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WIR VOM SCHLAUN 9 / 1 0 1 9 6 7 �T A B U L A I n t e r n a t i o n a l e r Ta s c h e n b u c h l a d e n Münster/Westfalen D r u b b e l 1 9 T e l . : 4 3 4 3 4 Sporthaus dioMeudnhei&Oiiiq^ Münster/W. Roggenmarkt 10 Farnruf Nr. 44203 Das gute Fachgeschäft für jeden Sportler Diese Ausgabe der Schülerzeitung kostet 1, -- DM, für Schüler 80 Pfg. Dies kommt keineswegs einer Preiserhöhtmg gleich, wie es auf den ersten Blick erscheint! Wer einmal die letzte Seite aufschlägt, wird feststellen, daß sich der Umfang der Zeitung im Vergleich zur letzten Ausgabe fast verdoppelt hat. Aus 36 Seiten sind 60 geworden. Somit wird es verständlich erscheinen, daß wir nicht den Preis von 50 Pfg. für die vorliegende Doppelnummer beibehalten konnten. �„ o . ¥ r C < - 0 ¥ I t ^ 3 J u g e n d k r i m i n a l i t ä t - e i n P r o b l e m u n s e r e r Z e i t F r ö h l i c h e H i m m e l f a h r t Über den klassischen \md den m o d e r n e n K r i m i n a l r o m a n D e r B ü c h e r w u r m D e r g e i s t e s g e s t ö r t e O b e r t e r t i a n e r P h a n t a s t i c a E i n m y s t e r i ö s e r U n f a l l n i m n e u e n G e w a n d N P D - L i e b e r t o t a l s r o t ? Z u m M o n d u n d z u r ü c k A b i t u r i e n t i a 6 6 Vo x Po p u l i S M V - N a c h r i c h t e n C h r o n i s c h e s In eigener Sache W i e u n s v o m S c h l a u n a u f fi e l . . . I I �W I R V O M S C H L A U N ist die Schülerzeitung am schlaungymnasium/münster mitglied der landesjugendpresse S c h r i f t l e i t u n g : U l r i c h w i e c h e r s Ve r t r e t u n g : günther lüke geschäftsführung: W i l h e l m a c k e r m a n n v e r t r i e b : r e d a k t i o n : w e r n e r - r u d o l f c r a m e r peter beltrop d e t l e v b r a n d t Jürgen öding Wilhelm schelsky uwe r o b e r t peter walger tönningsen t s c h i e d e l grafik: a r t u r l e c h t e n b ö h m e r m i c h a e l h ö d e m a k e r lay-out: U l r i c h w i e c h e r s r u d o l f b a u m e i s t e r p e t e r b e l t r o p hans hegemann b e r a t u n g : o s t r . d r . k l o c k e n b u s c h s t r . S i m o n k o n t o : Stadtsparkasse münster 95 23 34 d r u c k : k l a p p r o t h w e r b e k v i n s t 9. ��Eitt. TroUew unserer ^eit" Schon mit der Überschrift habe ich angedeutet, daß eine Beziehung besteht zwischen unserer Zeit und dem Anwachsen der Jugendkri m i n a l i t ä t . Immer wieder hören wir von Erwachsenen; "Diese Jugend heute hat überhaupt keine Moral mehr. Zu unserer Zeit war das ganz anders. " Das eine ist wahr: Seit 1885 ist die Jugendkriminalität ständig ge wachsen. Noch 1930 kamen auf 100.000 Jugendliche gleichen Alters 566 Verurteilungen. 1962 waren es 1581. Doch über die Gründe s o l l t e m a n n i c h t a l l z u s c h n e l l u r t e i l e n . Zunächst ist der Begriff zu klären: Unter Jugendkriminalität sind Verbrechen und Vergehen (nicht Übertretungen) zusammengefaßt, die von Personen bis zu 21 Jahren begangen werden. Wenn diese Jugendkriminalität immer stärker wird, so bleibt uns vor der Fra ge nach der Ursache erst die Frage nach ihrer Bedeutung und ihren Gefahren zu beantworten. Für aufgeklärte Fälle wurden in den letz ten Jahren 25 - 30% Jugendliche als Täter festgestellt. Das heißt: Jedes 4. Vergehen wurde von einem Jugendlichen begangen. Allein die 18 - 21iährigen, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 4,1% beträgt, beging dabei 15,9% aller Straftaten. Die erste damit verbvmdene Gefahr liegt in den Verbrechen selbst, denn es ist fest zustellen, daß besonders die schweren Verbrechen wie Bereiche rungsdelikte, Gangstertum und Unzuchthandlungen in besonders ho hem Maße von dieser Steigerung betroffen sind. Zweitens hat sich gezeigt, daß das sogenannte Gewohnheitsverbre chertum im Jugendalter beginnt. Jeder 4. straffällig gewordene Ju gendliche wird zum Gewohnheitsverbrecher. Je größer also die Zahl der jugendlichen Verbrecher ist, ein um so größeres Gewohnheits verbrechertum muß Diese Gründe sollten eigentlich schon genügen, eine genauere Be schäftigung mit den Ursachen zu fordern. Eine davon ist ganz simpel mathematisch darzulegen: Das Erwachsenenverbrechertum hat nachgelassen, also muß bei gleichbleibenden Zahlen für die Jugendkriminalität ihr prozentualer Anteil an der Gesamtkrimina lität steigen. An den reellen Zahlen haben wir aber gesehen, daß diese Erklärung nicht ausreichen kann. Die Jugendkriminalität ist nämlich keineswegs gleich geblieben. Es muß andere Gründe in der Zukunft erwartet werden. 4 �geben. Einen habe ich schon angedeutet. Es ist hauptsächlich die Bereiche rungskriminalität, die ansteigt. Sie umfaßt etwa ein Drittel aller von Jugend lichen begangenen Straftaten. Nehmen wir den Fall einer Realschülerin, 15 Jahre alt. Sie bekommt ein reichliches Taschengeld. Davon muß sie aller dings einige Ausgaben für die Schule und ihre Kleidung selbst bestreiten. Sie stellt fest, wie leicht ihr das Geld durch die Finger rinnt, wie schön, aber auch wie teuer Kbsmetikkoffer sind (bei einem Jungen wäre es das Moped oder die Fußballschuhe), \md sie stiehlt bei Nachbarn insgesamt 3000, - DM. Doch Gelddiebstähle sind nicht einmal die Regel. Mädchen bevorzugen Waren hausdiebstahl, Jungen das Erbrechen von Automaten oder das Stehlen von Fahrzeugen. Hier spielt also die Umgebung des Jugendlichen eine große Rol le. Nicht umsonst ist das Anwachsen der Jugendkriminalität besonders in den größeren Städten bemerkbar. Der Unterschied zur Kleinstadt ist zunächst das \mvergleichlich größere Angebot an Waren aller Art. Die Werbung zielt außerdem häufig darauf ab, den Jugendlichen einzuhämmern, daß sie nicht mehr ohne Moped oder sogar Auto auskommen, daß man Whisky nur von der teuersten Sorte trinkt, imd daß man wöchentlich mindestens eine Party gibt. Diesem Riesenangebot ist der Jugendliche, der sowieso leichter als ein Er wachsener zu beeinflussen ist, schutzlos ausgeliefert. Es ist also nicht ver wunderlich, wenn mit wachsendem Angebot auch das Verlangen des jungen Menschen steigt. Leider bringt hier die steigende Zivilisation auch steigende Bedrohung mit sich. Wie schon gesagt, liegt der Anteil an der Jugendkriminalität für die Stadt besonders hoch. Obwohl dort nxir 49% der Bevölkerung leben, hat die Krimi nalität einen Anteil am Gesamtverbrechertum von über 70%. Einerseits war das große Angebot als Ursache dafür zu nennen. Aber ist nicht auch in den ländlichen Gemeinden eine viel stärkere Gebundenheit der Bürger unterein ander festzustellen, sowie ein viel engeres Familienleben ? Bemerkenswert ist der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Jugendkriminalität imd der Anzahl der erwerbstätigen Frauen. Von diesen lebt auch die weit größere Zahl in der Stadt. Nichts kann aber einen so großen Einfluß auf den Jugend lichen ausüben wie das Elternhaus. Wenn aber Jugendliche ihr Elternhaus nur von einem hastigen Frühstück in der engen Wohnung und von einem gähnenden Sich-Ausstrecken vor dem auf Raten gekauften Fernseher am Abend kennen, woher sollen sie dann gerade in den Jahren, in denen sie in ihren Eltern das Vorbild ihres Lebens suchen, eine Geborgenheit finden, die sie von der Straße fernhält ? Ebenso kann ein Jugendlicher kein Vorbild finden, wenn die Eltern �kein normales Eheleben führen oder in Scheidvmg leben. Letztlich findet er es auch dort nicht, wo nur noch das Geld, die Villa, das Auto, der Golfclub des Vaters und der Wohlfahrtsförderverein der Mutter das ganze Leben bestimmen und die Kinder in den Händen von dauernd wechselnden Erziehern aufwachsen. Aus den zuletzt aufgezeigten Gründen ist auch zu erklären, daß eine generelle Glie derung der Straffälligkeit nach sozialen Schichten nicht vorhanden ist. Ein versagendes Elternhaus gibt es bei armen und reichen Leuten in gleichem Maße. Wir sehen also, daß es vielerlei Gründe für das Wachsen der Ju gendkriminalität gibt, und daß die Schuld doch wohl keineswegs bei den Jugendlichen allein liegt. Die heutige Jugend ist sicher nicht schlechter als jede Jugendgeneration vor ihr. Nur steigen dauernd die Bedrohungen durch äußere Einflüsse, wobei die Möglichkeiten, einen Halt zu finden, immer geringer werden. Es soll imd darf uns aber nicht genügen, die Gründe festzustellen und dann die Achseln zu zucken. Wir müssen uns einmal fragen, ob man nicht wirksam etwas tun kann. Da ist zunächst das Jugendstrafrecht. Das kann aber nur die erfas sen, die bereits straffällig geworden sind. Außerdem haben wir ge sehen, daß trotzdem jeder 4. Jugendliche zum Gewohnheitsverbre cher wird. Ja, die einfache Rückfälligkeit liegt sogar bei 50-60%. In allen Ländern, auch in England, der klassischen Heimat von Oliver Twist, liegt die sogenannte Rückfallquote weit niedriger als bei ims. hi Frankreich, den USA, Japan, Schweden, Finnland steigt sie jedoch dauernd. Wenn man die Vergleichszahlen der DDR sieht, die etwas besser liegen als unsere, muß doch klar werden, daß die Jugendkrimina lität immer mehr steigt, je offener unsere Gesellschaftsformen wer den. In Indien z. B. spielte die Jugendkriminalität bis 1945 fast keine Rolle. Seitdem aber hat sie sich zu einem wahren Problem entwickelt. Was war geschehen ? Die strengen Formen der Kasten hatten auf gehört zu existieren, und es war eine offene Gesellschaft entstan den, in der die Möglichkeit eines Aufstiegs in eine höhere Schicht bestand. Um diesen Aufstieg zu schaffen, geriet mancher in dunk le Bereiche. Die großen Leitbilder hatten aufgehört zu eristieren. In den Sekten, in denen das Leben auf ein hohes Ziel gerichtet war, war KriminaUtät unbekannt. Wie es keinen einheitlichen Grtmd für das Ansteigen der Jugendkri minalität gibt, wird es auch kein Allheilmittel geben. Wie wir ge sehen haben, hiHt hier das Jugendstrafrecht nur bedingt. Wieder scheint einmal der Grundsatz zuzutreffen, daß Vorbeugen besser als Heilen. Es müßte doch möglich sein, das Interesse des Jugend lichen durch Vereine, Vorträge, Filme usw. von einer einseitig materiellen Haltung zu entfernen. Außerdem denke ich, daß ein Ausbau der Bewährimgshilfe den Prozentsatz der Rückfälligkeit 6 �senken kann, wodurch doch sicher schon einiges gewonnen wäre. Gewiß würde die Jugendkriminalität nicht ins Uferlose ansteigen. Eines jedoch müssen wir uns bei all diesen Betrachtungen vor Augen halten: Weil der in der Entwicklxmg stehende Mensch in erhöhtem Maße Umwelt einflüssen offen ist, muß ein Ansteigen der Kriminalität in seinem Kreis - mehr als bei Erwachsenen - ein Spiegel der ihn umgebenden Verhältnisse s e i n . - r o t - Diese Zeichnimg von A. Appelhans entnahmen wir dem Buch: "Hände hoch", das im Bertelsmann-Leserring erschienen ist. 7 �Das abgedruckte Lied stammt aus einer Sammlxmg von Grabliedern, die der Pfarrer Michael von Jung in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhimderts an den Gräbern seiner Pfarrmitglieder sang. Sie soll ten "zu einem heiligen Ernste stimmen". Doch verfehlten sie gerade diese Absicht völlig. Das liegt wohl an der Form des Knittelverses, der Moritat, des Bänkelsängers, dem Bestreben nach "gehobener" Sprache, währenddessen aber der Schwabe im Dichter immer wieder durchbricht, nicht aber entspringt die Komik dem Thema, denn gibt e s e i n e r n s t e r e s T h e m a a l s d e n To d ? H I r R M O M Bei dem Grabe eines Mädchens, das sich zu Tode tanzte: i n T r a u e r f l o r i n w i l d e m T a n z v e r l o r W i r s t e h n v e r h ü l l t an diesem Grabe und beben; d e n n a c h ! ein Mädchen hier sein Leben; sie starb aus Unvorsichtigkeit, w e i l s i e d i e Ta n z e s l u s t z u w e i t in blinder Wut getrieben. S i e w a r b e i e i n e m H o c h z e i t s m a h l von einem Anverwandten; da gab es Menschen ohne Zahl von Freunden imd Bekannten, da wollte jeder Bursche mm, der tanzen kann, drei Tänze tun m i t d i e s e m s c h ö n e n M ä d c h e n . Sie wagte schanderhalb es nicht, es einem abzuschlagen; auch ward ihr schönes Angesicht dabei zur Schau getragen, auch tanzte sie so prächtig, daß d i e T o c h t e r d e r H e r o d i a s n i c h t s c h ö n e r t a n z e n k o n n t e . ließ dem Atem keine Zeit, So tanzte sie mit Heftigkeit voll Wonne und Entzücken, und u n d w o l l t e Denn ach! sie tanzte so geschwind, als wie mit seiner Braut der Wind i n e i n e m W i r b e l t a n z e . f a s t e r s t i c k e n . �Da war ohn' Unterlaß von Schweiß ihr Leib und KLeid durchdrungen, und ihr Geblüt rann glühend heiß durch die empörten Limgen. Die Wangen glühten purpurrot, und aus entflammten Augen droht e i n B l i t z h e r a u s z u f a h r e n . Der Arzt erschien und brachte die besten Medizinen; s i e n a h m s i e e i n m i t h e i ß e r G i e r und hoffte Hilf aus ihnen; allein da half kein Mittel mehr, d e n n e n t fl a m m t i h r G e b l ü t w a r s c h o n z u s e h r ihr i n F i e b e r h i t z e n . Sie machte endlich sträubend los sich aus dem Arm der Tänzer, an Kopf und Hals und Armen bloß, imd unterm Arm den Spenzer, xmd in den kalten Sturm hinaus, und eilte ganz vergnügt nach Haus, i m B e t t e a u s z u r u h e n . Die Zimge wurde starr imd schwarz und konnte sich nicht recken, d e r S c h l e i m und blieb im Halse stecken, das Angesicht ward bra\m und blau, und aufgedunsen stier und grau d i e s o n s t s o h o l d e n B l i c k e . i m S c h l ü n d e z ä h w i e H a r z Jedoch schon imterwegs begann es heftig sie zu frieren, sie zog daher den Spenzer an, die Kälte nicht zu spüren: Allein sie war des Fiebers Raub und zitterte wie Espenlaub u n d k n i r s c h t e m i t d e n Z ä h n e n . Da starb ihr letzter Atemzug im kalten Todesfächeln, und ach! ihr armes Herze schlug im letzten Hauchesröcheln; erstorben ist ihr Augenglanz, u n d i h r e s L e b e n s w i l d e r T a n z i n T o d e s t a n z v e r w a n d e l t . Sie legte sich ins kalte Bett imd hoffte zu erwarmen, nahm ihre Zuflucht zum Gebet und seufzte um Erbarmen; allein sie wurde nicht erhört, ihr Wohlbefinden war gestört, v e r l o r e n d i e G e s u n d h e i t . O möchte doch ihr Beispiel uns d e s B e s s e r e n b e l e h r e n : D a ß w i r d i e A b s i c h t u n s r e s T u n s und Lassens nie verkehren, und nie, was unser Lebensziel verlängern soll, im Lustgefühl d u r c h Ü b e r m a ß v e r k ü r z e n . die höchst merkwürdigen Grablieder des Ritters Michael von Jimg weiland Pfarrer zu Kirchdorf in Schwaben. herausgegeben von Sebastian Blau, Verlag Hermann Leins/Tübingen �Ü B E R D E N K L A S S I S C H E N U N D D E N M O D E R N E N K R I M I N A L R O M A N H e u t e s c h e i n t d i e K r i m i n a l l i t e r a tur zu einem Tummelplatz von Agenten ä la James Bond zu wer d e n . D a n e b e n h a t s i c h d e r K r i m i n a l r e i ß e r v o m Ty p K o m m i s s a r X , Jerry Cotton und Mike Hammer in den Vordergrund geschoben. Am Anfang dieser Entwicklung stand der Detektiv, der nicht durch den Hand kantenschlag, sondern durch Meditation seinen Gegner, den sich nie wandeln den Bösewicht, bezwang. Mord - nach allen Regeln des Clubs In England bildete sich ein "Detection-Club", der einen Kriminalroman nach ganz bestimmten Regeln geschrieben wissen wollte. Diese wurden von dem Father Ronald Knox einmal wie folgt formuliert: f r ü h e r w ä h n t w e r d e n . D e r V e r b r e c h e r m u ß b e r e i t s Übernatürliche Lösungen sollten ausgeschlossen sein. Nur ein geheimer Raum oder Durchgang ist erlaubt. Unentdeckte Gifte sind nicht zugelassen. Chinesen sollten Dem Detektiv darf nicht durch glückliche Zufälle oder Intuitionen geholfen w e r d e n . Der Detektiv selbst darf kein Verbrechen begehen. E r d a r f d e m L e s e r k e i n e E i n z e l h e i t e n v o r e n t h a l t e n . D i e G e d a n k e n d e s W a t s o n d ü r f e n n i c h t e n t h ü l l t w e r d e n . Vor Zwillingen und Doppelgängern wird gewarnt! in keiner Story erscheinen. Manchmal wichen selbst Klassiker wie Conan Doyle von diesen Regeln ab. Aber eine Zeit lang wurden sie streng beachtet. Helmut Heißenbüttel schreibt i n s e i n e m B u c h " Ü b e r L i t e r a t u r " z u m K r i m i n a l r o m a n : Der Kriminalroman, so wie er sich historisch entwickelt hat . . . , ist im mer ein Detektivroman (Detective Story im Gegensatz zur Crime Story). 