Difference between revisions of "Abiturzeitung 1982"

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Latest revision as of 09:13, 20 January 2024

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 Kommen auch Sie in die Tanzschule mit dem großen Angebot
- Welttanzprogramm - Medaillenkurse
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Sürozelt:
OL - Fr. von 15.00- 19.00 Uhr
TÄNZSCHULE HÜSEMEYER Rothenburg 14-16- 4400 Münster Tanzruf (0251) 4 29 29
Unsere nächsten Termine : Sommersaison: ab 9.8,82 - 30.8.82 Herbstsaison : ab 1.10.82 - 10.12.82
Infoparty für Schüler: U.7.82 11°°

 IMPRESSUM:
DRUCK: DIABOLUS. DIEPENBROCKSTR. AUFLAGE: 1300
VERANTWORTLICHER REDAKTEUR: VOLKER JE ISING
KÖNIGSBERGER WEG 8 4404'TELGTE
KONTO NUMMER: 437 514 BEI DER SPARDA EINMALIGE AUSGABE
REDAKTION:
CHRISTOPH THIEL ANDREAS STEIMKE GERT NORDMEYER PETER LEHMANN
MARTIN EHRHARDT JÖRG SCHMALBROCK MARTIN OERTEL ANDRE 'LÖHR HERBERT HEITMANN SABINE HARHUES FRANK KURSAWE
GESCHÄFTSFÜHRER: WOLFGANG FAHL MEPPENER STR. 1 4400 MÜNSTER
BANK^ MÜNSTER
FÜR DAS LEIBLICHE WOHL DER REDAKTION SORGTEN MUTTER UND SCHWESTER FAHL
HERZLICHEN DANK!

 VORWORT
Vor Euch liegt die Abiturzeitung dieser
Jahrgangsstufe. Diese einfache Beschrei
bung trifft zwar zu, verbirgt jedoch, daß nur wenige von den diesjährigen
Abiturienten aktiv an dieser Zeitung
mitgearbeitet haben.
Sicher wird es immer wieder Schüler ge
ben, die jede ihnen zur Verfügung ste hende Zeit nötig haben, um sich auf die
Prüfungen vorzubereiten. Auch kann nie mand von sogenannten Fahrschülern ver
langen, nachmittags an Artikeln odei? Lay -out Arbeiten zu sitzen, denn um
Meinung nach der Grund für die spärliche Mitarbeit an dem Versuch eine abschließende Mei nung über unsere Schlaunzeit zu formulieren.
Ich bin sehr pessimistisch, was unsere Kontakte angeht, wenn
wir uns nicht mehr täglich vorm Tor oder im Kursraum sehen. Trotzdem sind die Adressen von allen Mitschülern in dieser Zei tung abgedruckt - vielleicht ruft der eine den anderen doch
für ein oder zwei Stunden nachmittags einmal an.
nach Münster zu kommen, müssen diese Schüler aufgrund der Fahrzeiten den
ganzen Nachmittag opfern.
Aber viele Schüler dieser Jahrgangs
stufe hätten die Zeit gehabt - ein Abiturbuch wäre möglich gewesen-.
Die Gründe für dieses Desinteresse liegen aber nicht nur in der Träg heit der Schüler. Ein anderes Phäno men, daß auch bei anderen Gelegen heiten (JahrgangsStufenfeten, etc.) erkennbar war, wurde auch hier deutlich; wir kennen uns einfach nicht. Natürlich wissen wir (größten teils) die Namen unserer Mitschüler,
aber was wissen wir sonst voneinander? Als wir früher noch zusammen in Klassen lernten, wußten wir wesentlich mehr von uns, Solidarität und Kritik war möglich und wurde richtig ver standen .
Heute kommt es kaum noch vor, daß sich
Schüler aus einem Kurs in der Pause
private Probleme erzählen. Erst in der 13 waren Ansätze sichtbar. Gerade diese Angst, einem Mitschüler gegen über persönlich zu werden, ist meiner
Doch zurück zu unserer Zeitung. Sie unterscheidet sich enorm von
der letzjährigen Ausgabe und
wird vielleicht angepaßt und zu
ruhig erscheinen. Dieser Kritik wollen wir an dieser Stelle be
gegnen. Wir legen Wert auf sachliche Kritik. Nichtssagende
Parolen oder undifferenzierte Schwarzmalerei bringen nichts und haben gerade in einer Abitur zeitung keinen Platz.
Der Dialog mit denen, die uns dahin gebracht haben, wo wir jetzt
sind, ist wesentlich effektiver, auch wenn dieser Dialog für viele
mit diesem Opus endet. Schade ist nur, daß sehr wenige Lehrer an
läßlich dieser Abi-Zeitung ihre
Dialogbereitschaft gezeigt haben. Diesen wenigen Lehrern gilt unser
besonderer Dank.
Alle abgedruckten und namentlich
unterzeichneten Artikel sind
weder gekürtzt noch zensiert.
D.h. die einzelnen Artikel treffen nicht unbedingt die Redaktions
meinung.

 SV Streiflichter
Wenn von den Vorzügen der Ascho und hier bei vor allem der die SV betreffenden Teile gesprochen wird, taucht inner wie der das malerische Bild von "die demo kratischen ^ielregeln im überschaubaren Rahmen lernen" auf. Was sagen nun meine 6 mehr oder weniger aktive Jahre SV- Arbeit zu diesem honigsüßen Bild?
Gar nichts 1 Erst mal mag ich keinen Honig und zv^itens kann ich auf die demokra tischen Spielregeln, die ich am Schlaun gelernt habe, gut verzichten. Oi doch,
ich habe einiges gelernt hier, die Pa
lette geht über bewußtes Streuen von
Fehlinformationen bzw. Gerüchten über
möglichst perfektes Paragrajhenreiten
bis hin zum gegeneinanderausspielen,
alles Verhaltensweisen, die einoa an
dieser Schule begegnen und die man bis
zur Vollendung beherrschen lernt. Heißt
der oben zitierte Satz also praktisch:
lernen eineff scheinbar demokrat. Ippa-
rat nach dem Prinzip: "Mein Zweck heiligt
die Mittel!" solange zu biegen und zu
bearbeiten bis der eigene Zweck, oft genug
bloße Befriedigung von Stolz, Rache- oder
Iferrschgelüsten, erreicht ist. Wenn dabei
die zwischenmenschlichen Beziehungen drauf
gehen ist es ja auch egal, da die Anonymi tät einen den anderen ja sowieso als bloße
Kategorie (Schüler und Lehrer mit Diff-
erenzierungei) erscheinen läßt, jedoch nie als Mensch und Mitmensch. Wenn man über
Sl' spricht muß man sich überlegen wo unter
solchen imd ähnlichen Voraussetzungen
überhai^ noch sinnvoll gearbeitet werden kann. Das Schulmitwirkungsgesei:z hat uns
eii^e TVnzahl von verschiedenen Sitzen
und Pöstchen in irgendwelchen Gronien
beschert, in denen Schüler mitreden,
mitbestimmen und mitgelangweilt aus-
donfenstergucken können. Fragt man
jedoch Fritz Meier aus der Uli d, was er von der SV hält und was er von ^iren
Aktivitäten bonerkt, wird er erstmal fragen, was SV eigentlich ist und ob
man nicht wegen der am Anfang des
Schuljahres 2 Std. Aulasitzen und Papierkügelchem^rfen verschrieben bekcaimt. Das "sich nicht identifizieren mit der SV" geht sogar soweit, daß im letzten Schuljahr zur Wahl des höchsten
Würdenträgers dieser SV, des Schüler sprechers, bloß gut 50 von über 400 CÄDerstufenschülem eine Stiinne abgaben. Das Problem der SV ist, daß wenig Leute sich verdammt viel Arbeit machen, diese Aideit sich jedoch auf den bürokra tischen Schulapparat beschränkt und es 3-4 Jahre dauert, bis man endlich merkt, daß innerhalb dieser festen Institu tionen in Konferenzen und Ausschüssen effektive Arbeit kaum möglidi ist, diese Zeit sind jedoch die wenigsten in der
SV. Sehen wir uns doch mal das höchste Gremium der Schule an: die Schulkon ferenz. Sie setzt sich zusammen aus
18 Lehrervertretem, aus dem Kollegium
gewählte Westentaschendonagogen;
9 Eltemvertretem, meißt ohne Ahnung
und Bezug zum Schulalltag, dafür kommen sie sich unwahrscheinlich wichtig vor
und 9 Schülervertretem, die ja aus don Umstand heraus, daß Schule an ihnen praktiziert wird, am meisten über die Mißstände und Möglichkeiten der Be seitigung dieser Mißstände wissen müßten.

