Periskop 14

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�melBiiHe
freiheil

T i t e l b i l d :  G e r k e / B i n t i u p

Ist  unser  Diskussionsforum!

"Die Herausgabe einer Schüierzeitung unterliegt nicht der Genehmigung durch den
Schulleiter  oder  die  Schuiaufsichtsbehörde.  Eine  Zensur  findet  nicht  statt."
Die Fesseln sind gesprengt! Nachdem das Land Hessen schon seit geraumer Zeit
die Zensur von Schüierzeitungen aufgehoben hat, erließ Jetzt auch der Kultusmi
nister von Nordrhein-Westfoien einen entsprechenden Erlaß. Noch diesem Fortfaii
der Zensur von oben, hoben wir Jetzt die Möglichkeit, frei und unabhängig unsere
Zeitung zu gestalten. Hierzu gehört unbedingt objektive Selbstkritik!
Nun sogt der Erlaß des Kultusminlsters!"Die Schülerzeitung ist nicht nur ein Mit
teilungsblatt, sondern auch ein Diskussionsforum." Ferner:"Sie diene dem Gedan
kenaustausch unter den Mitgliedern der Schule, besonders den Schülern, über alle
v o r h a n d e n e n  P r o b l e m e . "
Dies betrachtet, muß unsere Selbstkritik lauten:"Wehe, wenn wir noch einmal ver
sagen und unseren Mund nicht aufmachen. 1 .000 Schüler und eine Leserzuschrift.
Das  sollte  dos  Nachdenken  anregen.  Denn  das  ist  ein  Zeichen  dafür,  daß  wir  die  gs
rade errungene freiheitlichere Form nicht zu gebrauchen wissen. Wenn wir uns
Jetzt nicht kritisch selbst betrachten und nicht die Chance nutzen, durch die Schü
ierzeitung unsere Meinung wirksam.zu machen, wird diese wichtige Freiheit wieder
fortfallen, denn ohne dos könnte die Schüierzeitung nicht mehr länger bestehen.
Die  Schüierzeitung 
Ein poor Entschlossene sprachen gegen die Zensur und die Bevormundung einer Di
kussion unter Schülern (bezw. einer Schülerzeitung). Es wurde ober nicht sogleic
etwas  unternommen.  Der  Erlaß  ließ  auf  sich  warten.  Ein  Unbehagen  breitete  sich  c
Wir  werden  zensiert,  bevormundet,  unterdrückt?  Dieses  ängstliche  Unbehagen  war
es, was wir vernichten wollten. Wir lehnten uns nur deshalb gegen Unfreiheit auf,
weil wir dieses unangenehme, ärgerliche Gefühl vertreiben wollten. Kaum war die
Freiheit ober da, kaum war die Zensur gefallen, legten wir uns auch schon wieder
auf die behagliche "foule Haut": Irgendwer brächte die Schüierzeitung, die Diskus
sion  von  Problemen,  schon  zustande.  Irgendwer!  der  die  Diskussion  zustande  brin
Weich ein Trugschluß! ! Denn dieser "IRGENDWER!"'sind wir - die Schüler - sel
ber.  Wir  selber  müssen  durch  die  Schüierzeitung  unsere  Meinung  äußern  und  Arti
kel  zu  Problemen  schreiben,  die  diese  Meinungen  hervorrufen.  Die  Zeltung  dient
dabei  als  Diskussionsleiter:  sie  sammelt  Antworten  und  Meinungen,  veröffentlicht
sie, gibt die Stellungnahmen bekannt und faßt die Ergebnisse dieser sehri.ftliehen
Diskussion  zusammen.  Wenn  wir  ober  in  den  alten,  untätigen  Trott  verfallen,  sind
wir dazu nicht fähig. Wir müssen Jetzt uns informieren, uns unsere Meinung bilden
Dann  sollen  die  anderen  Meinungen  angehört  werden,  und  dann  schließlich  sollte  e:
z u  e i n e r  L ö s u n g  k o m m e n .
Noch  dieser  Idee  werden  wir  eine  Informationsgruppe  bilden,  deren  Mitglieder  sie'
gegenseitig ständig durch Zeitung, Rundfunk, Fernsehen und durch eigene Erfoh--
rung informieren werden, ihre Ergebnisse dann zusammentragen und als Diskuss/
problem  bekanntgeben.

��I 

N 

H A L T

i n  d e r  S c h u l e
i m  n a h e n  O s t e n

D i e  M e i n u n g
U m f r a g e
D e u t s c h e  S t u d e n t e n
D e m o k r a t i e 
B l i t z k r i e g 
D e u t s c h  -  A G
K o l l o q u i u m
V i e t n a m
Begegnung  mit  einem  Weltmeister
B u c h b e s p r e c h u n g
U n t e r s t u f e n a u f s a t z
W e t t b e w e r b
P h o n 
S p o r t l i c h e s
M o g e l n
L e h r e r k a r i k a t u r
L e s e l b r i e f
" J a s m i n "  k o n t r a  " B i d u n g s n i v e a u "
S c h u l e  - u n d  A u t o r i t ä t  • • •
A b i t u r t h e m e n
A b i t u r e n t i a
H o l u n d e r b l ü t e
C h r o n i s c h e s
W a s  u n s  a m  S c h l a u n  a u f fi e l . .

-  F e s t i v a l

Dieser  Ausgabe  der  Schülerzeitung  liegt
eine  Werbeschrift  der  Firma
GÖRTZ-WULF  bei.
Wir  bitten  um  freundliche  Beachtung.

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■  1  G g ' c  m

�1.  "Wo  man  raucht,  da  kannst  du  ruhig  harren,

böse  Mönschen  haben  nie  Zigarren",
dachte  der  Schüler  und  ging  auf  die  Toilette.

2.  "Wer  will  was  gelten,  der  komme  selten",

sagte  sich  der  Schüler  und  schwänzte.

3;  "Generale  siegen,  Soldaten 

fallen",  und
fragen  und  Schüler  antworten",

"Lehrer 

4.  "Jedes  Böse  bringt  sein  Gutes",

...  In  der  Schule  hört  man  die  besten  Witze.

5.  "Ein  Narr  kann  mehr  fragen,  als  zehn  Welse  beantworten  können"

sagte  sich  der  Schüler,  als  niemand  aufzeigte.

6.  "Reden 

Ist  Silber,  Schwelgen 

Ist  Gold",

d a c h t e  d e r  S c h ü l e r  u n d  s c h w i e g .

7.  "Alle 

für  einen 

für  alle",
sagte  die  Klasse  vor  der  Arbelt.

,  einer 

8.  "Erinnerungen  verschönern  das  Leben,

aber  das  Vergessen  allein  mächt  es  erträglich",
sagte  sich  der  Schüler  und  hielt  sich  ah  den  2.  Teil.

9.  "Den  Seinen  gibt  es  der  Herr  Im.  Schlaf",

dachte  der  Schüler 

Im  Religionsunterricht.

1 0 .  " A r b e l t  m a c h t  d a s  L e b e n  s ü 0 " ,

-  wenn  man  sie  dem  Nebenmann  überläßt.

P E T E R  P I E T R O W I C Z
J O A C H I M  K O L L E N B E R G
T H O M A S  V A N  D E R  B O R G
O 

I I I  m a

MONSTER  TELGTER  STRASSE  17  TELEFON  46504

�Die Auswertung der Leserumfrage wird Euch bestimmt olle Interessleren! Deshalb
tobe Ich hier einmal versucht, die wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen und aus-
: u w e r t e n :
ls  waren  genau  600  Zettel  in  die  elnzeinen  Exemplare  gelegt  worden,  davon  sind
J3  wieder  eingetroffen:  etwas  mager,  möchte  Ich  sogen,  oder  nicht?  8  Zettel  könn
en  wegen  der  erschreckenden  Gelstlosigkelt,  teilweise  Primitivität  des  darauf
/erewigten nicht berücksichtigt werden. Man fragt sich wirklich, wer diese Her-
'en  waren,  die  sich  da  mal  wieder  so  besonders  Interessant  vorkamen!
-s blieben also noch 85 Zettel zur Auswertung. Sieht man von den 16 ob, die ohne Al-
ersongobe eingingen, fiel auf, daß es Im besonderen 11-15 Jährige waren, die sich
in  der  Umfrage  beteiligten.  Einerseits  Ist  diese  Tatsache  erfreulich,  da  damit  der
Redaktion  Gelegenheit  gegeben  wurde,  die  Meinungen  und  Wünsche  der  Unterstufen-
chUler besser kennenzulernen, andererseits stellt sie den "häheren Semestern"
n gewisser Welse ein Armutszeugnis aus, da bei Ihnen offensichtlich keine Meinung
o r h o n d e n 

I s t .

Jun  zu  den  einzelnen  Fragen:

"Welche  Artikel  hoben  Dir  nicht  gefallen?"
Es waren Im besonderen vier Artikel, die hier genannt wurden, und zwar:
ajpolltlsches b ) vor kurzem. . .(Studie eines Gelehrten) c) der KrImI
d)  dos  Interview

. "Welche Themen sollten Deiner Meinung noch behandelt, bezw. stärker benück-
s l c h t l g t  w e r d e n ?  "
Do  die  Antworten  auf  diese  Frage  eigentlich  nur  Interessant  für  die  Redaktion
sind,  möchte  Ich  sie  nicht  näher  darstellen,
Für eine Trennung sprachen sich 31 Schüler aus, dogegen 54.

. "Befürwortest Du eine scharfe Trennung von Unter-u. MIttel-bezw.Oberstufentel I ? "

.  "Würdest  Du  die  Zeltung  noch  einmal  kaufen?"

Nein:  10  Viel  leicht:  26  Ja:  48  Ungültig:  1

llgemeln  bleibt  folgendes  zu  sogen:
le Redaktion Ist dankbar für die-vlelen Anregungen, die gegeben wurden. Ihr könnt
eher sein, daß Eure Vorschläge sehr sorgfältig In Betracht gezogen werden.
um Schluß noch eine Bemerkung: einigen gefielen die vielen Anzeigen nicht, und. Ich
öchte sogen, fast olle von uns wunderten sich über den hohen Preis der Zeltung.
ält man sich Jedoch vor Augen, daß der Druck Jedes einzelnen Exemplars genau
M 1 ,60 kostet, so rechtfertigt sich die Festsetzung des Preises. Der Rest der Druck-
3sten  wird  durch  die  Anzeigen  finanziert.  Es  müssen  leider  Immer  eine  bestimmte  An-
3hl von Selten für Reklame freigehalten werden, damit die anfallenden Kosten gedeckt
srden  können.
) b e r t  p o v e l

�A S

d e u t s c h e 

Abschrift aus der KPI (kurze Presse-Information)

S T U D I E N A N F Ä N G E R 

S t u d i e n j a h r

Qupin|Q

i t u r w i  s s e n s c h a f t e n

T h e o l o g i e
K u 
Rechts-,Wirtschafts-  u.Sozial
w i s s e n s c h a f t e n
M e d i z i n
M a t h e m a t i k  U . N a t u r w i s s e n s c h a f t e n
Te c h n .  W i s s e n s c h a f t e n
L a n d -  U . F o r s t w i s s e n s c h a f t e n
V e t e r i n ä r m e d i z i n

Z u s a m m e n :

1  964/55
1 
. 5 2 1
1 0 . 5 8 2

1 2 . 2 8 6
5 . 6 3 4
8 . 5 4 6
5 . 7 5 8
5 1 6
4 8 7

4 5 .  3 3 0

-
u m 

1 9 8 0

1 
. 4 0 0
2 3 . 8 0 0

2 3 . 6 0 0
1 2 . 5 0 0
1 7 . 7 0 0
1 2 . 3 0 0
8 0 0
8 0 0

9 2 . 9 0 0

« F c i A t v i T Z A H L  D E R  D E U T S C H E N  S T U D I E R E N D E N
1964/65

W i n t e r s e m e s t e r

o . 
u m 

S t u d i e n r e f .
1 9 8 0

I t u r w i  s s e n s c h a f t e n

T h e o i o g i e
K u 
Rechts-,Wirtschafts-u.Soziai  -
W i s s e n s c h a f t e n
M e d i z i n
M a t h e m a t i k  U . N a t u r w i s s e n s c h a f t e n
Te c h n .  W i s s e n s c h a f t e n
L a n d -  U . F o r s t w i s s e n s c h a f t e n
V e t e r i n ä r m e d i z i n

Z u s a m m e n :

7 . 6 4 5
5 0 . 0 3 0

5 7 . 1 7 8
3 2 . 3 7 9
3 9 . 5 2 3
3 5 .  9 4 3
2 . 3 7 6
1 
. 5 6 3

2 2 6 . 6 3 7

6 . 8 0 0
1 0 9 . 4 0 0

1 1 7 . 1 0 0
6 5 .  0 0 0
9 7 . 9 0 0
7 2 . 9 0 0
3 . 1 0 0
3 . 5 0 0

4 7 5 .  8 0 0

Die hohe Zahi von Studenten in den Ku iturwi ssenschaften ist vor aiiem dadurch begrün
det, daß zahireiche Studierende den Lehrberuf erstreben. Eine Neuordnung der Lehrer
ausbildung, die die Universitäten und Pädagogischen Hochschuien nicht mehr scharf vor
e i n a n d e r 

t r e n n t ,  k ö n n t e  h i e r  e n t i a s t e n d  w i r k e n . 

^

K - n r v i i v i F 

r v T  A  R  7  ?  ?

�"Erziehung  muß  in  sich  selbst  eine  dialektische  Funktion  erfüllen:  sie  muß
in die Gesellschaft einüben, gegen sie immunisieren, wo diese zwingen will.
Stereotypen  des  Denkens  und  Handelns  zu  folgen,  statt  kritischer  Einsicht"

- 

5 . 