1 0 �Ihm zugrunde liegt ein festes Schema, das zunächst drei Faktoren enthält: die Leiche, den Detektiv und die Verdächtigen. Der Ermordete . . . bringt alles in Gang. Die Leiche ist gleichsam der Hebel, der der Story den Anstoß liefert. Ihr gegenüber steht der Entdecker, der sich bemüht, die Verwicklimg des Mordfalls aufzulösen. Alle anderen Figuren, die vorgeführt werden, sind entweder Gehilfen des Detektivs - oder auch böswillige Verzögerer seines Tuns - oder Verdächtige. Keine Person wird um ihrer selbst willen geschil dert. Die ganze Statisterie ist fest ins Schema eingebunden. Jahrelang besaß die Londoner Post ein Fach Bäkerstreet 221b. Diese Nummer existiert jedoch nicht. Trotzdem füllte sich dieses Fach mit Briefen aus allen Ländern der Welt - gerichtet an einen Mr. Sherlock Holmes. Sherlock Holmes wird als das Urbild des Detektivs angesehen. Worauf begrün det sich sein Rxihm ? Conan Doyle schuf in dieser Gestalt einen Idealtypus, einen vollendeten Detektiv. Er verstand es, ihn dem Leser nahe zu bringen. Wie blaß xmd verschwommen sind neben Holmes alle anderen Detektive! Doch Sherlock Holmes würden wir auf der Straße wiedererkennen. Holmes findet in Watson den idealen Gefährten. In vielen Kriminalromanen nachgeahmt, vertritt er den Leser, dem der Detektiv so seine Gedanken mit teilen und logische Schlüsse entwickeln kann. Watson ist ein Teil von Conan Doyles Methode: Zunächst erfährt der Leser den Verlauf der Ereignisse durch Schilderung. Von einem bestimmten Punkt an geht die Schilderung über in Berichte des Dr. Watson an seinen Freund Sherlock Holmes. Holmes selbst löst seine Fälle durch Deduktion. Deduzieren wird durch ihn zu einer Wissen schaft, die den Leser immer wieder zu fesseln weiß. Im "Blauen Karfunkel" liest Holmes aus einem Hut, daß sein Besitzer etwa 50 Jahre alt, sehr intelligent und sehr vorsichtig sei, daß ihn seine Frau nicht mehr liebe, und daß er kein Gas in seinem Haus habe. Watson ist sehr erstaimt, worauf ihm Holmes seine Schlußfolgerungen erläutert. Sherlock Holmes deduziert! "Wxmder, Holmes", pflegt Watson auszurufen. "Elemen tar, mein lieber Watson", pflegt Sherlock Holmes darauf zu antworten. Die Weltanschauimg des Herrn Edear Wallace Edgar Wallace ist wohl noch immer der Spitzenfavorit aller Kriminalautoren. Er brachte es schließlich auf 150 Bücher; davon wurde der "Hexer" ein Welt erfolg. Fritz Wölcken schreibt in seinem Buch "Der literarische Mord" über E d o r a r W a l l a p . P « �f o r m u l i e r t h a t : An keiner Stelle der Erzählung bietet Edgar Wallace seinen Lesern Anhalts punkte, aus denen sie den wahren Zusammenhang der Dinge erschließen sol len .. . Das einzige Spiel des Autors ist es, den Leser in Spannung zu halten, ihn von Ereignis zu Ereignis weiterzuführen und ihn dann zum Schluß mit einer unerwarteten, brillanten Überraschung zu entlassen. Wallace ist nicht ein Schriftsteller des Entdeckens und Axifdeckens^ und seine Detektiv- geschickten zeichnen sich nicht so sehr durch scharfsinnige Gedankengänge als durch ungemeinen Reichtum an Handlimg aus. "Edgar Wallace hat die Kanst des Kriminalromans gewissermaßen theologisch überhöht", schreibt Werner Eickel, und er führt Willy Haas an, der hier t r e ff e n d "Die Architektur der Welt bei Herrn Wallace gleicht ziemlich genau der Ar chitektur der alten Mysterienspiele. Oben im Himmel steht der König von Großbritannien, stehen die Minister, die Polizeibeamten von Scotland Yard (Erzengel, es gibt auch gefallene), der biedere Sheriff, der brave Scharfrich ter, der gütige Zuchthausdirektor. Darunter: Die Erde mit den handelnden Menschen. Zutiefst: Die Hölle der Verbrecher. Zwischen beiden letzteren ist der bei WaUace psychologisch interessanteste Ort: das Fegefeuer, der Ort der lässigen Sünder, des sündigen Mädchens, das noch gerettet wird, des sün digen Hochstabiers, der dann der Polizei hilft; vor allem aber der Ort der geheimnisvollen Wadlace'schen Figuren des "Halbmenschen", des Halbtieres, der Nicht-Schurke, der alle Schurkereien begeht, der mythologische Zyldop, der die ganze Last der Verbrechen trägt, der schuldig lebt \md unschuldig r ü h r e n d s t i r b t w i e e i n K i n d . " f ü h r t W e r n e r E i c k e l a u s : U n d w e i t e r "Der Kriminalroman geht von einer Fiktion aus, von einer Wünschbarkeit. Sein Happy-End, der Sieg des Guten, die Niederlage des Eösen geben dem Le ser und der Gesellschaft ihr gutes Gewissen zurück. . . . Die Forderung, die Detektivgeschichte müsse . . . intellektueller werden, ist gewiß richtig. Aber da sie immer noch dem Detektiv wie dem Allmächtigen imd der Polizei wie dem längsten Gericht vertraut, muß sie scheitern." Der Mörder, der nie einen Mord beging Man sagt, daß es das Schicksal des Kriminalromans sei, nur einmal gelesen zu werden. Auf einen Schriftsteller trifft diese Feststellung nicht zu: auf Gil bert Keith Chesterton. Seine Geschichten sind nicht allein Kriminalgeschich ten, sie sind mehr. In den meisten von Chestertons Detektivgeschichten spielt der Father Erown die Hauotrolle. Dieser elänzt weder durch brillante Logik, noch versteht er 1 9 �sich auf das Spurenlesen. Nach sei ner Methode gefragt, antwortet er einmal: "Sehen Sie, ich war es, der alle diese Leute ermordet hat. " Er denke sich in den Mörder hinein, so lange, bis er seine Gedanken kenne, bis er seine Leidenschaften kämpfe imd bis er mit den Augen des Mörders die Welt sähe. Dann wisse er auch, wer der Mörder sei. Diese Gestalt entstand, als Chester ton eines Tages die Idee hatte, eine "Komödie zu entwerfen, in der ein Priester auftreten sollte, der nichts zu wissen schien und in Wirklichkeit m e h r ü b e r d a s V e r b r e c h e n w u ß t e als die Verbrecher selbst. " So schrieb Chesterton seine Erzählungen um Pa ter Brown nicht so sehr um des Kriminalromans wegen als aus Liebe zum Pa radoxen. Er war der Meinung, daß die Wahrheit anders sei, als sie aussehe. I n P a t e r B r o w n s e t z t e e r d a s P a r a d o x e a u f z w e i B e i n e . D e r s c h o n z i t i e r t e H e l m u t H e i ß e n b ü t t e l s c h r e i b t a n e i n e r a n d e r e n S t e l l e s e i n e m B u c h " Ü b e r L i t e r a t u r " : Es gibt bei den Detektiven ein klassisches Gegensatzpaar, den einen, der im rauhen bis rüden Einsatz so lange Gegner zusammendrischt (und natürlich zusammengedroschen wird), bis er heraus hat, wer es gewesen ist, und den anderen, der durch eine Mischung aus Faktorenermittlung und kombinatori scher Rätselraterei das zimächst Verworrene und Undurchschaubare in plau sible Zusammenhänge bringt imd durchschaubar macht. " i n In der modernen Kriminalliteratur scheint der erstere die Überhand gewonnen zu haben. Mike Hammer gehört zu "Ich knallte ihm den Lauf meiner Kanone gegen die Kinnlade und legte den Knochen in die Schnauze,imd er spuckte Zähne und Blut. Er lag da und blubberte. Ich traf ihn noch einmal, und er hörte auf zu blubbern. " ihnen: ihm frei. Ich trat So hämmert Mike Hammer. Ihm nahe stehen Jerry Cotton, Kommissar X, Butler Parker usw. Doch ihnen fehlt der Sadismus, der aus jedem Roman Mi- key Spillans zu lesen ist. Werner Dickel schreibt über Jerry Cotton: Seine Leser bewundern einen enthusiastischen Polizisten, der nicht mehr als ein Busfahrer verdient, aber gefährlicher als ein Torero lebt. Man schreibt Erle Stanley Gardner das Verdienst zu, die Brutalreißerwelle eingedämmt zu haben. Bis 1953 hatte er "nur" 35 Millionen Exemplare ver kauft - mittlerweile hat er 115 Millionen neue Leser gefunden. 1 3 �Die Hauptperson der meisten seiner Romane ist der Rechtsanwalt Perry Ma son. Er wird nicht beschrieben, charakteristisch für ihn sind allein die Rede duelle, die er mit einer bornierten Polizei vor dem Richter zu führen hat. W e r n e r E i c k e l s c h r e i b t : Gardner ist kein Amokläufer gegen Amerikas herrschende Gesellschaftsord- mmg. Aber er ist ein Pfahl im Fleisch der Zufriedenen. Allein England, das Ursprimgsland des Kriminalromans, widerstand bisher der Brutalreißerwelle. Aber mit Jan Flemings "James Bond" spürt auch Eng land den neuen Impuls. James Bond "vereinigte britische Distanz und ameri kanische Brutalität, Killer Instinkte, die sich mit NATO-Enthusiasmus ver banden, und distinguierte Extravaganz. Kriminalität vmrde ein PolitUcum, das zugunsten des Westens ausgefochten wurde und wird - mit welchen Mitteln auch immer. " (Werner Eickel) Ein Schlaftrunk des 20. Jahrhunderts ? Ist nun der Kriminalroman, wie Hermann Kesten einmal sagte, "ein vollkom men irreales Gebilde, eine theoretische Schlachthausliteratur, hergestellt von literarischen Weinpanschern und epischen Lebensmittelfälschern" ? Oder hat Friedrich Sieburg recht, wenn er zum Beispiel von Simenon meint: "Seine Kunst ist so groß, daß sie mich oft den kriminalistischen Faden verlieren läßt. Seit Maupassant hat es seinesgleichen in der französischen Sprache nicht ge geben" ? Ich meine, es ist sinnlos, den Kriminalroman als "Schlaftrunk des 20. Jahr hunderts" zu bezeichnen. Brecht lobt ihn in seinem Fragment "Über die Po pularität des Kriminalromans", weil er vom Leser die Anstrengimg logischen D e n k e n s H e l m u t H e i ß e n b ü t t e l s t e h t ü b e r d e n K r i t i k e r n : Überdies handelt es sich beim Kriminalroman um etwas, was so viele Kriti ker der modernen Literatur vermissen: nämlich um legitimen Lesestoff für a l l e . f o r d e r e . . u - w e - ▶ 1 4 �I. FRIEDRICH DÜRRENMATT: Der Richter und sein Henker (rororo 150) Das Rahmenthema dieser Schülerzeitung heißt "Kriminelles". Darum sollen an dieser Stelle zwei Kriminalromane besprochen werden - keine Reißer wie James Bond, Jerry Cotton etc., son dern Krimis, deren Niveau höher steht. Trotzdem soll keiner Angst haben, daß die Spannung zu kurz kommt, im Gegenteil Einer dieser Kriminalromane heißt: "Der Richter und sein Hen ker", geschrieben von F. Dürrenmatt. Dieser schweizer Schrift steller ist vor allem durch seine Bühnenstücke bekannt gewor den. Hier ein kurzer Überblick über die Handlimg (jedoch ohne Bekanntgabe des Täters): Es beginnt imd endet mit einem Toten. Ein begabter jüngerer Kriminalist wird ermordet. Kommissar Bär lach von der Berner Kantonspolizei übernimmt den Fall. Ihm zur Seite wird ein junger, ehrgeiziger Beamter gestellt. Bald stoßen sie auf eine Spur. In einem abgelegenen Haus in der Nä he des Tatortes finden oft große Gesellschaften statt. Der Kom missar wird von einem Himde angefallen, als sie das Haus ei nes Nachts umschleichen, doch der Himd kann getötet werden. Apa nächsten Tag trifft Bärlach einen alten Bekannten. Als der Be sucher gegangen ist, hat der magenkranke Bär lach einen Anfall. Bei seinen Ermittlungen hat er mit einem Schriftsteller eine Unter haltung über den Besitzer des einsamen Hauses. In der Nacht wird Bär lach überfallen. So muß sein jimger Mitarbeiter noch einmal allein zu jenem Haus. Hinterher wird er von dem Kommissar zu einem Abendessen eingeladen. Bärlach kann ihm dabei den Mörder n e n n e n . E s "Der Wert dieser ungemein lebendig geschriebenen Geschichte liegt in der feingesponnenen seelischen Durchdringung. Wir wer den gewahr, welche Realität die menschliche Seele ist." (Sonn- tagsblatt/Hmbg.) Zwei weitere Kriminalromane dieser Art hat F. Dürrenmatt ge schrieben: "Der Verdacht" (rororo 448), "Das Versprechen". In allen ist die Hauptfigur Kommissar Bär lach. Die Romane lie f e n S t a d t b ü c h e r e i a u c h a u s . d e r i s t . . . i n I I . C A R L O M A N Z O N I D e r F i n g e r i m R e v o l v e r l a u f ( d t v 1 2 3 ) Eine ganz andere Art Kriminalroman schreibt Carlo Manzoni. S e i n e R o m a n e s i n d P a r o d i e n a u f d i e s o e r . " S u n e r - T h r i l l e r " �Die Hauptpersonen sind ein Privatdetektiv und sein Kompagnon, ein Hund. Beide lieben Whisky. Das bringt sie in gefährliche Situationen. Es werden ih nen mehrere Leichen unterschoben, doch immer weiß sich der Detektiv aus den Fängen der Polizei zu retten. Zum Schluß klärt sich natürlich alles auf. Auch die Liebe darf in diesen Super-Thrillern nicht zu kurz kommen. Im gan z e n Zwei weitere Romane desselben Autors: "Ein Schlag auf den Schädel und du bist eine Schönheit" (dtv-268), "Der tiefgekühlte Mittelstürmer" (dtv-364). Neben seinen parodistischen Kriminalromanen ist Carlo Manzoni vor allem durch Satire bekannt geworden. Werner ZJckelbel. i m t e r h a l t s a m e r K r i m i . i s t e s e i n gdste^Q&ätörte. Ein kriminalistisches Preisrätsel für Schüler, die denken können und Augen im Kopf haben! Nervös zuckte der