 aber da man am'Schlaun über mehrjährige
Konferenzerfahrung verfügen muß, um auf diesem Kleinkriegsterrain überhaupt
etwas zu bestellen zu haben, meißt nicht
Ranferenz gegangenen zuzublubbem,
'vollzuschwallen und vor allen Dingen die andere Seite totzulabem. Das
Ergebnis dürfte in der Regel klar
zum Zuge koniTEn. Eine andere jetzt zu- und letzt auftretende Niedlichkeit ist das
Auftreten von Sätzchen wie: die Lehrer-
konferenz unterstützt folg. Anträge, die lehrerkonferenz oipfiehlt , oder die
lehrerkonferenz hat den Antrag abgelehnt.
Vfergegenwärtigen wir uns die Wirkung, die solch ein Satz auf noch frische un
verbrauchte Neuschulkonferenzler auf Eltern oder Schülervertreter hat: das Gremium von denen, die eigentlich als
einzige Ahnung haben ( Schüler haben für ELtem keinen Durchblick, sie sind ja bloß 30 VJochenstunden in diesem Schul apparat tätig) Wie läuft nun das Mei nungsmachen in strittigen Fällen (sehr selten, daß bloße Formfragen wie 'Wann soll die WanderwDche stattfinden?' zur Debatte stehen■ die Hauptarbeit ist Ärmchen heben und senken) ab?
Der vorliegende Antrag wird mit süffi- ■.santen Nebenbemerkungen und Erläuter
ungen, gewürzt vom Schulkonferenzvors. (unser aller Schulleiter Eberhardt
Iheilmeier) vorgestellt, - dann even tuell andere Anträge. Jetzt ist Einsatz
für unsere schon oben zitierten Westen taschendemagogen, wie sie nun auch heißen mögen, die Diskussion anzuleiem, d.h. strittige Punkte aufzugreifen und in
ihrer ganzen Tragweite (hier vor allen Dingen die sinkenden Schülerzahlen) zu
interpretieren und auszudeuten, um damit die Dislcussion schon in gewisse Bahnen
zu lenken. Die eigentliche Dislrussion, in der alle Seiten bemüht sind, die (voller Illusionen noch unentschlossen) in die
jedoch wider Erwarten und allseits
gültiger Erfahrungen die, nicht unserer oberen Etage entsprechende Seite, grö
ßere Blubberfähigkeiten haben, und demnach das-Abstinmungsergebnis höchst unerfreulich sein, kann eine andere wirkliche Schlaunspezialität zum tragen können: das Suchen nach Formfehlem um hiermit schon bestehende Beschlüsse noch einmal zu bearbeiten und so zum gewünschten Ergebnis zu fülrren.
(Dies passiert nicht nur in der Schul konferenz sondern auch z.B. Inei Verbindungslehrerwahlen im Schülerrat.) Hier fallen dann noch so nette herz erfrischende Bemerkungen wie "wir möchten ja nicht, daß irgendeiner hier aus der Konferenz herausgeht und sich verarscht vorkotrmt!" (sinngemäß).
Danke, Herr Herold, herzlichen Dank, selten hahe ich im Nachhinein so gelacht. Nach diesem etwas länger gewordenen Schulkonferenzabschnitt (ich hoffe Hu: verzeiht mir, atser 3 Jature gehen nicht ohne Eindrücke an einem vorbei!) könnt
Ihr Euch hoffentlich die Situation in anderen Konferenzen und Ausschüssen vor stellen, in der Regel steht schon vor
her fest, was von dan entsprechenden Gremium im Nachhinein dann eingesegnet wird. Überhaupt, es lohnt sich kaum in sie hineinzugehen ohne vorher ein mehr jähriges Schulrechtsstudium abgeschlos sen zu haben. Egal ob die Gremien nun Fachschaftskonferenz, Oberstufenausschuß,
sein, die Schülerseite hat leider 1" PdiitLoh, noch nicht Deutsch studiert. Sollte

 Bau-, Haushalts-, Lehrmittel oder Eil ausschuß heißen, in allen sieht es ähn
lich aus, wir Schüler kämen zwar nach bes
ter Peigenblattmanier überall herrlichst
mitbluldaem und mitquaken, die Entschei
dungen sind jedoch schon längst gefällt, itan körnte genausogut seinen Teddy in die
Sitzungen schicken. Das einzige was einem bleibt sind 'nette* und witzige Erinnerungen
und die nicht zu knapp (das aber auch bloß,
wenn man den Laden nicht mehr ernst nirrant.)
Alles in allem läßt sich feststellen, daß
die SV in ihrer nie enden wollenden Naivi
tät. . viel zu viel Zeit und Energie in
diesen von der Schulbürokratie vorgeschrie
benen scheindanokratischen i^parat steckt.
Daneben gehen die Sachen in denen wirklich
gute Arbeit möglich ist. (Patenschafts-
modell AG Ausländische Kinder), eben da
sie außerhalb der Instanzen li.cgen kaputt.
Sie sollte sich auf solche Bereiche kon
zentrieren, was vielerlei heißen kann, sei
es nun Schulklassenräume oder Schulhof
gestaltung, Arbeit auf AG Ebene oder eben dieses Patenschaftsmodell (dafür kann ich
für mich sagen, daß die hier investierte Arbeit auch gelohnt hat.) Anstatt täglich
sich in zwei drei Sitzungen frusten zu lassen, wäre eine andere Sache noch klar zumachen, daß wir Schüler auch als Schüler zu Themen wie z.B. Umwelt, Rüstung, Arbeit und Schule eine politische Meinung zu haben, sich nicht damit abfinden, daß uns nach dem allgeneii^litischen Mandat auch noch das schulpolitische genoimen wird, was heißt eben auch gerade an der Schule die politische Auseinandersetzung zu för dern und sich nicht mit dem am-langen-Arm
verhungern lassen abfinden ( denn auch dies ' kann Nährboden für politischen Extremismus
sein.)
Ein anderer Schwerpunkt der SV Arbeit muß
alltag, purer Lehrstoffvermittlung und Notenkassiererei ohne Rücksicht auf den
Nebenmann, zu bieten bzw. dazu anzuregen. Es muß klar sein, daß sich die Funktion
des Klassen bzw. Kurssprechers sich nicht damit erfüllt, daß er einmal im Monat Gremium (Schülerrat) absitzt.
Alles in allem, Anregungen, die vielleichi dazu angetan wären die SV aus dem Dom röschenschlaf zu wecken.
Nun 6 Jahre Sv sind auch bei mir nicht ohne Einwirkungen geblieben, im Nach hinein läßt sich eine Menge sagen, ist man iromer klüger. Vielleicht würde ich mich heute nicht mehr so verarschen lassen wie damals. Am witzigsten war eigentlich neben der Patenklasse die wirklich Spaß gemacht hat, die Zeit
in der ich die ganze Gremienarbeit nicht mehr emst genonroen habe und bloß noch erschienen bin um meinen Spaß zu haben, \.äe schon gesagt, den hatte ich!
sein, dem Schüler in der Klasse eine
Gert Nordmeyer
lÄ I

 INFORMATIONSBLATT 19
Oberstufenschüler haben das Recht, in den Pausen den Hof
zu verlassen.
Von diesem Recht machen viele Schüler leider nicht mit der ■ erforderlichen Rücksicht Ge brauch .
Schon das enge Beisammenstehen einer größeren Menschenmenge v;ird von Passanten als Belästi gung empfunden, wenn sie den
Bürgers l-eig an der Sonnenstras se benutzen möchten.
Bereits eine eventuell harm lose Bemerkung aus dieser
Menschenmenge wird von dem Passanten, der ^wahrscheinlich
gezwungen ist, dsn Bürger steig zu verlassen, als Pro vokation empfunden.
Welche Vorstellungen müssen in einem älteren Mitbürger auftauchen, der von einer äußerlich gleichförmigen und
kompakten Masse jugendlicher Menschen - oft eixien Kopf
größer als er - gezwungen wird, seinen Weg zu ändern oder die Straßenseite zu Wechsel? ■
Muß nicht in ihm wenigstens im Ansatz Aggression oder auch VJiderwillen wach werden?
Zu dieser ohnehin schwierigen Situation kommt leider bei einzelnen Schülern ein bevmßt rücksichtsloses Verhalten, das
in Einzelfällen der Grenze zum
Straftatbestand sich nähert. - Durchfahrende Autofahrer •
werden behindert oder sie wer
den, aus der Anonymität der ■
Masse heraus, mit dummen oder '
aggressiven Bemerkungen bedacht, - parkende Fahrzeuge werden als
Sitzplatz oder .Taschenablage
benutzt,
- die Zugänge des Hauptzdll-
amtes und des BundesVermögens amtes werden von Massen rau- , chender Schüler versperrt,-
- Abfall wird auf parkende
Faiirzeuge oder .auf den Bür
gersteig geworfen oder in die Fenster der Schule gestellt,
- rücksichtslos abgestellte
Fährräder versperren zusätz lich den Durchgang auf dem
Bürgersteig.
Die Schulleitung hat des öf teren Beschwerden von Anliegern und Passanten hinzunehmen.
Sie ist bei fortgesetzt unan
gemessenem Verhalten von Schülern gezwungen zu über
legen, ob das Recht, den Schulhof zu verlassen, even tuell zurückgenommen werden
muß.
Ich bitte Sie, die Schulleitung in dem Bemühen zu unterstützen, Ihnen ein möglichst großes Maß an persönlicher Freiheit ge
ben zu können.
Münster,- den o7.' 12. 81 ■
Verschfliotzte] Fahrbahn
8