3 3 -

Nur  wenn  es  uns  gelingt,  den  Terror,  den  Erziehung  im  Raum  unserer  Ge

sellschaft ausübt, weiter in Bewußtsein zu bringen und zu überwinden,
können wir hoffen, uns gegen den so vorzüglich ausgeübten und erfolgsprä
mierten  Ideologiezwang  jener  Geschichtsmächte  zu  behaupten,  denen  das  Indi-
vidium als Entscheidungsort der Freiheit ein Dorn im Auge ist." -5. 35 -

A. Mitscherlich, "Auf dem Wege zur vaterlosen Gesellschaft. "(1963) Was hier
A.M. sagt, ist das entscheidende Moment, welches unserem Demokratisierungs
bestrebungen  entgegensteht.  Man  geht  davon  aus,  daß  Lehrer,  Eltern  und
Schüler  vertrauensvoll  zusammenarbeiten  können,  da  ja  gleiche  Interessen
vorhanden  sein  sollen.  Damit  wird  aber  darüber  hinweggesehen,  daß  es  doch
verschiedene  Ansichten,  Interessensgegensötze  und  Konflikte  gibt  -  somit
dos  pluralistische  Moment  geleugnet.  Es  wird  immer  zu  Kontroversen  zwischen
Schülern und Lehrern kommen. Das liegt ganz natürlich im Generationspro
blem.  Die  augenblicklich  regierende  Herrschaft  will  mit  allen  Mittein  versu
chen,  ihre  Stellung  zu  behalten.  Wir  müssen  versuchen,  sie  wachzurütteln
und eine Brücke zu bauen, die bestehende Kluft zu überwinden, -es gibt auch bei
Lehrern  solche  und  solche..  .  Dos  gleiche  gilt  auch  für  unseren  Staat.  Denn
was ist eine Demokratie ohne Kritik, ohne Unruhen? Der Soziologe Rolf Dah
rendorf (FDP) hat gesagt, "Unruhe ist die erste Bürgerpflicht". Man muß den
Mund  aufmachen,  natürlich  fällt  das  noch  schwer.

Die  Schule  in  ihrer  heutigen  Form  vermittelt  ein  Fachwissen  in  dutzend  ö
Fächern,  ohne  daß  die  Schüler  einen  Zusammenhang  finden  können.  Kaum  einer
der Schüler ist In der Lage zu diskutieren. Woran liegt das? Die meisten
Lehrer  reproduzieren  Fachwissen,  zu  einer  Diskussion  kommt  es  höchst  selten.
Ich meine, man müßte den Oberstufengeschichtsunterricht - nur ein Beispiel -

6

�AUCH WIR KÖNNEN
UNTER DRUCK NICHT
ARBEITEN ...

so gestalten, daß der Lehrer einzig und aiiein Diskussionsleiter ist. Einzel
ne Schüler bereiten sich auf ein Thema vor, t^iferieren darüber, und es foigl
eine sachbezügiiche Diskussion. Ebenso sollten die Lohrer Noten von Arbei
ten rechtfertigen. Man muß das nicht so verstehen, daß nun Jede Arbeit durch
diskutiert wird, sondern es muß eine Instanz für strittige Fälle geben, wo de
Schüler zu seinem Recht kommt, was heutzutage sehr zweifelhaft ist. Es ist
außerdem üblich, die Seschichte bei Bismarck enden zu lassen. Wir braucher
aber das Gespräch über moderne Themen, dos den Einzelnen zu politischer
Stellungnahme zwingt. Die Biologie und Mathematik sind wichtig, aber es ist
eine ebenso wichtige Aufgabe der Schule, uns Schüler zur Demokratie zu er
ziehen,  so  politisch  bewußt  zu  machen.
"Wer nicht geschunden wird, wird nicht erzogen!" Der hessische Lehrer, de
noch vor wenigen Jahren auf dieser "pädagogischen" Maxime seine Rede zur
Schuientiassungsfeier  aufbaute,  steht  mifseiner Ansicht  nicht  aiiein.  Fabrik
besitzer,  die  im  vorigen  Jahrhundert  noch  so  handelten,  wissen  heute  ganz
genau, daß ein freundliches Wort weiterhilft, als dos "Treten" von Untergebi
nen, ober an der Schule gibt es diese Fälle immer noch! Dos dadurch schwel
psychologische Schäden entstehen können, ist immer wieder bewiesen wordei
Aber wer sogt was? Der Lehrer darf nicht mehr der autokratische Herr im h
sein!  Wir  müssen  uns  überlegen,  was  wir  tun  können.  Man  muß  seibstverstön
zugeben, daß der AUSS in einigen Punkten gröbsten Unsinn redet. Wir müssi
den Lehrern zubilligen, daß auch sie allergisch gegen Kritik sind. Sie haber
bis jetzt noch zu keinem Zeitpunkt die unangenehme Aufgabe gehabt, sich der
Kritik  zu  steilem.  An  einem  etablierten  Großstadtgymnasium  hat  doch  ein  Leh
kaum  etwas  zu  fürchten,  wenn  er  sich  nicht  gerade  gröbste  Verstöße  zuschul
kommen  läßt.  Auch  wir  müssen  die  Toleranz  üben,  die  wir  von  oben  fordern.
Dos  scheint  heute  bei  vielen  Jugendlichen  vergessen  zu  werden.  Wir  müssen
uns  bei  unserem  Direktor  für  das  bedanken,  was  bis  jetzt  geschehen  ist,  ab(,
e s  d a r f  n o c h  n i c h t  a l l e s  s e i n .
K R I T I K  z u  ü b e n  -  u n s e r  R E C H T !

�:nuier  aurren  una  müssen  aie  uiskusslon  suchen,  die  echte  Diskussion  zwar,
:ht  den  Steinwurf  oder  dos  anarchische  Geschrei  der  Masse.  Wir  stehen
ch  In  einem  Zeltraum,  wo  man  Erfahrungen  sammelt,  die  Welt  des  Estobllsh-
mt beobachtet, wir erkundeh Uhd scharfeh In dbr Schule uhsereh Verstand,
ne  mit  den  gleichen  Ma'Sstöben  gemessen  zu  werden,  die  In  der  Erwachse
nwelt  gelten.  Bevor  wir  uns  In  einem  gewissen  Sinne  "anpassen",  haben  wir
s  Recht  zur  Auseinandersetzung.  Als  künftige  MTfträger  unserer  Gesellschaft
issen  wir  uns  schon  als  Schulen  In  Kritik  üben.  Dann  da  liegt  den  Fehler  uhse-
5  Staates:  man  geht  alle  vier  Jahre  zur  Wahl,  aber  sonst  wind  kein  Wort
s a g t ,  m a n  w i r d  z u m  S t i m m v i e h .

leh  ersten  und  auch  wirklich  sinnvollen  Schnitt-  hat  die  KSJ  mit  Ihrem  Flug-
i t t  g e t a n .  S i e 
-  die  Anerkennung  den  SMV,  die  als  einziges  wirksames  Organ

f o r d e r t  u n t e n  a n d e r e m :

S c h ü l e r i n t e r e s s e n  a r t i k u l i e r t  u n d  v e r t r i t t .
Möglichkeiten  der  unzenslerten  Information  über  schulinterne
und  schulpolltlsche  Fragen  durch  die  SMV
MItbetelllgung  und  Mltentscheldung  der  SMV  bei  Änderung
oder  Neuschaffung  einer  Schulordnung  (ein  Punkt,  der  bei  uns  trau
rigerweise  verpaSt  wurde)
Das  schulpolitische  Engagement  der  SMV  ohne  Ausweichen  auf
tagespolitische  Fragen.  Vertreter  der  SMV  werden  gewählt,
nicht  um  Interessen  von  Partelen  oder  Weltanschauungen  wahr
z u n e h m e n ,  s o n d e r n  d i e 
Bereltschaft zum Engagement ynd zur konstruktiven Mitarbeit
besonders  der  Mitglieder  von  SchUIerorganlsotlonen.
Möglichkeit  der  Einflußnahme  auf  Lehrplan  u.  Lehrmittelwahl
Auflockerung  der  Oberstufe  durch  größere  Wahlmöglichkeit
d e r 
HlnfUhrung  In  der  Oberstufe  auf  die  Arbeitswelse  und  Methoden
der Hochschulen (Referate,Fächerwahl .Diskussion, Arbeltsgruppen)
Bekonntgobe  aller  Noten  sofort  noch  den  mündlichen  Prüfungen
Einrichtung  einer  Berufungsinstanz  In  Streitfällen,  die  sich
a u s - L e h r a r n 

I n t e r e s s e n  d e r  S c h ü l e r .

F ä c h e r

u n d 

S c h ü l e r n 

z u s ä m m e n c a t T t .

�HSHMSH  ualp  JtlJ
OMiaNVHHOng  aTP

D E U T S C H
Kann  man  nicht  sagen:  "Holdos  Welbl  "  -  Ich  habe  der  Reaktion
der  Klasse  nichts  hinzuzufügen.

3 E S C H I C H T E
Panem  et  clrcens.  -  SCHWÄCHEN  sind  etwas  ganz  GroBartIges.

Also,  wer  Ist  denn  Jetzt  hier  BESCHEUERT?

; T 8 q

Wer  macht  hier  eigentlich  so  geistig,  witzig  sein  sollende

B e m e r k u n g e n ?

t { o n a 

t i i a a

n a 

q s j f M 

J a T H

Spionage:  Mir  scheint,  als  ob  In  der  Turnstunde  Minderwertig

keitskomplexe  HOCHGEZÜCHTET  werden  I

Kommentar  Uber  einen  Schüler,  der  nach  Melnunö  cles  Lehrers  die
Arbelt  unglücklicherweise  versäumte:  Dann  möchte  man  Ihn  haben  und
wenn  man  Ihn  hätte,  dann  würde  man  auch

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�J a h r :

e i n e m 

I M  N A H E N  O S T E N

V o r 
B L I T Z K R I E G 
(Fakten  und  Aussichten)
Vor  etwa  einem  Jahr,  am  5.  Juni  1967  ^ntbrannte  zwischen  Israel  und  seinen
arabischen  Nachbarn  ein  Krieg,der  das  militärische  Kräfteverhältnis  im  Na
h e n  O s t e n  e n t s c h e i d e n d  v e r ä n d e r n  s o l l t e .  D e r  k a u m  2 0  J a h r e  a l t e  J j d e h s t a a t
nahm  es  mit  seinen  Nachbarstaaten  Ägypten,  Jordanien  und  Syrien  auf,  vernich
tete  innerhalb  von  6  Tagen  fast  die  gesamten  Streitkräfte  dieser  Länder  und
trieb  die  bis  an  die  Zähne  bewaffneten  "Krieger  der  arabischen  Einheit"  hin
ter  den  Suezkanal,  den  Jordan,  beziehungsweise  die  Goianhöhen  zurUck.

i h r e 

I n  R u s s i a "  e r g ä n z t  - 

f ü r  e i n i g e  J a h r e ,  v i e l l e i c h t  s o g a r

i m  G e g e n t e i l ,  d i e  H o ß t i r a d e n ,  d i e  R a d i o  K a i r o

30.750  Menschen,  750  Israeliten  und  30.000  Araber  sind  die  traurige  Bilanz
eines  Krieges,  dessen  Ergebnis  heute,  ein  Jahr  später  zwar  nicht  als  sinhios,
aber  zumindestehs  fragwürdig  erschelheh  muS.  Gewiß,  Israel  wendete  zwar  die
G e f a h r  e i n e r  V e r n i c h t u n g  d u r c h  d i e  A r a b e r 
Jahrzehnte  ab,  und  seine  Truppen  stehen  Jetzt  50  km  vor  Amman  und  60  km
vor  Kairo,  ober  bedeutet  dos  wirklich  Sicherheit  für  den  jungen  Staat?
Ich  glaube,  NEIN.  Die  Araber  Uhd  ihre  moskowiter  Verbündeten  haben  aus  die
s e r  L e k t i o n  n i c h t s  g e l e r n t , 
oder  Damaskus  nach  wie  vor  in  den  Äther  schleudern,  haben  sich  um  ein  Viel
faches  gesteigert.  Mit  Waffen  und  Munition  aus  Moskaus  Arsenal  gestärkt  -  die
ungeheuren  Mig-  und  Panzeriücken  wurden  mittlerweile  aufgefüllt  und  durch
M i t t e l s t r e c k e n r a k e t e n  " m a d e 
l e t z t e n  P r o p a g a n d a  -
erfolge  anläßlich  der  Vergeituhgsaktioh  ih  dem  Westjordaniand  noch  im  Ohr,
hoben  sie  sich  längst  schon  wieder  unter  ungeheurem-Getöse  auf  Koiiisions-
kurs  mit  Israel  begeben.  Die  Terrorkommandos  der  "Al  Fatah",  der  "palästi-
neschen  Befreiungsfront"  oder  wie  die  zahlreichen  Lintergrundorganisationen
noch  alle  heißen  mägen  ^ind  besser  ausgerüstet,ausgebiidet  denn  je,  und  es
vergeht  kaum  eih  Tag,  an  dem  nicht  Fahrzeuge  auf  Minen  fahren,  Gebäude
in  die  Luft  gejagt  oder  sonstige  Attentate  verübt  werden.  Kein  Wunder,  daß
Israels  Bevölkerung  nach  Vergeltung  schreit,  "benehmen  sich  doch  die  Araber
fast  so,  als  ob  sie  gesiegt  hätten  und  nicht  die  Israeliten  (Moshe  Dajan).  Unter
diesen  Umständen  genügt  nur  ein  winziger  Funke  im  nahöstllchen  Pulverfass  und
die  Explosion  ist  da.  Man  braucht  kein  Prophet  zu  sein,  um  zu  wissen,  daß
bei  der  jetzigen  Entwicklung  besagter  Funke  früher  oder  später  überspringen
w i r d .  A b e r  w e d e r 
I s r a e l  n o c h  s e i n e  N a c h b a r n  k ö n n e n  s i c h  a l l e  1 0  J a h r e  e i n e n
Krieg  leisten,  der  für  den  jungen  Staat,  auch  wenn  er  ihn,  was  mehr  als  wahr
scheinlich  Ist,  gewinnt,  nur  ein  Phyrrus-SIeg  sein  kann.  Gewiß,  er  kann  wei
ter  vorstoßen,  ober  Israels  umliegende  Nachbarn  sind  groß  und  Israels  Armee
zu  klein,  um  weitere  Landgewinne  auf  die  Dauer  befrieden  zu  können.  Außer
d e m  k a n n  s i c h  d i e  W i r t s c h a f t  d e s  L a n d e s  k e i n e  a n d a u e r n d e n  m i l i t ä r i s c h e n  A k t i
vitäten  leisten.  Ob  ein  weiterer  Krieg  im  Mittleren  Osten  jedoch  noch  mit  kon
ventionellen Waffen geführt wird, ist eine weitere Frage. Das Ägypten mittler-

�1 9 6 8

AFRI-COLA
RAUSCH
("alles ist in AFRI-COLA...")

AFRI-COLA wirkt sofort.

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�weile  von  Moskau  mit  genug  Mittelstreckenraketen  ausgerüstet  wurde,  um  Isra
els  Städte  zu  bedrohen,  Ist  ein  offenes  Geheimnis  und  andererseits  konnte  man
kürzlich  in  einschiägigen  Nachrichtenmagazinen  etwas  von  eineim  fronzösisch-
isroeiischen  Roketen-Entwickiung  und  einem  Atomreaktor  in  der  Negevwüste
lesen,  der  sehr  wohl  imstande  sein  soli,  spoitbares  Moterioi  für  Kernwaffen
h e r z u s t e l l e n .