Studienrat mit dem linken Augenlid imd schnürte hastig den Turnschuh zu. Vom Schülerumkleideraum her verstärkte sich das übliche Gebrüll der Obertertia. Es konnte zimmer gehört werden: Ein Griff zur Trainingsjacke, und der Stu dienrat eilte mit gewichtigen Schritten durch die Halle. Seit einigen Tagen war im Schlaungymnasium der Teufel los! Erst vorgestern fand Kollege Gruhn sein verlorengegangenes Zensurenbüchlein wieder (mit ausradierten Noten), zur gleichen Zeit, als der Haus meister seinen Passepartout vermißte. Referendare konnten nur noch unterrichten, wenn sie in geschickten Verhandlungsgesprächen mit der Klasse die Arbeitszeit festlegten: 35 Minuten "Schiffever senken" gegen 10 Minuten Lehrmonolog galten als annehmbares Ergebnis. Selbst Kollege Hagemann war froh, wenn seine Mathe matikstunden vingestört verliefen. Und mm diese Obertertia! Der Studienrat riß die Schwingtür auf und hielt den sanftlächelnden, in Doppelreihen aufgestellten Zöglingen eine jener Strafpredigten, die der Umkleideraum jeden Tag hörte: Stets der gleiche Text, nur im Ton verschieden! Die Skala reichte von der alles überwin denden Courtoisie Herrn Peters' bis zu der selbstbewußten Stren ge jenes Nationalspielers, der sich in Preußens Glanzzeiten nie durch Die Uhr zeigte 7.55. Der Studienrat schloß die Ausgangstür ab, f e h l t e n . W ä h r e n d d e s s e n z ä h l t e u n d s t e l l t e feindliche Abwehrreihen beirren f e s t , d a ß z w e i S c h ü l e r im Direktor ließ. �achtete er streng darauf, daß keiner die Schwingtür zur Halle öffne te; denn trotz des Konzils versuchten immer wieder katholische Christen, mit lautstarken Würfen an das Basketball-Brett den Un terricht im evangelischen Religionsraum zu stören. Die Stunde konnte beginnen. Der Studienrat stieß die Schwingtür mit dem Fuße auf . . . und erstarrte! Inmitten der Halle lag der Ober tertianer Kasimir, die Arme ausgebreitet, das Hemd blutver schmiert, den stieren Blick zur Hallendecke, von der zwei Ringe herabbaumelten. Die bewährte Schocktherapie von Professor Klaus E. (im Wechsel kalte imd heiße Duschen) brachte den Schüler bald zu sich und folgenden Sachverhalt ans Licht: Kasimir hatte gehört, daß an dem Nachbargymnasium ein Abiturient seine Englisch-Sechs mit einer Drei im Turnen ausgeglichen habe und mm mit Eifer und Freude Anglistik studiere. Getreu diesem Vorbild versteckte Kasimir sich um 7 Uhr 50 in der Halle, um im- beobachtet von 7 Uhr 55 bis 8 Uhr seinen Bizeps an den schwingen den Ringen zu stärken. VTährend einer doppelten Kehre am Ende des Vorschwunges bemerkte er plötzlich einen Schatten an der Wand imd dann nichts mehr. Es stellte sich heraus, daß der Haltemechanismus der Ringe mut willig gelöst worden war. Wer konnte der Täter sein? Ein Klassen kamerad wohl kaum, denn die OIH weilte zwischen 7 Uhr 55 und 8 Uhr im Umkleideraum, das wußte der Studienrat. Weder im Gerä teraum noch in der Lehrerkabine fand sich der Unbekannte. Ande rerseits konnte er die Halle nicht verlassen haben; die Fenster waren teils vergittert, teil unerreichbar hoch in der Turnhallenwand. Die verstaubten Türen zum Flur xmd Binnenhof zeigten keine Fingerab d r ü c k e . Der Studienrat fand keine Lösimg, zudem seine Gehirntätigkeit emp findlich gestört wurde. Rochus, der bis dahin fehlende Schüler der Gin, stand plötzlich verlegen grinsend in der Halle und murmelte einen jener Entschuldigimgsgründe, die schon sein Großvater herlei erte, wenn er zu spät gekommen war. Keiner löste das Rätsel, bis zwei Tage nach der Zeugnisausgabe die Post einen Brief ins Sekretariat brachte: einen Einspruch gegen die NichtVersetzung Rochus' ! Sein Vater schrieb: "Hiermit bitte ich, den Beschluß der Versetzungskonferenz rückgängig zu machen imd meinen Sohn in die Untersekunda zu versetzen, da Rochus, wie ei ne fachärztliche Untersuchung erst jetzt festgestellt hat, schon seit längerer Zeit geistesgestört ist und deshalb für seine Minderlei stungen nicht voll verantwortlich gemacht werden kann. " In seinem Antrag wies der Vater u.a. darauf hin, daß Rochus derjenige gewe sen sei, der damals die Ringe plöst habe. Er habe beweisen wol len, daß die Existenz der Gravitation ein Hirngespinst schizophrener Physiker sei vmd so nicht in einer Physikarbeit adäquat beschrieben �werden könne. (Rochus hatte in der entscheidenden Arbeit die Newtonschen Gesetze vergessen!) Wie aber Rochus unbemerkt die Halle hatte verlassen können, das allerdings konnte der Vater auch nicht erklären. Wer findet die Lbsung? S t R S i m o n Wer die richtige Lösung findet, kann sie in einem Briefumschlag (mit Namen natürlich!) in den SMV-Briefkasten einwerfen. Einsendetermin ist der letzte Tag im April. Als Preis haben wir ein Buch ausgesetzt. Außerdem werden Vinter allen richtigen Einsendvmgen 10 Tafeln Schokolade ausgelost. P H A N T A S T I C A fü r d i e Te x ti l - , L e d e r - u n d P a p i e r - Vor vmgefähr achtzig Jahren wurde die Firma Sandoz gegründet, und seit 1939 existiert das jetzige Unternehmen, die Sandoz A. G., Basel. Diese Firma ist vornehmlich auf die Herstellvmg von s y n t h e t i s c h e n Te e r f a r b s t o ff e n , p h a r m a z e u t i s c h e n A r t i k e l n u n d C h e m i k a l i e n I n d u s t r i e s p e z i a l i s i e r t . I n d e n L a b o r a t o r i e n d i e s e r F i r m a e n t d e c k t e d e r S c h w e i z e r D r . H o f m a n n i m Jahre 1943 eine neue Substanz, die zur Gruppe der Alkaloide zählt und s c h e n V i n t e r d e m N a m e n " L S D " b e r ü h m t - b e r ü c h t i g t w u r d e . D e r v o l l e N a m e d e s L S D ' s Lysergsäurediäthylamid, und die ge kürzte Summenformel sieht maßen aus: R- CO- N(C2 Hg)2 Lysergsäure wird zu den Alkaloiden ge zählt, die häufig im Pflanzenreich und s e l t e n i m T i e r r e i c h a l s b a s i s c h e s t i c k stoffhaltige Verbindvmgen vorkommen vmd wegen ihrer "Alkaliähnlichkeit" Al kaloide genannt wurden. Diese Stoffe wirken menschlichen Organismus schädlich, während sie in geringen Mengen in der M e d i z i n o f t a l s H e i l m i t t e l v e r w e n d e t w e r d e n . S o e t w a d a s A n t i fi e b e r m i t t e l Chinin, das man 1 8 in größeren Mengen auf den in der Chinarinde inzwi l a u t e t : folgender Ehi großer Gott, laß mich nicht Zeuge sein! Hilf mir hinab ins Unbewußte! K . K r a u s �(s. Anmerkung) findet. Wegen ihrer Basizität treten sie nur in Form ihrer Salze mit organischen Säuren auf. (z. B.: Chinin wird durch die Chinasäure neutralisiert) Die Alkaloide vmterteilt man ihrerseits in drei Gruppen, die sich dann wieder in Untergruppen gliedern. Eine solche Untergruppe bilden die Mutterkom- alkaloide, zu denen die Lysergsäure (R-COOH) gehört. Diese Alkaloide sind ein Bestandteil des Mutterkorns ( = ein Pilz, der auf reifenden Ähren wächst). Lysergsäurediäthylamid selbst ist ein synthetischer Abkömmling, der sich durch Verbindung von Lysergsäure und Diäthylamin bildet. An der Reaktions gleichung erkennt man, daß außer LSD auch noch Wasser entsteht: R-C02H+(C2Hg)2NH wird zu R-C0-N(C2H5)2+H20. Tfl5 daran, daß seine Wirkung ziemlich kurios ist: Man nimmt heute an, daß, ebenso wie unser gesam tes Nervensystem in ein sympathisches und para sympathisches System unterteilt ist, auch das Sy stem, das mit unserem Gefühlsleben zusammen hängt, so getrennt ist. Durch Stoffwechselprodukte werden beide Systeme entweder gereizt oder ge hemmt. Drogen, wie etwa Opium oder Mescalin, beeinflussen den Stoffwechsel so, daß sie die Bil dimg von bestimmten Gehirnfunktionshormonen be günstigen oder verzögern. IDas so entstandene Produkt ist geruch- und farblosimd schmeckt nach nichts, aber das hindert nichts Die Forscher verwendeten LSD, um einen Einblick in die Entste hung von Geisteskrankheiten zu gewinnen und eventuell Mittel zur Beseitigung zu finden. Aber dieser Stoff, der von Sandoz den For schern in Laboratorien und Kliniken unentgeltlich zur Verfügung stand, wur de in der letzten Zeit sehr häufig für "Selbstversuche" benutzt. Im folgenden Abschnitt sollen nun einige "Selbstversuche" und ihre Folgen geschildert wer den. Diese Berichte handeln alle von körperlich gesunden Menschen, bei de nen LSD eine kurze Geisteskrankheit hervorrief. Zu den harmloseren Folgen gehören jene Visionen, die sich nur für kurze Zeit im Geistig-Seelischen abspielen; während dieser Zeit ist das Bewußtsein völ- 1 9 imd dadurch das Bewußtsein ausschalten Lysergsäurediäthylamid, LSD, genört zu den phar mazeutischen Substanzen oder Pharmaka, die die Endorgane des sympathischen Nervensystems blockieren Diese Wirkung wurde besonders in der modernen psychiatrischen und psychopharmakologischen Forschung (s. Anmkg.) ausgenutzt; es genügten kleinste Mengen, um psychische Wirkungen bei ihn "auf die einem Menschen hervorzurufen oder Reise zu schicken", wie die LSD-Anhänger sagen. �lig abgeschaltet, d.h., man weiß nicht, ob oder wie der eigene Körper agiert oder reagiert: Der "LSD-Mensch" fällt nach und nach in einen Schlaf mit phantastischen Träumen: Er glaubt, wie ein Vogel fliegen zu können, wie Schneeflocken schwe ben zu können oder in ein Tier verwandelt zu sein. Er sieht sein "zweites Ich", entdeckt bisher'Schlummernde Geistesleistungen" oder hält einen Schmutz flecken für eine unbeschreibliche Schönheit. Manche "LSD-Menschen" wollen diese erzwungene Erlebnisfähigkeit in die Wirklichkeit umsetzen: Sie springen aus dem Fenster, weil sie sich für flugfähig halten, ermorden sich selbst, weil sie Schmerzen fühlen oder weil eine tiefe, zum Selbstmord reizende De pression einsetzt. In den schlimmen Fällen bleiben diese Menschen geisteskrank und sind für lange Zeit auf Behandlmig angewiesen. Sie leben wohl in größter Verzücktheit, sind dafür aber "geistesabwesend", d.h., sie sind praktisch schizophren. Bei einigen, die zwar wieder aus dem LSD-Rausch erwacht sind, wiederholen sich diese Illusionen noch Wochen oder Monate später. Vor kurzer Zeit hat die Sandoz A.G. die Verantwortung für die Verteilung dieser Substanz abgegeben. Am Schluß wären noch einige andere Alkaloide zu nennen, die die meisten von uns täglich einnehmen oder die auch Rauschgifte wie LSD sind: Die bekannte sten Vertreter sind die Alkaloide Coffein und Nicotin, beide aus dem Pflanzen reich. Ebenso aus der Flora kommen Morphium und Heroin, beide in größeren Mengen eingenommen als Rauschgifte wirkend (sie machen im Gegensatz zu LSD süchtig). Dann wäre auch noch das Coca-AJkaloid aufzuführen, das in den Cocagetränken enthalten ist (s. Anmkg.), weiterhin Codein, ein Bestandteil vieler Hustensäfte xmd das Antifiebermittel Chinin, das schon einmal erwähnt w u r d e . - - w r c A n m e r k u n g e n : Chinarinde: Um 1638 wurde mit Hilfe der aus Rinde gewonnenen Substanz eine peruanische Vizekönigin vom Fieber befreit. Das Wort China ist die Verstümmelung ihres Namens "Chinchona". Es hat also nichts mit dem Land gleichen Namens zu tun. Coca-Getränke: Vor dem 2. Weltkrieg war die Herstellung für kurze Zeit in Amerika verboten, da die Getränke einen zu hohen Anteil von "Coca" hatten. Coca gehört zu den Rauschgiften. Psychiatrische und psychopharmazologische Forschung: Sie versucht, die Ursache für die Entstehung von Gehirn- krankheiten geistig-seelischer Art zu finden und mit Hilfe von pharmazeutischen Substanzen (Pharmaka) soweit wie möglich zu heilen. 2 0 �Das war also Frevind Nummer zwei: der mit dem kleinen runden Loch in der Schläfe. Fünf Freunde minus zwei Freunde gleich drei Frevinde. Die Mehrheit lebte also noch und bietet Gewähr dafür, daß in den folgenden Fortsetzimgen noch allerhand Bemerkenswertes geschehen kann. Peter Neu war fest entschlossen, den Täter zu entlarven. Die scharfsinnige Kriminalpolizei würde vermutlich auch den Tod seines zweiten Freundes als Unfall ansehen. "Pflegte Ihr Freund gelegentlich vor dem Schlafengehen mit einer Pistole zu spielen? Oder war Ihr Fre\md vielleicht sehr ängstlich und nahm eine geladene Pistole mit ins Bett? Litt er vielleicht unter Alpträumen?" Solche Fragen würden sie stellen. Und die Sachverständigen würden nach lang wierigen Untersuchungen zu dem Ergebnis kommen, daß nach Lage der Dinge ein Unglücksfall nicht auszuschließen sei. Und dann würde man die Akte ' Fred Petersen' noch eine Weile von einem Schreibtisch zum anderen tragen und sie schließlich im Jahr würde ein Staubpinsel sanft darüberfahren. Aber wenn die professionellen Ordnungs hüter versagten, so mußten mal wieder die Zeitungsleute nach dem Rechten sehen: Peter zwängte sich durch den Türspalt. Dabei ließ es sich nicht ver meiden, die Leiche des Freundes ein wenig weiter ins Zimmer zu schieben. Der Kopf rutschte zur Seite, rnid die starren Augen richteten sich auf den Ein tretenden. Der kniete nieder, ergriff die kalkweiße Hand des Freundes und tat den Schwur: "Ich werde ihn finden, den Schuft. Das verspreche ich Dir. " - E r f i e l m i t e i n e m s e l t s a m e n K n a c k l a u t a u f d e n Boden. Peter warf einen flüchtigen Blick auf den Zettel, den die linke Hand noch im Tode festhielt. Natürlich, es war der gleiche, den er bekommen hat t e : " I h r F r e i m d w u r d e e r m o r d e t ! " im Schrank verschwinden lassen. Zweimal l i e ß d i e s t e i f e H a n d l o s . S i e 9 1 �Der Mann - oder die Frau ? - bewies eine geringe Sensibilität im Gebrauch der Tempora. Sowas müßte man redigieren. Das konstatierende Perfekt müß te es sein. Ganz unbedingt! Der Schreiber hat das also nicht gewußt. Das ist ein Anhaltspunkt. Es ist nicht auszuschließen, daß es sich um einen Jour nalisten handelt. Lokalredaktion? - Oder Politik? - Wir werden weitersehen. Peter richtete sich auf und sah sich im Zimmer um. Die Fensterläden waren nicht geschlossen, ein Fensterflügel ein wenig geöffnet. Die Leiche hatte di rekt vor der Tür gelegen. Also klar, daß der Schuß vom Fenster aus gekom men war, oder daß der Täter durch das Fenster entwichen war. So würde die Kriminalpolizei messerscharf folgern. im Hinausgehen die Tür hinter Nicht so Peter Neu. Er erkannte das durchsichtige Ablenkimgsmanöver. Na türlich hatte der Täter den Erschossenen an die halb geöffnete Tür gelehnt, hatte dann sich zugezogen und so den Toten direkt vor die Tür gleiten lassen. Der Täter w a r a l s o i m H a u s e . D a s w a r k l a r . U n d das war ein weiterer Anhaltspunkt. Der Mörder legte offenbar großen Wert darauf, außerhalb der "Alten Scholle" gesucht zu