 
 Verlassen Wir die Schule als mündige UND KRITISCHE STAATSBÜRGER?
Unter dem Begriff mündiger und kri tischer Staatsbürger verstetei wir den
Typöi des selbstständigen Maischen, der für sich und für andere Verantwortung
übemdunen kann und scmit fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, sie zu
vertreten und zu vermitteln. Unserer An sicht nach wird die Schule, die sich eben dieses Ziel in den Richtlinien des Kultusministeriums selbst zur Aufgabe gemacht hat, Ihrem Anspruch nlxdit ge recht.
Trotz aller ang^lichen Bemühungoi sei tens der Schule ist bei den Schülern
eine große Scheu in eigener Verant wortung zu handeln, festzustellen. Dies wird besonders deutlich, wenn CÄjerstufen- schüler durch die Drohung mit Diszipli narstrafen zur Teilnahme am Unterricht gezwungei werden müssen, da sie nach mindestens 10-jähriger Schulzeit noch nicht in der Lage sind, den Sinn des Unterrichtes selbst zu erkennen. Ein weiterer Beleg für unsere These ist
der fdilande Bezug zu aktuellen Thanen, der vor allem in den Fächern Biologie,
Geschichte und Bolitik auffällt, wo die Ökologie oder aktuelle politische Er eignisse entweder gar nicht oder nur
am Rande böiandelt werden. Auch ist es mit den oben erwähntsi Richtlinien nicht in Einklang zu bringen, wenn ein gemein schaftliches Veabalten durch die Aus wüchse des Leistungsprinzips verhindert wird.
Parau« folgt, daß die Schule an ihren Zielen gescheitert ist, oder daß sie in
Wirklichkeit andere Erziehungsziele an
10
geströmt hat, was uns vahrscsheinlicher erscheint. Wir nömiai an, daß das ober
ste Ziel der Schule die frühzeitige
und vollständige Eingliederung junger Laite in den Wirtschaftsprozeß ist.
Hier unterstützt uns ein Zitat von Fronm, um die wiriclichen Ziele der Schule auszumachai.
E. Frcnm sagt, daß unser Bildungssystem im allgemeinen bemüht sei, Menschen
mit Wissel als Besitz auszustatten. Das MinimalwissQi, das sie eihaltQi, ist
die Informationsmenge, die sie brauctei, um in ihrer Arbeit zu funktionieren.
ZusätzUch erhält jeder noch ein
größeres oder kleineres Paket "Luxus wissen", zur Hebung seines Selbst
gefühls und Qitspred^nd seinem voraus- sichtlichfim sozialen Prestige. Die Schulen sind die Fabriken, in denen diese Pakete produziert werdai, wenn sie auch gewöhnlich böiaupten, doi Schüler mit doi höchsten Errungai- schaftei des maischlichen Geistes in Berührung zu bringen.
Diese Theorie kann der kritische Be- cbachter der Schule als Erziöiungs- organ der Gesellschaft nur bestätigen. So ist auch der Gymnasiast von vorn herein gegenüber anderei Altersgenossen bevorzugt, da er ein bescmnders großes Paket an Luxuswissen eingetrichtert bekoninen hat, so daß ihm die besten Voraussetzungen für eine Karriere in dieser Gesellschaft gegöien sind.
Als nächstes wäre das Leistungsprinzip zu erwähnen, auf dem das gesamte Schul- und Gesellschaftssystem aufge baut ist. Mit seiner Hilfe wird der Schüler zum Lernen gezwungen, auch wenn ihm der Sinn seiner Bemühungen

 fraglich erscheint. Außerdem bestdit die Gefahr, daß jeder in eine EinzeUcänpfer- rolle gedrängt wird und scweit auf das
Ziel, einen besseren Schnitt zu schaffen, fixiert ist, daß er jegliches solida
risches Veihalten mit seinen Mitschülern vermeiden muß, um die eingene Zensur nicht in Gefahr konroen zu lassen. Dieses Ron- kurrenzveriialten der Schüler untereinander Wirde teilweise von den Läirem noch ge fördert. Oft blieb mit der Zensur unzufriedenem Schüler nicht nur die Unter stützung des Kurses versagt, sondern er erhielt vcm Lehrer auch noch die Antwort: "Halten Sie sich etwa für besser, als
der Schüler es ist?"
Bei der Diskussim des Ausgangsproblems
WDllen wir die Schuld nicht nur bei den lehrem und dem l^stem suchen, sondern auch bei uns selbst. Häufig litt der liiterricht an der Interesselosigkeit der Schüler. Viele gute Ansätze, beson ders sind hier die Referendare zu er wähnen, die mit viel Idealismus an ihre Alfgabe gingen, scheiterten an der man- c^lnden Bereitschaft zur Mitarbeit.
Bei etwas mäir Engagement hätte manche
Stunde für alle Beteiligten nöir brin-
^ringen können. Außerdon imiß auf Schü lerseite auch die NotQischleiinerei,die
jeweils am Ehde eines Quartals ein setzte, erwähnt werden. So wurde oft versucht, in einem an dai Unterricht an- schließendoi Zwiegespräch mit dem L^- rer, den einen oder anderen Punkt für sich herauszuschinden, wdDei gegebenen falls die Leistung der Mitschüler her abgemindert wurde.
Jörg Schmalbrock Andr^ Lohr
Peter Lehmann
KLASSENZUSAMMENKUNFT
Sie trafen sich, wie ehemals,, im ersten Stock des Kneiplokals.
Und waren zehn Jahre älter.
Sie tranken Bier. (Und machten Hupp!)
Und wirkten wie ein Kegelclub. Und nannten die Gehälter.
Sie saßen da, die Beine breit, und sprachen von der Jugendzeit# wie Wilde vom Theater.
Sie hatten, wo man hinsah, Bauch. Und Ehefrau'n hatten sie auch. Und fünfe waren Vater.
Sie tranken rüstig Glas auf Glas und hatten Köpfe bloß aus Spaß und nur zum Hüte tragen.
Sie waren laut und waren wohl aus einem Guß, doch immer hohl, und hatten nichts zu sagen.
Sie lobten schließlich haargenau die Körperformen ihrer Frau,
den Busen und dergleichen.
Erst dreißig Jahr und schon spät! Sie saßen breit und aufgebläht, wie nicht ganz tote Leichen.
Da, gegen Schluß, erhob sich wer und sagte kurzerhand, daß er
genug von ihnen hätte.
Er wünsche ihnen sehr viel Bart
und hundert Kinder ihrer Art und gehe jetzt zu Bette.
Den anderen war es nicht ganz klar, warum der Kerl gegangen war.
Sie strichen seinen Namen.
Und machten einen Ausflug aus.
Für Sonntag früh ins Jägerhaus. Doch dieses Mal mit Damen.
11
Erich Kästner, 1928

 WAS DIE LEHRER BESSER miTEN WERDEN SOLLEN:
DR.GRUNA - BÜCHPRESSE
PERICK - BUNNY
B E C K E R HOSTESSEN BEI DER LUSTHANSA ANDERSSON IN DER DC-SEX AUF DEM FLUG THEISSEN J NACH LESBOS
C L E M E N S - NOCH IN DER
SCHULZE LOHOFF - DAUERND
BREITMAULFROSCH OHMS - DESTILLATEUR
STRATHMANN - MUTTER DER NATION GOTTSCHALK - ENGLISCHER SCHAUMSCHLÄGER
BAUER - NACHLETZTER MOHIKANER BOENIGK - ACHTER DER SIEBEN ZWERGE DR. DEMMER - KASPAR
EHRHARDT - GEHEIMDIENSTAGENT EILENTROP - BEOBACHTER DER FALKLAND
KRISE FEUERSTEIN - ANZÜNDER HAGEMANN - STOCKFISCH
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NETTE KNABEN
HEROLD - MUETZIN VILLIS - ALMÖHI
LIEDTKE - APOGENEWAL
LINDENBAUM - RASIERWASSERTESTER
LOOS - HOFFNUNGS-,ARBEITS-^ LUST-, FASSUNGS-, TAKT-,
NAGEL - IST SCHON DER HAMMER STEFFEN - ROT SCHWARZ INDIKATOR
(JE NACH UMGANG) NEUMANN - GLATZENVERTUSCHER
RADEMACHER - DIOGENES IN DER TONNE SCHUCHHARDT - FRISEUR
SCHWARZ'- MDB IN SPE
SCHMITZ- EHEBERATERIN FÜR SÄUGETIERE KLAUCKE - SÄUGETIER
THEILMEIBR - ENTENSCHÄNDER THOSS - PLUMPAQUATSCH
HOLLÄNDER - BAYERISCHE OKAY-JODLER IN
12
SASSENBERG-BÜCHERZERTRETER ZlTZLER - COWBOY
SIMON - "JA, JA
PETERS - KUSCHELTIER
SCHWERBROCK - STADTNEUROTIKER FLEGER - DIPLOMKONTROLLEUR SCHEIDT - FÜßBALLPAPST
WÜRFEL - PLAYBOY A.D.
RINCK - SALONLINKER STRUNK-K.B.-STATIONSVORSTEHER
STACHAROWSKY - FERNMELDEREITER BRUCKMANN - WAPPENTIER
RHEIN -HOLZF^ÄLLER
DR. H.C. - DREI FALTIGE SCHEIN-
HEILIGKEIT
STORZ- HOFNARR
KOWSKY - GLUCKE
BUSCH - GURU
FRANZENBURG - GÖTTIN ATHENE VELTRUP - SECHSBOMBE KLEINSCHMIDT-SPRENGKOPF WILDERMANN- MÄRCHENFEE
AUSBILDUNG GRINSENDER