Es  bleibt  also  nur  ejns:  Verhandeln!  Das  wissen  auch  die  verantwortlichen
Herren  in  Tel  Aviv,  Kairo,  Amman  und  Damaskus  ganz  gut,  aber  beim  "wie"
scheiden  sich  die  Geister.  Israel  fordert  erst  einen  Friedensvertrag,  aus
dem  sich  dann  Grenzabsprachen  ergeben  können.  Der  arabische  Chor  yeriangt
ioutstork  erst  einmal  die  Räumung  des  West  Jordan  landes,  der  Golanhöhen,  des
Gasa-Streifens  der  Sinai-Halbinsei  und  vor  oilen  Dingen  Jerusalem,  Hier  kann
ich  nur  die  israelische  Auffassung  unterstützen  :  erst  Friedensvertrag,
Aber  da  sowohl  Israel,  als  auch  die  Araber  in  dieser  Beziehung  keine  handbreit
nachgeben  wolien,  und,  wie  sie  glauben,  auch  nicht  können,  wird  alles  beim
a l t e n  b l e i b e n ,  w e n n  n i c h t  d i e  G r o ß m ä c h t e 

i n t e r v e n i e r e n .

Hier  taucht  nun  die  Frage  auf,  ob  den  Großmächten  überhaupt  an  einem  Frie
den  in  Nah-Ost  gelegen  sein  kann,  tun  sie  doch  alles,  um  das  Wettrüsten  anzu
kurbeln.  Die  UdSSR  zum  Beispiel,  braucht  einen  weiteren  Unruheherd.  Je
mehr  die  USA  auf  Trab  gehalten  und  geschwächt  werden,  desto  besser.  Natür
lich  ist  man  in  Moskau  nicht  an  einen  Krieg  6  i6  1  967  Interessiert,  aber  Atten
tate,  Bomben,  Artilleriedueile  und  israelische  Vergeltungsschläge  passen  gut
in  die  Rechnung  des  Kreml.  Man  hat  nur,  scheint  es  mir,  die  Mentalität  der
Araber  und  die  Geduld  der  Israelis  unterschätzt  und  das  könnte  sich  verhäng
nisvoll  auswirken.  Die  USA  müßte  theoretisch  an  einem  baldigen  Frieden  in
teressiert  sein,  sind  sie  doch  schon  in  Vietnam  mit  Glaps  Soldaten  beschäftigt
und  können  sich  keinen  weiteren  Kriesenherd  leisten.  Aber  genau  wie  auch  Im
Falle  Großbritanniens  spielen  hier  gewichtige  Erdbifragen  mit,  wie  ist  es
sonst  zu  erklären,  daß  man  sich*in  Washington  und  London  trotz  unverhohle
ner  Sympathien  für  Israel  während  des  Krieges  und  bei  den  UNO-Debatten
v o r s i c h t i a  z u r ü c k h i e l t ?

j e d o c h 

i m  N o h - O s t - P o k e r 

D e r  g r o ß e  G e w i n n 
i s t  D e  G a u l l e .  N a c h  d e m  e r s t e n
Schock  über  den  Krieg  hat  er  sich  ja  erstaunlich  schnell  zu  diplomatischer
Aktivität  aufgerafft  und  steht  in  den  Augen  der  Araber  heute  quasi  als  deren
"Festlandsdegen"  da.  Der  General  Ist  aber  klug  genug,  es  mit  Israel  nicht
ganz  zu  verderben.  In  der  letzten  Zelt  sickerten  Immer  wieder,  wie  schon  oben
erwöl^t,  NochrJchten  durch,  daß  Frankreich 
Israel  beim.Bau  von  Mlttelstrek-
l i e s  A n s e h e n  b e i  d e n  A r a b e r n
k e n r o K i e t m  g n t e n s t ü t z t .  D e m z u t r o t z 
mächtig gestlegen. Seine Haltung wurde von ihnen durch fette Waffenaufträge
u n d  E r d ö l  a u s  d e m 

I r a k  n e b s t  u n v e r h o h l e n e r  S v m o a t h l e n  h o n o r i e r t .

i s t  D e  G a u 

�Aufrüstung  hier,  Aufrüstung  dort,  das  Ist  ein  wahrer  TeufelskreisI  Belm
Anhalten  der  gegenwärtigen  Entwicklung  werden  wir  uns  wohl  daran  gewöhnen
müssen,  da3  selbst  Im  günstigsten  Falle  der  Frieden  Im  Nahen-Osten  eine
Illusion  bleibt,  und  statt  diplomatischer  Noten,  Granaten  über  den  Jordan  und
d e n  S u e z k a n a l  a u s g e t a u s c h t  w e r d e n .

Im  umgekehrten  Falle  würde  Nasser  wahrscheinlich  noch  einer  Herausgabe
des  Landes  Zumindestens  In  den  Augen  seiner  Landsleute  als  strahlender  Held
dasteheq  und  als  Splelernatur,  die  er  nun  einmal  Ist,  von  den  Wogen  des  Volks-
empflnden  getragen,  versuchen,ohne  Friedensvertrag  weiterzukommen.  Israel
wäre  dann  alle  seine  Faustpfänder  los  und  stände  wieder  da,  wo  es  am  S.Juni
b e g o n n e n  h a t .

J ü r g e n  b e i e r  O 

I I  s p

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1 3

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g a b  e i n e n  E i n b l i c k 

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t r a f e n  s i c h  e i n i g e  L e h r e r  u n d  S c h ü l e r ,

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t e i l w e i s e 
u n s e r e r  S c h u l e ,  u m  Z e u g e n  e i n e s  " L y r i s c h e n  A b e n d s "  z u  w e r d e n .  D i e  D E U T S C H
A R B E I T S G E M E I N S C H A F T  d e s  S C H L A U N - G y m n a s l u m s ,  d i e  s i c h  u n t e r  d e r
L e i t u n g  v o n  H e r r n  S t u d i e n r a t  R E I M E R S  s c h o n  s e i t 
l ä n g e r e r  Z e l t  m i t  m o d e r n e r
d e u t s c h e r  L y r i k  b e f d S t  h o t t e ,  h a t t e  s i c h  z u r  A u f g a b e  g e s t e l l t ,  m ö g l i c h s t  v i e l e n
A u B e n s t e h e n d e n  e i n e n  E i n b l i c k 
I h r e  A r b e l t e n  z u  g e b e n .  D i e j e n i g e n ,  d i e  s i c h
s c h o n 
I n  e i n e  T h e a t e r a t m o s p h ä r e  v e r s e t z t  g l a u b t e n ,  m u ß t e n  e n t t ä u s c h t  w e r d e n i
H e r r  R E I M E R S  w i e s  d a r a u f  h i n ,  d a ß  d a s  E n t s t e h e n  e i n e r  D i s k u s s i o n  e r w ü n s c h t
s e i .

I n 

D i e  G e d i c h t e ,  d i e  n u n  ä u ß e r s t  n ü c h t e r n  g e s p r o c h e n  w u r d e n ,  g a b e n  a u c h  d u r c h a u s
A n l a ß  z u r  D i s k u s s i o n .  D e r  L y r i k e r  G R A S S ,  d e r  s i c h 
s c h e n "  v o r s t e l l t e ,  w u r d e  a l s  e i n e 
angesehen.  Werke  von  Christo  REINIG  ("Robinson"),  Helmut  MADER  ("Umge
bung  der  Logik")  und  Heinz  PIONTEK  ("Mit  einer  Kronlchfeder")  gaben  den
G ä s t e n  G r u n d  z u m  N a c h d e n k e n .  E i n  G e d i c h t  v o n k a b c r e t t l s t l s c h e m  C h a r a k t e r,
nämlich  Peter  RÜHMKORF'S  "Auf  eine  Welse  von  Joseph  Freiherrn  von  Elchen
d o r f f " ,  k o n n t e  n i c h t  a l s  w e r t v o l l  b e z e i c h n e t  w e r d e n .

I n t e r e s s a n t e  E r g ä n z u n g  z u m  e p i s c h e n  G R A S S

I n  s e i n e m  G e d i c h t  " K i r

I h n e n  g e h ä r e n  M o n d q u e l l e n ,  M o n d g l o c k e n ,  a l t e h r w U r d I g e  M o n d e i e r  u n d  M o n d -

B e s o n d e r s  g r o ß e n  B e i f a l l  e r h i e l t  e i n  s u r r e a l i s t i s c h e s  G e d i c h t  v o n  H a n s  A R P.
E i n e  ä u ß e r s t  u n k o n v e n t i o n e l l e  D a r s t e l l u n g s w e l s e  u n t e r s t r i c h  d a s  B e s o n d e r e ,
a n  " E i n  g r o ß e s  M o n d t r e f f e n " .  D o s  s p a ß i g e  W e r k  h a t  n i c h t s  a n d e r e s  z u m 
als  die  Aufzählung  der  Gäste,  die  sich  zum  großen  Mondtreffen  einstellen.
Z u 
a n o g r o m m e ,  " d i e  b e i n a h e  a u s s c h l i e ß l i c h  a u s  A n n a  b e s t e h e n ,  u n d  d e n e n  n u r
einige  Gramme  Mond  beigefügt  wurden",  um  nur  einige  von  Ihnen  zu  nennen.
A l l  d o s 
I n  d e m  A u s r u f  d e s  D i c h t e r s ; " J a ,  a u c h  M o n d
f a h r e r  u p d  M o n d t r ä u m e r,  w i e 
e i n s t e l l e n . 

I c h  e i n e r  b i n ,  w e r d e n  s i c h  z u  d e m  M o n d t r e f f e n

f i n d e t  s e i n e n  A b s c h l u ß 

I n h a l t ,

"

�..  sie  die  Möglichkeit  hätten,
an  einer 
freiwilligen  Arbeits
gemeinschaft  teilzunehmen!

Samuel  BECKETTS  "Krapp  oder  das  letzte  Band"  setzte  dem  Amüsement  Jedoch
ein  Ende.  Das  äußerst  pessimistische  Stück  schildert  in  einem  Akt  die  Ge
schichte  eines  alten  heruntergekommenen  Mannes,  dessen  Leben  in  Gedanken
noch  einmal  vor  diesem  abläuft.  Heiko  SCHRÖDER  hat  dieses  Stück  glänzend
e i n s t u d i e r t  u n d  a u f g e f ü h r t .

Besonders  gespannt  sahen  die  Gastgeber  nun  der  Aufnahme  der  Problemsongs
entgegen,  die  von  Uwe  TÖNNINGSEN  verfaßt  und  von  Thomas  KLARE  vertont
und  dargeboten  wurden.  Die  Songs  "Die  Blume"  und  "Die  Krankheit",  die  beide
die  Sinnlosigkeit  des  Krieges  behandein,  konnten  zu  Recht  das  Prädikat  "gelun
g e n "  d a v o n t r a g e n .
Die  Arbeitsgemeinschaft  verabschiedete  sich  mit  einem  Gedicht,  das  mit  den
W o r t e n  s c h l o ß :  " I c h  g l a u b e ,  S i e  e r z ä h l e n  m i r  d a 
u n d  d e r  D a n k ,  d e n  d i e  S c h ü l e r  a n  d i e s e m  A b e n d  n a c h  H a u s e 
gerechtfertigt.  Das  Einstudieren  der  Stücke  hat  sie  nicht  nur  viel  Mühe  ge
k o s t e t ,  s o n d e r n  e s  b e r e i t e t e 
i h n e n  a u c h  v i e l  F r e u d e ,  n i c h t  z u l e t z t  a u s  d e m
Grunde,  da  diese  Arbeit  freiwillig  war,  und  da  wirkliches  Interesse  dafür  be
s t a n d .  Z w e i f e l s o h n e  k ä n n t e n  a u c h  a n d e r e  S c h ü l e r  s e h r  v i e l 
l e i s t e n ,  w e n n  s i e
d i e  d l ö g i i c h k e i t  h ä t t e n ,  a n  e i n e r 
m e n , 

t e i l z u n e h
I n t e r e s s e  b e s t ü n d e .  D i e  F o r d e r u n g  a l l e r  S c h ü l e r  s o l l t e  a l s o 

f r e i w i l l i g e n  A r b e i t s g e m e i n s c h a f t 

l a u t e r  G e s c h i c h t e n " .  D e r  L o h n

t r u g e n .  Wa r  d u r c h a u s

f ü b  d i e 

l a u t e n :

" M E H R 
A R B E I T S G E M E I N S C H A F T E N
UND  NICHT  NUR  FÜR  PRIMANER!  "

r o i f 

i U h r m a n n 

t ä l  s o

L Y R A
M U S I K H A U S

44  MÜNSTER  (WESTF.)
Spiekerhof  2  -  Ruf  43077

1 5

Musik  macht  froh,

d e n k '  e b e n s o !

N O T E N 

I N S T R U M E N T E 

Z U B E H Ö R

�xloquium  colloquium  colloq'-'um  colloqui
oll^^dum collo(^>^ni <^^)qu|m colloquiu
colloqU^^ C(\^lurJL colloquium
loq^^p colloquium colloquium colloquium
oquium  colloquium  colloquium  colloquium  c
quium collo^^^i colloquium colloquium co
uiuia colloqvB »Icolloquium col I »qud^^col.
ium colloqui^ftollo«|ium coll-^uiL^^oll-
um  colloquium  colloqMum  colloquium  collo
m colloquium colloquÄn colloquium colloq*
colloquium  colloquiiB  colloo"ixim  collpqu
colloquium colloquium colloqiBim colloquii
ollAHum  colloquium  colloqujln  colloquiui
llqHBm colloquixim colloquii|| colloquium
loq^B colloquium colloquium colloq^^ <
oquium collc«rjMim colloquium colloqui lc(
quium collol R colloquium colloqui^^Po!
niiam colloqx^|| colloquium colloquium col!
ium  colloquium  colloHiium  colloquium  coll(
m colloquium cclloqlum colloquium collo«
I colloquium colloquRm colloquium colloqi
cp^oq"Ti"n C(^ loquiBi colloquium colloqu:
ci%Jqu'^J^co:j[oquium colli Bim colloquii
0'—i^uiuni colloquium collol^^n colloquiui
lloquium  colloquium  colloqtRI  colloquium
loquium  colloquium  colloquium  colloquium  •
oquium  colloquium  colloquium  ciolloIRR'
quium collo'^J^imi jQ^^^uium colloqi I B
uium colloquj.uiü colloquium colloquHLPv,!.