werden. Um so enger mußten seine Beziehungen zu diesem Hause sein. Also: "Mangelnde Vertrautheit mit dem konstatierenden Perfekt plus enge Be ziehung zur ' Alten Scholle'. Ich werde ihn finden, den Schuft. " Peter ging wieder hinunter. Die Trep penstufen ächzten unter seinen Schrit t e n . O d e r w a r e s h i n t e r i h m ? E r b l i c k t e s i c h r a s c h u m . N i c h t s . D i e H o l z s t u fen waren tief ausgetreten. Ein paar gewölbte Astaugen stierten ihn an. Er wandte sich ab und trat in die Gaststube. Der rundliche Wirt putzte mit einem schmuddeligen Lappen an d e r T h e k e h e r u m : in der Mitte "Ah, da sind Sie ja wieder. Ich hab' Ihnen auch was Warmes gemacht. Die Spezialität des Hauses, Erbsensuppe mit Einlage. Von gestern übriggeblieben, also gut durchgezogen. Das Rauchendenaroma sitzt jetzt in jeder Erbse. Heu te schmeckt sie erst richtig. Da, probieren Sie. " Peter schob den Teller zurück: "Geben Sie mir erst mal einen Klaren! - Und dann habe ich eine Frage an Sie. " "Durch Fragen ist noch keiner dümmer geworden. Schießen Sie los! - Und P r o s t ! " 2 2 �"Herr Wirt, haben Sie gestern abend oder heute nacht einen Knall gehört?" " E i n e n K n a l l ? " "Ja, einen Knall !" "Ja, was für einen Knall soll ich denn gehört haben?" "Ich habe nicht gesagt, daß Sie einen Knall gehört haben sollen, ich habe Sie gefragt, ob Sie einen Knall gehört haben. " "Ob ich einen Knall gehört habe? Ich glaube, Sie haben 'n Knall. Natürlich hab' ich einen Knall gehört, sogar mehrere. Was meinen Sie, wie meine Frau die Türen knallt, wenn sie mich beim Trinken erwischt. Ich nehm' schon immer ein Coca-Glas, damit es harmlos aussieht. Aber die steckt überall die Nase rein, buchstäblich. Die verdirbt mir hier das ganze Betriebsklima. Ich bin ja dicke Luft gewohnt, aber die Gäste, die Gäste! Der Umsatz Iist nicht gerade gestiegen in letzter Zeit. Ich mache mir Sorgen, ernste Sorgen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ..." "Ich habe auch Sorgen", fuhr Peter dazwischen. "Haben Sie heute nacht noch einen anderen Knall gehört?" "Jetzt soll ich noch 'nen anderen Knall gehört haben!" "Sie sollen gar nichts 1 Ich frage Sie. " " ' nen anderen Knall ? Natürlich hab' ich noch ' nen anderen IQiall gehört, 'nen ganz anderen sogar. " Der Wirt ergriff wieder den gelblichen Lappen und wienerte ziemlich planlos an der Theke her um. Peter richtete sich auf: "Einen ganz anderen Knall?" "Ja, natürlich hab' ich den gehört. Wir sind alle erschrocken in der Gaststube. Man sollte diese Düsenjäger nach Sibirien schicken." "Wieso Düsenjäger?" "Na, da hat doch wieder so ein Waldheini die Schallmauer dxirch- brochen, gerade über Walldeich. Wir sind alle richtig erschrok- ken. Einem Gast fiel das Bierglas aus der Hand von dem Knall. Er hatte die ganze Hose naß. Es war ein Mordsspaß. " "Ein Mordsspaß?" "Ja, natürlich, ein Mordsgaudi, der mußte doch in seinen maus grauen Unterhosen dasitzen, bis alles wieder trocken war. " "Herr Wirt, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Düsenjäger der Bundeswehr seit drei Tagen Startverbot haben?" Der Wirt hörte einen Augenblick auf zu putzen. Dann bückte er sich vornüber und begann mit großer Intensität die Seitenwand der Theke zu wienern: "Das sind Zustände heute! Alles muß man selber machen. Man kriegt einfach keine Leute. Die gesamtwirtschaftliche Lage ..." "Sie weichen aus, Herr Wirt?" sagte Peter hart. "Ich weiche aus? Wieso? - Ach so, Sie sind noch bei dem Düsenjäger, der 9 . ^ �die Schallmauer durchbrochen hat. - Tscha, wenn die Bundeswehr Startverbot hat, dann . . . ?" " D a n n ? " "Dann wird es wohl ein Tommy gewesen sein. -Unterschätzen Sie die Tommys nicht. Die Schallmauer durchbrechen, das können die auch. Ich sage Ihnen, man soll die Tommys nicht unterschätzen. Der Hitler hat schon gewußt, warum er nicht über den Kanal gespruii gen ist. Das war kein Dummer. Denken Sie nur an die Autobahnen! W i e s a h ' s d e n n d a m a l s a u s b e i \ m s ? D a m a l s . . . " "Was damals war, interessiert mich im Augenblick wenig. Herr Wirt rufen Sie die Kriminalpolizei an! Sie haben eine Leiche im Haus. Meir F r e x m d F r e d P e t e r s e n i s t e r m o r d e t w o r d e n ! " "Was Sie nicht sagen!" Der Wirt warf den Putzlappen in das Spülbecken daß das Wasser aufspritzte. "So eine Schweinerei! - In meinem Hause - Der gute Ruf der "Alten Scholle" wird ruiniert durch sowas. Der Um satz ist sowieso schon gefallen. Und das bei der gesamtwirtschaftlichen Krisensituation. Es wird noch so weit kommen, daß ich den Schnaps statt aus dem Coca-Cola-Glas wieder aus dem Schnapsglas trinken muf Da kann ich auch gleich ' nen Fingerhut nehmen. Trinken Sie noch einen m i t ? " Peter Neu antwortete nicht. Er stand auf, schritt zum Telephon und be nachrichtigte die Kriminalpolizei. Das hielt er zwar für nutzlos, aber es mußte ja sein. Dann ging er zurück, gab seinem Teller einen Schubs, daß die Erbsensuppe mit Rauchendeneiiüage überschwappte, und ging hinaus, ohne den Wirt noch einmal anzusehen. Der hielt schon wieder den schmudde ligen Lappen in der Hand und wienerte - in imverständlichem Platt vor sich h i n m u r m e l n d M e t a l l t e i l e b l a n k e n d e r T h e k e . - d i e Peter Neu überließ an diesem Tage das Feld der Kriminalpolizei. Er hatte keine Lust, auf ihre Fragen zu antworten. Dafür inspizierte er sehr einge hend die Kurve auf der Deichstraße, wo Freund Nummer eins, Rainer Grimm, "verunglückt" war. Er machte so allerhand interessante Beobachtungen, be hielt diese aber vorerst für sich. Erst spät abends kehrte er in die Gaststät te zurück, schritt einsilbig grüßend am Wirt vorbei, dessen Augen ihn unter schlaff herunterhängenden Lidern trüb anblickten, und ging gleich auf sein Zimmer. Die Treppenstufen ächzten unheimlich unter seinen Füßen. Im schwa chen Flurlicht glotzten ihn die stark hervortretenden Astaugen düster an. Er beeilte sich ein wenig beim Öffnen der Tür, trat ein, schloß die Tür hinter sich ab, machte Licht und erblickte einen Brief auf dem Boden. Er bückte sich danach und sah bei der Gelegenheit gleich unters Bett. - Es war ein Brief ohne Anschrift und Absender. Leicht blau-getöntes, fein gehämmertes Papier. Er schnupperte. Veilchenduft! Ein bißchen kitschig! Aber süß. Er hielt sich 9 4 �den Brief unter die Nase, atmete mit hochgeschobenen Lippen schnaufend ein und ließ sich einige Augenblicke von dem Duft betäuben, der angenehme Erin nerungen in ihm wachrief. Dann schob er vorsichtig den kleinen Finger in den Seitenschlitz. Veilchenfarbenes Seidenfutter wurde sichtbar. Nun fuhr er mit dem Daumen hinein und erbrach mit einem Ruck den Umschlag. Das zer franste Seidenfutter umschmeichelte knisternd Daumen und Zeigefinger. Er hielt eine Briefkarte in der Hand. Darauf stand: "Fliehen Sie auf der Stelle! Bitte!" - Peter Neu sah sich im Zimmer um. Er öffnete den Schrank, guckte hinter den Vorhang imd vorsichtshalber noch einmal unter das Bett. Dann schloß er rasch die Fensterläden und zog die Gardinen vor. Ein wenig beun ruhigten ihn noch die beiden herzförmigen Öffnungen, die in die Fensterläden geschnitten waren. Es war ihm eine unerträgliche Vorstellung, daß jemand durch diese hübschen Herzlöcher einen kalten Pistolenlauf stecken könnte. - Er wandte sich wieder der veilchenduftenden Briefkarte zu. Sie war handge schrieben. Das erleichterte vieles. Offensichtlich eine weibliche Handschrift. lÄid zwar eine versteUte Handschrift. Aber die Schreiberin hatte es sehr ei lig gehabt. Die Verfremdung war nur halb geglückt. Er erkannte die Schrift wieder. Diese Entschlossenheit in den großen Rundimgen am Wortanfang und das Versickern der Bewegimg ins Ungefähre an den Wortenden. Unverkennbar! Trotz der Schrägstellung nach links. - Die beherzten Aufschwünge imd das kleinmütige Versanden des blauen Stromes in der Weiß-Wüste. Ganz unver kennbar: Regina Sandfort. - Peter Neu wußte, was er zu tun hatte. Regina mußte Bescheid wissen oder zumindest etwas ahnen. Also zu ihr 1 Er raffte seine Sachen zusammen, klet terte durch das Fenster, gelangte über das Garagendach in den Hinterhof und von dort auf die Straße. Er eilte zum Bahnhof und erreichte noch soeben den Spätzug nach Wilhelmshaven. Die Nacht verbrachte er dort im Wartesaal. Am nächsten Morgen stand er in aller Frühe in der Fischerstraße vor dem Haus Nummer 13. Eigentlich war es noch viel zu früh. Aber er konnte und woUte nicht länger warten. Er drückte entschlossen auf den weißen Klingelknopf. Es wurde sehr rasch geöffnet. "Verzeihung, mein Name ist Neu, kann ich Fräu lein Sandfort sprechen? Ich weiß, es ist eine ungewöhnliche Tageszeit, aber es ist dringend, sehr dringend." Die Frau im Morgenrock, die ihm geöffnet hatte, wischte mit einem zer knautschten Taschentuch über ihre geröteten Augen und sagte: "Meine Toch ter ist gestern abend nicht nach Hause gekommen. " 2 5 �^ if^i 0| i Uäiin^ I m&4 i i:a^l i1 III s ° g? S'S j; 1,1-SI I l:i i".ä § i s ^lll s I i s 2 ill^^|-«|l iiflS:;« ^.S § = ag ^ g|.S 3;6 Sj § | Jg g | ^ Sl 2 SJ-S §.Si.^'§i 5-21 3 J CL3 o - sg: o" § o 3 ö 3 3 o 3 « ■ Q . 3 : ^ D. ' B-J? crg 1 hours 1: 3 , 3 1 i-gi n ■ Bt das■i ÖQ' l in diesem Bezirk "Franken voran!" war die Wahlparole des nationalsozialistischen Gau leiters Juüus Streicher (1885-1946, bis 1940 Gauleiter Frankens). Wie in den Jahren 1932 und 1933 die NSDAP feierte am 20. November 1966 die National-Demokratische Partei Deutschlands ih re größten Triumphe; sie erreichte dort 12,2% aller Stimmen. - In Nürnberg, der "Hauptstadt der Bewegung", der Stadt der Reichspartei tage, waren es 13,0%, in der Nachbarstadt Fürth 13,3%. Mit 7,4%im Landesdurchschnitt wurden die Nationaldemokraten drittstärkste Par tei Bayerns und zogen mit 15 Abgeordneten in den Landtag ein. 14 Ta ge zuvor, bei den Landtagswahlen in Hessen, war es ihnen gelungen, 7,9% der Stimmen und 8 von 96 Mandaten zu erhalten. Diese Wahlerfolge der NPD haben eine Psychose vor allem in der aus ländischen Presse entstehen lassen. Um das Nichtwissen oder das bös willige Verschweigen wichtiger Tatsachen durch diese Kassandra-Ru- fer aufzudecken, sollen an dieser Stelle einige Zahlen folgen. Wen das nicht so sehr interessiert, kann das nachfolgende Kapitel überspringen und soll nur behalten, daß es sie schon vom Kriegsende an in der Bun desrepublik gegeben hat, und daß teilweise 30% der Bevölkerimg hinter ihnen standen, daß somit ein nicht zu unterschätzendes Wähler reservoir für die NPD vorhanden war und Als ausgesprochen konservative Partei ist die Deutsche Partei zu nen nen. Die DP war von 1949 bis 1961 mit 15 bis 17 Abgeordneten (3-4% der Stimmen) im deutschen Bundestag vertreten. Ihre Hochburgen wa ren Bremen und Nieder Sachsen. In Bremen erhielt sie z. B. 1949 (Bun destagswahl) 18,0%; 1963 bei der Bürgerschaftswahl waren es immer noch 5,2%. Bei dieser Wahl wurde übrigens für die DP der Betonfa brikant Thielen in das Landesparlament Bremens gewählt. Er ist heute NPD-Bimdesvorsitzender. Konservative Ziele verfolgten jahre lang auch starke Kräfte der FDP, vornehmlich in Nordhessen. Eine Flüchtlingspartei war der Bund Heimatvertriebener und Entrechteter). 1953 erhielt diese Gruppe im Bundesdurchschnitt 5,9% mid 27 Bundes tagsmandate. Die GDP/BHE - 1960 hatte sich die Partei mit der DP vereinigt, doch platzte diese Fusion sehr bald - kam 1962 noch in Hes sen auf 6,3% und in Bayern auf 5,1%. Die Sozialistische Reichspartei erreichte ihren Höhepunkt 1951 in Niedersachsen mit 11,0%. Im Jahr darauf wurde sie vom Bundesverfassimgsgericht wegen verfassungs feindlichen Handelns verboten. Am Rande des Verbots lavierte wäh rend ihres ganzen Bestehens die Deutsche Reichspartei DRP. Sie ist. §•§ 5--^ Ii ?? 8'S l-il 1*3 �P i i i i i i rIlls-S. 1^3 ^ S-^i-lli hS^S^puS S-< u m n W f r i l i i r blieb fast immer eine kleine, bedeutungslose Minderheit. Nur 1951 und 1955 in Rheinland-Pfalz konnte sie Abgeordnete in die Landtage entsenden. Aber die DRP konnte ihren Mitgliederstand die Jahre hindurch behaupten. Diese Partei bildet auch die Keimzelle der im Dezember 1964 gegründeten NPD. Die NPD ist keine völlige Neu- gründimg, sondern ein Sammelverband für die bis dahin zersplit terten "nationalen Kräfte". Die DRP-Funktionäre machten sich da bei die kommunistischen Lehren für subversive Tätigkeit zu eigen und besetzten alle Schlüsselfunktionen. Die Bundesleitung der DRP drückte es in einem Schreiben vom Dezember 1964 an ihre Landes vorsitzenden so aus: "Grundsätzlich sollte es imser Bestreben sein, die Funktion des Schatzmeisters mit unseren Freunden zu besetzen. " Als Vorsitzende wurden vorgeschoben Bürgerlich-Konservative wie Thielen als Bundesvorsitzender, Bäuerlich - Konservative wie Faßbender (hessischer Landesvorsitzender) und Christlich-Konser vative wie Winter (bayrischer Landesvorsitzender). Winter hat aus dieser Einrahmung durch radikale Elemente bereits die Konsequen zen gezogen und ist von seinem Posten als stellvertretender Bun desvorsitzender und hessischer Landesvorsitzender zurückgetreten. Tonangebend in der NPD ist auch nicht Fritz Thielen, sondern der ehemalige DRP-Vorsitzende Adolf von Thadden. So herrscht in der NPD eine Spanmmg zwischen Konservativen und Radikalen; im Augenblick bedient man sich aus Gründen der Opportunität noch des konservativen Mäntelchens, doch früher oder später wird man die- A i m t n i l l A M l * . M J 2 . N S ^ S M « C L N |-|-g o S ! �1 9- ' I Ä'-" g'5'fi " ? = s-s u se Gallionsfiguren fallenlassen, wenn sie sich nicht schon früher zurückziehen. Hie Stärke der innerparteilichen Demokratie bewies Herr Thielen übrigens schon auf dem Karlsruher Parteitag. Er sagte den Delegierten kurzerhand: "Wählen Sie nur die Leute, die ich Ihnen vorschlage!" Was dann auch geschah. Doch das alles erklärt nun noch nicht das plötzliche Aufkommen der NPD, denn in den Jahren 1961 bis 1965 erlitten alle Vorgänger der NPD zum Teil vernichtende Niederlagen. - Die National-De- mokraten konnten den Nutzen aus der derzeitigen Unzufriedenheit in der Bevölkerimg ziehen. Das umso mehr, als die linkstendie rende DFÜ (Deutsche Friedensunion) seit der letzten Bundestags wahl 1965 sich keiner Wahl mehr stellte. Ich bin überzeugt davon, daß sonst mindestens ein Drittel der jetzigen NPD-Wähler für die DFÜ s-= gestimmt hätten. So war die NPD die einzige Möglichkeit, die Unzu f r i e d e n h e i t a u s z u d r ü c k e n . Durch den schnellen Aufstieg nach dem Krieg hat sich wieder ein ge wisses Selbstbewußtsein in der Bvindesrepublik gebildet. So kommt es, daß, nachdem es Adenauer jahrelang erlauben konnte, Lebens fragen des deutschen Volkes zu vernachlässigen - beispielsweise woll te Adenauer 1954 das Saargebiet in die Westeuropäische Union über führen und so die wirtschaftliche Herrschaft Frankreichs verlängern - heute Unwillen in der Bevölkerung entsteht, wenn inzwischen der von seinen eigenen Freunden abgehalfterte Bundeskanzler Erhard den Ame rikanern Devisenhilfezusagen in Milliardenhöhe macht imd, um das ^ Geld überhaupt ausgeben zu können, in den USA Großhubschrauber und Interkontinental-Transportflugzeuge für die Bundesluftwaffe anschaffen will, die diese gar nicht gebrauchen kann. Da leider auch die SPD vom 11^1 Kurs ihres früheren Vorsitzenden Kurt Schumacher abgewichen und §•§:£ auf den "atlantischen Kurs" eingeschwenkt ist, vmd die Haltung der ill FDP auf außenpolitischem und gesamtdeutschem Gebiet zwiespältig ist, hat die NPD in der Außenpolitik genügend Spielraum für Phrasen- d r e s c h e r e i . I o gl Das Schlagworte wie "Kein Geld mehr für die Kaffer!" (d.h. Beendi- I' gung der Entwicklungshilfe), "Raus mit den Spaghetti-Fressern" (d.h. ^I ; Entlasstmg der Gastarbeiter) und "Rübe runter bei Taximördern!" Sil (d.h. Wiedereinführung der Todesstrafe) bei nur zu vielen Bewohnern " ^ - unseres Landes Zustimmung finden, dürfte einleuchten. Daß durch die 2 8 S » 5 ; p 5 - - : - - a s 3 a . 