist  das  Modell  über  dem  Wald  und
verschwindet  in  den  Baumkronen.  Nun  suchen  Sie  mal!  —  Sie  suchen  jetzt  schon
mehrere  Stunden  und  haben  nichts  entdeckt.  Es  fängt  an  zu  regnen,  das  stört  Sie
doch  wohl  nicht?  Da,  öffnen  Sie  mal  Ihre  Augen!  Etwa  zehn  Meter  über  Ihnen  hängt
das  Modell 
in  einer  Baumkrone.  Wie  man  da  hinaufkommt,  wollen  Sie  wissen?
Holen  Sie  sich  vom  nächsten  Bauern  die  längste  Leiter,  die  er  hat!

3 1

�Da  kommen  Sie  ja  schon  mit  einer.  Ich  weiß,  daß  sie  nicht  lang  genug  ist.  Ein  Stück
müssen  Sie  noch  am  Stamm  hochklettern.  Wenn  Sie  sich  die  Hose  zerreißen,  ist  das
d o c h  w o h l  n i c h t  s o  s c h l i m m ?
So,  jetzt  haben  wir  den  Vogel  wieder.  Sie  fragen,  ob  so  etwas  öfter  geschehe.  Ich
versichere 
lasse,  geschieht  etwas
dergleichen!  Das  sei  zuviel  Ärger?  Ja,  wenn  Sie  diese  Ansicht  haben,  dann  dürfen
Sie  sich  nicht  mit  der  Modellfliegerei  beschäftigen.  Ein  wenig  Idealismus  gehört
e b e n 
O l l s a

ich  ein  Modell  fliegen 

jedesmal,  wenn 

Ihnen, 

d a z u . " 

F . 

H e i s e 

E I N  E M P F E H L E N S W E R T E S  B U C H :
Dönhof 

/  Leonhardt 

/  Sommer:

„Reise  in  ein  fernes  Land  —  Bericht  über  Kultur,  Wirtschaft
u n d  P o l i t i k 

i n  d e r  D D R "

Im  März  1964  reisten  drei  Redakteure  der  ZEIT  zwei  Wochen  lang  durch  die  Ostzone.
Uber  ihre  Gespräche  mit  kleinen  und  großen  Parteifunktionären,  mit  Professoren
und  Arbeitern  und  über  alle  möglichen  Erlebnisse  berichten  sie  in  dem  vorliegenden
Buch,  das  den  Untertitel  trägt:  „Bericht  über  Kultur.  Wirtschaft  und  Politik  in  der
DDR".  Schon  die  nicht  amtliche  Bezeicbnimg  dieses  Landes  ienseits  des  eisernen
Vorhangs  mag  die  Einstellung,  mit  denen  die  drei  durch  das  ferne  Land  reisten,
charakterisieren:  sie  wollten  unbefangen  sein,  sich  eine  eigene  Meinung  bilden,
und,  wenn  nötig,  bequeme  Klischees  korrigieren.  Die  Frische  des  Stils  und  der
Darstellung  sind  im  Zusammenhang  mit  einem  solch  heiklen  Thema  auffallend.
Doch  das  Buch  wird  dadurch  spannend;  man  wird  sogar  angeregt,  sich  mit  einem
Thema  zu  beschäftigen,  das  auf  einem  toten  Punkt  angelangt  zu  sein  scheint  und
deshalb  neue  Impulse  braucht:  die  Wiedervereinigung.  Denn  sie  wird  hier  aus
drücklich  befürwortet,  die  Anerkennung  der  DDR  also  abgelehnt.  Auch  werden
konkrete  Vorschläge  für  eine  vernünftige  Politik  gemacht,  eine  Politik,  zu  der  jeder
von  uns  einen  Beitrag  leisten  kann:  die  —  noch  —  bestehenden  Kontakte  müssen
verbessert,  neue  aufgenommen  werden;  Diskussionen  sind  nötig,  auch  Passierscheine
und  Zeitungsaustausch.  Es  wird  gezeigt,  daß  wir  vor  einer  Auseinandersetzung  mit
„denen  von  drüben"  —  besonders  auch  mit  der  Jugend  —  nichts  zu  fürchten  haben.
Wir  werden  keine  Dogmen  zerstören  können,  doch  wenn  wir  sie  fragwürdig  madien,
k a n n  d a s  s c h o n  e i n e n  S c h r i t t  z u r  Ve r s t ä n d i g u n g  b e d e u t e n .  A . K .

3 2

�WIR BASTELN; Einen Landsegler

Ein  Landsegler  ist  ein  ganz  einfach  zu  bauendes  Fahrzeugmodell,  das  sich  auf
glattem,  ebenem  Gelände,  z.  B.  asphaltierten  Plätzen,  auch  zu  richtigen  Wettbewer
ben  eignet.  In  der  einfachsten  Form  besteht  es  aus  zwei  mit  einer  Schraube  zu
einem  Kreuz  verbundenen  Holzstäben  (1)  und  (2),  an  deren  Enden  drei  Rädchen  (4)
leicht  drehbar  befestigt  sind.  Die  als  Achsen  dienenden  Holzschrauben  für  die  seit
lichen  Räder  können  unmittelbar 
in  die  Stirnseiten  der  Stäbe  eingedreht  werden
(vorbohren).  Für  die  hintere  Radachse  ist  eine  Lagergabel  nötig,  die  durch  zwei  an
das  Stabende  geleimte  oder  genagelte  Holz-  oder  Blechstreifen  (3)  gebildet  wird.
Vor  dem  Kreuzungspunkt  erhält  der  Längsstab  ein  senkrechtes  Loch  zum  Einstecken
des  Mastes  (5),  einen  sich  verjüngenden,  runden  Holzstab,  dessen  unteres  Ende  zu
einem  entsprechenden  Zapfen  geschnitzt  wird  (Abb.  2).  Bringen  wir  mehrere  Löcher
an,  dann  läßt  sich  der  Mast  zum  Eintrimmen  versetzen.