DIE  KOLLOQUIEN  -  ein  Versuch

Am 7.3. trat zum ersten Mol dos KOLLOQUIUM zusammen. Die Teilnehmer der
Lehrerschaft waren die Herren FRANZENBURG,SIMON,DR.KLOCKENBUSCH,
SIEBEL,SCHEIDT,BUFF und HUNGERBERG. Ihr Gegenüber In-dleser Diskussion wa
ren die Schüler BIERBAUM, vqn STIPRIAAN, KÖTTERHEINISCH, BAHR, SCHULZE
zur WIESCH,FAHLBUSCH und KINDLER. Vor dem eigentlichen Beginn des KOLLO
QUIUMS prezislerte unser Direktor, der als Diskussionsleiter fungierte, den
Zweck und die Aufgaben des KOLLOQUIUMS. In Ihm sollen Schüler Ihre Wünsche,
Vorstellungen und Kritiken, die sich auf die Schule beziehen, darlegen. Gleich
zeitig sollen die Vertreter der Lehrerschaft sich zu diesen Vorschlägen stellen.
Das Diskussionsergebnis soll dann der allgemeinen Konferenz zur Abstimmung vorge
legt werden. (Evtl. auch nur der Antrag der Schüler, falls keine Einigung zustande
kommt.) Das KOLLOQUIUM Ist also keinesfalls eine beschlußfassende Institution.
So wurde auch der erste Punkt der Tagesordnung hinfällig. Indem absolute Parität
der KOLLOQUIUMS-tel Inehmer gefordert wurde. Die anderen Punkte der Tagesord
n u n g  w a r e n :

2.  Die  Lehrer  sollten  den  Unterricht  mit  dem

S c h e l l e n  b e e n d e n .

3.  Die  Führerscheinprüfung  soll  wieder  während  der

Schul  zeit  abgelegt  werden  können.

4. Die Zensuren sollen noch vor der Zeugniskonfe

renz  In  der  Klasse  bekanntgegeben  und  begründet  werden.

5.  Rauchen  soll  In  den  Pausen  gestattet  werden.
6.  Selbstaufsicht  der  Oberstufenklassen  In

Vertretungsstunden.

Der sechste Punkt der Tagesordnung wurde aus zeitlichen Gründen nicht mehr dis
kutiert. Er wird aber beim nächsten KOLLOQUIUM zur Sprache kommen.
Meine Vermutung, daß schon bei der Diskussion des zweiten Punktes der Tagesord
nung,der pünktliche Unterrichtsschluß, die Meinungen erbittert aufeinanderprallen
würden, erwiesen sich als gänzlich falsch. Im Gegenteil, der Direktor erklärte y/

�der  leicht  Überraschten  SchUierschor,  daß  auch  er  Immer  wieder  bei  den  Lehrern
um  eine  pünktliche  Beendigung  des  Unterrichts  gebeten  hätte.  So  erzielten  Lehrer  und
Schüler  schnell  folgende  Einigung:  Der  Klassensprecher  soll  beauftragt  werden
(um  Schwierigkelten  vorzubeugen),  den  unterrichtenden  Herren  zwei  Minuten  vor
dem  Schellen  auf  den  Stundenschluß  hinzuweisen.  Dieser  und  die  folgenden  Anträ
ge  werden  der  nächsten  allgemeinen  Konferenz  zur  Abstimmung  vorgelegt.
überraschend  sprachen  sich  die  anwesenden  Herren  auch  für  die  Ablegung  der
Fahrprüfung  während  der  Schulzelt  aus.  Wir  einigten  uns  auf  folgende  Formu
lierung:  Den  Schülern  soll  auf  schriftlichen  Antrag  der  Eltern  gestattet  werden,
die  Führerscheinprüfung  während  der  Schulzelt  abzulegen.  Allerdings  wird  empfohlen,
die  Prüfung  In  die  Ferien  Izu  verschieben.
Nur Sonnenschein (nichts gegen den Oberschulrat) und nur Übereinstimmung
sind  auf  die  Dauer  langwellig.  Deshalb  freute  es  mich  sogar  ein  bißchen,  daß  die
Frage  der  rechtzeitigen  Bekanntgabe  der  Zensuren  Anlaß  zur  Diskussion  gab.
Von  SchUlersolte  würde  darauf  hingewiesen,  daß  so  eine  mägllche  Herabsetzung
oder  krasse  Fehlbeurtellungen  In  den  mündlichen  Fächern  zumindest  erschwort
würden. Es wäre Jetzt natürlich mehr als dumm (Ich möchte das böse Wort nicht ^
gerne  benutzen),  anzunehmen,  daß  sich  unsere  Lehrer  nicht  um  gerechte  Beurten-
lung  bemühen.  Aber  auch  sie  sind  nur  Menschen,  die  genau  wie  wir  Ifrtümern
ausgesetzt  sind.  Ich  vermute  allerdings,  daß  sie  es  nicht  genau  so  oft  sind.  Die
se  wäre  um  so  wahrscheinlicher,  wenn  die  Lehrer  die  Begründung  der  Note  vor
der  ganzen  Klasse  zu  geben  hätten.Doch  dieser  Vorschlag  wird  wohl  kaum  In  so
absehbarer  Zelt  In  die  Praxis  umgesetzt  werden  können.  Einmal,  *o  wurden
wir  Informiert,  Ist  es  unmöglich,  einen  Lehrer  zu  solchen  Maßnahmen  zu  zwin
gen  und  zum  anderen  gestattet  es  die  ministeriellen  Richtlinien  nicht,  daß  man
In  der  von  uns  Schülern  gewünschte  Art  und  Welse  der  Zeugniskonferenz  vor
greift.  Doch  schließlich  einigte  man  sich  ungefähr  auf  die  folgende  Formulierung:

A

n

�ts  ware  zu  empfehlen,  daß  die  Schüler  regelmäßig  über  Ihren  Leistungsstand
I n f o r m i e r t  w e r d e n .

Wie  zu  erwarten  kam  es  bei  der  Frage  des  Rauchverbots  zu  einem  Zusammen
prall,  der  sich  trotzdem  in  einer  aufrichten  und  freundlichen  Atmosphäre  voll
zog.  Die  einzelnen  Meinungen  stießen  so  heftig  aufeinander,  daß  sie  Im  Verlauf  der
Diskussion  nicht  mshr  zu  einem  Meinungsganzen  zusammengekittet  werden  konn
te.  Kurz!  Man  erzielte  keine  Einigung.  Die  Lehrer  verwiesen  darauf,  daß  nach
wissenschaftlichen  Aussagen  das  Rauchen  für  Jugendliche  Im  hohen  Maße  gesund
heitsschädlich sei. Und es hat sich erwiesen, daß gerade an den Schulen, an
denen  das  Rauchen  erlaubt  worden  sei,  die  Zahl  der  Raucher  stark  angestiegen
Ist  und  besonders  die  der  unter  sechzehn  Jahre  alten  Raucher,  da  Jüngere  Schü
ler  nun  einmal  die  älteren  Imitieren.  Deshalb  sei  eine  Rauchererlaubnis  abzu-
l e n n e n .
Wir  hielten  dem  entgegen,  daß  einem  Jungen,  der  vom  Gesetzgeber  die  Erlaub
nis hat. In der Öffentlichkeit zu rauchen, dieses auch In der Schule gestattet
werden  sollte.  Außerdem  wird  ein  Junge,  der  sowieso  schon  raucht,  gesundheitlich
kaum  zusätzlich  belastet  werden.  Und  sollte  nicht  ein  Sechzehnjähriger  (oder  ein
älterer) nicht selbst entscheiden können, was er seinem Körper zumuten kannj?
Ein Nachafmen könnte durch entsprechende Isolierung der Raucher von detj übri
gen  Schülern  verhindert  werden.  Die  Lehrer  wiesen  darauf  hin,  daß  dieses  an
unserer  Schule  nicht  möglich  sei.  Das'Gegeneinander  wurde  unUberschaubar.
Zeltmangel  beendete  die  sowieso  verfahrene  Diskussion.
Ich meine, daß das KOLLOQUIUM Öls Ganzes ein Erfolg war. Der Versuch,
Lehrer und Schüler an einen Tisch zu bringen, Ist gelungen, auch wenn nicht
überall eine Einigung erzielt werden konnte. Die KOLLOQUIEN worden fortgesetzt,
so daß Ich für Jeden vernünftigen Themenvorschlag dankbar bin. Auch föhlao
DIskusslonstellnehmor  werden  noch  gesucht.  Sie,können  sichtel-mir  Im  SMV-
R o u m  m e l d e n .

w o l f g a n g  k l n d l e r

1 8

�Mit  einem  Ford  12M
kaufen  Sie  zugieich
das  Wissen  und
K ö n n e n  u n s e r e r
F a c h l e u t e 

4 ^

DaB  Sie  mit  Ihrem  neuen  Ford  12M  zufrieden  sind,  Ist  bei
diesem  Wagen  selbstverständlich.
Sie  sollen  aber  auch  nach  Jahren  noch  genauso  zufrie
den  sein.  Deshalb  haben  wir  unseren  Kundendienst  straff
organisiert  und  mit  hervorragenden  Fachleuten  besetzt,
die  Ihren  Wagen  in-  und  auswendig  kennen.
Wieviel  das  wert  ist,  merken  Sie  vielleicht  nicht  nach  den
ersten Monaten. Aber ganz bestimmt nach einigen Jahren,
Well  Ihr  Ford  12M  dann  noch  viel  wert  ist.

FiseherSiCO.  •  Kraftfahrzeuge

4400 MÜNSTER (WESTF)

Friedrich-Ebert-Straße  73-87  •  Sa.-RufH0591

�Wie  man  sich  bettet

...  so  liegt  man.  Natürlich,  von  der
Hand 
in  den  Mund  kann  man  auch
leben.  Nur  ist  das  sehr  aufreibend.

Man  kann  auch  planen,  einteilen
und  sparen.  Das  schont  die  Nerven
und - man »liegt« besser.

Sie wissen doch: WeHH's um Geld geht
SPARKASSE  DER  STADT  MÜNSTER
-
- 

I N  A L L E N  S T A D T T E I L E N 

2 6  Z W E I G S T E L L E N 

Wollen Sie tänzerisch gut ausgebil
det  werden  ?  Dann  kommen  Sie  zur
Ta n z s c h u l e  E U G E N  W I C H T R U P.

W i r  b i t t e n  u m 

I h r e n  B e s u c h .

T A N Z S C H U L E

Eugen Wichtrup

H a r s e w i n k e l g a s s e  1 - 6  •  R i i T  4 3 9 9 2

Anmeldezeiten  täglich  von  11.30  -  13.  OG  Uhr
und  von  17,30  -  20,00  Uhr  (außer  dienstags).

�VIETNAM  -  das  heikelste  Thema  der  Weltpolltlk.  Auf  den  ersten  Blick  mag  es
scheinen, daß eine Auseinandersetzung mit diesem Problem für eine Schüler-
zeltung  zu  umfassend  sei,  überhaupt  Ihr  gar  nicht  zukomme.
Ich bin Jedoch der Ansicht, daß eine Beurteilung des Vietnamkrieges aus sei
ner Geschichte heraus erfolgen muß. Dieser Bericht, der die Geschichte Viet
nams als Ausgangspunkt für eine spätere Beurteilung nimmt, soll ein Gegenge
wicht  zu  den  heute  oberflächlichen  politischen  Argumenten  darstellen,  welche
ja teilweise auf Emotionen beruhen, nicht ober auf einem Wissen.
Es  wäre  wünschenswert,  wenn  sich  an  diesen  Bericht  eine  Diskussion  in  der
Schülerschaft  anschließen  würde.  (Man  verzeihe  mir  meinen  schrecklichen
Optimismus!)
Den  ersten  urkundlich  erwähnten,  von  den  NGEON-Stämmen  gebildeten  Viet-
Staot gab es bereits 196 v.Chr. Dieser Staat wurde von Liu FANG, dem er
sten  Kaiser  der  Man,  unter  chinesischer  Oberhoheit  anerkannt.  Durch  die
Ausdehnungspolitik der Hon-Dynostie wurde Nom-Viet 111 v.Chr. onnexlert.
40  v.Chr.  bildete  sich  durch  die  Initiative  des  vietnamesischen  Adels  ein  neu
er  Staat.  Die  Tscham,  sie  bewohnten  den  Süden  Vietnams,  wurden  besiegt
und  vermischten  sich  mit  den  VIet-Völkern  zur  heutigen  Bevölkerung.  Viet
nam  mußte  Immer  die  chinesischen  Interessen  wahren.  Erst  939  wurde  Viet
nam  formell  unter  der  NGO-Dynastie  unabhängig.  Es  übernahm  die  soziale
Struktur  und  Kultur  Chinas.  Die  Amtssprache  war  bis  ins  19.  Jahrhundert
c h i n e s i s c h .
Im  15.  Jahrhundert  wurden  nach  dem  letzten  chinesischen  Einfall  die  heuti
gen Grenzen Vietnams festgelegt. Von ollen Ländern Ostasiens war Vietnam
das  weitest  entwickelte  Land.  Durch  praktische  Reformen,  wie  sie  bisher
nur  der  Kaiser  Gia  LONG  (l9.sJahrhundert)durchführte,  wäre  dieses  hoch
entwickelte  Land  50  Jahre  PPrüher  als  Japan  ein  Industriestaat  geworden.
Doch  diese  Reformen  wurden  von  den  Nachfolgern  Gla  Longs  nicht  durchge
führt, vielmehr übte man die traditionelle Fremdenfeindlichkeit und Gleich
gültigkeit  gegenüber  Internationalen  Entwicklungen.
Während  des  Opiumkrieges  landeten  1860  französische  Kriegsschiffe  in
Vietnam.  Nach  dem  Verzicht  Chinas  auf  Vietnam  (l884)eroberten  die  Fran
zosen  die  Kaiserstadt  Hue  und  beherrschten  ganz  Vietnam  bezw.  große
Teile  Indochlnos.  Vietnam  wurde  Kolonial  land.  Aber  es  gab  von  Anfang  an
eine Widerstandsbewegung gegen die fremden Machthaber. Diese "Rebellion
der  Gebildeten"  wurde  von  dem  geflohenen  Kaiser  unterstützt  und  reicht  in
den  verschiedensten  Ausprägungen  bis  In  die  Gegenwart.
Zum Beispiel gab es die Partelen; Nguyen Au NInh, die eine Landreform
herbeiführen wollte; oder die VIet Nam Quoc Dang (VNQDD),dle von der
Kuomintang (KMT) am stärksten beeinflußt wurde, führte In TonkIng Ter
roranschläge durch; oder die Cao-Dol-Bewegung, die eine Erneuerung des
D . 