5 = ^ w 5 - « a . a - ^ p > S ^ 1 Ts " " « § 3 S & S - g - " 1 = 1 . 1 i - . i . i s - 1 ^ | - g - ~ " s - " S r S S - 3 „ j t 1 1 i r i i 1 ^ �t i l i||ä|JI f'&hf'M s i l l t i l J t i i i ! f f l i l ä 5 ^ - i : ' j i l ? Entwicklvingshilfe neue Absatzmärkte für die deutsche Industrie ge s c h a f f e n w e r d e n k ö n n e n u n d o h n e M i t h i l f e d e r G a s t a r b e i t e r d e r b i s herige wirtschaftliche Aufschwung gar nicht möglich gewesen wäre, verschweigen diese nationalen Gesvindbeter. In gewisser Hinsicht bin ich froh, daß es der NPD gelungen ist, Ab geordnete in einen Landtag zu schicken, denn mm haben sie die Mög lichkeit, aber auch die Verpflichtung, zu allen, auch unbedeutenden Dingen des politischen Lebens Stellxmg zu beziehen. Wer dabei mit Schlagworten operiert, kommt in der Politik nicht sehr weit. Mensch lich kann man durchaus Verständnis für den Einzelhändler haben, der aus Furcht vor den großen Kaufhäusern für die NPD stimmt; doch je de Zeit hat ihre Probleme. Wer die gute alte Zeit der Postkutsche herbeisehnt, soll auch auf die technischen Ernmgenschaften wie Ei senbahn, Auto oder Flugzeug verzichten. Es handelt sich auch gar nicht um einen Vernichtvingskampf gegen die kleinen Geschäftsleute, sondern um die natürliche Reaktion der Käufer. Sie kaufen im Super- Markt eben billiger. Wer im Wirtschaftsleben stehenbleibt, wird vielleicht immer den Anschluß verlieren. Die NPD baut auf Res sentiments, die von der Vernunft her nicht zu begründen sind. Wer glaubt, die derzeitige Finanzkrise mit Vorstellungen über Finanzfra gen, ^e aus dem Milchladen herrühren, lösen zu können, würde sich bald eines Besseren belehren lassen müssen. Hier geht es um Exi stenzfragen für 60 Millionen Menschen. Wir dürfen nicht zulassen, daß die wirtschaftlichen Grundlagen für vmser Volk verwirtschaftet werden. Der Wähler sollte bei jeder Wahl genau imtersuchen, ob eine Partei den Problemen von heute gewachsen ist und sich nicht von Ge fühlen leiten lassen, sondern vom Verstand. Die NPD ist eine Reaktion auf die großen Umschichtungen nach dem letzten Krieg, eine Partei, die das Gedankengut des vergangenen Jahrhvmderts in einem neuen Ge w a n d d e m V o l k v o r s t e l l t . - - W o l f B r a u n für Pianohaus Niemann Munster, Rothenburg 22, Ruf 44683 Stelnwayftsons-Ibach-Feurlcb-Schimmel-Küthner u.a.m. v m F L Ü G E L K L A V I E R E C E M B A L I H A R M O N I E N 111= �K l a r e Ve r h ä l t n i s s e Bfberach (fax). Die Konfeeeionszugehörigkelt der Schulkinder in Biberach an der Riß ist nach Angaben des .Schwarzwälder Boten' an den Schiefertafeln zu erkennen. Nach den Vorschriften haben die Tafein der evangelischen Kinder auf der einen Hälfte der Rechenseite kleine Karos, die der katholischen Kinder mOssen da gegen einseitig unliniert sein. l O L o e t t W4.4K0JCVuCVc. Oclev K t % ** f€ »... wenn du aufwadist, wirst du das Tasdiengeld für Maximilian erhöhen - Taschengeld erhöhen - Tasdiengeld erhöhen...« M T I R i SCHERZ ßONlE �4- m I t 2 0 l a I v D ^X) I w & M MBisis m f t d 0 P m 0 • H a 0 U 0 - P f t P h 0 P h 0 d x ; 0 0 c q X J • H 0 t J P^ d x > d 0 I ö Ö s f H I - 0 ) - H 2 ? - H 0 ) T J < P < 4 Q - p 4 J P H ( D G q ^ £ 0 0 ) + 3 C Q O ^ P h Ö S « Ä -H 5 • t r i ^ 4 : > O 0 ) Ö Ö Ö ( D TJ Ph (U -P C£2 f-I G TJ PH CÖ O - H H <D bD PH P3 Ö bO (D 0) d rO nH CO iH :::s , d 0 a - PH - . . d 0 i H W x 3 Ü O Ö Ü CO -p ^ d C O c Q • H Ü : d T j CQ ph p3 a CO C O o d d Ö t > d b D < D 0 T i d f>5 w c 5 d CO -P 0 bO d Ü3 I bo d d -P +:» ' d P ^ - H 0 4 H 0 X I Ü O ) f t a - p C Ö o I ft bD d J x> a c q d d d 0 C O 0 H td Tj W bDEH d 0 t q d - H 0 f t d -H ^ S O • f t b O 0 d f t 0 d • H tiJ d bD : d • H f t C G a 0 f t P h f t P h 0 f t W > 14 �Führungspositionenl für Abiturienten So schnell steigen Sie auf! Abteilungsleiter- I Stellvertreter ( S u b s t i t u t ) C2-3 Jahre) S o n d e r a u s bildung zur Führungskraft ( 6 - 1 2 M o n a t e ) • Praktikant ICetwa 15 Monate)! Sie beginnen nicht als Lehrling, sondern als Praktikant �[ K e n n e n S i e d e n K A U F H O F ? i s t E r m i t u n d J a h r e s u m s a t z : er wirkt ais e r a r b e i t e t ein krisenfester Großbetrieb 53 Warenhäusern 38000 Mitarbeitern 2 Miiliarden Mittier zu den Märkten in Europa und Obersee mit wissenschaftiicher Betriebsführung Sie können mit 24-25 Jahren bereits Abteilungsleiter sein 5 Führungslaufbahnen stehen ihnen offen; Abteilungsleiter f ü r Ve r k a u f u n d E i n k a u f Planung des Ve r k a u f s . Disposition d e s E i n k a u f s u n d d e r Lagerhaltung P e r s o n a l c h e f Betreuung aller personellen Belange für die 300 bis 2900 M i t a r b e i t e r d e s e i n z e l n e n Wa r e n h a u s e s . Verwaltungschef Leitung der Filiaiverwaltung und -Organisation. Leitung der Auftrags- und Rechnungs bearbeitung. Kostenplanung. Ve r k a u f s t r a i n e r Steigerung der b e r u fl i c h e n Leistung aller M i t a r b e i t e r u n d Erweiterung ihres W i s s e n s fachlichen C h e f d e k o r a t e u r K ü n s t l e r i s c h e r A u f b a u d e r S c h a u f e n s t e r, i n n e n a r c h i t e k t o n i s c h e Gestaltung der V e r k a u f s r ä u m e Weiterer Aufstieg in Spitzenpositionen. Genauere Angaben finden Sie in unserer I n f o r m a t i o n s s c h r i f t : „Was können Abiturienten im Kaufhof werden?" Die Schrift erhalten Sie bei der Personal- Abteilung der Kaufhof AG, Köln, Postfach 908 1 A n d i e P e r s o n a l a b t e i l u n g I der Kaufhof AG, 5 Köln, Postfach 908 1 B i t t e s e n d e n S i e m i r | i I n f o r m a t i o n s s c h r i f t N a m e 1 I h r e f ü r A b i t u r i e n t e n V o r n a m e W o h n o r t S t r a ß e i _ J �t o t a l s r o t ? L i e b e r Atombombenexplosion auf Bikini Die Anregvmg zu diesem Artikel gab ein Be such bei dem 5. Ausbildungsbataillon der Luftwaffe, zu dem die Bundeswehr Schüler redakteure eingeladen hatte. Der Tag X ist angebrochen: Russische Panzertruppen haben die Demar kationslinie zwischen West- und Ost-Deutsch l a n d ü b e r s c h r i t t e n . Ts c h e c h o s l o w a k i s c h e Einheiten dringen in Bayern ein. Der ArtUcel 5 des Nordatlantikpaktes, der jeden Mitglied staat im Ealle einer bewaffneten Agression gegenüber einem Vertragspartner zu Beistand verpflichtet, tritt in Kraft. NATO-Truppen sind am ganzen Frontabschnitt in Abwehrkämpfe verwickelt. Langsam müssen sie sich vor dem überlegenen Feind zurückziehen. Durchbrüche einiger feindlicher Panzerkeile lassen eine Einkesselimg im Rhein-Ruhr-Gebiet befürchten. In dieser Situation gibt der amerikanische Präsident bekannt, die USA würden taktische Atomwaffen einsetzen, falls die Agression nicht sofort gestoppt wer de und der Gegner sich nicht auf sein Gebiet zurückziehe. Das NATO-Haupt- quartier sieht nämlich keine andere Möglichkeit mehr, den Gegner an einem Vormarsch zu hindern, der ganz Westeuropa in die Gewalt der UdSSR bringen w ü r d e . Da das Ultimatum abgelehnt wird, kommt es zum Einsatz der Atomwaffen! Russisches Territorium wird allerdings nicht angegriffen, um keinen Vorwand zu einem Vergeltungsschlag gegen die USA zu geben. Und der sowjetische Ver geltungsschlag wird auch nur gegen Ziele in Westeuropa geführt. Die Fronten erstarren. Der Soldat gräbt sich wieder ein. Vielleicht finden die Verantwort lichen jetzt zum Verhandlungstisch. Zurück bleibt ein Europa, das zu verteidigen oder zu besetzen sich nicht mehr l o h n t Soweit die Vision eines zukünftigen Krieges in Europa. Muß es so kommen ? 3 4 . . . �Hat die Abschreckung erst einmal versagt, muß die Antwort "Ja" lauten. Die NATO ist mit ihren 23 Divisionen konventionell zu schwach, um den rund 80 sowjetischen und ungefähr 34 osteuropäischen Divisionen länger als einige we nige Wochen zu widerstehen. Der englische Feldmarschall Montgomery, bis 1958 stellvertretender Oberster Alliierter Befehlshaber in Europa (Saceur), hat gesagt: "Ich möchte mit absoluter Klarheit feststellen, daß alle xmsere Operations pläne bei Shape davon ausgehen, daß zu unserer Verteidigung atomare ... Waf fen eingesetzt werden. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, daß wir die zahlenmäßige Stärke, die gegen ims aiifgebracht werden könnte, nicht ausglei chen können, wenn wir nicht atomare Waffen einsetzen; und unsere politischen Vorgesetzten haben nie sonderlich großen Enthusiasmus gezeigt, uns zahlen mäßig die Stärke zu geben, die wir brauchten, um ohne solche Waffen auszu k o m m e n . " Um ihre konventionelle Schwäche auszugleichen, muß die NATO zu Atomwaf fen greifen. Wenn ihr Gebrauch auch nur auf die taktischer Natur beschränkt bleibt, so wird dennoch das Ergebnis im kleinen, dicht besiedelten Europa schrecklich sein. Es bleibt sich gleich, ob die Atombomben auf militärische Ziele oder auf Städte direkt abgeworfen werden. Zum Beispiel käme ein ato marer Beschuß von Handorf, um die dortigen Kasernenanlagen zu zerstören, einer Vernichtung Münsters selbst gleich. Hat somit eine Militärpolitik, die von vornherein den Selbstmord einplant, - a l s e t w a s a n d e r e s k a n n d e r E i n s a t z von A-Waffen in Europa nicht angese hen werden -, hat eine solche Mili tärpolitik überhaupt einen Sinn ? S o l l t e n w i r a l s o a n d i e S t e l l e d e r D e v i s e : " L i e b e r t o t a l s r o t " d i e P a r o l e setzen: "Lieber rot als tot", also a u f d e n E i n s a t z v o n A t o m w a f f e n a l s l e t z t e s M i t t e l v e r z i c h t e n ? i c h n i c h t . D i e N A T O m ü ß D a s m e i n e te sich vielmehr anstrengen, einen sowjetischen Angriff mit konventio n e l l e n M i t t e l n a b w e h r e n z u k ö n n e n ! Um diese Fähigkeit zu erlangen, be stehen zwei grundlegende Forderun g e n . 1.) Ein neues Wehrsystem, daß es ms ermöglicht, größere Trup penmengen aufzustellen. Ein Beispiel gibt ms hier die kleine Schweiz, die im Kriegsfall kurzfristig 15 Divisionen L i e b e r r o t a l s O s t b e r l i n e r P e r s p e k t i v e t o t ? 3 5 �aufstellen kann. (Zum Vergleich: Die Bundesrepublik hält 12 Divisionen unter Waffen.) Eine solche Militärpolitik würde aber eine positivere Einstellimg der Armee gegenüber von uns verlangen. 2.) Den Zusammenschluß Westeuropas oder zumindest eine Litegration. Denn rung an Kampfkraft gewinnen. Soweit die Integration; aber erst der Zusammen schluß würde Westeuropa befähigen, alle politischen xmd wirtschaftlichen Kräf te für eine erfolgreiche Verteidigung freizumachen. die Truppen würden durch einheitliche Ausrüstung, Versorgung und Füh - u w e - S M aifti«?!® 1 . T e i l : D E R W E T T L A U F B E G I N N T Das "größte Abenteuer der Menschheit", der bemannte Flug zum Mond, tritt in diesem Jahr in den USA - imd wohl auch in der UdSSR - in seine entschei dende Phase. Der Ausgang des Wettlaufs zum Mond ist noch imgewiß. In den USA läuft das letzte Projekt - "Apollo" - auf vollen Toiiren; die Sowjetunion hingegen hat seit Monaten kein bemanntes Raumschiff mehr gestartet und hüllt sich über eventuelle Vorhaben dieser Art in Schweigen. Der Riese schweigt, a b e r e r s c h l ä f t n i c h t . Genauso war es im Jahre 1957 - bis zum 4. Oktober. Dann überschlugen sich Zeitimgen imd Rundfunkstationen mit Meldungen über die Sensation des Jahres. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit war es gelungen, einen Kör per in den Weltraum zu schießen und in eine Umlaufbahn um die Erde zu brin gen. Ohne Zweifel war dieser erste russische Satellit "SPUTNIK 1" ein tech nischer Erfolg höchsten Ranges, aber auch ein politischer Erfolg. Die russi sche Propaganda nutzte ihn weidlich aus und stellte ihn vor aller Welt als ein Zeichen des Sieges und der Überlegenheit des kommunistischen Systems hin. �Amerika war schockiert, glaubte man bisher doch, auf dem Gebiet der Rake tentechnik überlegen zu sein. Recht schwerfällig lief ein US-Raumfahrtpro gramm an. Zunächst bereitete die US-Navy den Start einer dreistufigen VAN GUARD-Rakete vor. Doch schon am 3. November 1957 wurde in Moskau der erfolgreiche Start eines zweiten SPUTNIK-Satelliten bekanntgegeben. Weniger der Start einer zweiten Raumkapsel, als vielmehr seine Größe (508,3 kg) - was auf eine ungeheuer schubstarke Trägerrakete schließen ließ - und die Tat sache, daß ein lebendes Wesen - die Hündin Laika - an Bord war, setzte die Welt in Erstaunen. Da der Versuch, die Hündin Laika sicher zur Erde zurück zubringen, mißlang, wurde sie durch Sauerstoffentzug eingeschläfert und ver glühte mit der Kapsel am 14. April 1958 gegen 3 Uhr MEZ nach 2368 U m l ä u f e n ü b e r S ü d a m e r i k a . In Amerika - im Raketenabschuß zentrum Cap Canaveral auf einer Insel vor der Küste Floridas - mißlang der Versuch der US-Ma rine, einen VANGUARD-Satelliten zu starten. Da in den USA fast das gesamte Raumfahrtprogramm unter den Augen der Weltöffentlichkeit abläuft, war die Niedergeschlagen heit \mddie Enttäuschimg besonders in den USA sehr groß. Nun erhielt das Heer den Auftrag imter Wern- her von Braun, mit der vierstufi- figen JUPITER-C-Rakete einen Satelliten - vom Typ EXPLORER mit einem Gewicht von 13, 5 kg (SPUTNIK 2 :508, 3 kg!) - in eine Umlaufbahn um die Erde zu bringen. Dieser Versuch gelang endlich am 1. Februar 1958. Nunmehr hatten die beiden russi schen Erdtrabanten einen amerikanischen Begleiter bekommen. Zwar war der Vorsprung der UdSSR immer noch sehr groß, aber mit dem Erfolg des EX PLORER 1 war auf amerikanischer Seite wenigstens ein Anfang gemacht, und man bemühte sich ständig, den Rückstand aufzuholen. Der amerikanische Astronaut M. Scott Carpenter vor seinem Raumschiff, der Mercury-Kapsel "Aurora 7". Alle bisher erwähnten Satelliten gehörten einer ersten Generation von Raum flugkörpern an. Sie waren Geschosse, deren Bahnen zwischen 200 bis 2000 km von der Erde entfernt waren, und alle verglühten später einmal in der dich teren Erdatmosphäre. Die nächste Generation von Satelliten sollte aus Flug körpern bestehen, die 1.) auf ihrer Umlaufbahn stabilisiert werden konnten und nicht wild durch den Raum rotierten und die 2.) Schutzvorrichtungen gegen die Reibungshitze beim Eintauchen in die Erdatmosphäre hatten, also unversehrt aus dem Raum zurückkehren k o n n t e n . 