Abb,  1  Ein  Landsegler
-  g a n z  e i n f a c h

Nahe  den  Stabenden  schrauben  wir  kleine  Ringschräubchen  (6)  ein,  an  denen  wir
die  mit  Drahthaken  versehenen  Schnüre  zum  Verspannen  des  Mastes  einhängen.
Die  beiden  Verspannungsschnüre  (7)  sichern  den  Querbalken  des  Fahrgestells  gegen
Verdrehung.  Abbildung  2  zeigt,  wie  der  Großbaum  (8)  mittels  zweier  Ringschrauben
beweglich  am  Mast  befestigt  wird.  Das  dreieckige  Segel  (9)  aus  dünnem  Leinen  wird
mit  festem  Zwirn  am  Mast  und  Großbaum  aufgereiht.  Mit  der  am  Großbaum  und
Längsstab  befestigten  Schnur  (10)  wird  das  Segel  in  der  gewünschten  Stellung  fest
gehalten.

3 3

�Buciihaiiillung Obertüschen

R I N G O L D S G A S S E 1
U N D 
3 0

B E R G S T R . 

F E R N R U F 

4 3 3 3 3

B Ü C H E R 

F Ü R 

A L L E 

K L A S S E N

z u m  L e r n e n  —  u n d  z u m  L e s e n

2

A b b . 
S o  w i r d  d e r
M a s t  b e f e s t i g t
2

Ein  solcher  Landsegler  kann  beliebig  groß  und  auch  mit  hohlem  Rumpf  an  Stelle  des
Längsstabes  gebaut  werden.  Wichtig  ist  nur,  daß  er  möglichst  leicht  ist  und  daß
die  Länge  des  Querstabes  der  Kippfestigkeit  wegen  wenigstens  drei  Fünftel  der
Rumpflänge  beträgt.  Bei  einfachem  Dreiecksegel  kann  die  Masthöhe  bis  zum
l,2fachen  der  Rumpflänge  betragen.  Für  kleine  Modelle  können  die  gummibereiften
Räder  verwendet  werden,  wie  sie  für  Fahrzeugmodelle  erhältlich  sind.
Ein  kleines  Modell  dieser  Art  läßt  sich  schon  in  einem  großen  Zimmer  mit  der
Druckluft  eines  Staubsaugers  in  Bewegung  setzen,  und  wir  können  daran  die  not
wendigen  Segelstellungen  erproben.  Zum  bequemen  Transport  hängen  wir  die
Spannschnüre  aus,  ziehen  den  Mast  heraus  und  klappen  das  Balkenkreuz  zusammen.
Ulrich  Schulze  König  Ulli  c

3 4

�gefliehte

i s t  a b .

D e r  B a r t 
Peter  Stuyvesant  ist  an  Lungenkrebs  gestorben.
Jürgen  von  Manger  hat  seine  Schwiegermutter  ermordet.
Dashfrauen  vernaschten  OMO-Reporter.
Die  Hexe,  die  von  Hansel  und  Gretel  in  den  Backofen  geworfen  wurde,  ist  jetzt  gar
geworden.
Bundeskanzler  Erhard  will  demnächst  eine  schnelle  und  feste  Entscheidung  treffen.
Strauß  war  mit  Augstein  einen  trinken.
D a s  F a r b f e r n s e h e n  s o l l  b u n t  w e r d e n .
L ü b k e  b e s u c h t  e i n e  S P D - R e d n e r s c h u l e .
Deutschlands  Turner  sind  frisch,  fromm,  fröhlich,  frei.
An  Willis  Wesen  soll  Berlin  genesen.
Der  Wiener  Wald  wird  abgeholzt.
Walter  Ulbricht,  ein  Mensch  wie  Du  und  ich.
V a t e r 

s c h w e r . 

w e r d e n 

n i c h t 

( j p i )

i s t 

Zu  Montag  ist  aufgabenfrei.
Disziplin  hat  etwas  mit  discipulus  —  dem  Schüler  zu  tun.
Erziehung  ist  auch  Beispiel.
Nächster  Titel  der  Bild-Zeitung:  „Sohn  warf  Vater  an  die  Wand,  —  tot!"
Morgenstund  hat  Gold  im  Mund.
Es  gibt  keine  DDR.
F ü r  A b i t u r i e n t e n :  D i e  e r s t e  M i l l i o n 
Die  Bundeswehr  ist  auch  bei  Schneefall  voll  einsatzfähig.
D i e  B i l d - Z e i t u n g  w i r d  d e m n ä c h s t  v o n  H i t c h c o c k  v e r f i l m t .  -  w a c  -

i s t  d i e  s c h w e r s t e !