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 JAHRGANGSSTUFE 13 1982
I ^ f Bettina Gerhard Cbmelia Frank
Burkhard Klaus
Christq^^ Otfried
Roland !feria
^feronika Jbhannes Markus Michael
Susanne Dirk
Michael Michael ffertin
Klaus
WDlfgang Hansjörg Susanne öbriele Bernhard KLaus Daniel Christian Ullrich ludger Karin Ulrich Ihg^rg Thomas Thomas Tbbias
Robert ffetthias
I^aela ChristODh
Ählert
Althaus
Althaus
Antepohl
Arends
Baumeister Münster Becker Münster Benning Münster
Heydenstr. 26
Goer litzer Str. 14
Wiesenweg 5 Kinderhausweg 6
Hohe Geest 83c
Am Mittelhafen 14/18 Gartenstr. 21 Hoffschultestr. 28 Besselweg 7
23
5491 24269 8269 214518 2994 60757 25006 65833 861873 31779 864148 864148 619347 3 7 1 7
31888 278815
1565
32763 64758 663417 2037
65842 35273 271965 316310 25689 24288
390 - 5872 22112
48513
Berges
Blankenburg Bleil
Bleil Böhm
Bohnenkanp Brandes
Von Chamier Dotmer Düring Dückershoff Ehrhardt Eickelmann Fahl Farwick Faust
Feder Feldmann Feldt Fincke Fischer Flotho Freier Freise Frisch Gerhard Gieske Gödel Ganser Gündchen Günnewig Habicht Haaedom
Minster
Münster
Münster
Münster
Münster
Telgte
Itelgte Schubertstr. 4
Telgte Minster
Telgte Münster
Hiltn:?)
Münster Münster Münster Bösensell Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster
Blumenstr. 22
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster
Drensteinfurt Viehfeldstr. 32 Münster Sibeliusstr. 66
81130 35314 212364 38281 8106 26696
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Eatrppvreg 10 Darfeldweg 56 Darfeldweg 56 Kranichweg 33
Von Röntgen Str.
Füchtenweg 7 Kinderhauser Str. 185
Kbrsbusch 14 Kuüsbrede 7 Dorotheenstr. 4 Meppener Str. 1 Föhrenweg 23 Wolbecker Str. 48 Cloppenburgstr. 29 Cheruskering 89 Maikottenweg 17 Heerdestr. 33 Gleiwitzerstr. 53 Schaumburgstr. 30 Melchersstr. 27 Janningsweg 60
Scnnenstr. 78
25303 Manfred v. Richthofensti:. 23/35566
Coerdeplatz 14
Waldiger Str. 88 Lortzingstr. 4 Praoelstr. 4 Stiftdierrenstr. 19

 Ändrea Hakenes Itetra Hakenes
Münster Münster Münster Münster Münster Münster Hiltrup
Telgte Münster
Münster Münster
Münster
M ü n s t e r Münster Billerbeck Telgte Nordkirchen Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Münster Drensteinfurt Münster Albachten
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster Münster
Münster Münster Münster Münster Münster Münster
Alliardstr. 42 Kirchstr. 2 Grevener Str. 311 Heidegrund 9
Am Rüschhaus 2
1338 392002 211378 214371 2085
7 8 6 9 2 6 6119 5328 212314 212314 314388 3 1 9 7 5 271369 218124 1048
1 9 2 8
315934 42962 278906 247388 32797 314710 31749 249266 8228
7 1 1 6 0 6531 31746 213975 44695 861711
315550 29757 71684 375435 64916 785377 788611
Dianas
Michael Hebendanz
Detlef Henke
Wörkus
Heflik Iferbert Heidtmann
Seppenrad^eg Osttor 84a
18
Jens
m r h e l Jutta
Andrea Kai
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Andreas Huesmann
Stefan VDlker Michael Thcinas Jürgen
I ^ f
Andreas
Frank
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Wilfried
Ste^Äian
Monika
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Hsnning Frank förin Efeter Jferen Andre
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Andreas
Krin^toff Krirrpihove ' Kürbis Kursavie Laumann Lehmann Lemmerhirt Lohr
Uitter Maasch Manatos
Happe
Henning
Hei:?)ing
Hering Holtschulte
Diekriede
Einsteinstr. 21 Kinderhaus 12 Kinderhaus 12 Warendorferstr. 479 Ginsterweg 22 Röschv^ 12 Piusallee 132 Baiibeck 258 Königsberger Weg Pickenbook 21 Erikaplatz 4
An der i^stelkirche 5 Kettelerstr. 48 Dachsleite 35 vSchiffahrterdainm 304 Parkallee 24
Maikottenweg 13
Konigsberger Str. 17 Im grünen Grund 37
Meckmannweg 38
Blonenkairp 8
Wolbecker Str. 170
Hasenbusch 15
Bült 17
Schüttorfweg 25
W^selwecr 19
Peter Rosegger Weg 44
Potthofwsg 3
Holtkanp 22
Otto Weddinger Str. 22 Querstr. 17 Lohhöfenerweg 17 Pankokstr. 4
Hülskanp
Huster
Jeising Jelkmann
Jorden Jurczik
8
Karrper Kaiser
Kappl Kerkau
Kbckmeyer Kc3±>ing Kaiing
15

 Wilfried Mangels Jferkus Manzer Ulrich Maschke Birgit Mensing IXfB Menz Ifalf Müller
Murach ffertin Nettebrock
Michaela
Gert ^fertin
Eva Stephan
Andreas Klaus
Nordmeyer Oertel
Wemeweg III
M. V. Richthofenstr. 105 315201.
Jörg Pureber
Münster Münster Nottuln Münster Münster Havixbeck Münster Münster Altenberge
Harald Michael Joachim Sabine Andreas
Glaus Dietmar NDrbert jyfertin
Benno Barbara
Jorg Ursula
Quante Radenacher
Reeker
Eeifig Reuter
Münster Münster Münster Havixbeck Münster Hiltrup Münster Minster Münster
Münster
Qnder^k
F a h l
Peter
Plaschke Münster PC^el Münster
•Ulmen»^ 14 Yorkring 16 c HittorfStr. 33 Vfestring 2 Grillparzerweg 18
277775 80759 7817 31753 8 4 0 0 57417 315766 785497
Richter
Rc±)ers
Rost
Itottwitt Münster
Scheck Schmal.bTXXk Schubert Schulte
Susanne Simon Roxel
Peter
Gerd Simon
Münster
M ü n s t e r Bösensell Münster Telgte
Andreas Barbara
Wblfgang Anke
Christoph Ifelf
Renko
Jürgen
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Stiff
Storm
Straßmann
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Türck
üngruhe
Vaas
Victor Völler
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster
Münster Münster
Hiltn^D Münster Münster
Lange Str. 25 Sebastianstr. 33 Franz-Marc Weg 9
Fitzmauriceweg 28 Anton Knubel Weg 31
Schreiberstr. 2
Westerheide 16
Hellerstr. 51
Kerssenbrockstr. 6
Johannisbergstr. 1
Im Winkel 7
Vferseblick 20
Kinderhauserstr. 165
Grüner Weg 26
Malteserstr. 10 Wemhoff Str. 8
Vinzenzweg 15
Kley 68
Königsberger Str. 47 Lerchenweg 16
Im Berdel 10
Elbingerstr. 20 Friedensstr. 53 Imnelmannstr. 10 Vinzenzweg 9 Vennonannstr. 3 im Sündern 19 Hegerskaiip 169 Sinzkensstr. 143 Im Drostebusch 7 Kbpemikusweg 27
70521 1968 2228
61147 80848
325425 341
277588 1654
7726 325400 278013 1 8 8 8
4199 22220 8332 24454
2 2 4 9 1083 249141 271986 324445 277802 329353 324355 314083 8611 316439 316102
16
Meiseneyerveg Frauenstr. 9
Hilleweg 6
28

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Harald
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Cäcilia
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U w e
T h o r s t e n Barbara Ingo
M ü M n ü ns s t t e e r r M Mü ü n n s s t t e e r r MünMsütnestrer
R e k t o
ratsweg 165 Rektoratsweg 165
Wöhner Walhanm
Münster
Sclmeidesiiühlerstr. 42
Burgstr. 26
Im Flothfeld 126
Am Diekairp 6
MaikottenhcSie 28
Kostenkaitp 14 Johannis weg 8
Hegerskairp
Heidkottersweg 13
249188 548
681 324292
314358 8338 216161
215310 21453^ 316931 2353
Waterraann vgiedel
Ravensberg Havixbeck Münster Münster Telgte Münster
Wegener Weiligroann Weßling
Wieczorek Münster
W W i i l l k k e e n n
W W i i l l m m e r e r
Wboiikki i
Ziu:ikowsskiki MMünüsntsetrer KapKitaeplistterl.str. 78
F r a u e n b u r g s t r . 1 4 Frauenburgstr. 14
Sessendru^jweg 20 Sessendrupweg 20

 Bemerkungen eines betroffenen Lehrers
Warum will ich hier eigentlich über meine Erfahrungen mit
einigen von Ihnen berichten? Weil mich nicht kalt läßt, was wir gemeinsam über Jahre hin erlebt haben! Und weil Schweigen
für mich das Eingeständnis wäre, trotz Ihrer Herausforderung feige oder faul zu sein. Womit umrissen ist, worüber ich schreiben möchte: nicht nur über das, was mir im Umgang mit den Schülern meines Kurses auffiel, sondern auch, was ich darüber denke.
Meine erste Abiturientia betreute ich 1968. Studtentenprotest,
SDS, APO, AUSS? Diese Schlagworte machten damals in den Medien die Runde, nicht bei uns. Wer sein Abitur bestanden hatte, wurde
feierlich im schwarzen Anzug ins Leben entlassen. Allerups Knaben chor sang neben Buchsbaum und Palmwedeln. Eltern-,Lehrer-,
Schüler-, Stadt- und StaatsVertreter zitierten Sprüche. Die Eltern waren gerührt, die Lehrer feierlich, selbst die Schüler
steif beeindruckt - eine Gemeinschaft der Seligen, aus guten Gründen; die Eltern wußten, die Lehrer wußten ebenfalls, die Schüler wußten längst: mit dem Abitur, Durchschnittsnote unbe kannt und unwichtig, war der Schritt in eine Welt des garantier ten Wohlstandes getan.
Der Blick zurück zeigt, was Sie, was uns von der damaligen Abi turientia unterscheidet: Zwar haben auch Sie Ihre Kindheit noch
in einer Zeit wirtschaftlicher Blüte verlebt. Sie wuchsen im Gefühl fast unbegrenzter wirtschaftlicher und materieller Zukunfts perspektiven auf. Doch davon ist heute, zum Zeitpunkt Ihrer Berufs fähigkeit, für viele nur eine Fata morgana geblieben. Was
Wunder, daß Sie enttäuscht sind, sich um berechtigte Hoffnungen betrogen sehen. Aber unterstelle ich Ihnen damit nicht die Resi
gnation, die mich angesichts der dunklen Zukunftsaussichten auch meiner Kinder immer wieder befällt? Ich will Ihnen nichts einreden, dennoch muß ich sagen: Mutlosigkeit begegnete mir nur zu oft,
in unterschiedlichsten Formen. Natürlich gab es Schüler, die zielsicher aus dem Fächerangebot der Schule das auswählten, was
sie persönlich interessierte, unbeeindruckt von Numerus clausus und Arbeitsmarktlage, die Fragen hatten und ihr Wissen erprobten. Doch erinnere ich mich an viele Gespräche, denen sich ein Großteil von Ihnen mit dem Argument entzog, man könne doch nichts ändern, warum also darüber reden. Zu viele schwiegen, weil sie in der Schule nicht über das sprechen wollten, was sie privat bewegte.
18