3 7 �Die zwei nächsten großen Erfolge der Russen vom 12. September 1959 und vom 4. Oktober 1959 waren geradezu Paradebeispiele für die zuvor erwähnte Stabilisienmg. Lunik 2 verließ auf Funkbefehl die Erdumlaufbahn, steuerte den Mond an und schliß auf seiner Oberfläche auf; Limik 3 schlug eine Um laufbahn um den Mond ein md übermittelte erstmals Bilder der Mondrücksei te zur Erde. Damit war der Mond zum ersten Mal von einem irdischen Flug körper erreicht worden. Das erste große Ziel der Kraftanstrengungen zweier Weltmächte war gesetzt. Der Startschuß zur Jagd ZUM MOND UND ZURÜCK war gefallen, und der Spitzenstart der Sowjehmion verlangte - und verlangt noch heute - den Amerikanern alles ab. Als dann am 12. April 1961 der russische Major J. P. Gagarin in seiner run den Kapsel WOSTOK 1 einmal die Erde umkreiste und sicher und gesund wie der landete, hatte der Mensch den ersten Schritt auf dem Weg zum Mond ge tan. Diese bewundernswerte und mutige Tat des Russen brachte der Sowjet union einen weiteren spektakulären Erfolg und damit den Ausbau des eigenen Vorsprungs ein. Die Antwort Amerikas war der Aufbau einer riesigen Raum fahrtindustrie, hervorgerufen durch ein wahres Mammutprogramm an Raum fahrtvorhaben, bewilligt durch den Kongreß der Vereinigten Staaten auf Grund der Rede und des Antrages des damaligen Präsidenten J. F. Kennedy. Kenne dy sagte u.a. in seiner Sonderbotschaft über dringende nationale Aufgaben v o m 2 5 . 5 . 6 1 : "Wenn wir den Kampf gewinnen wollen, der sich jetzt auf der ganzen Erde zwischen Freiheit und Tyrannei abspielt, dann müßten die dramatischen Er folge im Weltraum, die in den letzten Wochen erzielt worden sind, ganz so wie schon der Sputnik im Jahre 1957, uns allen zum Bewußtsein gebracht ha ben, welchen Eindruck diese Leistungen auf das Denken der Menschen in al len Ländern ausgeübt haben, all jener Menschen, die gegenwärtig versuchen, einen Entschluß zu fassen, welchen Weg sie wählen sollen .... Auch wenn wir uns darüber klar sein müs sen, daß den Sowjets mit ihren großen Ra ketentriebwerken ein Spitzenstart geglückt ist, der ihnen einen Vorsprung von vielen Monaten gibt, und wenn wir auch wissen, wie wahrscheinlich es ist, daß sie diese Führung noch auf einige Zeit zu noch ein drucksvolleren Erfolgen ausnutzen werden, müssen wir trotzdem unbedingt neue, ei gene Anstrengungen machen . . . Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir zu größeren Schritten ausholen müssen, jetzt muss Amerika mit einem grossen neuen Unternehmen beginnen - jetzt muß unser Volk bei der Eroberung des Welt raumes führend vorangehen, jenem Unter nehmen, das auf mancherlei Weise den Schlüssel zu unserer Zukunft auf Erden in sich bergen mag ..." Atrappe des UdSSR-Raumschiffes Wostok 1, mit dem Juri Gagarin einmal die Erde umkreiste. 3 8 �Der Kongreß bewill^e die unvorstellbar hohe Summe von 531 Millionen Dol lar für das Jahr 1962 und von 7 - 9 Milliarden Dollar für die nächsten 5 Jahre. Mit diesen Mitteln ging man sofort daran, Mondflugkörper vom Typ RANGER, SURVEYOR und LUNAR-ORBITER und neue gewaltige Trägerraketen der Ty pen TITAN-3-C und SATURN za realisieren. Eine Zulieferindustrie von unge heuren Ausmaßen wurde in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft. Cap Cana veral, das Abschußzentrum, wurde weiter ausgebaut; der Aufbau eines neuen Abschußzentrums, des sogenannten Mond-Bahnhofs, zum Abschuß der riesi gen SATURN-Rakete wurde in Angriff genommen. Das Ziel all dieser Anstren gungen soUte der bemannte Mondflug innerhalb dieses Jahrzehnts sein. Dazu war zu diesem Zeitpunkt das Programm "MERCURY" - der Abschuß einer Reihe einsitziger Raumkapseln in eine Erdumlaufbahn - angelaufen. Es sollte das Projekt "GEMINI" - zweisitzige Kapseln - und schließlich das Projekt "APOLLO" - dreisitzige Kapseln - als Endphase durchgeführt werden. Parallel dazu Uefen die Programme "RANGER", "SURVEYER" und "LUNAR- ORBITER" zur Monderforschui^. In Maryland, Pasadena und Housten entstan den Bodenleitstellen mit riesigen Computer anlagen, hi allen Landesteilen wur den Prüfstände, Laboratorien, Fabriken und Trainingszentren angelegt. Aber auch andere Forschungsaufgaben kamen nicht zu kurz. Unter anderem wurden folgende Programme durchgeführt: 1.) "PIONEER" ziir Sonnenerforschung, 2.) "MARINER" zur Marsforschung, 3.) "NIMBUS", "TIROS", "TRANSIT" zur Wetterforschvmg, 4.) "ECHO", "TELSTAR", "EARLY BIRD" zur Nachrichtenübermittlung, 5.) "PEGASUS" zur Meteoritenforschung. Jedoch steht der bemannte Mondflug weiterhin im Mit telpunkt der Bemühungen der UdSSR und der USA. 1961 war der russische Vorsprung noch sehr groß, und die Welt verfolgte mit ^annung den weiteren Verlauf des Wettrennens. So werden im Mittelpunkt des nächsten Berichtes die Projekte "MERCURY", "RANGER" bzw. die Flüge der russischen "WOSTOK"- und "LUNK"- Kapseln stehen. A . L e c h t e n b ö h m e r �In don Betrieben der Dalmler-Benz-Organl- satlon werden gegenwartig metir ols 5000 Lehrlinge zu begehrten FaAkröften ausge bildet. Die Lehrlinge bei Mercedes-Benz wissen, daß eine gute Berufsausbildung Wir stellen zum 1. 4. 1967 und zum 1. 8. 1967 männliche und weibliche e i n e g e s i c h e r t e Z u k u n f t b e d e u t e t . K A U F M Ä N N I S C H E L E H R L I N G E möglichst mit Mittlerer Reife oder Handels s c h u l b i l d u n g z u d i e s e n Te r m i n e n e i n . Wir bitten um schriftliche Bewerbungen mit Lichtbild, handgeschriebenem Lebenslauf und Abschrift des letzten Schulzeugnisses BERESA-AUTOMOBIL-GESEUSCHAFT oder persönliche Vorstellung bei Meine e. Burg 4 4 M ü n s t e r Albersloher Weg 43 Postfach 113 V R u f 0 2 5 1 * 6 0 0 0 1 > I M i E R C E D E S S - D E M Z �Abiturientia Klasse Pisa: Klassenleiter Oberstudienrat Hungerberg Franz Bauer, Chemiker Bernhard Elpert, Betriebswirt Walter Fink, Philologe Walter Gertz, Exportkaufmann Kurt Husemann, Arzt Axel Krys, Realschullehrer Dieter Lenzen, Philologe Klaus Plischewsky, Arzt Christian Schöner, Dipl. -Ing. Hartmut Dach, Zahnarzt Gerd Fennefrohn, Philologe Norbert Frie, Journalist Helmut Haselhorst, Philologe Heinz Kiebel, Verkehrsingenieur Ralph Kuhlmann, Apotheker Rolf Mohr, Psychologe Karl-Heinr. Reichelt, Betriebswirt Uwe Schulz, EÄpl. -Ingenieur Klasse Olsb: Klassenleiter Oberstudienrat Thiel Klaus-Dieter Amft, Pol. Beamter Peter Couvet, Betriebswirt Wolfgang Hasselkus, Jurist Burkard Huber, Biochemiker Helmut Klaholz, Jurist Fritz Köbbing, Dipl. -Kaufmann Heinz-Günther Ludwig, Jurist Ulrich Peters, Dipl. -Ingenieur Hendrik Snoek, Betriebswirt Joachim Werner, Jurist Manfred Wiemeler, Offizier Wolfgang Bußmeyer, Dipl. -Ingenieur Hermann Haar mann, Bühnenbildner Reinhard Hiller, Ihdustriemathematiker Hermann Istas, Arzt Michael KLuthe, Arzt Ulrich Lanver, Dipl. -Mathematiker Ulrich Pagenkemper, Dipl, -Ingenieur Klaus Quante, Arzt Ralph Stetskamp, Versicherungsmathem. Horst Wiechers, Philologe Karl-Heinz Wulff, Realschullehrer Klasse Ol m: Klassenleiter Studienrat Siebel Horst Engels, Naturwissenschaftler Hans-Adolf Filipczyk, Volkswirt Rainer Röpke, Naturwissenschaftler Adam-Josef Kappel, Dipl. -Ingenieur B e r n d K i m m a n n , A r z t D i e t e r M ä u s l i n g , Vo l k s w i r t Martin Mönnig, Betriebswirt Gerhard Sowade, Chemiker Klaus Spangemacher, Arzt Günther Wenning, Arzt 4 1 �F bsdiiedsuortE tUs Sprecker! der nbduriewtia tfc Wer auf unseren Abiturkarten das Schlußwort aus "Der gute Mensch von Sezuan" von Bertold Brecht gelesen hat, mag sich vielleicht etwas zwei felnd nach dem Sinn dieses Wortes gefragt haben. 'Wm STEHEN SELBST ENTTÄUSCHT UND SEHEN BETROFFEN D E N V O R H A N G Z U U N D A L L E F R A G E N O F F E N " Da stehen wir mm. Nichts, so schien ims, könnte unsere Lage besser schildern als diese Worte. Die Fessel, aber auch die Stütze Schule ist für ims unwiederbringlich verloren. Wir stehen mit einem Zeugnis der Reife in der Hand ein wenig unsicher und verwirrt vor dem Labyrint ü b e r f ü l l t e r U n i v e r s i t ä t e n \ m d v o r x m f r e i m d l i c h e n K a s e r n e n h ö f e n . W i r sind gewiß etwas enttäuscht und wahrhaft betroffen, denn ohne uns in Ruhe noch einmal umsehen zu können, stehen wir, nach einem Weg, dessen letzte Etappe uns infolge der Einrichtung des Kurzschuljahres allzu schnell verlief, vor dem erhofften Ziel. Wir können nur bedauern, daß man ims die Zeit für ein solches Umse hen in Muße nahm. Denn, während es sonst möglich war, im zweiten Halbjahr der Oberprima das Gelernte abzusondern und zu vertiefen, so blieb uns jetzt nur noch Zeit, in aller Eile den noch fehlenden Stoff z u s a m m e n z u r a f f e n . Nun, nachdem wir den Parcours durchlaufen haben, bleiben uns ein Hauch von Resignation, aber auch - vorherrschend - Freude, die dem Seufzer "geschafft" unbedingt folgen mußte. Dennoch kann sie uns nicht über den geschlossenen Vorhang hinwegtäuschen. Ein Idyll, viel leicht auch ein ernstes Schauspiel hat dieser Vorhang verdeckt, und plötzlich stehen wir vor einer neuen Wirklichkeit und erkennen, oder sollten es wenigstens, daß im Grunde doch alle Fragen offen geblie b e n s i n d . Fragen, das sind keine lateinischen Vokabeln, das ist nicht die Weg- Zeit-Funktion und nicht die erste Ableitung einer Gleichung dritten Grades. Fragen, das ist weit mehr. Die Antwort darauf finden wir vielleicht erst am Ende unseres Lebens. Wer könnte denn überhaupt schon Und wir stehen enttäuscht, enttäuscht vielleicht deshalb, weil wir er kennen müssen, daß neun Jahre höhere Schule allein nur ein Teil der Schule fürs Leben sein können, daß wir mit 18 oder 19 Jahren nicht geformte Menschen sind, denen es zukommt, mit geschliffenen Sicheln in die Ernte zu gehen. Was die Schulzeit uns bringen konnte, war nicht mehr als eine erste, vorsichtige Aussaat, vorsichtig auch wohl des h a l b . w e i l m a n s e h e n w o l l t e , o b d e r B o d e n jetzt eine Antwort erwarten? f r u c h t b r i n f f e n d s e i n k ö n n t e . d 9 �Nun, verehrte Lehrer, glauben Sie, daß der Boden gut ist ? Sie haben versucht, es uns mit dem Zeugnis der Reife zu bescheinigen. Doch verblendet müßte der sein, der jetzt glaubt, sich reif zu nennen und dem Leben als fertiger Mensch gegenüberstehen zu können. Das Ziel liegt in weiter Ferne, und die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens kann im Augenblick, wir haben es erfahren, nur unvollstän dig bleiben. Man hat uns eine Reife zugesprochen. Vielleicht scheint sie, in Zahlen ausgedrückt, ein wenig äußerlich zu sein, doch "1' essentiel est invisib le pour les yevix". Das Wesentliche bleibt den Augen verborgen. Das Wesentliche, was sich hinter den nüchternen Zahlen unserer Zeugnisse verbirgt, das ist es, was Sie, verehrte Lehrer, uns außer Vokabeln und Logarithmen, außer Versmaßen und chemischen Elementen gezeigt haben: HUMANITÄT. raimanität, Mensch sein, sowohl gegenüber dem hoffnungsvollen Sex taner als auch gegenüber dem manchmal recht verzweifelten Oberpri- Vielleicht, nein sicherlich ist das mehr für uns als ein fertig verpack tes Weltbild. Sie haben vuis den Hinweis auf die Humanität auch zur ei genen Anwendung mitgegeben, und das wird eines der Dinge sein, an die wir tms erinnern werden, wenn die doch zuweilen auftretenden Nöte der Schulzeit und das vielleicht etwas undurchdachte Experiment des Kurzschuljahres vergessen sind. Es ist doch ein wesentliches Vermögen des Menschen, allein das Schö ne auf die Dauer im Gedächtnis zu bewahren und die Schatten Licht wer den zu lassen. Für \ms gilt in diesem AugenbUck das Wort von Max Frisch, womit er die Jugend darsteUt. Er sagt: "Das ist die Jugend: Wenn man sich nicht erinnert, daß man ein Schöneres schon einmal erlebt hat, nicht einmal ein Gleiches." So gut es denn. Dank zu sagen, zunächst den Eltern für ihre Sorge, ihr Verständnis, ihre Geduld und die Nachsicht, ohne die uns vieles ver schlossen gebUeben wäre. Liebe Eltern, wir bitten Sie, heUen Sie uns, weiterhin zu wachsen! Verehrte Lehrer! Lassen Sie uns besonders Urnen danken für den Geist, den wir mit Urnen in mancher Ihrer Stunden erleben durften. Unser r>ank gilt vor aUen Dingen Ihnen, sehr verehrter Herr Direktor Graf von Westphalen und den drei Klassenlehrern der Oberprimen, Herrn OstR Hui^erberg, dem Klassenleiter der Olsa, Herrn OstR Thiel, dem Klassenleiter der Olsb und Herrn StR Siebel, dem Klassen l e i t e r d e r O l m . Vielleicht sind diese Worte von Saint-Exupery am ehesten geeignet, Ihnen ein Kompliment zu machen: "Partir, c' est mourir un peu." Scheiden, das bedeutet ein wenig sterben, besonders auch für uns. D i e t e r L e n z e n 4 3 �lirektor Craf vonklestplialBKi : leAe auf der ibscWußfeier der nbiturieMtia fct Die derzeit gültige Reifeprüfvingsordnimg legt dem Schulleiter in einem ihrer letzten gewichtigen Paragraphen die Pflicht auf, denjenigen Oberprimanern, die sich mit Erfolg der Reifeprüfung unterzogen haben, die Reifezeugnisse in einer besonderen Feier auszuhändigen. Zu diesem staatlichen Akt sind wir heute zusammengekommen, und es ist zweifellos dies die schönste Pflicht, die einem Schulleiter aufgetragen sein kann: Was