H e r b s t

29.  10.-31.  10.

L a n d

S o m m e r

Ferientermine  1966
Pfingsten
Baden-Württemberg
31.5.—4.  6.
28.  5.-6.  6.
B a y e r n
28.  5.-4.  6.
B e r l i n
27.  5.-4.  6.
B r e m e n
H a m b u r g
28.  5.-4.  6.
28.  5.-4.  6.
H e s s e n
N i e d e r s a c h s e n
28.  5.  4.  6.
N o r d r h e i n - W e s t f a l e n 24.  5.  4.  6.
28.  5.-4.  6.
R h e i n l a n d - P f a l z
28.  5.-4.  6.
S a a r l a n d
28.  5.  4.  6.
Schleswig-Holstein
Angegeben 

20.  7.—  3.  9.
20.  7.—  5.  9.
9.  7.—20.  8.
14.  7.-23.  8.
4.  7.-13.  8.
7.  7.-16.  8.
1 . 7 . - 1 0 .  8 .
28.  7.—  7.  9.
13.  7.-23.  8.
2 0 . 7 . —  1 . 9 .
29.  6.—  9.  8.

jeweils  der  erste  und 

letzte  Ferientag.

ist 

—

1.10.—  8.  10.
1.10.—10.  10.
3.  10.—  8.  10.
1.  10.—10.  10.
3.  10.-15.  10.
24.  10.-29.  10.
10.  10.-17.  10.
2 9 . 1 0 . —  5 . 11 .
28.  9.—  8.  10.

W e i h n a c h t e n
2 4 . 1 2 . - 7 . 1 .
22.  12.—9.  1.
2 2 . 1 2 . - 7 .  1 .
2 3 . 1 2 . - 7 .  1 .
21.12.—5.  1.
2 2 . 1 2 . - 7 . 1 .
2 2 . 1 2 . — 3 . 1 .
2 3 . 1 2 . - 9 .  1 .
2 3 . 1 2 . — 7 . 1 .
22.  12.-7,  1.
22.  12.—4.  1.

3 5

�D I E S  U N D  D A S

f ü r  O f f i z i e r e

Der  Barl  muß  weg
(jpi)  Bonn  —  Die  deutsche  Rasierklingenindustrie  braucht  im  Ernst-  (=  Kriegs-)  fall
nidit  um  ihren  Absatz  besorgt  zu  sein.  Denn  das  neueste  Ministerialblatt  des  BmfV
beinhaltet  u.  a.,  daß  zur  Körperpflege  die  tägliche  Rasur  gehöre.  Der  Soldat  müsse
im  Besitze  eines  Klingenapparates  sein.  Barte  dürfen  im  Felde  nicht  getragen
w e r d e n .
M e h r  S t r o h 
(jpi)  Bonn  ■—  10  bis  20  Kilo  Stroh  stehen  Offizieren  bei  Übungen  im  Inland  laut
„grundsätzlicher  Verwaltungsbestimmungen  für  Übungen  im  Inland"  des  BmfV  zu.
Unterführer  und  Mannschaften  hingegen  sind  nicht  so  weich  gebettet.  Sie  sollen  sich
mit  höchstens  der  Hälfte  begnügen.
A m t s b r ü d e r l i c h e  Z u s a m m e n a r b e i t
(jpi)  Le  Havre  —  üm  „amtsbrüderliche  Zusammenarbeit"  hat  uns  die  französische
Zeitung  „Journal  LE  HAVRE"  gebeten:  „Es  kommt  immer  wieder  vor,  daß  Schüler
und  Studenten  aus  Le  Havre  sich  einen  deutschen  Korrespondenten  wünschen,  um
Briefe  auf  deutsch  und  französisch  zu  wechseln  (Mädchen  und  Jungen).  Wenn  Sie
mit  diesen  in  Verbindung  treten  wollen,  dann  schreiben  Sie  an:

J o u r n a l  L E  H A V R E
112,  Boulevard  de  Strasbourg
76  —  LE  HAVRE,  Frankreich

Dabei  bitte  nicht  vergessen:  Alter,  genaue  Adresse  und  besondere  Neigungen.  Die
Zeitung  „LE  HAVRE"  wird  eure  Briefe  weitersenden.
In  derselben  Angelegenheit  erreichte  die  JUNGE  PRESSE  ein  Brief  von  „The
National  Movement  of  the  Federal  Republic  of  Germany  and  New  Zealand".  Sie
hätten  gern  Adressen  für  den  Briefwechsel  zwischen  15—17jährigen,  in  englischer
Sprache.  Die  JUNGE  PRESSE  wird  die  Adressen  weiterleiten:

J U N G E  P R E S S E
Bundesgeschäftsstelle
5 3 0 0  B o n n
Langgasse  10

i m  S c h u l h e f t

G r a b s t e i n 
(jpi)  München  —  Um  sieben-  und  achtjährigen  Volksschülern  die  Bedeutung  der
Feste  Allerheiligen  und  Allerseelen  klar  zu  machen,  besuchten  Lehrer  an  ver
s c h i e d e n e n  M ü n c h n e r  V o l k s s c h u l e n  z u n ä c h s t  d e n  F r i e d h o f  u n d 
l i e ß e n  d a n n  G r a b
steine  ins  Heft  malen,  diktierten  todesanheimelnde  Texte  und  ließen  Gräber  malen,
auf  die  die  Schüler  in  Schönschrift  den  eigenen  Namen  draufmalen.  Und  in  der
Bastelstunde  durften  die  Kleinen  aus  Streichholzschachteln  Miniatursärge  basteln.
Fürwahr,  bedenke,  daß  du  sterblich  bist.  Schlechte  Lehrer  sind  es  offenbar  nicht.
Sorglos  glücklich
(jpi/epd)  Pretoria  —  Keine  Sorge  mit  „Hallo  Nachbarn"  wird  es  in  Südafrika  geben:
wegen  „schädlicher  moralischer  Auswirkungen"  lehnte  die  südafrikanische  Re-

3 6

�gierung  erneut  einen  Antrag  auf  Einführung  des  Fernsehens  in  der  Südafrikanischen
Republik  ab.
A u c h  S c h ü l e r  h a b e n  A u t o s
(jpi) Frankfurt/New York — In der „Ortssatzung über die Pflicht zur Schaffung von
Einsteilplätzen  und  Garagen",  die  dem  Frankfurter  Magistrat  zur  Abstimmung  vor
liegt,  wurde  es  schriftlich  fixiert;  Auch  die  Schüler  haben  ihren  Teil  von  der  Motori
sierungswelle  mitbekommen.  Deshalb  keine  Schule  mehr  ohne  Pakplatz!  Während
für  Volks-  und  Realschulen  je  Klassenraum  ein  Abstellplatz  gefordert  wird,  soll
in  Ober-,  Berufs-  und  Fachschulen  sogar  für  jeden  zehnten  Schüler  eine  Parzelle
freigehalten  werden.  Ob  das  wohl  reicht?
Gleichzeitig  ist  aus  New  York  zu  hören,  daß  Schüler,  die  ein  eigenes  Auto  besitzen,
die  schlechtesten  Noten  haben.  Die  durchschnittlich  besten  Zensuren  erhalten  jene
Twens,  die  nur  am  Wochenende  das  elterliche  Gefährt  steuern  dürfen.  Das  wenig
stens  hat  die  Untersuchung  einer  amerikanischen  Versicherungsgesellschaft  ergeben.
Nur  zwei  Flügel
(jpi)  Stuttgart  ■—  Daß  man  die  kommende  Generation  mit  Recht  eine  „skeptische"
nennen  darf,  beweist  folgender  Leserbrief  an  die  Süddeutsche  Zeitung:  „Auf  dem
Bild  auf  der  Kinderseite  vom  31.  Mai  1964  haben  alle  Fliegen  vier  Flügel.  Fliegen
haben  aber  nur  zwei  Flügel.  Schöne  Grüße  von  Sebastian  Merz,  7  Jahre  alt,  I.Klasse."

Lärmwerfer  gegen  Hysterie
(jpi)  München  —  Die  BEATLES  haben  eine  ernstzunehmende  Konkurrenz  bekom
men:  Im  Münchner  Polizeipräsidium  wird  unter  Mitwirkung  des  Polizeipsychologen
Dr.  Umbach  gegenwärtig  ein  neuartiges  akustisches  Gerät  erprobt,  das  bei  Tumulten
als  „Lärmwerfer"  gegen  hysterische  Menschengruppen  eingesetzt  werden  kann.
Der  Hochfrequenzton  mache  selbst  die  Hartnäckigsten  fliehen.  Ich  sehe  da  allerdings
schwarz:  Wie  ich  unsere  BEATLE-Fans  kenne,  sind  sie  imstande  und  heulen  mit.

I n  B e r e l t s c h a f t
(jpi)  Kasendorf  —  Die  „Zwickzange"  hörte  nach  einer  Erklärung  den  Lehrer  fragen:
„Kommst'  mit?"  Schülerin:  „Wohin,  Herr  Professor?"
Tendenz:  rückläufig
(jpi)  Allensbach  —  Der  Tod  fürs  Vaterland  erfreut  sich  nicht  mehr  allzu  reger  Be
liebtheit,  wie  das  Allensbacher  Institut  für  Demoskopie  feststellte.  Immerhin  rangiert
die  Familie,  wenn  es  das  Leben  zu  opfern  gälte,  bei  29°/o  Männern  an  erster  Stelle
(Frauen  42Vo).  Inwieweit  das  Heldentum  überhaupt  zurückging,  zeigt  der  Umstand,
daß  nur  ein  einziger  aller  männlichen  Befragten  sein  Leben  für  eine  hübsche  Frau
aushauchen  wollte.  Höchste  Zeit,  könnte  man  meinen,  ein  Institut  für  Demogogie
zu  gründen!

. .

N o t i e r t . 
(jpi)  Kasendorf  —  Auf  dem  Löschblatt  wurde  von  der  Zwickzange  folgendes  Notierte
gefunden:  „He  washes  himself  —  er  putzt  drei  Stunden  an  sich  herum,  aber  Geburts
fehler  lassen  sich  auf  diese  Weise  nicht  beseitigen;  es  gibt  aber  zum  Glück  Kos
metika,  die  Schönheitsmängel  wieder  wie  neu  machen."