 Der Vorwurf, die Schule habe mit dem Leben nichts zu schaffen, sei eben lebensferne Provinz, wurde nicht ausgesprochen, er wurde
praktiziert - erkennbar am ständigen Kampf um die Hausaufgaben, an den Fehlmeldungen unter fadenscheinigen Gründen, an den
latenten Provokationen, die Sie natürlich genau kennen. All das -
Schulmüdigkeit und Schulverweigerung, Carpe diem und F^ten feiern - gab es früher auch, doch nicht in dieser Schärfe, vor
allem ohne diesen Grundzug der Resignation, der allerdings bei
vielen erst durchbrach, wenn man nachhakte: "Einen Durchschnitt
von 1,9 und besser schaffe ich doch nicht. Da laß' ich's lieber
gleich!" "Ich will gar nicht zur Besinnung kommen, dann würde ich durchdrehen. Ich bin froh, wenn ich wenigstens abends in
der Clique die Misere vergessen kann." "Sie haben Ihren Job, Sie können gut reden!" Für mich auffällig war, daß trotz der
öffentlichen Diskussion über vorzeigbare, diskutierbare Gründe zum Protest - AKW, Umweltprobleme, Friedenspolitik, Startbahn West -von vielen nur bei insistierender Nachfrage mehr als ein
Satz zu erfahren war. In diesem Sinne typisch die Geste eines
Ihrer Mitschüler: statt einer Antwort nur das Abwinken mit der Hand. Ich war immer wieder betroffen darüber. Betroffen war ich auch, als ich von einer Schülerin erfuhr, die anderen seien ihr egal, der Kontakt mit den Mitschülern gleichgültig. Die Schülerin versuchte mich zu trösten, ich dürfte das nicht persönlich nehmen, ich sei schließlich nicht schuld. Aber so leicht ist der Frei spruch nicht zu haben, leider.
Ich habe hier zunächst dargestellt, was mich immer wieder nach denklich gemacht, ja beunruhigt hat in den Gesprächen mit Ihnen. Glücklicherweise gab es auch andere Erfahrungen, so insgesamt doch mit den meisten eine fruchtbare Zusammenarbeit, daher auch wachsende Offenheit voreinander, daher auch mehr Bereitschaft, einander zuzuhören. In der Begeisterung für das Theater wußte ich mich mit vielen von Ihnen eins. Vielleicht habe ich wenig stens einige für Werke klassischer und moderner Literatur ge winnen können.
Doch die Betroffenheit dominiert und mit ihr die Frage nach den Ursachen und möglichen Konsequenzen.
über Ursachen will ich hier nicht weiter räsonnieren. Sie wissen darüber aus eigener Erfahrung zu berichten. Nur dies also. Vielleicht stimmt das, was Psychologen sagen: Kinder werden heute früher körperlich erwachsen, gleichzeitig hat sich jedoch das soziale Erwachsenwerden immer weiter herausgezögert. Die Schul-
1Q

 und Berufsausbildung dauert für immer mehr junge Menschen immer länger• Zwischen Reife und Erwachsenenleben tut sich ein immer
breiter werdendes Niemandsland auf. Viele hängen einfach herum.
Was sie auch tun mögen, nichts gibt ihnen das Gefühl, vollwertig und
verantwortlich zu sein. Dieses Gefühl finden viele allenfalls in der gemeinsamen Aktion ihrer Clique. Unter den Bedingungen
der Anonymität, der Unverbundenheit leben zu müssen, diese
Klage wurde auch von Ihnen immer wieder vorgebracht. Die wachsen de Unverbindlichkeit unseres Lebens, sie macht das Leiden an
der Gesellschaft heute aus - nicht nur für Sie, für uns Ältere ebenfalls. Auch im Bereich der Schule wird uns das täglich
schmerzhaft deutlich. Einzelheiten sind Ihnen ja hinlänglich vertraut. Ein Abiturient beklagte sich noch vor einigen Tagen, daß die Lehrer für die Schüler all die Jahre hindurch bloße Schemen geblieben seien wie Köpfe ohne Körper. Die SV-Tagung
in Bad Iburg könnte für viele der teilnehmenden Schüler und Lehrer ein erster Anfang gewesen sein, die Schranken des formier ten Schulalltags wenigstens hin und wieder zur Seite zu rücken. Miteinander die Bedingungen eines besseren Zusammenlebens zu be sprechen und zu erproben, diese Utopie hatten wir Älteren immer, aber wohl auch zu wenig Vertrauen in unsere eigene Courage. Sie haben uns mit Ihrer Hartnäckigkeit z\im Handeln gebracht.
Kants Wort:"Sapere aude! Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!" gilt also für Sie und uns. "Faulheit und Feigheit
sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch
gern zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen." Kants Feststellungen gelten auch heute noch, Ihnen und uns. Daher zum Schluß noch einmal der Versuch, den Standpunkt der Älteren zu verdeutlichen.
Mit der Formel, Jugend sei Garant, ja Avantgarde der Zukunft,
will ich Ihnen nicht kommen; Sprüche dieser Art wirken heute
eher zynisch. Wahr daran ist allenfalls, daß diese Zukunft be wältigt sein will, gerade angesichts der Tatsache, daß sich unsere Welt der wohl schwersten Krise ihres Bestehens gegenübersieht.
Das trifft Sie und uns, doch Sie besonders. Sie werden auf dieses Vorrecht der Jugend gern verzichten wollen. Aber hier sind Sie
mehr, als wir in unserer Jugend je fürchten mußten, in die Pflicht genommen, die Interessen der Not und des Tages werden das er zwingen. Daher weiß ich nicht, ob unsere Lebensregeln, die wir
20

 Ihnen vermitteln wollten, wirklich hilfreich sein werden für Sie. Dennoch will ich sie noch einmal nennen;
Bestimmend war und ist für mich die Idee der Verantwortung des Menschen für sein Handeln - vor sich und anderen. Dazu gehört auch der Gedanke der Vervollkommnung des einzelnen, der Wille
zum Herausragenden, gerade in Konkurrenz mit andern. Zu diesem Menschenbild gehört schließlich, daß jeder sich der Kritik
durch andere und der Selbstkritik stellen muß, wenn er sich be
haupten will, und zwar in allen Lebensbereichen, im Sozialen und Kulturellen, in Wirtschaft und Wissenschaft. Diese "Bürger
lichkeit als geistige Lebensform" - so Joachim Fest in der FAZ - hat \ins Menschenrechte, demokratische Verfassungen und ein Leben in geordneter Freiheit erkämpft, sie hat sich gerade in Krisen zeiten bewährt. Ich glaube nicht, daß wir uns von den vor uns liegenden Schwierigkeiten freimachen können, wenn Befreiung lediglich als soziales, nicht auch als individuelles Problem verstanden wird. Wer alles von 'der' Gesellschaft erwartet,
darf sich nicht wundern, wenn er noch mehr durch Formierungen und Reglementierungen behindert wird und schließlich wie eine
Fliege im Spinnennetz bewegungsunfähig geworden ist. Was der einzelne zusammen mit anderen zu leisten vermag, zeigt sich erst, wenn er herausgefordert ist und sich dieser Herausforderung
stellt. Dann lernt er auch, zu sich selber zu stehen, Gegner schaften zu ertragen, sich an Kritik zu messen.
Dazu wenigstens ein Schul-Beispiel: Einer Ihrer Mitschüler will unbedingt seine Hausarbeit vortragen. Er erhält die Gelegenheit dazu, sein Beitrag gefällt allgemein. Ein Mitschüler fragt ihn: "Wie lange hast Du denn gebraucht für Deine Arbeit?" "Fünf Stunden!" Ungläubiges, auch abwehrendes Staunen. "Bist Du ver rückt geworden?" "Nein", antwortet er, "drei Stunden brauchte ich, um überhaupt zu Rande zu kommen mit der Aufgabe, weil ich vorher nichts getan hatte. Die letzten zwei Stunden machten Spaß, als
ich sah, daß was dabei herauskam." Arbeit als Spaß? Selbst in
der Schule ist das möglich, allerdings nur, wenn man sich ein
läßt auf die Aufgabe und sich nicht hinter dem Vordermann ver- c:+-ör»lff- Tn C-t-n/^iiiTn nn/l "RovitF nTr«V>4- eo-ir»
Ich weiß natürlich auch, daß ich hier das Idealbild bügerlichen Verhaltens entworfen habe. Auch wir Älteren haben es nur zu oft verraten. Aber ist es dadurch widerlegt? Wir stehen in vielfachen
Bindungen, ja Zwängen. Deshalb wünsche ich Ihnen und uns Älteren, mutia Büraer- zu