C h r i s t e n t u m 

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in  Saigon  ^

■a a s s i e r t  h e u t e  H u n g e r , E l e n d
i d  V e r z w e i f e l u n g 

• 

•

Jedoch  alle  diese  Gruppen  scheiterten,  da  sie  nicht  volksumfassend  waren,  son
dern  nur  aus  einigen  wenigen  Leuten  bestanden.  Allmählich  breiteten  sich  die  Un
tergrundbewegungen  über  das  ganze  Land  aus.  1919  versuchte  Nguyen  Al  Quocs
(Nguyen Al Quocs nahm 1954 den Namen Ho Chi MInh an) in einem Manifest an die
Versalller  Friedenskonferenz  die  Selbstbestimmung  für  Vietnam  zu  erreichen.
Dieser  Versuch  scheiterte  Jedoch.  Ho  Chi  Minh  gründete  dann  1930  die  kommuni
stische  Partei  (Dong  Duong  Cong  San  Dong).  Diese  Partei  bestand  bis  zur  Grün
dung der Viet Minh (1941). Während der Weltwirtschaftskrise gab es zunächst
friedliche,  dann  aber  gewaltsame  Volksaufstände.  Die  KP  enteignete  die  Groß
grundbesitzer  und  verteilte  das  Land  an  die  Bauern.  Außerdem  gab  es  Streiks,
die  jedoch  nicht  die  gesamte  Bevölkerung  erfaßten.  Der  Aufstand  scheiterte  aber
an  der  militärischen  Übermacht  der  Franzosen.
Während  des  Ersten  Indochlnokrieges  (1939-1945)  wurde  Vietnam  von  den  Japa
nern  und  von  den  Franzosen  als  Stützpunkt  zum  Angriff  auf  Malaya  und  Niederlän
disch  Ostindien  benutzt.  Die  USA  und  China  unterstützen  in  diesem  Krieg  die
Viet  Minh  gegen  die  Japaner  und  die  Franzosen.  Noch  einem  Aufstand  im  Juni
1945  beherrschte  die  Viet  Minh  bereits  6  Provinzen  Vietnams,  und  bereits  14
Tage  nach  der  Kapitulation  der  Japaner  triumphierte  der  aligemeine  August-Auf-
stand  über  ganz  Vietnam.  Am  13.  August,  nach  einigen  Zusammenstößen  mit  japa
nischen  Truppen  und  der  Miliz,  übernahm  die  neue  Regierung  unter  Ho  Chi  Minh
die  Macht  in  Hanoi.  Am  2.  September  19«  verlangte  Ho  Chi  Minh  die  Unabhängig
keit  Vietnams.  Die  Regierung  (Viet  Minh)  wurde  jedoch  von  französischen  und
englischen  Truppen  aufgelöst.  Ende  1945  gab  es  50.000  französische  Soldaten  in
Vietnam.  Die  Franzosen  begannen  1946  mit  der  Säuberung  des  Südens  und  besets--
ten  alle  wichtigen  Städte.  Die  Briten  zogen  ab.  Bis  zum  31  .  Mai  verließen  die
Franzosen  den  Norden.  Die  französische  Regierung  verzichtete  auf  exterritoriale
R e c h t e 
Der  Streit  zwischen  der  Viet  Minh  und  den  Franzosen  spitzte  sich  jedoch  zu.  Die
Franzosen  bombardierten  Haiphong  (6.000  tote  Vietnamesen).  Am  19.12.1946  be
gann  der  Zweite  Indochinakrieg;  er  dauerte  8  Jahre.
Gegenüber  dem  technisch  hochgerüsteten  Expeditionsheer  der  Franzosen,  das
durch  Geld  von  den  USA  unterstützt  wurde,  befanden  sich  die  Viet  Mihh-Einheiten
zu  Beginn  des  Krieges  militärisch  im  Nachteil.  Dagegen  hatte  die  Viet  Minh  den
unvergieichiichen  Vorteil,  daß  die  Bevölkerung  während  des  Ersten  Indochinakrie-
ges  und  in  der  Ubergangsperiode  zum  Zweiten  Indochinakrieg  ausschließlich  durch
die  revolutionären  Parolen  beeinflußt  und  von  ihren  Kadern  (unter  Kadern  versteht
man  von  Viet  Minh  ausgebildete  Verwaitungsbeamte,  meist  frühere  Bauern,  weiche
in  den  Dörfern  eine  leistungsfähige  Verwaltung  aufbauen)  organisiert  worden  war.
So hatten die Franzosen nur über einen Teil des Landes und über weniger als die
Hälfte  der  Bevölkerung  Kontrolle.
Do die Viet Minh den Krieg noch den Theorien Moo-Tse-Tungs führten, hatten die

i n  C h i n a .

2 1

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u r m i 

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Sfriun: Sdiwm Kinpt
Keine Annäherung i
M VlMiHim-OMpraehen In Paris i
7 USA-Bomben au

i t .

Franzosen  1951  keine  Kontrolle  mehr  Uber  die  Gebiete  nördlich  des  Koten  r  lusses.
Die Franzosen versuchten in Dien Bien Rhu die gegenerischen Hauptstreitkräfte zur
Entscheidungsschiacht zu provozieren. Am 7.Mai 1954 schioB die Viet Minh Armee die
Franzosen ein und eroberte die Dschungelfestung noch einer verlustreichen Schlacht.
Vom 26. April bis 21 . Juli 1954 fand die Genfer Indochinakonfenenz unterdem Vorsitz
Großbritanniens und der Sowjetunion statt. Laos und Kambodscha wurden zu neutralen
Staaten  erklärt.  Vietnam  wurde  durch  eine  militärische  Demarkationslinie  am  17.Brei
t e n g r a d  g e t e i 
Diese provisorische Linie stellte keine politische Grenze dar. Innerhalb von 300 Togen
sollten  die  Franzosen  ihre  Truppen  in  den  Süden  und  die  Viet  Minh  ihre  Partisanengrup
pen in den Norden zurückziehen. Während dieser Zeit sollte es jedem Bürger gestattet
sein, in den einen oder anderen Teil Vietnams überzusiedeln. Weiter wurde beschlossen,
im Juli 1956 allgemeine Wahlen unter der Kontrolle einer internationalen Kommission zu
veranstalten, um den nationalen Willen des vietnamesischen Volkes zu ermittein. ßis zur
Wiedervereinigung sollte Ho Chi Minh den Norden und Bao Dal den Süden verwalten
Die  Unterzeichner  verpflichteten  sich,  die  Souveränität  und  Integrität  des  Landös  zu
respektieren und sich Jeder Einmischung in dessen innere Angelegenheiten zu enthalten.
Die Einhaltung der Beschlüsse sdite durch eine internationale Konferenz (Indien,Kanada,
Polen) überwacht werden. Die Verträge wurden von den Vertretern der USA und des
Staates  Vietnam  nicht  unterzeichnet.  Die  USA  gaben  nur  eine  einseitige  Erklärung  ab,,
in  der  sie  sich  zu  den  Grundsätzen  der  Genfer  Verträge  bekannten.
Nach  der  Genfer  Konferenz  befand  sich  Nordvietnam  wirtschaftlich  in  einer  verzweifelten
Lage. Straßen, Eisenbahnlinien, Bergwerke, Fabriken und Plantagen waren vom Krieg
verwüstet. Die abziehenden Franzosen setzten auf Befehl Generai Cognys die Bergwerke
bei Hongay unter Wasser und sprengten 7 Monate nach Abschluß des Waffenstillstandes
die Hafenaniagen von Haiphong. Die bevorstehende Hungersnot konnte durch ein sowje
tisches Hiifsprogromm (die Sowjetunion lieferte 1955 ca. 150.000 t Reis aus Burma nach
Vietnam)  abgewendet  werden.
Im  Rahmen  der  Landreform  wurden  zahlreiche  "reiche  Bauern"  von  den  armen  Bauern
(die "reichen Bauern" hatten oft nicht viel mehr Besitz als die armer)an^klagt. Sie
wurden enteignet und zu Freiheitsstrafen, oft sogar zum Tode verurteilt, (die Angaben
über die Zahl der Hingerichteten schwanken von 10.000 bis 100.000). So hotte sich die
Landreform  von  ihren  ursprünglichen  Zielen  (das  Ztei  war,  den  Boden  denen  zu  geben,
die  ihn  bebauten)  entfernt.
In  der  Lao  Dong  begann  sich  die  Einsicht  über  die  begangenen  Fehler  durchzusetztahi
Zahlreiche  Verurteilte  wurden  aus  den  Gefängnissen  entlassen  und  kehrten  in  Ihre  Dör
fer  zurück.  Diese  neue  Politik  nahm  den  Druck  von  der  Bevölkerung,  aber  sie  machte  es
auch  möglich,  daß  sich  der  angestaute  Unmut  nachträglich  entlud.
Anfang November 1955 kam es zu lokalen Bauernaufständen, die von der Armee nieder
geschlagen wurden. Der für die Durchführung der Landreform verantwortliche General
sekretär (Truong Chinh)wurde daraufhin seines Amtes enthoben. Ho Chi Minh selbst
übernahm  nun  das  Amt  des  Generalsekretärs  der  Lao  Dong.

�1958  setzte  in  Nordviatnam  die  eigentliche  Kol  iektivierung  ein,  die  eine  rationeiie  Be-
ivirtschaftung  des  Landes  ermögiichte.  Die  Landwirtschaft  machte  große  Fortschritte.
Das  Land  schaffte  es,  von  den  250.000  t  Reis  aus  dem  Süden,  die  vor  1954  im  allgemei
importiert  wurden,  unabhängig  zu  werden.  Die  Eiektrizitätsversorgung  verdreifachte
nen 
sich  gegenüber  1939.  Sie  war  Ende  des  Indochinakrieges  bis  auf  die  Hälfte  von  1939  abge
sunken.  Die  fast  zum  Erliegen  gekommene  Kohienproduktion  überschritt  1961  den  Stand
von  1939.  In  der  1961  begonnenen  Stahlproduktion  fehlte  es  an  Fachleuten.  Der  Mangel
a n  E l e k t r i z i t ä t  u n d  V e r k e h r s v e r b i n d u n g e n  b l i e b 

t r o t z d e m .

Ngo  Dinh  Diem  wurde  1954  Premierminister  von  Südvietnam,  Das  Kabinett  bestand  in
erster  Linie  aus  Intei  iektueilen  aus  Tonking  (Nordvietnam).  Die  Schlüsselpositionen
besetzte  Ngo  Dinh  Diem  mit  Verwandten:  Chef  der  Geheimpolizei  und  Vorsitzender  der
revolutionären  personaiistischen  Arbeiterpartei  (Can  Lao  Nhon  Vi  Coch  Monh  Dong)  war
Ngo  Dinh  Nhu,  Zentraivietnom  wurde  von  Ngo  Dinh  Con  beherrscht,  und  Ngo  Dinh  Thuc
(Erzbischof  in  Hue)  verwaltete  das  Vermägen  sowohl  der  Familie  als  auch  der  Kirche.
Ngo  Dinh  Luyen  wurde  Botschafter  in  Großbritannien  und  anderen  westeuropäischen
L ä n d e r n .

Die  erste  Gefahr  für  die  Regierung  kam  von  bewaffneten  Sekten,  insbesondere  von  der
Coo  Doi  (ihr  Glauben;  eine  Mischung  von  Katholizismus,Buddhismus,Tooismus  und  Kon-
fuzionismus), der Hoo Hao (mystizistische Variante des Buddhismus) und der Binh Xuyen
(mehr  eine  bewaffnete  Verbrecherorganisation  als  Sekte).  Die  Coo  Dal  hatte  ihr  Gebiet
westlich  von  Saigon,  die  Hao  Hoo  lebten  im  südlichen  Delta.  Die  gefährlichste  Sekte  für
Ngo  Dinh  Diem  waren  die  Binh  Xuyen,  die  in  Sa  igon  die  Spielhäuser  und  Bordelle  sowie
den  Opiumhandel  kontroiiierte  und  gleichzeitig  die  Polizeigewait  ausübte.  Sie  beherrschte
das  Gebiet  Saigon-Choion.  Die  Sekten  verfügten  zusammen  über  etwa  40.000  bewaffnete
Mitglieder  und  ca.  3.000.000  Anhänger,  waren  aber  untereinander  teilweise  verfehdeti.
Ende  März  1955  brach  der  Kampf  zwischen  Regierungstruppen  und  Binh  Xuyen  aus,  der
sich  hauptsächlich  in  Choion  abspielte.  Die  Kämpfe  dauerten  bis  zum  Herbst  1955.  Die
Binh  Xuye  wurden  aus  Saigon  vertrieben,  die  Hoo  Hoo  wurde  im  Delta  geschlagen,  und
d i e  C a o  D a l  w u r d e 
Dschungen  zurück.  Sie  spielten  später  eine  Rolle  in  der  Widerstandsbewegung.  Während
der  Kämpfe  zeigte  sich,  daß  die  Franzosen  nicht  wie  die  Vereinigten  Staaten  eindeutig
auf  der  Seite  Diems  standen,  und  daß  der  Kaiser  Vietnams  (Bao  Dal  lebte  in  Frankreich)
s e i n e n  P r e m i e r m i n i s t e r  n i c h t  v o l l  u n t e r s t ü t z t e ' .
Nach  der  darauffolgenden  Entmachtung  Bao  Dais  durch  den  "revolutionären  Voikskongreß"
z o g  s i c h  d a s 
dann  eine  Volksabstimmung  statt,  die  entscheiden  sollte,  ob  Südvietnam  eine  Monorchie,
bleiben  oder  eine  Republik  werden  sollte.  Die  Abstimmung  erbrachte  98,2  %  für  die
Republik.  Aber  es  wurden  in  fast  allen  Wahibereichen  mehr  '!Ja"-Stimmen  gezählt  als  re
gistrierte  Wähler  vorhanden  waren.  Am  26.  Oktober  1955  rief  Ngo  Dinh  Diem  die  Repu
blik  Vietnam  aus.  Das  Revoiutlonskomitee  wurde  im  j;anuar1956  aufgeiöst;seine  Mitglie
der  wurden  zur  Emigration  gezwungen.  Im  Oktober  1956  billigte  die  konstituie-rende  Ver
sammlung  eine  Verfassung,  die  formal  den  Vorbildern  westlicher  Demokratie  entsprach,
dem Präsidenten (Ngo Dinh Diem) Jedoch außerordentliche Vollmachten in der Gesetzge-

i m  O k t o b e r  e n t w a f f n e t .  D i e  R e s t e  d e r  S e k t e n  z o f e n  s i c h 

f r a n z ä s i s c h e  E x p e d i 

i n  d e n

t i o n s k o r p s  a u s  V i e t n a m  z u r ü c k .  A m  2 3 . O k t o b e r 

f a n d

�e i n f ü h r t e .