3 7

�S M V

Arbeitsgruppen

F O T O

In der Fotogruppe gab es während des letzten halben Jahres einige Neuigkeiten.
Auf der Vollversammlung vom 6. 9. 1965 wurden versdiiedene Ämter neu besetzt:
Der neue Fotogruppenleiter heißt Hans-Georg Kiefhaber. Er übernahm die Aufgaben
des  früheren  Leiters  Franz  Bauer,  der  der  Fotogruppe  seit  dem  1.  10.  1964  vorstand.
Zum  stellvertretenden  Fotogruppenleiter  wurde  Jochen  Hollburg  (Olim)  und  zum
Kassenwart  wurde  Ulrich  Bredow  Olllsa  ernannt.  Bald  darauf  veröffentlichte  die
Fotogruppe  als  erste  Arbeitsgruppe  ihre  Satzung.  Auf  der  Schülerratssitzung  am
22.  11.  stellte  die  SMV  ihrer  Fotoarheitsgruppe  400,—  DM  für  die  Anschaffung  eines
neuen Vergrößerungsgerätes zur Verfügung. Mit Hilfe dieses erheblichen Zuschus
ses  (etwa  78°/o  der  Gesamtsumme)  konnte  endlich  das  so  dringend  benötigte  Gerät
angeschafft  werden.  Nun  war  es  wieder  möglich,  die  Laborarbeit  im  vollen  Umfange
aufzunehmen,  da  die  bisher  vorhandenen  zwei  Geräte  für  die  35  Mitglieder  in  keiner
W e i s e  a u s r e i c h t e n .
Für etwa Anfang Juni steht eine Fotoausstellung auf dem Programm, bei der, im
Gegensatz  zur  letzten  Ausstellung,  mehrere  feste  Themen  gestellt  werden.  Zum
Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß jeder interessierte Schüler jederzeit in die
Fotogruppe  eintreten  kann.  Er  hat  dort  die  Möglichkeit,  Kenntnisse  von  der  theore
tischen  und  praktischen  Seite  des  Fotografierens  zu  erwerben  bzw.  seine  vorhan
im
denen  Kenntnisse  zu  erweitern.  Nähere  Auskünfte  sind 
S M V - Z i m m e r 
G e o r g 
O l i m

im  Fotolabor  oder 

K i e f h a b e r 

(Leiter  der  Fotogruppe)

z u 

e r h a l t e n . 

H a n s 

3 8

�S C H A C H

Am  17.  Februar  1965  gründeten  die  Schadifreunde  unserer  Schule  eine  Schadigruppe.
Nicht  nur  Fachleute  gehörten  zu  den  Gründern,  was  sich  beispielsweise  darin  zeigte,
daß  sich  ein  Schachbegeisterter  in  vier  Zügen  mattsetzen  ließ.  Bald  veranstaltete
man  eine  Schulmeisterschaft,  die  jedoch  wiederholt  werden  mußte,  weil  alle  ohne
System  spielten.  Jetzt  wurden  zehn  Runden  nach  dem  Schweizer-System  gespielt.
Als  bester  Spieler  erwies  sich  Helmut  Haselhorst  (Olsa).  Die  nächsten  beiden  Plätze
belegten  Bernhard  Northoff  (Ollsa)  und  Hans-Georg  Dense  (Abiturientia  1966).  Im
Januar  legte  die  Schachgruppe  ihre  Satzung  fest,  die  im  Schaukasten  ausgehängt
w u r d e .
übrigens:  Jeder  Schüler,  ob  Sextaner  oder  Primaner,  kann  in  die  Schachgruppe  ein
treten.  Der  monatliche  Beitrag  beträgt  30  Pfennige.  Bernhard  Northoff

(Leiter  der  Schachgruppe)

Was geschieht mit unseren Steuern?

Um  den  Wünschen  vieler  Schüler  nach  einer  Veröffentlichung  des  Kassenberichtes
nachzukommen,  seien  die  Finanzen  der  SMV  im  vergangenen  Schuljahr  einmal  kurz
aufgeführt:
G u t h a b e n 
Einnahmen  vom  20.  4.  1965  bis  zum  5.  4.  1966

3 5 4 , 3 3 

O s t e r n 

1 9 6 5 : 

D M

D M
S c h ü l e r g r o s c h e n : 
D M
F i l m v o r f ü h r u n g e n : 
Fundsachen  (Rückgabe  und  Versteigerung):  50,45  DM
D M
S o n s t i g e s : 
S u m m e : 
D M

1 1 3 , 0 3 
1 3 9 4 , 2 9 

7 4 9 , 7 8 
1 2 6 , 7 0 

6 1 6 , — 

Ausgaben  in  derselben  Zeit:
D M
F o t o g r u p p e : 
F i l m v o r f ü h r u n g e n : 
D M
Z u s c h u ß  z u m  S c h u l f e s t  ( J u l i  1 9 6 5 ) :  1 2 5 , —  D M
f ü r  d i e  S c h a c h g r u p p e :  1 6 0 , —  D M
S c h a c h u h r e n 
A b i t u r - B a l l : 
D M
D M
S o n s t i g e s : 
D M
S u m m e : 
D M

1 4 8 , 8 0 

1 2 0 0 , 8 5 

7 1 , 0 5 

8 0 , — 

' 