 AN DEN LEHRERRAT DES J-C SCHLAUN - GYMNASIUM Z. HD. HERRN DETTER
Sehr geehrter Herr Detter,
das Abitur ist so gut wie gelaufen. Für viele Schüler wird das
Schlaungymnasium in guter Erinnerung bleiben, denn wenn man einige Jahre lang fast täglich in ein und dasselbe Gebäude geht, dann hat
dieses Schlaun schon etwas Heimisches an sich, glauben wir.
Wie Sie wissen, wurden in diesem Jahr, wie in den vergangenen Jahren auch, einige mündliche Prüfungen im 4.Fach mit ungenügend bewertet. Diese Prüfungen sind aber nicht etwa so abgelaufen, daß die Schüler überhaupt nichts gesagt oder kein Interesse an der Prüfung gezeigt hätten. Die Schüler gaben sich alle Mühe und hatten sich auf die Prüfungen vorbereitet. Eine ungenügende Zensur mag in diesem Fall "rechtlich" gerechtfertigt sein. Wenn man allerdings bedenkt, daß ungenügende Zensuren grundsätzlich auch dann gegeben werden, wenn
ein Prüfling überhaupt keine Leistung zeigt, kann man sagen, daß diese Schüler Zumindestens mehr geleistet haben. Da mündliche Prüfungen nur Stoff ansprechen dürfen, der in den letzten zwei Schuljahren schon eingehend behandelt wurde, muß davon ausgegangen werden, daß diese Schüler nicht ganz ohne jede Kenntnis gewesen sind. Wir fänden es gut, wenn Schüler, die die oben angesprochenen Voraus setzungen (Vorbereitung, Wille, Redebereitschaft) mit in die Prüfung bringen, wenigstens einen Punkt (5-) bekommen würden, um überhaupt eine Unterscheidung möglich machen zu können. Wäre es nicht möglich solche Schüler in einer mündlichen Prüfung zu soviel Leistung zu bringen, daß es für mehr als eine "6" reicht?
Was soll ein Arbeitgeber bei der Durchsicht der Bewerbungsunterlagen denken, wenn er als eine der Zensuren auf dem Abschlußzeugnis eine
ungenügende Note feststellt?
Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie zu dem angesprochenen Problem
Stellung nehmen würden.
Über eine Antwort werden sich freuen:
Wolfgang Fahl Volker Jeising
22

 ANTWORT DES LEHRERRATS
!Sehr geehrter Herr Fahl, sehr geehrter Herr JeIsing!
Auch Lehrer können nur mit Betroffenheit auf die von Ihnen
dargelegten Einzelergebnisse einiger Abiturprüfungen im 4. Fach reagieren. Gerade für Lehrer, die jahrelang unter
oft großen Mühen in nicht immer leicht zu unterrichtenden Kursen gearbeitet haben, bedeuten solche Einzelergebnisse eine herbe Enttäuschung. Diese Enttäuschung dürfte noch dadurch verstärkt werden, daß sicherlich jeder Prüfer ver sucht hat, das Beste aus dem jeweiligen Prüfling herauszu holen .
Dennoch ließen sich Ausfälle offenbar nicht vermeiden. Eine Prüfungskommission muß sich in einem solchen Falle aber an geltendes Recht halten. Danach reichen Bemühen und Bereit willigkeit des Prüflings nicht aus; es müssen vielmehr zumindest Grundkenntnisse vorgetragen werden, damit noch eine mangelhafte Note erteilt werden kann.
Wir hoffen, daß unser Briefwechsel zu den beiderseitigen
Bemühungen beiträgt, innerhalb der rechtlichen Möglichkeiten Wege zu finden zu erfolgversprechenderen Prüfungsvorberei tungen und schließlich zu Ergebnissen, die uns möglichst
alle zufriedenstellen.
\7rM*G 1+• «yonrloT- T.oV>r-öY-r-a4-e
97

 juateinstunden gehören zur humanis tischen Bildung.Sie werden meist von Doktoren h.c.(humoris causa)
gehalten.
Hier ein Tatsachenbericht,der ver
anschaulicht , warum unser Ziel,die
Erziehung zur Hochschulreife,zum mündigen Bürger knapp verfehlt wur
de.
Ähnlichkeiten mit bereits erlebten Lateinstunden sind natürlich rein zufällig,aber unvermeidlich.
Alles strömt rein,Taschen fliegen auf die Bänke.Es muß schnell gehen. Einer schreit,ob noch jemand die Übersetzung für die Arbeit braucht. Zwei,drei melden sich,bekommen Zet tel. Dann wird es still,denn der Doktor schreitet senkrecht in den Rauiti.Vier,fünf Streber springen
fast gleichzeitig raketenartig in
die Luft, andere bequemen sich erst nach einiger Zeit. Zunächst wird
durch auffälliges Räuspern, dann durch diskretes Ansprechen:" Alfred1"
auch der letzte Kicherer zur Ruhe ermahnt. Nach einem trockenen, aber deutlich artikulierten "Guten Tag" antwortet die ganze Mannschaft mit einem uneiheitlichen, unverständli
chen Gemurmel und Gebrummel von
"Guten Morgen" über "Jawohl, Herr Doktor"' bis (leise) "gähn".
Mit Seufzen und Stöhnen sowie aka demischen Geräusper setzt man sich wieder auf die dabei ächzenden
S t ü h l e .
Beim routinemäßigen Umsehen bemerkt der Doktor, daß die Tafel wieder
einmal mit höchst unsinnigen Sprü-
chen wie "Heinz- zwo - drei" uiid
bärtigen Karikaturen volIgeschmiert ist und brüllt "Tafeldienst1", wo
rauf zwei dienstbeflissene nach vorne stürmen und den Dreck "mit dem Schwamm natürlich" beseitigen. Nach erneutem, lauten Räuspern ertönt "Arbeitshefte raus". Die Arbeitszettel mit antiquarischer Aufgabenstellung werden Reihe für Reihe nach hinten durchzugebend ausgeteilt und auf vorsichtiges Anfragen wird der Start gestattet und wildes Gekritzel beginnt.
Die nachfolgende Zeit ist für den Lateiner die langweiligste Zeit,
die man sich vorstellen kann. Die einzige Aufgabe während dieser Zeit besteht darin, ein überhandnehmen
der Täuschungsversuche zu verhindern. Dementsprechend läßt sich der Dok
tor nur durch sehr lautes Geflüster
bei seiner Körperpflege unterbrechen.
Zunächst wird das bettlakengroße
Taschentuch ausgepackt und die Nase
durch ohrenbetäubendes Schneuzen
einer gründlichen Reinigung unter
worfen. Nach ausgiebiger Begutachtung
des Ergebnisses wird die Brille mit
demselben Teil des Taschentuches ge
säubert, allerdings ohne sichtbaren
Erfolg. Zum Schluß werden die Ohren durch kräftiges Bohren derart vehemeni
entschmalzt, daß man ernstlich be fürchten muß, das Trommelfell würde
duxBk8ka:ßBH.
durchstochen. Nach 1o Minuten sind die ersten bereits fertig; andere bauen noch Rechtschreibfehler ein, um durch einen zu hohen Notensprung nicht unnötig aufzufallen. Beim
JAWOHL.HERRDOKTOR! Christoph Thiel
24

 Schellen hat das Gelangweile ein
abruptes Ende und die Hefte werden unter strengen Sicherheitsvorkehrun
gen eingesammelt.
Die nächste Stunde beginnt mit einer ähnlichen Begrüßung, nur mit dem Un terschied, daß fiebrige Aufregung
über den Ausgang der Arbeit herrscht. Der Doktor läßt sich nicht hetzen sondern nimmt genüßlich ein Heft
nach dem anderen, um mit gräßlicher Mine seinen Senf dazuzugeben. Schließ lich passiert es: "Freier!" brüllt er, so daß die Tafel in ihren Fugen er schüttert, "wo ist Ihr Löschblatt?!!" Rot anlaufend, zittrig und ganz
klein geworden, kramt der angesproche ne in seiner Tasche herum und findet, Gott sei Dank, ein altes, daß er dem Allmächtigen sichtlich erleichtert bringt. Dieser wird noch tobender,
als er bemerkt, daß kein Name auf dem Löschblatt geschrieben steht. Als
auch dies ordnungsgemäß erledigt ist, überreicht der Doktor die Arbeit:
"mangelhaft". Der arme Junge hatte ein
paar Rechtschreibfehler zuviel einge baut und mit insgesamt fünf Recht
schreibfehlern, also 15 Fehlerpunkten, kann man wirklich keine vier mehr
geben. Die Arbeit sei sonst sehr gut
ausgefallen, ihn erfreue besonders die erstaunliche Ähnlichkeit der
Arbeiten. - Merkt der noch was, oder...?
• So endet |eder. der mit
Spicken anfingt, Freund- chenl»
Man sitzt gemütlich in der Gaststätte Türmer,
Gleich um die Ecke 25