gebung  und  im  Staatshaushalt  einräumte.
Auf  Verlangen  der  sUdvietncmesischen  Regierung  zogen  die  Truppen  Frankreichs  aus
Südvietnam  ab.  Da  die  Franzosen  aber  in  Nordvietnam  blieben,  kann  man  vermuten,  dcB
sie  d.ie  Genfer  Vereinbarungen  ausführen  wollten.  Die  USA  übernahmen  nun  die  Ausbil
dung  der  Armee  und  unterstütztenDiem  bei  der  Bekämpfung  kommunistischer  Bedrohungen.
(Die  Angriffe  gegen  die  Kommunisten  wurden  fast  immer  so  geführt,  daß  man  den  Parti
sanen  einen  Fluchtweg  offenließ,  den  diese  auch  fast  immer  benutzten.  Eine  wirksame
Bekämpfung  fand  also  nicht  statt).
Die  Wirtschaftshilfe  der  US  A  zur  Landreform  betrug  6.400.000  Doiiar;  nötig  wären
aber  68.600.000  Dollar  gewesen.  Industrie  gab  es  nur  in  bescheidenem'Moße.  Ansätze
machte  man  in  der  Kohienproduktion,  Papier-  und  Ze'mentherstei  iung.  Die  iondwi  rtschoft-
iiche  Produktion  blieb  hinter  der  Vorkriegszeit  zurück.  Die  Reisproduktion  betrug  1959
5.311  .150  t,  vor  dem  Krieg  5.300.000  t  und  sie  fiel  1961  wieder  auf  4.955.000  t  zurück.
Dogegen  stieg  die  Kautschukproduktion  (1938  60.000  t  1961  83.155  t).  Die  Kautschukaus
fuhr  stieg  von  1939  bei  21  ,4  %  bis  1961  auf  62,5  %  an.  Doch  es  blieb  trotzdem  ein  Defizit,
da  man  jährlich  Waren  im  Wert  von  70.000  Doiler  ausführte,  ober  auch  Waren  im  Wert  von
2 5 0 . 0 0 0  D - o i i e r 
Diem ging gegen olle Opponents in seinem Land an, indem er sie als Kommunisten (1956)
bezeichnete.  Dagegen  herrschten  die  "Triebkräfte  der  Demoralisierung  "zweifellos  in  der
Bevölkerung,  die  die  Viet  Minh  als  Befreier  vom  französischen  Koioniaijoch  betrachteten.
1957  begann  dann  die  Kampagne  zur  "Denunzierung  der  Kommunisten"  .  Säuberungen,  bei
denen  kaum  Viet-Minh-Anhänger  verhaftet  wurden,  sondern  einfache  Leute,  die  man  ohne
jeden  Beweis  als  politische  Gefangene  festhielt,  um  Geld  von  den  Bauern  zu  erpres
sen,  schufen  zusammen  mit  der  Landreform  die  Grundlagen  für  den  Widerstand  der  Land
bevölkerung.  Diem  holte  die  geflohenen  Großgrundbesitzer  zurück.  In  etwa  wurden  die
feudalen  Verhältnisse,  wie  sie  vor  der  Landreform  herrschten,  wiederhergestellt.  Die
Großgrundbesitzer  forderten  das  Land,  dos  die  Viet  Minh  fast  10  Jahre  zuvaor  verteilt
hatten,  zurück  oder  verlangten  Pocht,  teilweise  eine  Nachzahlung  bis  auf  8  Jahre.  Oder
die  Bauern  mußten  den  Besitz,  der  ihnen  ohnehin  gehörte,  kaufen.  Durch  diese  Vor
gänge  entstand  langsam  der  Widerstand.  Die  Bevölkerung  stellte  sich  zum  größten  Teil
auf  die  Seite  der  Viet  Minh.  Diese  hotte  die  Anordnung  bekommen,  sich  an  die  Beschlüsse
der  Genfer  Konferenz  (1954)  zu  halten.  Diese  Linie  wurde  1959  geändert.  "Sie  schrieb
bis  Ende  1959  Gewoitiosigkeit  vor  und  gestattete  in  der  Folgezeit  nur  dann  Gleiches  mit
Gleichem  zu  vergelten,  wenn  die  Selbstverteidigung  es  erforderte."  (Aus  einem  In
t e r v i e w  d e s  a u s t r a l i s c h e n  J o u r n a l i s t e n  W .  B u r c h e t t  m i t  d e m  L e i t e r  e i n e r  d e r  e r s t e n
Aktionen  der  Widerstandskämpfer).  Die  Viet  Minh  war  nur  mit  primitiven  Waffen,  wie
selbstgebooten  Gewehren,  Hoizminen  und  Handgranaten  aus  Ton,  bewaffnet.  Hiermit
griffen  sie  die  Regierungstruppen  an  und  entwaffneten  sie.  So  eine  Aktion  wird  bei  Bur
c h e t t  a u s f ü h r l i c h  b e s c h r i e b e n .  B e i  d i e s e r  A k t i o n ,  d i e  s i c h 
i n  d e r  P r o v i n z  G i o  D i n h  a b
spielte,  gelang  es  den  Partisanen,  mit  Hilfe  eines  Gewehres  zohlrefche  Waffen  zu  erbeu
ten.  Von  einem  Dorf  aus  begaben  sich  die  Rebellen  nachts  zur  örtlichen  Garnison,
gaben  aus  Ihrem  Gewehr  Schüsse  ob  uhd  warnten  die  Soldaten  aus  Megaphonen,  sie
sollten  ihre  Greueltaten  (Säuberungsaktionen  etc.)  unterlassen,  sonst  bekämen  sie  es

�Basteltag  für  die  ganze  Familie
immer  mehr  setzt  sich  der  freie Arbeitstag  des  Vaters
unter  dem  Motto  durch  samstags  wird  gebastelt!"
Und  wer  noch  nicht  so  recht  weiß,  wie  erholsam
und  schöpferisch,  entspannend  und  interessant
das  „Do  it  yourself"  sein  kann,  sollte  seinen  Fachhändler  fragen.
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aller  Art  wie  z,  B.  Holz  mit
Kunststoffplatten,  Hart-PVC-
Metall,  Glas,  Porzellan,
Keramik,  Filz  und  vieles  rnehr

praktischer  WelBlelm
trocknet  transparent  auf,  wird
einseitig  verarbeitet  und  klebt
Pappe,  Papier,  Gewebe,  Filz,
Leder  und  ähnliche  Stoffe

S a x i t

F l i e s e n - K l e b e r
für  Wandfliesen  aus  Kunststoff
(Polystyrol,  Hart-PVC),  Alumi
nium,  Keramik  und  Mosaik
arbelten  auf  allen 
Untergründen

festen

�t u n .  D a n n  k e h r t e n  d i e  P a r t i s a n e n 

m i t  d e r  Vo l k s a r m e e  z u 
I h r  D o r f  z u r U c k  u n d  a m
n ä c h s t e n  M o r g e n  k a m  d e r  S t ü t z p u n k t k a m m a n d a n t  m i t  e i n i g e n  S o l d a t e n ,  u m  d i e  D o r f
b e w o h n e r  a u s z u f r a g e n .  D a  d i e  P a r t i s a n e n  d i e  M a r k t f r a u e n  g u t 
z ä h l t e n  d i e s e . 
I n  d e r  N a c h t  s e i e n  z a h l r e i c h e  B e w a f f n e t e  d u r c h s  D o r f  m a r s c h i e r t ,  s i e
h ä t t e n  G e w e h r e  u n d  s c h w e r e  W a f f e n ,  d i e  v o n  d r e i  M a n n  g e t r a g e n  w e r d e n  m u ß t e n ,  m i t
sich  geführt.  Einige  Nächte  später  kamen  die  Partisanen  wieder  nachts  zum  Stütz
p u n k t  u n d  b r a c h t e n  z a h l r e i c h e ,  m i t  K a r b i d  u n d  W a s s e r  g e f ü l l t e  B a m b u s r o h r e  z u r
E x p l o s i o n ;  ü b e r  M e g a p h o n e  w u r d e n  d i e  R e g i e r u n g s s o l d a t e n  a u f g e f o r d e r t ,  s i c h  z u  e r
g e b e n .  D i e  R e g i e r u n g s s o l d a t e n ,  d i e  m i t  e i n e r  g r o ß e n  S t r e i t m a c h t  r e c h n e t e n ,  e r g a
b e n  s i c h  k a m p fl o s .

i n 

I n f o r m i e r t  h a t t e n ,  e r

I n  d e r  n ä c h s t e n  A u s g a b e ;  N o r d v i e t n a m  e r k l ä r t  s i c h  1 9 6 5  z u  Ve r h a n d l u n g e n  b e r e i t  —
U S A  v e r w a l t e n  "  B l u t  u n d  K n o c h e n  "  —  K y  v e r b i e t e t  3 6  Z e l t u n g e n  —  V i e t n a m  E r
p r o b u n g s g e b i e t  n e u e r  W a f f e n  V I e t c o n g ,  g e r e c h t e  V o r k ä m p f e r  d e s  u n t e r d r ü c k t e n  V o l
k e s  —

B i l d e r ,  Q u e l l e n  u n d  A u s z ü g e  a u s :  V i e t n a m ,  G e n e s i s  e i n e s  K o n f l i k t e s ,
Jürgen  horlemonn,  peter  gäng,;  Edition  Surkamp  (173)  DM  3,—
V i e t n a m ,  o d e r  w i r d  d e r  D s c h u n g e l  e n t l a u b t ;  d a v i d  h a l b e r s t a m m
ro  ro  ro  (840)  DM  2,20;  Spiegelserle:  Nichts  Ist  schlimmer,  als  der  Sieg
M c  C a r t h y ;  R e fl e x e  1 , 2  1 9 6 6

TERTIGKLEIDUNG AUS DEM HAUSE

MANNEFELD

HIMER BEVORZUGT, WE IL SICHTBAR WERTVOLL
MASSCHNEIOER UND HERRENAUSSTATTER ß nANNEFELI

MODISCHE BERATUM6 UNVERBINDLICH BEI MÜNSTERS

R O G G E N M A R K T  1

�B E G E G N U N G  M I T  W E L T M E I S T E R

"Ich  kenne  Ihn  nicht  so  genau",  mußte  Großmeister  Paul  KERES  bekennen,
als  PERISKOP  Ihn  fragte,  wie  PETROSJAN  am  trefflichsten  zu  charakteri
sieren  sei.  Niemand  kann  sich  ein  vollständiges  Urteil  Uber  den  Armenier
bilden  -  selbst  KERES  nicht,  der  den  Schachweltmeister  auf  vielen  Wett
kämpfen  beobachtet  und  Ihn  häufig  auf  Tourneen  begleitet  hat.
Niemand  erlaubt  sich  Rückschlüsse  von  der  Spielwelse  PETTRGSJAN'S  auf
seinen  Charakter,  Er  bevorzugt  den  ruhigen  positlonell  betonten  Splelstll,
den  einige  Schachspieler  unberechtigterweise  als  pedantisch  und  phantasie
los  bezeichnen.  Dos  steht  In  keinem  Verhältnis  zu  dem  Temperament  des
S ü d l ä n d e r s ,
Ohne  Rückschlag  kämpfteer  sl<c?hbls  zur  Spitze  aer  russischen  Schachgar
de  empor,  und  dos  In.der  Sowjetunion,  In  der  dos  Schachspiel  so  viele  An
hänger  hat,  wie  bei  uns  vergleichsweise  der  Fußball  I  Kaum  33  Jahre  alt,
qualifizierte  sich  PETROSJAN  für  den  Weltmelsterschaftskampf  gegen
MIchalfi  BOTWINNIK,  der  Im  März  1963  In  Moskau  ausgetragen  wurde.

M i t  d e r  U n s i c h e r h e i t  e i n e s  S c h ü l e r s 
t r a t  P E T R O S J A N  B O T W I N N I K  e n t
gegen,  obwohl  er  schon  damals  die  größeren  Siegeschancen  auf  seiner  Sei
te  hatte.  In  keiner  Phase  des  Kampfes  Meß  er  die  Achtung  vor  dem  zu  der
Z e l t  n o c h  a m t i e r e n d e n  W e l t m e i s t e r  v e r m i s s e n .  E i n e  n e t t e  A n e k d o t e  b e r i c h
tet  davon,  daß  PETROSJAN  stets  eine  Thermosflasche  Kaffee  mitbrachte,
die  um  eine  Nummer  kielner  war,  als  die  BOTWINNIK'S,  Natürlich  war
er  In  der  Endphase  des  Kampfes  stolz  auf  seinen  Triumpf,  nie  wurde  er
jedoch  überheblich.  Noch  jedem  Sieg  stürmte  er  zunächst  Ins  Pressezim
mer,  diskutierte  den  Partieverlauf  mit  den  dort  anwesenden  Großmeistern
und  erst  danach  nahm  er  die  zahlreichen  Glückwünsche  entgegen.
Von  dieser  sympathischen  Bescheidenheit  hat  PETROSJAN  auch  heute  -
fünf  Jahre  später  -  auf  dem  Schachfestival  des  Schachvereins  "CAISSA"-
nlchts  verloren.  Als  PERISKOP  Ihn  um  ein  Autogramm  bat,  ließ  er  mit
einer  freundlichen  Geste  KERES  den  Vortritt,  Was  sich  aber  geändert  hat,
Ist  sein  Aussehen,  Er  macht  einen  übermüdeten  Eindruck,  Die  anstrengen
den  Turnlere  der  letzten  Jahre  und  vor  ollem  der  Weltmelsterschaftskampf
gegen  SPASSKY  sind  nicht  spurlos  an  Ihm  vorüber  gegangen,  Michail
BOTWINNIK  hat  einmal  gesagt:  "Jeder  Weltmelsterschaftskampf  kostet
mich  ein  Jahr  meines  Lebens",  Als  PERISKOP  TIgran  PETROSJAN  frag
te,  ob  auch  er  dies  habe  feststellen  müssen,  antwortete  er:"Ich  weiß  nicht,
wie-vlele  Jahre  meines  Lebens  es  gekostet  hat  und  wieviele  es  kosten  wird.
Ich  muß  auf  alle  Fälle  sehr,  sehr  hart  arbeiten,"

Und  man  sieht  es:  An  diesem  Abend  spielt  er  gleichzeitig  gegen  34  starke
Schachspieler,  unter  Ihnen  der  deutsche  JügendvizemeIster,  Die  Schach
bretter  sind  In  einer  Reihe  nebeneinander  aufaebaut.  Überall  führt  der