1 9 6 6 : 

O s t e r n 

G u t h a b e n 
Für  diejenigen,  die  sich  noch  genauer  über  den  Kassenstand  der  SMV  unterrichten
möchten,  liegt  das  Kassenbuch  in  der  nächsten  Woche  zur  Einsichtnahme  bereit.
Zum  Schluß  noch  eine  Bitte:  Zahlt  euren  Schülergroschen  in  Zukunft  pünktlicher!
Klaus  Spangemacher  Olm
K a s s e n w a r t  d e r  S M V

1 9 3 , 4 4 

3 9

�Sieben

Modelle

Im neuen KADETT-Programm
gibt  es  zwei-  und  viertürige
Wagen,  Familienautos  mit
stufeniosem Heck, Luxus-Aus
führungen und ein aufregen
des  Coupe  im  sportlichen
Fastback-Stii.
Bitte  besuchen  Sie  uns.  Auch
wenn  es  zur  Zeit  ein  'bißchen
voll  ist  —  wir  sind  trotzdem
f ü r  S i e  d a !

A U T O H A U S
K i f f f e
F r i t z 

Großhändler  der  Adam  Opel  AG

Te l e f o n - S a . - N r .  6 0 7 7 0

Hauptbetrieb:  Am  Haverkamp  1

P a v i l l o n :

Neu-  und  Gebrauchtwagen

Alter  Steinweg  15—16

4 0

Chronisches

i m m e r  n o c h !

7.—12.  2.  66
Mündliche  Reifeprüfung  der  Abiturien-
tia 1966. 52 Schüler erreichten glücklich
i h r  Z i e l .
Montag,  21.  2.  66
Der  Unterricht  fiel  aus.  Wie  in  jedem
Jahr  stürzten  sich  wieder  viele  Schüler
des  Schlaun-Gymnasiums  in  den  Kar
n e v a l s t r u b e l .
M i t t w o c h ,  2 3 .  2 .  6 6
Redaktionssitzung!  Es  wurde  beschlos
sen,  für  jede  Ausgabe  einen  Leitgedan
ken  festzulegen.
Montag,  28.  2.  66
Bombenalarm  in  unserer  Schule.  7.47
Uhr  wurde  beim  Schulamt  angerufen
und  gesagt,  daß  in  unserer  Schule  eine
B o m b e  v e r s t e c k t  s e i .  —  U n s e r e  S c h u l e
s t e h t 
Donnerstag,  3.  3.  66
Abiturientenball  der  diesjährigen  Abi-
turientia  im  Schloßgartenrestaurant.
Freitag,  4.  3.  66
Um  19.30  Uhr  fand  die  Aufführung
„Die  Eroberung  der  Prinzessin  Turan-
d o t "  v o n  H i l d e s h e i m e r 
i n  u n s e r e r  A u l a
statt.  Die  Spielschar  unter  Leitung  von
D r .  K l o c k e n b u s c h  w i e d e r h o l t e  d a s
Stück  am  Dienstag,  dem  8.  März.
Samstag,  5.  3.  66
A b s c h l u ß f e i e r  d e r  A b i t u r i e n t i a  1 9 6 6 
i n
unserer  Aula.  Viele  Festgäste  waren
versammelt.  Gegen  Ende  Übergabe  der
Reifezeugnisse  durch  Dr.  Henke.
A m  A b e n d  K o m m e r s  d e r  N e u -  u n d  A l t
abiturienten  in  der  Bahnhofsgaststätte.
Montag,  14.  3.  66
An  diesem  Morgen  hatte  unsere  Schule
e i n e n  k l e i n e n  G a s t .  E i n  S p a t z  w a r
durch  den  Haupteingang 
in  das  Ge
bäude  geflogen  und  hatte  sich  auf  den
K l a s s e n b u c h k ä s t e n  v o r  d e m  S e k r e t a r i a t
niedergelassen.

�Mittwoch,  6.  4.  66

Dienstag, 5. 4. 66

Am  Nachmittag  wurde  von  der  SMV  in  unserer  Aula  der
Film  „1984"  gezeigt.
Zum letzten Mal wurden zu Ostern die Versetzungszeugnisse
ausgegeben.  Die  besten  Schüler  der  Klassen  erhielten  wie
derum Buchgeschenke. Nach der 4. Stunde begannen die
O s t e r f e r i e n .
Donnerstag, 28. 4. 66 In einer Einführungsfeier stellte man uns den neuen Leiter
unserer  Schule,  Herrn  Oberstudiendirektor  Dr.  Graf  von
W e s t p h a l e n , 
j a i , .

v o r . 

. 