 li'iGANG MIT Literatur
In der Jahrgangsstufe 12 und 13 wird In jedem Deutschgrimdkurs ein inäcittiger Ranan, mehrere Dramen (offene und ge
schlossene) aus unterschiedlichen Jahres zeiten, nicht fiktionale Texte und Reden, sowie Lyrik in den unterschiedlichsten Erscheinungsformendurchgencxiinen.Dem Lehrer bleiben 1 1/2 Jahre Zeit, die
ilm gestellte Aufgabe, nämlich dem Schü ler einen Überblick über Literatur zu
vermitteln, auszufüllen und ihnen mit einer allzu ganeinen oder meinenden
Bildung den Abgang von der Schule zu erleichtem. Die 25 Schüler und der Lehrer sitzen also 1 1/2 Jahre zusamnen und reden über Literatur. Ab und zu und allzu oft wird auch über die unterschied lichen Ideen der Schriftsteller disku- tieirt. Bei diesen Diskussionen lernen sich die Schüler viel besser kennen, insofern sich nämlich plötzlich werxlende Kapitalisten mit Brecht und seinem
Kampf für die Arbeiter identifizieren und absolute Stuyvesant Optimisten Büchner tief verstdien. Andere wiederum, die mit Ifechdruck und Image sich durchaus auf fortschrittlich kontroverse Diskussionen mit dem Lehrer einlassen, gehen wie alle nach der Schule nach Haiase oder auf eine Anti-Atomkraft Danonstration.
Est entwickelt sich aber nie ein wirklich
tiefergehendes Gespräch untereinander, so dciß die schützende Distanz zu den
Literaten durchbrochen werden kann. Verstärkt wird diese Sprachlosigkeit sicherlich durch die Fremdheit der Be troffenen untereinander.
Auffällig ist nun, daß bei diesem "lernen von Literatur" und sprechen
darüber, nie Erfahrungen imd Gefühle
des Gelesenen eine Rolle spielen, allein
die Intention des Autors ("wslche Assozia tionen haben Sie bei diesem Titel?"), die
Form und der Aufbau des.--Schriftstücks und die Sprache, gesehen jedoch nur als ein weiteres Pormelement, scheinen der Be sprechung lohnensv^rt. Was bei dieser Literaturbetrachtung nicht geschidit, ist eine intensive Beschäftigung mit der Sprache des jeweiligen Schriftstellers
an sich.Es wird nicht gelehrt,wie m< "liest" xmd wie man Sprache, also den
Gebrauch von bestiirmten Vförtem, die
eigenartigen Satzgestaltungen oder der Aufbau von Dialogen und die sich daraus
ergebende Wirkung auf den Leser, erfahren warden kann. Die ^rache ist doch für den Schriftsteller das wichtigste Mittel um seine VorsteUungen auszudrücken, und
zwar so, daß der Leser durch die Sprache
in irgendeiner Pom Zugang zu den Gefühlen und Ideen des Autors findet und so eine Situation der Betroffenheit entsteht, die erst ein wirkliches Nachdenken und eine mögliche Identifikation des Lesers ergibt. Doch diese weitergdiende Betrachtung wird im Deutschunterricht nicht erreicht. Die ständige formelle Analyse führt dann im Extremfall zu mit Zitaten mi sich werfen den Literaturfürsten. Es wird nun dagegen gdialten, daß die Texte aber a\ach inhalt lich besprochen werden. Doch diese Be sprachung ist auch nur noch zu einem Teil der formellen Analyse geworden. Fragt nm einmal der Lehrer nach der Wirkung eines Schriftstücks auf den Schüler, sc treten erhebliche Schwierigkeiten auf, die Dii- pfindungen beim Lesen zu formulieren. Viel mehr werden nur Klassifizierungen, wie gut oder schlecht, beeindruckend und nicht so sehr kundgetan. Aus dieser ungenügenden
Erfahrung aus der Literatur entwickelt sich eine Bedeutungslosigkeit derselben. Sie kann nicht mehr auf das Individuum oder die Gesellschaft verändernd ein- Mir-Von ha-h nnr noch die Funktion der
9P;

 Unken mid zedxter# Bourgeosie den Peiei?- äbeand zu versQßei. Dieser leichtfertige
Ungang, bei oberflächlicher Aufnahme alter und np»ier Weisheiten und deren Nichtan
nahme, bei Veridindigung ihrer Befolgung, hat eine sdilechte &itwicklungssituaticai
^ die Literatur geschaffen. Die ^jrache isoUert betrachtet hat auf den Leser
keine Wirkung mdir, ein wirkliches (mit-) fühlen und ein sich daraus inögUchervgeise ergdDendes konsequentes Handeln wird nicht soiögllcht. Somit verändert Literatur die
ljd)enssituation auch nicht mehr.
Un dies zu ändern, -nüßte eine grundsätz
liche Diskussixai erfolgoi, in der sich die Schüler die mögliche Bedeutung der LitJeratur mUBOm, der Deuts(huiicerrich'+-
nicht zu einem Kreuzworträtsellösefach
wird, sondern <fen Schülern hilft, die Litera tur wirklich als Qrientierungshilfe zu nutzen und diese so ihren eigentlichen
2i/ieck erfüllt. Doch diese Klärung niiimt einen lär^eren Zeitraum in Anspruch, so daß es in der kurzen Zeit nicht möglich ist, so viel Stoff durchzuziehen. Die intensive Beschäftigung mit wenigen Au toren wäre daher wesoitlich sinnvoller,
da dem Schüler genau beigebracht wird, mit ^srache umzugehen.
Bs wird nun weiter gesagt, daß die Schule in der ihr zur Verfügung stehaiden Zeit dan Schüler eine möglichst große Allgenein
bildung und einen Überblick zu vermftteln hat. Doch ist es wirklich Allgemeinbildung,
Venn jeder irgendetwas Sestimntes zu Se- stinmfcan sagen kann? Der Schüler'sollte
vielmehr wirkliche Erfahrungen machen kön
nen, die die allgemeine Bildung seines Lebens gestalten. Axlreas Steinke
Tene*»
fOr Uuk. Fravikrti'cM
^larokkö
l?orttLga(
LÄDT EIN: EINE FREIE COLA BEI EINEM ESSEN
AKTUELLE VIDEOAUFZEICHNUNGEN VOM VORTAG: Z.B. MUSIKLADEN^ ROCKPALAST^ ...
servatiiplatz 4400 münster
tel:0251/4259<

 Referendare am Schlaun
tremfall so aus, daß Pläne geschmie det werden, wie man einen Referen dar bei Besuchen des Fachleiters oder sogar bei Prüfungen möglichst schlecht aussehen läßt. Andere wol len das Leistungsprinzip unserer Gesellschaft angesichts der großen Zahl von Referendaren bedingungslos auf jene übertragen sehen, ohne
Für Referendare scheint das Schlaun
eine ähnliche Funktion zu haben, wie
ein guter Nährboden für Bakterien.
Während meiner 9 Jahre an dieser
Le(e)hranstalt traten Exemplare der
Gattung Lehramtsanwärter nämlich
gleich in Rudeln auf, was weiter
nicht tragisch gewesen wäre, wenn
nicht nur zwei der zukünftigen
Studienräte die ungeteilte Zustim
mung aller Schüler gefunden hätten. die nur äußerst schwer einen an Und ausgerechnet diese beiden
mußten gleichzeitig den Philosophie kurs der 13. Jahrgangsstufe unter
richten, da es in der Oberstufe nicht genug Kurse dieses Faches
gab. Egal, bei wem man nachfragt, wer Referendare in diesen Massen
an das Schlaun verteilt, niemand ist für sie zuständig, aber jeder
bestätigt, daß 25 Lehramtskandi daten an unserer Schule zuviel sind. Die Verantwortlichen - wer immer sie sein mögen - scheinen sich der Konsequenzen einer
solchen Menge nicht bewußt zu
sein: Die Lust, mit Referendaren
zu arbeiten, nimmt mit deren stei gender Zahl bei Schülern und Leh rern mindestens quadratisch ab. Das geht bei letzteren soweit, daß ein Lehrer gegenüber einer Referen darin, mit der auf der Uni noch ge meinsame Seminare belegt hatte
und die er dort duzte, die nun vor handenen Unterschiede (höheres Ge halt, feste Anstellung usw.) durch ein "Sie" zum Ausdruck bringen
deren Beruf ergreifen kann. Außer dem sähe dann der Unterricht wohl
so aus, daß nur der angenommen wird, der die meisten Einladungen in die das Schlaun umgebenden Cafes ver buchen kann. Die Lösung dieses Problems kann also nicht so aus sehen. Meiner Meinung nach müßte
man bei den Unis ansetzen, die den Studenten ein Wissen vermitteln,
das zu 80% in der Schule nicht an wendbar ist. Diese Tatsache erklärt auch die vielen hilfesuchenden
Blicke zum Fachlehrer, der oft korrigiernd eingreifen muß und dadurch -manchmal sogar ungewollt- die ohnehin schon schwache Stellung des Referendars noch weiter unter gräbt. Durch große Toleranz auf Schüler- und Lehrerseite ist wohl auch hier ein besseres Miteinander möglich. Ob eine solche Idee noch realisierbar sein wird, wenn die speziell für die Sekundarstufe II (Oberstufe) ausgebildeten Referen dare ausschließlich auf entnervte Oberstufenschüler treffen er
mußte. Bei Schülern sieht der Ex- scheint mir allerdings zweifelhaft. ■Pvarilr Vn >-0
9R
sich jedoch klar zu machen, daß man im Falle einer Ablehnung durch
die Schülerjury eine Person ruiniert

 Auszug aus der Filigrationstheorie von george f. Mitchell TRANSLATED BY CHRIS THIEL:
Betrachtet man die Totalisierung anthropologischer Korbuten
in Relation zu ihrer dialektischen Kehrseite,der Disziplin der realen Merkmale,pointieren sich linguistische Erklärungsmodel
le des Quäsi-Objektivismus zu gestalttheoretischen Versuchen logischer Prozeßhaftigkeit.
Die falsche Synthese des heutigen Menschen führt oft zu nicht- wiedergutziimachender Nichturig des Selbst und Negation von allem Offenbarten wie von allem Gegebenen.Das Problem der Alterität erweist Sich hierbei als Anfechtung der Für-sich als Seins nichts, denn Struktuälismus im existentialistischen Sinne be deutet Geschichte der reinen Zufälligkeit und Exteriorität. Radikäl-periphäre Kausaltheorien sind ohne historische Objek tivität gar nicht definiert und intendieren höchstens auf die verursprünglichung revolutionärer Praxis,die unsere teritori- alen Tiefen konstituiert.
Es bleibt zu annulieren,daß eköhifiziente Lokälaffirmationen nur mitnichten die Gegenfinalität explizierter Realitätspro zesse zu falsifizieren versuchen,uiti auf die Verifikation des Solipsismus der unmittelbaren Situationsdeterminologie zu ver weisen. Der Gesamtkomplex der Verinnerlichurigs- und Rückentäu- ßeruhgsprozesse bestimmt die realen Möglichkeiten des homo sapiens....
29