�Weltmeister die weißen Figuren. Er geht von Brett zu Brett und zieht ...
olle 10 Sekunden einmal .., Noch 3 Stunden muß er die erste Partie ver
loren geben. Es bleibt die einzige. An 5 Brettern himmt PETROSJAN Re
mis an: die übrigen 29 Partien gewinnt er klar. Als er nach 4 Stunden er-
schöpft-den Festsaal verläßt, hat Großmeister Paul KERES, der zur glei
chen Zelt eine Simultanvorstellung , ebenfalls gegen 34 Schachspieler,gab,
gerade erst die Hälfte seiner Gegner bezwungen. Thomas PITZ (Leiter des
Schachklubs  unserer  Schule),  der  sich  am  längsten  gegen  PETROSJAN  hal
ten konnte, sagte uns nach der Veranstaltung:" Es Ist einfach unglaublich!
Und das In dem grellen Licht und unter der Hitze der 6 Fernsehschelnwer-
fer, die fast ohne Unterbrechung angestellt waren. Es war eine eindrucks
v o l l e  S c h a u  w e l t m e l s t e r l l c h e n  K ö n n e n s !  "
So geht dos Abend für Abend. Simultanveranstaltungen In ... Dortmund,
Münster, Duisburg ... Dazwischen liegen Empfänge, Einladungen und ande
re Verpflichtungen. Mit Humor läßt PETROSJAN olles Uber sich ergehen.
Als man Ihm den Friedenssaal zeigt, meint er lächelnd:"Gut - sehr gut für
S i m u l t a n s p i e l e !  "
PETROSJAN  Ist  Schachspieler  durch  und  durch.  Er  hat  mehrere  Schach
bücher  verfaßt.  Zu  einem  Beruf  findet  er  keine  Zelt.  Er  Ist  verheiratet
und seine Junge Frau Ronja begleitet Ihn auf ollen Tourneen. Er pflegt freund-
schaftllche Beziehungen zu Schachspielern oller Länder und möchte In die
ser Beziehung den Schachsport als ein VorblId sehen. Er liest Im Schäch
ten  einer  deutschen  Zeltung  und  als  man  Ihn,  der  kein  Deutsch  spricht,
fragt, ob er denn überhaupt verstehe, was er dort lese, antwortet er:
"Aber  natürlich!  Schach  Ist  doch  International.  -  "

Wir  danken  dem  S.V.  CAISSA  (Münster)  für  freundliche  Unterstützung!

mlcnael  lohmann,  hartmut  meine

L A R S E N S  D o p p e l s l e g

Eine  Partie  des  Schachweltmeisters  Tlgron  PETROSJAN,  gespielt  In
S a n t a  M o n i c a  1 9 6 6
Im zweiten Umgopg gelang es LARSEN erneut, den Weltmeister zu besiegen.
Auf die großartig durchgeführte Partie war er mit Retht "stolzer als auf
die  Glanzpartie  Im  ersten  Umgang",  wie  er  In  "Skokbladet"  erklärte.
Weiß:  PETROSJAN  (UdSSR)  Schwarz:  LARSEN  (Dänemark)
1  ,  c4  Sf6  2.  Sc3  g6.  3.  g3  Lg7  4.  Lg2  0-0  5.  d4  d6  6.  e3  c6  7.S1e2a5
8.  b3  Sa6  9.  0-0  e5  10.  Lb2  Te8  11  .  a3  Tb8  12.  h3  h5  13.  Dc2  Le6  14.Kh2
Dc7  15.Tod  b5  16.  cb:cb:  17.  Dd1  (LARSEN  erwartet  anstelle  dieses
Rückzuges 17. Se 4 Dc2: 18. Sf6: Lf6: 19.Tc2mlt Ausglelch)l7 ...De7

K ö n i g s i n d i s c h

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�A C H T U N G ! A C H T U N G ! A C H T U N G !

U s 

f o l g t  e i n e  B u c h b e s p r e c h u n g 

f ü r  u n s e r e  U n t e r s t u f e n s c h ü l e r .

Auf  der  Suche  nach  einem  aufregenden  Buch  für  Euch,  fand  Ich  In  der  Stadt
bücherei  etwas  ziemlich  spannendes.  Das  Buch  trägt  den  Titel  "BUSCHFEUER".
Der  Verfasser 
h ä l t  u n g e f ä h r 

Ist  der  australische  Buchpreisträger  "Ivan  Southall".  Es  ent
f o l g e n d e  H a n d l u n g :

I m  a u s t r a l i s c h e n  B u s c h  v e r u r s a c h e n  d r e i  ^ n g e n  e i n  G r o ß f e u e r .  W i n d ,  T r o k -
kenhelt  und  Hitze  tragen  dazu  bei,  daß  aus  dem  aus  Leichtsinn  entstandenen
U n g l ü c k s f a l l  e i n e  K a t a s t r o p h e  w i r d .  F ü r  d i e  B e w o h n e r  e i n e r  K l e i n s t a d t  b r i n g t
d a s  F e u e r  h ö c h s t e  G e f a h r. 
I m  K a m p f  g e g e n  d a s  F e u e r  s t e h e n  d i e  B e w o h n e r  m i t
I h r e n  K i n d e r n  v o r  A u f g a b e n ,  d e n e n  s i e  k a u m  g e w a c h s e n ' s 
d i e  d e r  B r a n d  a n  s i e  s t e l l t ,  w a c h s e n  s i e 

I n d .  M i t  d e n  A u f g a b e n ,

I n n e r l i c h .

D i e  d r e i  J u n g e n  w e r d e n  a u f  d e r  F l u c h t  v o r  d e m  F e u e r  v o n  e i n e m  M ä d c h e n  a u f
gehalten,  das  für  seinen  schwerkranken  Vater  Hilfe  benötigt.  Obwohl  sie
Angst  haben,  als  Schuldige  entdeckt  zu  werden,  helfen  sie,  so  gut  sie  können.
Schließlich  erkennen  sie,  daß  ein  öffentliches  Geständnis  leichter  zu  ertragen
1 s t ,  a l s  d i e  F l u c h t .
Dies  Ist  Im  groben  der  Handlungsablauf.  Ich  glaube,  das  Buch  wird  Euch  sicher
gefal 
PS:  Falls  das  Buch  nicht  In  der  Schulblblothek  vorhanden  sein  sollte,  besucht

len.

d o c h  e i n m a l  d i e  S t a d t b ü c h e r e i .

r o b e r t  J ü r g e n s ,  u l m

. 

f o r t

F O R T S E T Z U N G  D E R  P A R T I E  D E S  S C H A C H W E L T M E I S T E R S :
I ß . S b l  L d 7  1 9 . S d 2  e 4  2 0 .  S f 4  d 5  2 1 
. D e 2  D d 6  2 2 .  T c 2  T e c S  2 3 . T f c 1  T c 2 :
h4  25.Sf1  hg:  +  26.fg:.b4!  (  Man  hat  den  Eindruck,  daß  der  Weltmeister  die
schwarzen  Steine  führt.)  27.a4  Tc8  28.Tc8:+Lca  29.h4  Sc7  30.Lh3  31  .Sh3:
Lf8  32.Kg2  Dc6  33.Dd1  Ld6  34.Sf2  Se6  35.  Lei  Sg7  36.  Ld2  Sf5  37.Kh3  Dc8
38.Kg2  Kg7  39.Sh1  Sh6  40.Lei  Da6  41  .Sf2  Sf5  (Die  Abbruchstellung,  die
L A R S E N  d i e  g a n z e  N a c h  h i n d u r c h  b i s  7 h 
f r ü h  a n a l y s i e r t e . Z u r  A b w e h r  d e r
D r o h u n g  4 2 . 
4 3 . S h 1  L b 8  4 4 . D e 1  S h g 3 : S h 4  +  4 6 . K h 1  L g 3 : 4 7 . S g 3 : S f 3  4 8 . D f 2  D d 3 
fahren  -  eine  eindrucksvolle  Varlante.)42.Dd2  Lb8  43.Sd1  Sg4  44.Kg1  f6!
. S fl
4 5 . K g 2  g 5  4 6 .  S f 2  S g h 6  4 7 . h g : f g :  4 8 . S d 1  K g 6  4 9 . S h 2  g 4  5 0 . D c 2  L d 6  5 1 
Sg8  52.Sh2.Sf6  53.Sfl  Kh5  54.Sh2  Kg5  55.Sfl  Sh5  56.Lf2  Sf6.(dle  zweite
Zeltkontrolle  Ist  überstanden.)  57.Lei  Sh5  58.Lf2  (LARSEN  hat  den  Welt
m e i s t e r 
I n  e i n e  b e j a m m e r n s w e r t e  p a s s i v e  L a g e  g e b r a c h t  u n d  s c h l i e ß t  n u ? i  d i e
Partie  mit  einem  prickelnden  Manöver  ob.)  58.Da8!  59.Lei  Dh8  60.Dc6  Lg3:
61  .Lg3  Shg3:.  Weiß  gab  auf  (62.Sg3:Dh  3  +  63.Kf2  Dg3:+  64.Ke2  De3:+  !
6 5 .  S e 3 : S d 4 :  u n d 
Bauern  mehr.)

. D fl : +  r e c h n e t e  e r  v o r  a l l e m  m i t  4 2  + L d 2  u n d  w o l l t e  S h 5 !

s c h w a r z  b e k o m m t  d i e  D a m e 

z u r ü c k  u n d  h a t  d a n n  d r e i

t h o m a s  p I t z  O I I  m a

�J U N G F U C H S E 

I M  B A U

h  den  Ferien  besuchten  wir  einen  Bekannten  meines  Vaters,  einen  Förster,
gerade  an  diesem  Tage  hatte  er  einen  Fuchsbau  Im  Wald  entdeckt,  In  dem  Jun-
le  Füchse  sein  sollten.  Der  Förster,  dessen  Kinder,  mein  Vater  und  Ich  woll
en  die  Füchse  fangen,  da  diese  wegen  Tollwutgefahr  abgeschossen  werden
iollen.  Aber  nicht  nur  deshalb,  sondern  well  sie  auch  großen  Schaden  anrlch-
eten.  Denn  oft  schlich  die  Fähe  (welbl.Fuchs)  auf  den  Hof  eines  Bauern  und
lolte  Hühner  für  Ihre  Jungen.

fir  fuhren  zum  Bau.  Das  Auto  wurde  auf  dem  Wgg  abgestellt.  Jeder  bekam  ein
gerät  (Spaten,  Hacke, Axt,  Schaufel,  Fuchszange)  In  die  Hand  und  dann  ging  es
n  den  Wold.  Wir  mußten  durch  Dornengestrüpp  und  verwachsene  Gräben,  bis
/Ir  vor  dem  Bau  mit  seinen  zahlreichen  Röhren  standen.  Mein  Vater,  der
chon  vorher  am  Bau  geblieben  war  um  aufzupassen,  daß  die  Füchse  nicht  her-
uskamen,  sagte,  daß  kein  Fuchs  den  Bau  verlassen  habe.  Vor  dem  Bau  logen
l i e  R e s t e  v o n  H ü h n e r n , K a r n i c k e l n  u n d  s o g a r  z w e i  O h r e n  v o n  e i n e m  R e h .  H i e r
latten  sich  die  Jungfüchse  um  das  Futter  gebalgt.

Jun  ließen  wir  "Biene",  den  Jagdterrler  des  Försters,  In  eine  Röhre  hinein.
j | e  b e l l t e  u n d  k n u r r t e ,  k o n n t e  o b e r  n i c h t  w e l t e r,  w e l l  d i e  R ö h r e  z u  e n g  w u r -
e .  W i r  h a l f e n  m i t  S p a t e n  u n d  S c h a u f e l  n a c h .  A b e r  s i e  k a m 
u r c h .  N u n  b u d d e l t e n  w i r  e i n  L o c h  v o n  o b e n ,  u m  " B i e n e "  z u  h e l f e n .  N a c h d e m
, 5  m  Ti e f e  d u r c h  d e n  O r t s t e i n  w a r e n ,  s t i e ß e n  w i r  a u f  d i e  R ö h r e

t r o t z d e m  n i c h t

I n  e t w a  1 

d r 

n d  " B i e n e "  s t ü r z t e  s i c h  w i e d e r  h i n e i n .  A b e r  w i e d e r  b l i e b  s i e  n a c h  e i n e m
u r z e n  S t ü c k  h ä n g e n .  A l s o  g r u b e n  w i r  2  m  w e i t e r  e i n  n e u e s  L o c h  u n d  " B i e n e "
p r a n g  w i e d e r  h i n z u ,  a l s  d i e  R ö h r e  s i c h t b a r  w u r d e .  S i e  k n u r r t e  u n d  z o g
l ö t z l l c h  e t w a s  h e r a u s ,  w o b e i 
I h r  d e r  F ö r s t e r  h a l f , ' .  A b e r  d a  e r s c h r a k  e r .
B i e n e "  h a t t e  d e n  S c h w a n z  d e r  F ö h e  g e p a c k t .  S c h n e l l  s p r a n g  e r  a u s  d e m
. o c h ,  p a c k t e  d i e  F l i n t e  u n d  z i e l t e  a u f  d e n  F u c h s .  E r  k o n n t e  o b e r  n i c h t  S c h l e
e n ,  d a  s i c h  H u n d  u n d  F u c h s 
I n e i n a n d e r  v e r b i s s e n  h a t t e n .  B e i  d e r  B e i ß e r e i
a t t e  s i c h  d i e  F ä h e  p l ö t z l i c h  g e l ö s t  u n d  w a r 
I n  e i n e r  S e l t e n r ö h r e  v e r s c h w u r
en.  Nachdem  der  Förster  mit  dem  Gewehr  In  der  Hand  eine  Welle  gewartet
a t t e ,  g r u b e n  w i r  w i e d e r  w e l t e r.  D a s  n ä c h s t e  L o c h  m u ß t e  w o h l  d i c h t  a m
essel  des  Baues  (wo  die  vAjngen  sich  aufhalten)  auf  die  Röhre  gekommen  sein,
e n n  p l ö t z l i c h  s p r a n g  d i e  F ä h e  a u s  e i n e r 
f l ü c h t e t e .  M e i n
ater  riß  das  Gewehr,  das  an  einem  Baum  stand,  an  sich,  zielte  und  drück-
ab.  Aber  nichts  geschah.  Das  Gewehr  war  gesichert.  Er  riß  es  runter,
t s i c h e r t e  u n d  s c h o ß  z w e i m a l  a u f  d e n 
f l i e h e n d e n  F u c h s .  D i e s e r  w a r  a b e r
h o n  v i e l  z u  w e i t  w e g  u n d  e n t k a m .

t o j e n  R ö h r e  u n d 

j n ,  d i e  F ä h e  w a r  w e g ,  a b e r  d i e  J ü n g f ü c h s e  m u ß t e n  n o c h 
I m  B a u  s e i n .  S o
Vde  also  weitergegraben  und  die  "Biene"  holte  später  zwei  Jungfüchse,
4 schon so groß wie eine Katze waren und sich heftig wehrten,heraus,
K;wlr  dann  leichter  töten  konnten.  Die  letzten  zwei  wären  uns  bald  ent-
mmen,  da  es  schon  dunkel  geworden  war.Einen  erwischten  wir  ganz  am
ide  der  Röhre  und  der  letzte  blieb  Im  Dornengestrüpp  hängen  und  wlrkortn-
1  Ihn  Im  Licht  der  Taschenlampe  gerade  noch  erwischen.  Wir  hoben  drei
jnden  gebraucht,  um  4  Ojngfüchse  zu  fangen  und  die  Fähe  dazu.  Drei
i n n e n d e 

S t u n d e n , 

, 

, 

, 

. 
W O 

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f a a n a 

b r » n H f l 

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I 5 0 ; o h r * n

^UutahaujS  QUemann

S e i t 

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Klavitr«  -  Flügel  -  Harmonien  -  Elektroniitfie  Orgeln
n«u  un4  e*bravdit  In  allen  Halt,  vnd  Stllartan  •  hUloHtAa  ln$lrvm

S T E I N W A r i S O N S 

- 

O I O T R I A N - S T E I N W i O 

' 

S C H I M U l l 

. 