Diese Damen und Herren traten In das Lehrerkollegium ein:

1.  4.  1965
StR Karl Hüser (Geschichte und Latein)
StA Franz Schwarz (Latein und Leibesübungen)
1.  11.  1965
StR Heinz Schönberger (Mathematik und Physik)
StA Herbert Schulz (Französisch und Englisch)
StA Gert Hahnemann (Deutsch und Erdkunde)
StA Günter Rath (Latein und Griechisch)
Dipl.-Sportlehrer  Henner  Hatesaul  mit  13  Wochenstunden
StA Walter Oberste (ev. Religion) mit 4 Wochenstunden
1.  4.  1966
OstD Dr. Ludger Graf von Westphalen (Geschichte, Philosophie, Deutsch)
OstR in Marianne Karhoff (Deutsch, Geschichte, Französisch)
StR Klaus-Martin Ruhe (Latein und Geschichte)

Zu  Oberstudienräten  wurden  ernannt:
Die  Damen  Lange  und  Dr.  Gruna
Die Herren Hungerberg, Dr. Allerup, Otte, Schlüter, Hillebrand, Ehrhardt,
Hagemann, Paal, Schwerbroch und Dr. Eichhorn-Eugen

Zu  Studienräten  wurden  ernannt:
Die  Herren  Siebel,  Schulz,  Uhlig

Am  1.  4.  1966  betrug  die  Schülerzahl  938

Es wurden 151 Sextaner in vier Klassen aufgenommen.

4 1

�Schulsportergebnisse

1 .  F u ß b a l l :

Freundschaftsspiele
S d i l a u n - G y m n a s i u m 
6 : 3
/  H i t t o r f - G y m n a s i u m  3 : 2
S c h l a u n - G y m n a s i u m 
Sdilaun-Gymnasium  (Mittelstufe)  /  Gymn.  Paulinum  4:0

P a u l i n u m 

/ 

2 .  H a n d b a l l :
O b e r s t u f e
Gymnasium  Paulinum  /  Schlaun-Gymnasium  7:6
R a t s g y m n a s i u m 
/  S c h l a u n - G y m n a s i u m  5 : 4
M i t t e l s t u f e
Klausener  Realschule  /  Schlaun-Gymnasium  7:3
H i t t o r f - G y m n a s i u m 
/  S c h l a u n - G y m n a s i u m  7 : 3
Schlaun-Gymnasium  /  Schiller-Gymnasium  8:0
Schachgruppe Schlaun-Gymnasium / Schachklub Rochade (Sentrup) 8:3
(7 Siege, 2 Niederlagen, 2 remis)
Schachgruppe Schlaun-Gymnasium / Ratsgymnasium 5:3
(5 Siege, 3 Niederlagen, Brett drei unbesetzt)
Schachklub Rochade (Sentrup) / Schachgruppe Schlaun-Gymnasium 7,5:4,5
( 1 
N i e d e r l a g e n , 

r e m i s ) 

S i e g , 

3 .  S c h a c h :

3 

3 

- 

b t r 

-

Liebe  Mitschüler!

Am Ende des Arbeitsjahres 1965/66 möchte ich einige Worte an Euch richten. Es soll
jedodi weder ein Rechenschaftsbericht noch eine allgemeine Aufklärung über die
SMV unserer Schule werden. Vielmehr möchte ich für die schwierige Lage der
Schülermitverwaltung  Verständnis  finden.
1. Unsere Arbeitsgruppen (Foto-, Schach-, Briefmarkengruppe und die Schüler

zeitung) finden eine mäßige Beteiligung. Muß das so sein?

2. Die ganze SMV-Arbelt liegt In den Händen von nur sehr wenigen Oberstufen

schülern.  Muß  das  so  sein?

3. Die Arbelt im Schülerrat, der Vertretung aller Klassen Im wesentlichen, 1st dürftig.

M u ß  d a s  s o  s e i n ?

Aber es gibt noch viel mehr, was mir Sorge macht. So ist z. B. die Einrichtung einer
Lesegruppe wegen mangelnder Beteiligung gescheitert. Wenn Ihr dies alles lest,
werdet Ihr Euch wohl auch nicht wundern, daß es trotz unserer Bemühungen schier
unerreichbar  schien,  Schulspredierkandidaten  zu  finden.
Wie  kommen  wir  aus  diesem  schockierenden  Dilemma  heraus?

4 2

�Ich  sehe  zwei  Auswege.
1.  Wir  geben  die  SMV  auf!  Mit  anderen  Worten;  Die  Schule  wird,  wie  z.B. 
in
Frankreich,  zu  einer  Wissensvermittierin,  die  Schüler  kehren  zu  einem  eintönigen
Sdiuiieben  zurück.  Es  gibt  keine  Schüierzeitung  mehr,  keine  Arbeitsgruppen,  keine
Vorführung  von  Filmen,  keine  Oberstufenbäiie,  keine  Hoffnung  auf  eine  Ver
fügungsstunde,  kein  harmonisches  Zusammenfinden  von  Lehrern  und  Schülern  .  .  .
kurz,  eine  anonyme  „Schülerschaft",  deren  Vertretung  zweck-  und  sinnlos  wäre.
Es  versteht  sich  von  seihst,  daß  das  Erlernen  einer  demokratischen  Gesinnung,
selbständigen  Handeins  und  der  Mitverantwortung  zum  Problem  wird.
2.  Die  andere  Lösung:  Fahrbahnwechsel!  Kampf  dem  Trägheitsgesetz  in  der  Schule!
Hört  Ihr  nicht,  daß  der  Wecker  rasselt?  Ja,  ich  weiß,  das  Aufstehen  fällt  schwer.
Aber  es  gilt  das  Gefühl  und  das  Bewußtsein  dafür  zu  wecken,  daß  jeder  von  Euch
f ü r  d a s  W o h l  u n d  W e h e  s e i n e s  N ä c h s t e n  u n d 
f ü r  d i e  G e m e i n s c h a f t  m i t v e r a n t w o r t
lich  ist,  daß  also  niemand  unwidersprochen  „ohne  mich!"  sagen  kann,  \/enn  es  gilt,
d e m  N ä c h s t e n  o d e r  d e r  G e m e i n s c h a f t  z u  h e l f e n .
W i e  s i e h t  d a s 
1.  Bringt  doch  Eure  Fragen,  Eure  Vorschläge  und  Eure  Wünsche  zur  SMV-Leitung
i n 
2.  Verantwortungsbewußte  Schüler,  die  sich  durch  ihre  Haltung  und  ihre  Mitbeteili
gung  in  der  SMV  auszeichnen,  können  Ämter  und  Verpflichtungen  übernehmen.
Durch  sie  habt  Ihr  die  Möglichkeit,  Eure  Wünsche  und  Belange  den  Lehrern  und
dem  Leiter  unserer  Schule  vorzutragen.
Wenn  Ihr  darauf  achtet,  daß  auf  diese  Weise  viel  getan  wird,  so  zeigt  Ihr  Euch
verantwortlich  für  das  Leben  und  den  Geist  Eurer  Schule.  Es  liegt  im  Wesen  der
SMV,  daß  man  nur  so  viel  Arbeit  hat,  wie  man  sich  macht.
Zeigt  doch  mehr  Aufgeschlossenheit  der  SMV  gegenüber!  Es  ist  ja  Eure  Angelegen
h e i t ! 
B a u e r