könnte angenehmer und wohl tuender sein, und zwar für beide Seiten!, als den Erfolg der jahrelangen ge meinsamen Bemühungen mit Brief und Siegel zu bestätigen ? Darüber hinaus ist es emfach eine Freude, einer großen Gruppe junger Menschen den Weg in eme weite, eigene Welt freizugeben, sie dorthin ziehen zu lassen, wohin es sie drängt. Die meisten von Ihnen haben, vom Kurzschuljahr begünstigt, ei nen abgekürzten Aufenthalt in der höheren Schule hinter sich, denn Sie sind ja erst zu Ostern 1958 in die Sexta eingetreten, einige allerdings auch schon etwas früher, aber gleichgültig, wie lange Sie sich n\m bei uns aufgehalten haben: In der Rückschau wird Ihnen der Weg bis zu dieser Stunde als ein müh samer und beschwerlicher erscheinen. Sie mußten sich durch ein Gestrüpp von Stoffen und Problemen arbeiten, ohne im einzelnen zu wissen, wohinaus der Weg gehen sollte; Sie wurden immer wieder zum Arbeiten und Lernen an gehalten, obwohl doch Sinn und Zweck dieses anstrengenden Tuns nicht ohne weiteres einsichtig waren. "Jungens, denkt nach!" - hieß es in jeder Stunde, und damit wurde von Ihnen verlangt, daß Sie all das nachvollziehen sollten, was andere, frühere, Ihnen vorgedacht und vorgetan hatten, daß Sie die Wege nachgehen mußten, die erleuchtete Geister vergangener Jahrhimderte voran gegangen waren. Ette höhere Schule hat Ihnen das dichte Wurzelgeflecht des abendländischen Wissens aufgeladen; jene schier unendliche Fülle der sich bedingenden Urteile und Schlüsse, der Entwürfe xmd Taten, der Erfindimgen und Entdeckxingen. Und das geschah - wie Ihnen unterdes klar geworden sein wird - nicht, um Sie zu quälen, sondern weil Sie ohne diesen Beistand an Ein sichten dieser unserer Welt hilflos ausgeliefert wären und keine Möglichkeit zur Selbstverwirklichimg hätten. Wir müssen aber das, was Sie in den vergangenen Jahren vielfach als etwas Lästiges oder Bedrohliches empfunden haben mögen, ins Positiv-Erfreuli che wenden und sagen: Sie - und wir alle - haben das Glück, einen imermeß- lichen Schatz des Geistes übernehmen zu können. Jahrtausende haben für ims gedacht, \md wir werden von den Generationen längst Verstorbener immer noch unaufhörlich beschenkt. So übemehmftn wir auf Hip «pihci-vprcfjinHHpViGi-Q �I _ I G I N I L J I V | f i f f t f r l l f f Ü A * k t f Hölzer - Platten - Leisten Bastlermaterialien in großer Auswahl zu günstigen Preisen. Rechteckig« und runde Zuschnitte nach Ihren Angaben Fachgerechte Beratung M ü n s t e r ( W e s t f . ) - W a r e n d o r f e r S t r a ü e 3 8 Ruf 34747 - Im Hochhous „Peter In der Fremde'« 5ranffurter|illgemdne Die beste Schule in der es heißt: ZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND "Die beste Schule, die es gibt, eine hohe Schule für die Erwachsenen, für Männer und Frauen, ob Politiker, Wirtschaftler, Architekten, Ingenieure, Ärzte, Studenten und Wissenschaftler aller Art, ob er fahrene oder junge Menschen, das ist eine gute Tageszeitung. Sie unterrichtet, unterhält und fesselt den aufmerksamen Leser jeden Tag aufs neue. Wer sie täglich liest, eignet sich Kenntnisse an, die ihm in seinem Beruf Vorteile vor den anderen verschaffen \md seine allgemeine Bildimg verbreitern undvertiefen. DieGlossen undKom- mentare erleichtern ihm die eigene Meinungsbildung und machen ihn in der Diskussion sicher. " Hauptagentur, Vertrieb und Anzeigenannahme in Münster: P A U L K L E S E , B ü l t 1 - 3 , T e l . : 5 6 0 8 5 Lieferung frei Haus: 7, 60 DM �und leichteste Weise, was den hellsten Geistern der Vergangenheit nicht nur die größte geistige Bemühung abnötigte, sondern oft auch ein lebensbedrohen des Risiko darstellte. Das klii^ so simpel, aber man muß es doch einmal aussprechen, daß unsere Quartanerweisheiten vor 500 oder 1000 Jahren noch dem, der sie aussprach, Leib und Leben kosten konnten. Wir zehren von den Überliefenmgen der Vergangenheit imd stehen in der Schuld der Traditionen, in deren Häusern wir ims, ohne viel Danke zu sagen, wohnlich eingerichtet haben. Allerdings - ganz umsonst erhalten wir die wohlfeilen Geschenke nicht, denn indem wir an den Gaben und Überlieferungen teilhaben, zahlen wir mit emem Stück imserer Freiheit. Wie stark Traditionen, etwa familiärer Art, binden und beschränken können, hat wahrscheinlich jeder von Ihnen schon ge spürt, imd ich brauche das nicht zu erörtern, aber an eine ganz konkrete Ver pflichtung, die Ihnen wie uns allen aus dem Eingefügtsein in die Überlieferung erwächst, muß ich Sie erinnern, da sie heute nicht so selbstverständlich zu sein scheint. Die antike Dichtung hat häufig in einprägsamen Bildern Gnmd- situationen menschlicher Existenz erfaßt und dargestellt, und ich möchte sie zur Hilfe nehmen bei dem, was ich sagen will. Der römische Dichter Vergil erzählt uns nach dem Vorgang griechischer Sagen in seiner Äneis, wie bei der endlichen Eroberung Trojas durch die Griechen sein Held Äneas aus der schon brennenden und dem Untergang geweihten Stadt entfloh: Seinen gelähm ten Vater Anchises lud er sich auf seine Schultern, dazu die Götterbilder sei ner Heimatstadt, den Sohn Askanius führte er an der Hand und bahnte sich und ihnen durch die rauchenden Trümmer einen Weg, der sie schließlich nach Italien, der neuen Heimat,führte. Äneas ist zum Ahnherrn einer neuen Welt, nämlich Roms, geworden, indem er sich zugleich mit der Vergangenheit be- lud und die Zukunft heraufführte, obwohl es sicher bequemer gewesen wäre, das Alte - die Götterbilder und den gelähmten Vater - zurückzulassen. Jeder von Ihnen, meine lieben Abiturienten, ist in diesem Augenblick ein Äneas, der auszieht, um sich seine neue Welt zu bauen, und es möchte Ihnen gut schei nen, daß man die eigene Vergangenheit mit all ihren Wirrnissen xaid Dunkel heiten imtergehen und in Vergessenheit geraten lasse, um die Hände frei zu haben für einen neuen Anfang. Am Beispiel des Äneas läßt sich zeigen, wie falsch und verlogen, wie feige und undankbar eine solche Haltung wäre: Wir alle stehen in einem vinauflöslichen Zusammenhang der Überlieferung, der wir alles verdanken, und der wir darum verpflichtet sind. Niemand - kein Volk und kein Einzelner - kann sich aus seiner Geschichte schleichen, um anonym, namenlos xmd unerkannt, bindungs- und pflichtenlos zu werden; wir haben vielmehr imsere Vergangenheit mit allen Begleiterscheinungen aufzu nehmen und zu tragen, nicht ^lenlos und unkritisch, sondern nüchtern und kühl xmd in der Absicht, das Überlieferte notfalls als Mahnung imd Warmmg zu verstehen imd gewandelt weiterzugeben. Zu einer solchen Haltung scheint mir auch der Abiturspruch zu passen, den Sie in Ihre Karten haben drucken lassen: "Wir stehen selbst enttäuscht und seifn betroffen den Vorhang zu imd alle Fragen offen!" - Es fällt in diesem Augenblick der Vorhang über einen wichtigen Abschnitt Ihres Lebens, die Schule; nun sollten Sie ent-täuscht, d. h. frei von Täuschungen und Selbsttäu schungen geworden sein und sich allen Fragen und Fragwürdigkeiten öffnen. Daß Sie diese Offenheit und Betroffenheit nie verlieren mögen, und daß Sie mit Geduld und Glück Ihren Weg verfolgen, wünsche ich Ihnen von Herzen. 4 . S �PATTEX, wasserfreier Kontaktkleber PÖNAL, weißer Holzleim g i b t ' s U b e r a l l i m H a n d e l �Oedanken zum, VIett der TFHUmON Auch in diesem Jahr wurden die Reifezeugnisse im Rahmen einer Feierstunde überreicht. In seiner Festansprache gab der Direktor den Abiturienten ein be merkenswertes Bild mit auf den Weg. Es handelt sich um einen Teil aus dem Beginn der Äneis: Seinen lahmen Vater Anchises auf den Schultern, seinen Sohn Askanius an der Hand, beladen mit den Götterbildern seiner Väter, ent rann Äneas den wütenden Flammen Trojas. Was uns sofort tief beeindruckt, ist die große liebe Äneas' zu seinem Vater. Ich möchte aber hier genauer auf einen zweiten Gehalt dieses Bildes eingehen. Was Äneas nämlich mit sich trägt, womit er sich belastet, ist auch Tradition. Daher sollten wir uns ein mal die Frage stellen, welchen Wert Traditionen für uns heute haben. Was mir bis zur genaueren Beschäftigung mit dieser Frage noch nie richtig zum Bewußtsein gekommen war, ist, daß Tradition vom Wort her eigentlich Gabe bedeutet. Als solche können wir sie annehmen oder zurückweisen. Sollen wir also, so muß unsere Frage lauten, die Tradition annehmen imd uns eventuell mit ihr belasten, oder sollen wir sie zurückweisen imd dann unbela stet, aber auch unbegabt durchs Leben gehen ? Äneas jedenfalls lädt die Bürde auf sich, und sein Erfolg scheint ihm recht zu geben, denn er wird ja nach glücklich durchstandenen Irrfahrten der Begrün der des römischen Imperiums. Um wissen zu können, wie wir vins heute der Tradition gegenüber verhalten sollen, müssen wir uns zimächst fragen, wo sie uns begegnet. Als erstes wä re hier die Geschichte zu nennen. Man kann stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein, oder man kann sich darüber ärgern, ändern kann man an seiner Ab stammimg nichts. Natürlich gibt es Menschen, die versuchen, sich vor der Geschichte zu verschließen, aber gerade in den letzten Jahren ist ein Steigen des Nationalbewußtseins in den meisten Ländern wieder festzustellen. In die sem Bereich behauptet sie also ihre Macht, und sie wird diese auch kaum je mals verlieren wegen der unabänderlichen Gebundenheit eines jeden daran. Wie aber sieht es im täglichen Leben aus ? Da ist uns die Entscheidungsfrei heit ja gegeben, und daher treten hier auch zwei Einstellungen auf. Jeder wird Parallelfälle zu dem folgenden kennen: Ein Jimge, 15 Jahre, geht zum zweiten Mal in die Untertertia, und kurz vor der Versetzung sieht es wieder bitter aus. Schon längst hat er jegliche Lust verloren, schon längst 4 8 �hat sich Trotz in ihm gesammelt gegen seinen Vater, gegen seine Lehrer und gegen seine Mitschüler, die besser stehen als er. Wie ein Alptraum belastet ihn der 49mal gehörte Satz "... Schon dein Urgroßvater war ein bekannter Arzt, dein Großvater hat das städtische Krankenhaus geleitet, und ich habe ihm, als ich seine Nachfo^e angetreten habe, in die Hand versprochen, daß ich auch aus dir einen Arzt machen werde.einen Arzt machen wer de", hatte er gehört, und sofort hatte sich eine innere Ablehnung in ihm ge b i l d e t . Tradition irann also zur Zwangsjacke werden, gegen die sich besonders der junge Mensch immer wieder wehrt. Ich erinnere hier nur an die Jugendbewe gungen zu Anfang unseres Jahrhimderts. Was anderes, als sich von dem ver staubt erscheinenden Leben der Eltern losmachen, wollte man damals, was anderes wollen heute die Beat-Gruppen und im Extremen auch die Gammler! Zu kränkeln scheint die Gesellschaft auch da, wo man einer bestimmten Stu dentenbewegung angehören muß, wenn man eine Wohnung in einem Studenten heim haben will, wo man Ortsuransässiger sein muß, um eine Konzession für irgendein Gewerbe zu bekommen. Kurz, man kann leicht Gründe finden, die dem Bild aus der Äneis widersprechen und eine Loslösung von allen Tra ditionen verlangen. Doch irann man wirklich ohne Tradition auskommen ? Wenn Tradition wirklich nur leere Schale wäre, hätte es sicher keinen Wert, wenn wir uns mit ihr belasten. Aber sind wir nicht - besonders wir junge Leute - geneigt, allzu- schneU handeln zu wollen, das heißt, mit der Schale den Kern von uns zu werfen? Dabei ist der Kern der Tradition einer der größten Werte, die uns das Leben bietet. lÄiterscheidet uns nämlich nicht gerade die Tatsache vom Tier, daß wir über Generationen Weitergeben, was große Männer und Frauen lanae vor uns gefunden \md gedacht haben? Ja, wir haben ge- a a �Absolutes Maß ... �... sind weder Fllegeruhr noch Metermaß: Piloten messen und rechnen nach Fuß und Mellen, nach Alpha- und Zulu-Zelt. Vieles Ist heute relativ, doch eines bleibt absolut: die Verantwortung für sich selbst, für die Kameraden und für das anvertraute Material. Das verlangt von den Fliegeroffizieren ständige Kontrolle der eigenen Leistungs fähigkeit und genaue Kenntnis der modernen Flugzeug- und Waffentechnik; das verlangt aber auch Mut zu einem gefährlichen Beruf und zugleich Besonnenheit zur Abwendung von Gefahren. Ob Pilot bei der Luftwaffe, den Heeres- oder Marinefliegern: Verantwortungsfreude, Können und Mut, sie sind das absolute Maß. Sie können sich verpflichten — als Berufsoffizier auf Lebenszelt — als Zeitoffizier auf mindestens drei (Luftwaffe und Marine vier) und höchstens 15 Jahre. Einstellungsbedingungen: Abitur oder entsprechender Bildungsstand. Höchstalter 25 Jahre. Einstellungen an jedem Quartalsbeginn. Informationen über die Bundeswehr und Ihre vielfältigen Laufbahnen erhalten Sie durch Einsendung dieses Coupons, durch den Wehrdienstberater Im Kreiswehrersatzamt und durch jeden Truppenteil. Bewerbung: Spätestens 3 Monate vor dem gewünschten Elnstellungstermln beim Personalstammamt der Bundeswehr, 5000 Köln, Neumarkt 49, oder bei Jedem Truppenteil. U N S E R E OB 84 P Bitte Informieren Sie mich über die Laufbahn der Offiziere □ Unteroffiziere □ in Heer □ Luftwaffe □ Marine □ Sanitätsdienst □ Wehrtechnik (Beamtenlaufbahn) □ Bundeswehr allgemein □ (Gewünschtes bitte ankreuzen) 84/48/ 5 7 4 0 N a m e : O r t : K r e i s : Schulbildung: Abitur □ Oberstufe □ mittl. Reife □ Fachschule □ Volksschule □ Bitte in Blockschrift ausfüllen, auf Postkarte kleben und senden an: Bundeswehramt, 53 Bonn, Postfach 7120 G e b u r t s d a t u m : S t r a ß e : B e r u f : V o r n a m e : ( ) �genüber unseren Vorfahren einen großen Vorteil, denn wir können wei terbauen an einem Werk, für das sie uns schon den Grundstein gelegt haben. Alles Wissen, das wir von ihnen übernehmen können, ist auch Tradition, und ich glaube, hier zeigt sich schon, daß es unvernünftig imd kurzsichtig wäre, sie grundsätzlich abzulehnen. Ich möchte sogar behaupten, daß es in einem normalen Leben unmög lich ist, sich vor jeglicher Tradition abzuschirmen. Nehmen wir wie der den Fall des oben erwähnten Jungen. Nehmen wir dazu an, er hät te die uns allen bekannten Vater-Sohn-Spannungen überwimden, hätte die Arzttradition der Familie beendet und wäre nun, sagen wir, ange sehener Rechtsanwalt geworden. Eines Tages wird er heiraten. Was tut er aber, wenn er sich seine Wohnung einrichtet, eine Familie grür det ? Er gründet selbst eine Tradition. Ich glaube, diese beiden Beispiele genügen schon, um klarzumachen, daß es ohne Tradition nicht geht, nein, daß uns die Tradition große Vorteile bietet. Aber wir wollen auch die einengende Wirkung nicht v e r g e s s e n . Die Verknüpfung der beiden Gedanken bringt uns unweigerlich einem Mittelweg nahe. Wie der aussehen kann, stellt uns das tägliche Leben so deutlich vor Augen, daß wir ihn gar nicht mehr als solchen sehen. Ich meine die normale Laufbahn eines Schülers. Bis er fertig ist, sein eigenes Urteil zu bilden - denn das sollte die im Abitur zuge sprochene Reife ausmachen - bleibt er im Haus der Eltern, wo er sich mit der Tradition auseinandersetzt. Doch dann, innerlich ge festigt, verläßt er das Vaterhaus und geht hinaus, um sich weiterzu bilden. Ebenso zog der Handwerksgeselle von Haus. Das ist zweifel los ein Sich-Entfernen von der Tradition. Doch warum zogen und zie hen sie hinaus? Um zurückzukehren xmd sich mit dem Gelernten nie derzulassen, um an Ort und Stelle, wie schon erwähnt, eine eigene Tradition zu gründen. Wenn ich den Lihalt dieser beiden Tatsachen für meine Frage nach dem Sinn der Tradition auswerten will, so muß meine Antwort lauten: Es ist typisch und nötig für den jimgen Men schen, daß er sich mit der Tradition auseinandersetzt. Dazu muß er aber Abstand zu ihr gewinnen und Erfahrungen sammeln. Denn nur dann kann er die Schale wegwerfen und zu dem wertvollen Kern vordringen und ihn dvirch seinen eigenen Beitrag bereichern. Wenn wir mm noch einmal auf das Bild aus der Äneis sehen, so er kennen wir, daß eigentlich dies auch das Verhalten des Äneas' aus drückt, daß Tradition zwar oft eine Belastung imd Einschränkung der persönlichen Bewegungsfreiheit ausmacht, daß es aber sicher- l ' i r . V k V « ' 7 1 l V \ T * A / « V l O ' n r v . i 4 / « V i O �ES GEHÖRT ZUM GUTEN TON * natürlich von der SPARKASSE die tanzschule 44 Monster i. W. - Roggenmarkt 10 ' J Eingang: NeubrOckenstr. 