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 "Idi? Aber Sie haben doch angerufen,"
"Dich zeig ich an! Dir schick ich die Polizei
auf den Hals, damit sie Dir den Draht ab
schneiden!" "Warum denn das?"
"Wegen des Elefanten."
"Sie bringen ihn also nicht?"
"Hör mal", janmerte die Stiitine, "was hab' ich ' Dir denn getan?"
"Ich wollte doch bloß ein Witzchen machen,
und Du —"
"Und woher hatten Sie meine Telefon
nummer?", fotschte der Mann.
"Die hatte ich doch gar nicht. Ich
hab halt einfach so gewählt und die
L e u t e a n g e r u f e n . "
"Also jetzt verstehe ich gar nichts
mehr. Woher haben Sie denn soviele
Elefanten?"
"Elefanten! Elefanten!?!!" Die Stimme
überschlug sich!
"Dir werd' ich's zeigen. Dir kauf* ich
einen Elefanten! Eine ganze Horde
treib' ich durch Dein Badezimmer! Du
Schweinepelz!"
Es knackte im Hörer. Der Mann legte
"Mann hat uns unterbrochen. Merkwürdig. Aber auf alle Fälle laß ich schon mal
Hac! WaesÄ-r Ä-in. — ! —"
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Ii Dit v.ERTE AUF-I U ^ \GABE verstehe/
"Ji NICHT/ "Ii
^^EIGENJLICH HABE ICH DIE DREI • ANDEREN AUCH NICHT
BEGRIFFE!^.
W
I ÜBERHAUPT HABE ICH VON MATHEMATIK KEINE AHNUNG,
EHRLICH GESAGT, MIR IST DIE GANZE SCHULE EIN RÄTSEL I

 Ideen wider den Schülerschwund
Die jedes Jahr durch den Wegfall der 13. Jahrgangsstufe entstehende Menge
an Freizeit sollten weitblickende Lehrer dazu benutzen, dem Schüler schwund, der die Existenz der Schule
(und damit ihre Jobs) bedroht, mit unkonventionellen Mitteln zu begeg
nen, so daß kein Lehrer mehr die letzjährige iiiirede mit folgendem
einzigem Argument abzulehnen braucht: Der Zeitungsbericht über diese Rede
halte Eltern davon ab, ihre Kinder auf eine Schule zu schicken, an der Mei
nungsfreiheit in so anarchistischer Weise möglich ist.
Lange Vorrede, kurzer Sinn: Es gilt, die Schlacht um die zukünftigen Schüler zu
gewinnen! Wie Christoph Thiel auch auf der Oberstufentagung forderte, ist eine
Zusairtnenarbeit zwischen verschiedenen Fächern notwendig. Mein Vorschlag zur
Realisierung dieser Idee sieht so aus: Einige Lehrer unterziehen sich einem Lehrgang in Sachen schwere Motorräder
("Maschinen"). Sie werden dann die Auf gabe übemehnen, rein zufällig mit ihren Motoren vor dem Schultor zu "spielen".
(Nicht wahr, Herr Rhein?) Allerdings wird die Sache erst ab 750 cm^ richtig publi
kumswirksam. Bewundernde Jugendliche wer den in ein Fachgespräch über Zylinder/ Obersetzung/Drelizahl verwickelt und dabei ungezwungen über den einzurichtenden Physik-Leistungslcurs "Der Auspuff -Mög lichkeiten und Grenzen seiner Frisier
fähigkeit" informiert. Das Stichwort "Frisierfähigkeit" dürfte auch technisch unbegabte Mädchen für diesen Kurs loe-
geistem. Nebenbei soll ganz unauffällig 32
auf den Grundkurs Kunst "Gestaltung
kugelförmiger Gebilde (Motorradhelm)"
aufnerksam ganacht werden. Ein
geschickter Werber wird loei dieser
Gelegenheit auch einen Hinweis ein
fließen lassen auf den Deutsch -
Grundkurs "Werbesprache und Mani
pulationsfälligkeit: Schadet Sozius fahren dsn Teint?"
Eine Lehrerin wird sich darauf vor bereiten müssen, dieses Problem in der Praxis zu lösen. Damit ist die Schule dann in der für Münster ein maligen Lage, einen zweiten prak tischen Grundkurs Kunst einzurichten:
"Pinsel, Stift und Tübchen, wie liälst Du es mit dan Make - up?" Jeden Mor
gen von 7.30 bis 8.00 Uhr. Annerkung: Was allerdings einige Lelurerinnen für ihr Aussehen tun, würde manchen Ge brauchtwagenhändler ins Gefängnis bringen! Es wird in den Bereich eines Psychologie-Grundkurses fallen, über die Beziehung von "Leistunsverweigerung des Ich und Leistunssteigerung des Du
(Motorrad)" zu informieren. Ebenso müßte sich ein Leistungslturs Ökotropho-
logie einrichten lassen mit dem Thema: "Kraftstoffkonsum und Kalorien, Konstan
ten, Variablen und Kohärewan."
Ein Biologielehrer iröge sich in folgende
Thematik einarbeiten: "Vom Zweibeiner zum Zweiradier, Evolution oder Muta tion?" während die Geographen eine Iteihe "von Lebensraum zum Hubraum" ausarbeiten müßten. Eine loesonders interessante Aufgaloe stellt sich auch den Mathanatikem, die die Zusaiimen- hänge zwischen Primzahl und Drehzahl nachweisen müßten. Den neueren Spra chen fiele die Aufgabe zu, eine inter-

 250 cmM Für die Randfächer des Schlauns ist natürlich auch gesorgt: Im Sportunter richt sollte verstärkt das Abrollen bei über 100 km/h geübt werden, wobei man
sich langsam an diese Marke herantasten itüßte. Im Leistungskurs köinten sogar akrobatische Figuren geübt werden. Sport- Ißistungskursler müßten allerdings Reli gion als Pflichtbindung haben, damit sie darüber aufgeklärt sind, was aus ihnai wird, falls sie das Abrollen nicht be greifen oder es einmsil zu spät dafür sein sollte. Bei Realisierung dieses Konzepts dürften sich alle bestehenden Problane am Schlaun von selbst erledigen. Es würden mehr als genug Schüler vorhanden sein, weshalb die finanziellen Mittel für einen Aisbau sofort genehmigt würden, Blaumachen
wäre kein Ihema, nionand müßte motiviert werden, niemand hätte
zuwenig Kurse ...
Frank Kursawe
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
4400Münster Ji^*\ Bült 17 Ruf 0251/44695
Rlialen= Hörsterstr.38 V\ferendorfer Str 57 Wermäingstr. 58 Rüschhausweg 1
Südstraße 43
natix3nale Verständigung in Englisch, Französisch und Russisch über den in den anderen Fächern erarbeiteten Stoff zu ermöglichen. Doch auch das Fach latein sollte in intersubjdctiver Zu- sanmenarbeit eingeschlossen werden, mit dem Ziel, die Eiitwicklung vom zwei
rädrigen römischen Kaitpfwagen bis zur heutigen Form des Motorrades darzustel
len. Für den Philosophoi stellt sich die reizvolle Frage, dD die von Iromanuel Kant
angesprochaie .Vernunft auch noch auf dan Motorrad wirksam ist. (Gegenbeispiel;
Schulte) Bei den Naturwissenschaften er
gibt sich für Chaniker die Aufgabe, einen Treibstoff Zusatz zu entwickeln, der die
in der Physik bdiandelten Frisiermöglich- keiten noch unterstützt und verstärkt. Die
wenigen Musiker am Schlaun sollten sich um die Verbesserung des "Sounds" küinnem. Die
ser Kurs ist besonders für die Besitzer kleinerer Maschinen gedacht (weniger als
33

 rtrcteer Verstoß
Sc2hüier- t«4.
Herr Storz:
Ich habe wenigstens einen Trost, den viele eurer Eltern nicht haben. Meine Kinder sind intelligent.
macht. »er Ihn
<^stle: Hat noch jemand Prägen zur Oberstufe? Schüler; Auf dem Abiturzaignis steht dach <-~r
eine Itarthschnittsnobe. Mi wOBte gern
(ja ^<S9v
m, Gott «aü» )a äi^®^ »«doo.. ^
der slidjten Klasse? gchülec: Sie, Herr lehterl
■«««=.
34
wiß die berechnet wlid. löirer: Mi aiKhl
Simcan in der Joelen
Herr Storz:
Difiset hier ist einer vcn denen,
aie erst reäen um zu hören, ^ danken.
^Älaon;

 ff Weil zum Start insBerufsleben auch ein Konto gehört: s-Glrokonto.ff
Viele junge Leute, die jetzt die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz
tauschen, tauschen danriit auch das
Taschengeld gegen ein richtiges Gehalt. Klar, daß dazu dann auch
ein Gehalts-Girokonto gehört - am besten natürlich bei der Sparkasse. Denn durch den persönlichen Service für Berufsanfänger be kommt beim s-Girokonto jeder
schnell den richtigen Durchblick - für den Gebrauch von eurocheques und ec-Karte genauso we für Sparen per Dauerauftrag und alle anderen Dinge rund ums s-Giro konto. Der Geldberater sorgt dafür, daß alles klargeht.
Der Geldberater: der persönliche Service Ihrer Sparkasse.
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 it
r.r-
DIE ZEIT LÄUFT