i n  d e r  P r a x i s  a u s ?

F r a n z 

d a s 

S M V - Z i m m e r !

4 3

�hfie um vom Schtaun auffiel...

. . . können die Schüler sich nunmehr an prickelndem Zitronensprudel, Apfel- und
Rebensaft erlaben. Man hörte aus gut informierten Kreisen, daß die Schulleitung,
auf deren Veranlassung (vielen Dank!) diese Neuerung erbracht wurde, sich mit dem
Gedanken  trägt,  die  Wasserhähne  in  den  Klassen  der  Oberstufe  an  einen  18  000-
Liter-Biertank  anzuschließen,  um  dem  Rauchen  auf  den  Toiletten  eine  Ende  zu
machen,  denn  dort  wird  auch  weiterhin  mit  Wasser  gespült.  In  den  genannten
Klassen sollen dann noch Biergläser erstellt werden, zu deren Unterbringung man
bereits geeignete Schränke anschaffte. Der Kostenvoranschlag für die Installierung
von Zigarettenautomaten auf allen Fluren ist genehmigt worden. Abends ab 18 Uhr
wird in Kürze Tanz in allen Räumen sein, wozu vom Lehrerkollegium Spirituosen
gereicht  werden.
■  •  •  gewann  Theo  Kinder  (Ullm)  den  ersten  Preis  beim  RegionaTWettbewerb
Münster-Münsterland  im  Flötenspiel,  der  im  Rahmen  des  deutschen  Wettbewerbes
„Jügend  musiziert"  vergeben  wurde.
.  .  .  gilt  der  Grundsatz  „Liberte,  Egalite,  Fraternite  offensichtlich  nicht  vor  dem
Sekretariat, denn die Regelung ,einzeln eintreten" wird nur von Schülern beachtet.
.  .  .  brachte  die  Aktion  „Schüler  helfen  Schülern"  die  beachtliche  Summe  von
847,06  DM.
. . . hat die Aktion „Saubere Leinwand" radikalen Erfolg gehabt, denn zu der Vor
führung  des  Filmes  „1984"  erschienen  nur  15  „Unbelehrbare".
. . . brauchen wir keine Angst mehr vor einem „Dritten Reich" zu haben. „Macht
positionen" sind an unserer Schule wenigstens nicht mehr begehrt, denn es fanden
sich nur zwei Kandidaten für das Amt des Schulsprechers.
.  .  .  hilft  man  eventuellen  Täuschungsversuchen  während  der Arbeit  nun  damit
ab, daß man einen Raum eigens für Klassenarbeiten bereitstellte, der derartig
dunkel ist, daß optische Täuschungsmanöver unmöglich geworden sind.
. . . verabschiedet sich die „alte" Redaktion mit dieser Ausgabe und wünscht der
.
„ n e u e n " 

E r f o l g . 

v i e l 

. 

Der Gesamtausgabe liegt eine Werbeschrift der Firma Schmelter, einem Teil der
Auflage (Untersekunda bis Oberprima) ein Prospekt der Sprachenschule Sieger
land bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.

4 4

�L A N D E S B A N K  F Ü R  W E S T F A L E N

G I R O Z E N T R A L E

B i e l e f e l d 

M ü n s t e r 

D o r t m u n d

Zentralbank  der  westfälischen  und  lippischen  Sparkassen

Ausführung  aller  Bank-  und  Börsengeschäfte

Abteilung  der  Landesbank:

WESTFÄLISCHE  LAN  D  E  S  -  B  AU  S  P  AR  K  AS  S  E

�G r ö ß t e s  S p o r t f a c h g e s c h ä f t 

i n  M ü n s t e r

u n d 

d e m 

M ü n s t e r i a n d

P R I N Z I P A L M A R K T

�
🖨 🚪