72 DCrrlQQ - T A N Z K U R S E S C H Ü L E R für geschlossene Schulklassen - Anfänger und Fortgeschrittene - mit modernstem Unterrichtsprogramm in allen Tanzen - neueste Modetänze. Einstudierung von Tanzvorführungen für SchuUeste - Sonntag nachmittags Tanztee nur für Kursusteilnehmer ^d ehemalige Tanzschüler - Teilnahme am Tanztee schon wahrend d e s A n f ä n g e r k u r s u s Die Mitgliedschaft unserer Tanzschule im Mlgem Deutschen Tanzlehrer-Verband (ADTV)und des Turnier-T^z-Clubs Blau- Silber" der TS. Bernäd im Dtsch. Amateur-Turnieramt (DAT) verbürgt umfassenden Unterricht nach modernsten Richtlmien. i Tanztee während der Kursusdauer kostenlos ! 4 . , - ^ , �In den Jahren 1965 und 1966 wurde Klaus Filipczyk aus der OUrn Westfälischer Jugendmeister im Kunstradfahren. Klaus ist 15 Jahre alt und begann sich im Jahre 1963 für diesen Sport zu interessieren. hi diesem Jahr nahm er zum erstenmal an einer Bezirksmeisterschaft teil. Seine fleißige Trainingsarbeit brachte ihm mm die ersten Erfolge. Mit seinem Kameraden Bernhard Schlü ter errang er 1966 außerdem noch den westfälischen Titel im Zweier-Kunst radfahren. Für diese vorbildlichen Leistungen wurden beide während des "Abends der Sportkameradschaft" im Oktober 1966 besonders geehrt. Auch Franz Ochmann aus der Ullma kam 1966 zu Meisterehren. Er wurde K r e i s r a n g l i s t e n m e i s t e r d e s K r e i s e s M ü n s t e r i s t a b e r schon zu alt, um weiter in der Schülergruppe seines Vereins Blau-Schwarz Münster spielen zu können. Er mußte in die Jugendmannschaft aufrücken. Wir wollen hoffen, daß er auch in der neuen Klasse erfolgreich sein wird und wün s c h e n i m Ti s c h t e n n i s . F r a n z i h m v i e l G l ü c k . Im Kurzschuljahr 1966 wurden an imserer Schule wieder die Bundesjugend- spiele durchgeführt, an denen außer der VIc, Vc, Vd und den Primen jede Klasse teilnahm. Unsere Tabellen zeigen den Leistungsstand der einzelnen Klassen einmal in der Unterstufe, dann in der um die OII erweiterten Mittel s t u f e . Die Leistungszahlen ermittelten wir auf folgende Weise: jede Siegerurkimde ergab 1, jede Ehrenurkimde 2 Pluspunkte. Mit der Summe aller Pluspunkte, die in einer Klasse erreicht wurden, dividierten wir deren Schülerzahl und erhielten so die Leistungszahl, welche einen Vergleich mit den anderen Klas- s p n l a r l a n h f �^ / m r s T ü P T S / m s / m r I n d e r U n t e r s t u f e : 0,61 Punkte 0 , 5 9 " 0 , 5 4 " 0 , 5 1 " 0 , 4 4 " 0,363 " 0,357 " 0 , 2 8 " I n d e r M i t t e l s t u f e m i t d e n K l a s s e n d e r O i l : O l l l m a u m b o n s b u n m u n s b G i l s a U l l s a O l l l m b u n i c u i n a O l l l s a O i n s b u n i d o n m 0,73 Punkte 0 , 7 1 " 0 , 6 4 " 0 , 5 5 " 0 , 5 3 " 0 , 5 2 " 0 , 5 0 " 0 , 4 4 " 0 , 3 9 " 0,380 " 0,379 " 0 , 3 4 " 0 , 3 2 " " 0 , 2 8 7:11 m Schlviß möchte ich noch auf die Trainingsgemeinschaften im FußbaU, TTanHhaii und Basketball an unserer Schule hinweisen. Die Sportlehrer Peters, Scheidt und Schwarz haben sich bereit erklärt, diese Sportgrup pen zu leiten. Leider können nur Mittel- und Oberstufenschüler an diesen Trainingsgemeinschaften teilnehmen. Die Übungszeiten sind am schwar z e n a n g e s c h l a g e n . B r e t t - b t r . - 5 5 �V « X P « P U L I Betr.: Artikel über den 42. Bannerwettkampf in der Nr. 8 der Schülerzeitung. "Mit unserer 4 x 100-m-Staffel ist auch nicht mehr viel los", mag mancher gedacht haben, nachdem er den Bericht über den Bannerkampf gelesen hatte. Doch jeder, der die Schwierigkeiten kennt, mit denen unsere Staffel zu kämp fen hatte, weiß, daß der dritte Platz keineswegs enttäuschend war. In diesem Jahr war unsere Staffel vom Pech verfolgt. Sowohl im Vor- und Zwischenlauf als auch im Endkampf starteten wir auf Bahn 6. Wie ungünstig die Außenbahn ist, zeigt ein Vergleich mit den olympischen Spielen. Weder in Rom noch in Tokio wurde auf dieser Bahn bei einem Rennen mit Kurvenvorgabe eine Gold medaille gewonnen. Doch das sei nur am Rande erwähnt. Nachdem Helmut Drees Ostern 66 das Abitur bestanden hatte, fehlte er ims im Juli sehr. Den 10, 9-Läufer der Vorjahre zu ersetzen, war äußerst schwierig. Doch es soll te schlimmer kommen. Von den 5 Läufern, die die Wechsel eintrainiert hat ten, fielen 2 unerwartet aus: Hendrik Snoek mußte sich wenige Stunden vor dem Wettkampf mit einer fiebrigen Erkrankung zu Bett legen, und Benedikt Niesert verletzte sich bei einem Wettkampf seines Turnvereins so ernsthaft, daß sein Einsatz unmöglich wurde. Zwar gelang es am ersten Bannerkampf tag, noch einen Ersatzmann zu finden (Anmerkg. der Red. : Heinz Stratmann), doch einmal fehlte ihm die Form, und zweitens mangelte es ihYn an der Wech seltechnik. Trotz all dieser Schwierigkeiten langte es zum dritten Platz. Zweifellos hätte unsere Staffel auch bei idealen Wechseln und bei besserem Wetter nicht die Glanzzeit von 1964 erreicht; aber enttäuscht hat unser Staf f e l q u a r t e t t n i c h t ! H e i n z S t r a t m a n n 5 6 �m m N A C H R I C H T E N Unser Fotoclub, der am 29. November sein dreijähriges Bestehen feierte, veranstaltete auch im letzten Jahr eine Ausstellung, in der Fotos zu ver schiedenen Themen gezeigt wurden. Ansonsten blieben die Sommermona te ohne größere Ereignisse. Dagegen wurde nach den Weihnachtsferien ein Kursus abgehalten, in dem an zwei Tagen sowohl über das Fotogra fieren selbst, als auch über die Laborarbeit referiert wurde. Jeder in teressierte Schüler war dazu eingeladen. Es bestand die Möglichkeit, völlig unverbindlich die theoretischen Kenntnisse zu erweitern und prak tische Anregungen und Tips zu erhalten. Wer sich dann weiterhin mit diesem Gebiet auseinandersetzen möchte, ist in unserem Fotoclub herz l i c h w i l l k o m m e n . Natürlich könnt ihr auch sonst jederzeit in den Fotoclub eintreten! Interessiert ihr euch dafür, so kommt doch einmal ins SMV-Zimmer oder in der zweiten großen Pause ins Fotolabor (hinter der Schüler bücherei). Dort könnt ihr näheres erfahren. ^ tPi„WHtPrl Hans-Georg Kiefhaber (Clubleiterj + + + Wir haben ein neues SMV-Zimmer. Es liegt direkt neben dem Haupt eingang. Die Fundsachen werden jetzt in der 2. großen Pause am SMV-Zimmer ausgegeben und nicht wie bisher im Kellerraum. Günther Lüke (Schulsprecher) + + + Die genaue AbSchlußrechnung für das Rechnungsjahr 1966 der SMV-Kasse liegt noch nicht vor. Ein vorläufiger Kassenabschluß zeigte am 22. Dezbr. G u t h a b e n a m 1 . 1 . 1 9 6 6 5 8 4 , 4 8 D M A u s g a b e n " " E i n n a h m e n F e h l b e t r a g d e m n a c h 0 , 4 4 " G u t h a b e n " 9 7 2 , 9 4 9 7 2 , 5 0 5 8 4 , 0 4 Wolf Braun (Kassenwart) �. . . a h y o n i s i h 9 s . . 8 . 1 0 . 1 9 . 2 6 . 3 0 . 3 0 . 9 . 6 6 9 . 6 6 9 . 6 6 9 . 6 6 9 . 6 6 9 . 6 6 Wiederbeginn des Unterrichts nach den Sommerferien Feierstunde zum Tag der Deutschen Heimat G o t t e s d i e n s t z u m G e d e n k e n a n O b e r s t u d i e n d i r e k t o r Dr. Spreckelmeyer Beginn der schriftlichen Reifeprüfung L e t z t e r Ta g d e s s c h r i f t l i c h e n A b i t u r s Pockenschutzimpfung für die Klassen Sexta bis Unter t e r t i a B u r g s t e i n f u r t 9.10. 66 Ausflug des Lehrerkollegiums nach Schloß Wellbergen/ 14.10. 66 Schülerratssitzung 14.10. 66 Wanderfahrt der Olllmb (Klassenleiter StR. Franzenburg) 14.10. 66 Unterrichtung der Unterprimaner und ihrer Eltern über die Reifeprüfung im Kurzschuljahr 66/67 durch den Di r e k t o r 17.10. 66 Wandertag der Vb 1 8 . 1 0 . 6 6 Wa n d e r f a h r t d e r U I H c 2 4 . 1 0 . 6 6 b i s H e r b s t f e r i e n 1 . 1 1 . 6 6 2.11. 66 Beginn des mündlichen Abiturs 5.11. 66 50 Prüflinge bestehen das Abitur 3.11. 66 Die Kurse für Rechtsbelehrung der Unterprimaner neh men an einer Schöffengerichtssitzung teil 7 . 11 . 6 6 A b i t u r i e n t e n a b s c h i e d s f e i e r 19.11. 66 25 Abiturienten des Jahrgangs 1956 besuchen drei Unter 12.11. 66 Professor Schramm spricht zu den Schülern unserer i n u n s e r e r S c h u l e i n d e r A i i l a r i c h t s s t u n d e n Schule über das Thema: War der Ausgang des 2. Weltkrie ges zwangsläufig ? v o n B e e t h o v e n im Stadttheater die 4. Sinfonie 23.11. 66 Die Ober Sekundaner hören 30.11. 66 Letzter Schultag des 1. Kurzschuljahres: Verteilung der 30.11. 66 Die Sammlung für den Bund deutscher Kriegsgräberfür imd Prämien Zeugnisse sorge brachte an unserer Schule 727,45 DM 5 8 �1 . 1 2 . 6 6 1 . 1 2 . 6 6 4 . 1 2 . 6 6 5 . 1 2 . 6 6 1 4 . 1 2 . 6 6 1 7 . 1 2 . 6 6 1 8 . 1 2 . 6 6 2 2 . 1 2 . 6 6 2 2 . 1 2 . 6 6 StR. Hüser und St Ass. in Dr. Fey verlassen unsere Schule. Neue Lehrkräfte sind: Gerhard Metzler (Wichern-Real schule), Dipl. -Sportlehrer Traine und StAss.Kowsky b i s F e r i e n Beginn des Kurzschuljahres 1966/67 109 Sextaner werden in 2 Englisch- und 1 Latein-Klasse neu eingeschult. Ostern waren es 151 Sextaner in 2 La tein- und 1 Englisch-Klasse Die neuen Obersekundaner besuchen eine KbnzertvorStel lung im Theater u n d Adventstagung der evangl. Oberprimaner in Bochum Beginn der Weihnachtsferien Ö k u m e n i s c h e r G o t t e s d i e n s t i n d e r L a m b e r t i - K i r c h e Unsere Schülerzeitung sucht einen neuen Namen. Kurz und einpräg sam soll er sein; denn gerade diese Eigenschaften vermissen wir an imserem jetzigen Namen "wir vom schlaun". Als Beispiele mögen gelten: "Der Turm", "Der Wecker", "Reflexe", "Prisma". Derbe ste Vorschlag, den wir in der nächsten Zeit in imserem SMV-Brief kasten finden, soll mit einem Buchpreis prämiiert werden. Und noch eine Bitte hat die Redaktion an ihre Leser. Wir sie auf, uns Vorschläge zu Rahmenthemen einzureichen. Wir wollen so erfahren, was den Leser interessiert, worüber er gern etwas le s e n m ö c h t e . Also die Bitte: Sofort Vorschläge aufschreiben und in den SMV-Brief k a s t e n e i n w e r f e n ! fordern D i e R e d a k t i o n �ük ansDomSchlautiaujjiel . . . beschweren sich die meisten Schülerzeitungen über Mangel an Beiträ gen, Mitarbeitern und Beachtung. Um nicht in den allgemeinen Chor einzu fallen, erdreisten wir uns zu behaupten, daß wir von Mitarbeitern überlaufen werden und vor Beiträgen ersticken. . . . fand man beim Öffnen des SMV-Briefkastens einen bemerkenswerten Geistesbeitrag: Einen Strohhalm! Offenbar das Produkt eines mit Stroh ge f ü l l t e n H i r n e s . . . . und allgemein bekannt ist, leben Schülerzeitungen von Anzeigen. Um ei ne Steigerung dieser Werbung zu erreichen, kam man an einer Mädchenschu le auf folgende Idee: Die Redakteurinnen verschickten an die Geschäftsleute ihrer Stadt ein Rundschreiben, bebildert mit den Fotos von drei jungen, hüb schen Mädchen und der Unterschrift: "Eine dieser Damen wird in den näch sten Tagen bei Ihnen vorsprechen imd Sie um eine Anzeige bitten. " - Die Ein nahmen durch Anzeigen sollen beträchtlich gestiegen sein. - . . . sind die neuen Baracken, die im Hinterhof unserer Schule errichtet wur den, auf Sand gebaut: Sie stehen "mit einem Bein in der S|pmnggrube". . . . steht auf der vorhergehenden Seite dieser Nummer imter der Rubrik: "In eigener Sache" eine wichtige Mitteilung an alle Leser. F a h r s c h u l e B O H N E N K A M P B r e u l N ä h e 1 6 R u f B u d d e n t u r m 4 3 4 0 3 W a r e n d o r f e r S t r . D e c h a n e i s t r a ß e E c k e 9 8 Auskunft und Anmeldung 9-13 und 15-19 Uhr Währ das Gute und Reelle - geh' zu Bohnenkamp Dieser Nummer der Schülerzeitung liegt eine Werbeschrift der Tanzschule Grebe bei. Wir bitten um freimdliche Beachtung. �Ein gutes Kursusprogramm imd eine freund liche Atmosphäre - das bietet Ihnen die T A N Z S C H U L E Eugen Wichtrup H a r s e w i n k e l g a s s e 1 - 6 • R u f 4 3 9 9 2 Anmeldezeiten täglich von 11.30 - 13. OG Uhr imd von 17,30 - 20,00 Uhr (außer dienstags). U n s e r e M i t t w o c h Samstag Sonntag T a n z t e e z e i t e n : 1 6 . 3 0 - 1 9 . 0 0 U h r 16.30 - 19,00 Uhr 1 9 . 3 0 - 2 2 . 0 0 U h r 16.30 - 19.00 Uhr 1 9 . 3 0 - 2 2 . 0 0 U h r Der Einlaß erfolgt eine Viertelstunde vor Tanzbeginn. Homer berichtet in der Odyssee: Durst gepeinigt, mitten in einem Meer." Homer kannte eben „Coca-Cola" noch nicht. Heute braucht keiner mehr Durst zu leiden. Sprudelndes „Coca-Cola" bekommen Sie überall, schon an der nächsten Ecke. COCA-COLA und COKE sind eingetragene Warenzeichen für ein und dasselbe allbekannte koffeinhaltige Erfrischungsgetränk. l! �Ein TrefSpimKt f ü r G a m m l e r s i n d w i r a i t h t Das soll aber nicht heißen, wir hätten nicht die Kleidung, die junge Menschen lieben. Ob flott, salopp oder korrekt - junge Mode, die h a t Das große Bekleidungshaus, Münster, Ludgeristr. 75/78 �
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