P I U I I C H 

■ 

S C I K t 

» . a .

MUniter  (WeiH.). 

loHienburg  23  •  Fernruf  44««3

i i l i l i i H i i l fi i l i l i i i

�W E R  K A N N  N O C H  E T W A S  g e l d  G E B R A U C H E N ? ? ? ? ?

(Nicht  lesenswert  für  Schüler  mit  mehr  als  DM  6,78  Taschengeld  Im  Monat  I
Nach  Statistik:  Durchschnittsgehalt  eines  Unterstufenschülers!)

a u s 

d e r 

d e r 

A r t l k e i f l u t .  m i t 

u n s e r e  U n t e r s t u f e n r e d a k t i o n 

I m m e r h i n  1  g a n z e r  A r t i k e l 

U m 
ü b e r s c h w e m m t
w u r d e  (  e s  w a r 
f ü r  d i e  J e t z t  v o r l i e g e n d e  A u g g a b e
des  PERISKOP),  eine  Sintflut  werden  zu  lassen.  (Bitte,  schickt  uns  nicht
allzu  viele  Artikel,  sonst  würde  Ich  meine  Wette  verlleren.  Ich  wettete  näm
lich,  daß  man  die  lohmen  und  desinteressierten  Unterstufenschüler  auch  nicht
d u r c h  e i n e n  W e t t b e w e r b  z u r  M i t a r b e i t  a n  u n s e r e r  S c h ü l e r z e i t u n g  b e w e g e n
könne)r  um  also  Eure  Artikelflut  zu  einer  Sintflut  anschwellen  zu  lassen,
d u r c h a e r u n a e n .
h a b e n  w i r 
e i n e n  A u f s a t z w e t t b e w e r b  a u s z u s c h r e i b e n .  A l s  P r e i s e  b e k o m m t 
I h r  d i e  n e t
t e n  b l a u e n . u n d  E u c h  s i c h e r l i c h  g u t  b e k a n n t e n

k o s t s a l e l i a e n 

( h o f f e n t l i c h )  E n t s c h l u ß 

u n s 

z u 

d e m 

1 0 , —  D M  -  S c h e i n e .

F U S S B A L ,  R E F E R E N D A R  u n d  B L U T E G E L

Eure  Aufgabe  Ist  es,  einen  Aufsatz  zu  schreiben.  In  dem  die  Worte
vorkommen  müssen.  Der  (Die)  beste(n)  Berlcht(e),  die  In  der  nächsten
Ausgabe  des  PERISKOP  aubgedruckt  werden,  werden  mit  den  o.g.  blauer
Scheinen  prämiert.  Und  nun  liegt  es  an  Euch,  ob  Ich  meine  Wette  gewinne
o d e r 
(Für die, die den Sinn des ersten Satzes nicht erschließen konnten, eine
ÜbersetzungshIlfe:.per Satz Ist unterstrichen, die Beifügungen stehen Ir
Klammern).

n l c h t -

3 1

J i

l

[iöüiJ

�P H O N 

- 

F E S T I V A L

N a c h  e i n e r 
e x k l u s i v e s  B e a t - F e s t i v a l 
S I U M S .

l a n g e n  P a u s e  g a b  e s  e n d l i c h  w i e d e r  m a l  e i n

I n  d e r  A u l a  d e s  S C H L A U N - G Y M N A -

I r r e n  Ta k t e n  s a h 

f ü r  v o l l e  P h o n o s t d r k e  u n d

Der  Saal  war  total  ausverkauft!  Als  erste  Band  spielten  die
I M A G E .  D i e s e  B a n d  g i b t  d i e  G a r a n t i e 
s a t t e  E f f e k t e .  N a c h  d e n  e r s t e n 
I c h  d i e  H a u s -
m e l s t e r l n  m i t  s c h m e r z v e r z e r r t e m  G e s i c h t  d e n  S a a l  v e r l a s s e n .
Für  Kenner  aber  zeigten  die  IMAGE  großes  musikalisches  Können.
Sie  zogen  es  vor,  außer  Konkurrenz  zu  spielen.  Nach  einer  klei
n e n  P a u s e  s t i e g e n  R A L P H  u n d  M I C H A E L  a u f  d i e  B ü h n e .  S i e  b e m ü h
t e n  s i c h  r e d l i c h  u m  d i e  G u n s t  d e s  P u b l i k u m s .  A b e r  d i e s e  Z w e i m a n n -
Gruppe  fand  unverständlicherweise  nur  sehr  wenig  Anklang.
Die  INCREASE,  eine  neue  Hoffnung  an  Münsters  Beathlmmel,
verstanden  es  ausgezeichnet,  durch  einen  extravaganten  Bühnen
zauber,  der  durch  ausgeklügelte  Lichteffekte  unterstrichen  wur
de,  viel  Zustimmung  bei  dem  Publikum  zu  finden.  Sie  belegten
den  ersten  Platz.  Den  verdienten  zweiten  Platz  belegten  LE  PRO
BLEME,  eine  Folkloregruppe,  bestehend  aus  drei  Mann,  mit  nur
s e c h s  P u n k t e n  R ü c k s t a n d  h i n t e r  d e n 
In  neueh^fesetzung,  die  ebenfalls  außer  Konkurrenz  spielten,
w a r e n  e i n d e u t i g  d i e  b e s t e  B a n d  d e s  A b e n d s . 
I h r  m u s i k a l i s c h e s
N i v e a u 
wertung  zeigten  die  IMAGE  noch  mal,  was  In  Ihren  Verstärkern
steckt.  Danach  spielten  die  Sieger  die  INCREASE,  noch  einmal
a u f .

l a g  w e l t e r  ü b e r  d e m  d e r  a n d e r e n  B a n d s .  W ä h r e n d  d e r  A u s

I N C R E A S E .  D i e  Y O U N G S T E R S

Zwei  Engländerinnen  In  maxi  Kieldung  der  zwanziger  Jahrej  lie
ßen  es  sich  nicht  nehmen,  Ihr  Debut  durch  einen  Solotanz  auf  der
Bühne  zu  geben.  Starker  Applaus  belohnte  Ihren  Mut,
Zum  Schluß  sei  gesagt,  daß  es  eine  gelungene  Veranstaltung  war,
.  s i c h  ü b e r l e
d i e  e i g e n t l i c h  k e i n e r  K r i t i k  b e d a r f .  D i e  S M V  s o l l t e 
gen,  ob  sie  nicht  öfter  ähnliche  Veranstaltungen  durchführen  könn
te.  Zu  empfehlen  wäre  ein  niedrigerer  Eintrittspreis  und  eine
längere  Dauer  der  Veranstaltung.  Oder  enthielt  der  Eintritt
.(DM  2,50)  etwa  10  %  Mehrwertsteuer?

�Oßttnuuila
m p s

f e i n  u n d e d e l b l t t e r
echtes  Spezialbler
von  besonderer  Qualität

,:.10eeiii(iiaa

^Export

Westfälisches  Markenbier
m l l d ^ r z i g
beliebt  und  bekömmlich

�Am  8.  Mal  fond  Im  LETTISCHEN-Gymncsium  ein  Baskettball-Schultur-
nler  statt,  für  SchUler  der  Jahrgänge  1953  und  Jünger.  Leider  nahmen
nur  drei  Schülen  teil.  Es  waren  der  Pokalverteidiger,  das  SCHLAUN-
Gymnaslum,  das  LETTISCHE-Gymnaslum  und  das  RATS-Gymnaslum.
Im  ersten  Spiel  besiegte  das  LETTISCHE-Gymnaslum  klar  das  RATS-
Gymnaslum  40:12.
Die  zweite  Begegnung  wurde  vom  SCHLAUN-  und  vom  RATS-Gymnaslum
bestritten.  Nachdem  die  besten  Spieler  unserer  Mannschaft  bis  zur
Halbzelt  40:2  Punkte  erzielt  hatten,  wurde  vor  allem  die  zweite  Mann
schaft  eingesetzt.  Diese  bewährte  sich  ebenfalls  gut  und  man  gewann
60:6  gegen  das  RATS-Gymnaslum.
Im  dritten  Spiel  traten  die  LETTEN  gegen  die  SCHLAUN-Schüler  an.
Beide  Mannschaften  begannen  sehr  nervös  und  unkonzentriert.  Zur
Halbzelt  führte  unsere  Mannschaft  10:6.  Nach  dem  Seltenwechsel  er-
ztelten  unsere  Spieler  aber  Innerhalb  weniger  Minuten  zehn  Punkte.
Dabei  taten  sich  vor  ollem  Mannschaftskapitän.Wolfgang  MEYER  und
Georg  KUHLMANN  hervor;  sie  halfen  auch  entschieden  den  Vorsprung
welter  bis  zum  Endergebnis  von  38:12  auszubauen.  Unsere  Schule
konnte  damit  erfolgreich  die  "Kiepenkerl-Trophäe"  verteidigen.
Die  erfolgreichsten  Spieler  waren:  W.  Meyer  (32),  G.  Kuhlmann  (20),
Nicklatsch (14), Kutzner (12), T.Fahlbusch und Wendel (je 8) und
Budde  (4).

V o l k e r  k ö t t e r h e l n r i c h  U 

I I  m b

Rundenspiele  der  Höheren  Schulen  (  FuSball)
Im  Kampf  um  die  Meisterschaft  der  Höheren  Schulen  Westfalens,  Ist
u n s e r e  S c h u l f u ß b a l l m a n n s c h a f t  b i s 
I n  d i e  Vo r s c h l u ß r u n d e  d e r  N o r d
westfalen  II  go  vorgedrungen.  Zun  erstenmal  gelang  es  unserer  noch
verhältnismäßig  jungen  Mannschaft,  den  alten  Angstgegner,  das  Gym
nasium IBBENBÜREN, aus dem Wettbewerb zu verdrängen. In einem
Spiel,  das  kein  besonders  hohes  Niveau  aufweisen  konnte,  blieben
wir  schließlich  nach  zwei  Toren  von  Dieter  HEMESATH  mit  2:1  Toren
Sieger.Obgleich  die  Mannschaft  der  IBBENBÜRENER  mehr  als  alle
anderen  Teilnehmer  unsere  Gruppe  fürchteten,  hatte  sie  Im  nächsten
Spiel  gegen  das  Gymnasium  BORKEN  eine  größere  Aufgabe  zu  lösen.
Aber  das  Glück  war  auf  unserer  Seite.  Unser  Spiel  lief  besser  als
gegen IBBENBÜREN; die Mannschaft spielte gelöster, da sie gegen
einen  unbekannten  Gegner  anzutreten  hatte,  und  BORKEN  konnteerst
In  der  Schlußminute  den  von  Wolfgang  SCHMEKEN,Dieter  HEMESATH
(Elfmeter) und Robert JÜRGENS herausgeschossenen Vorsprung von
3 : 1  a u f  3 : 2  v e r k ü r z e n .
Mit  uns  Im  Wettbewerb  sind  nun  noch  dos  PAULINUM,  dos  Gymnasium
WARENDORF  und  das  Gymnasium  COESFELD.

�Auch  In  diesem  Jahr  nahm  die  Baskettballmannschaft  unserer  Schule  wieder  am
Bannerkampf  teil.  Nachdem  man  In  der  Vorrunde  die  Mannschaften  des  HITTORF
GYMNASIUMS (45:34) und des PAULINUMS (4fi:31) schlagen konnte, traf unsere
Mannschaft  am  18.  Februar  In  der  Zwischenrunde  auf  die  Vertreter  aus  Hamm  und
G e l s e n k i r c h e n .
Die  Begegnungen  fanden  In  Münster  statt,  und  da  sie  vom  PAULINUM  organisiert
wurden, klappte einiges nicht. Noch den Ausschreibungen für diese Spiele sollte
Jede Begegnung von zwei Schiedsrichtern - mit wenigstens C-Llzenz (der Schieds
richter  darf  Juniorenmannschaften  pfeifen)  gepfiffen  werden.  Do  Jedoch  kein  ein
ziger (I ) Schiedsrichter anwesend war, mußte man sich auf zwei einigermaßen
versierte  Spieler  einigen.  Diese  wurden  Jeweils  von  den  nicht  beteiligten  Mann
schaften  gestellt.  Als  nun  das  Gymnasium  aus  HAMM  Im  ersten  Spiel  vom  SCHLAÜN-
Gymnaslum mit 34:20 geschlagen wurde, reiste die Mannschaft sofort ab. Im zwei
ten  Spiel  besiegte  das  LEIBNITZ-Gymnaslum  das  LETTISCHE-Gymnaslum.
Im  entscheidenden  Spiel  des  Tages,  In  dem  es  um  den  Turniersieg  und  damit  die
Fahrt  zur  Endrunde  nach  Dortmund  ging,  standen  sich  die  beiden  bisherigen  Sie
ger, das LEIBNITZ-Gymnaslum und unsere Schule gegenüber. Zu Beginn des Spie
les  waren  keine  Unparteiischen  anwesend.  Schließlich  fand  sich  der  Lehrer  des
Poullnums,  der  das  Turnier  organisiert  hatte,  bereit,  die  Begegnung  zu  leiten.
Somit  fehlte  noch  Ausschreibung  und  Regeln  Immer  noch  ein  Schiedsrichter.  Trotz
dem  wurde  dos  Spiel  angepfiffen.  Dem  Studienrat  unterliefen  In  diesem  Spiel  häu
fig  Fehlentscheidungen.  Nach  spannendem  und  hartem  Kampf  und  nicht  nur  wegen
der  Entscheidungen  des  Schiedsrichters,  sondern  vor  ollem  wegen  vieler  eigenen
Fehlleistungen  -  das  mußhier  betont  werden  -,  unterlag  unsere  Mannschaft  recht
unglücklich  39:40.  (im  vorigen  Jahr  hatten  wir  das  Glück,  mit  einem  39:40  den
Vertreter  Gelsenkirchens  ausschalten  zu  können.)
Zum  Ablauf  der  Zwischenrunde  muß  folgendes  gesagt  werden:  Mit  diesem  wirklich
nicht  gut  organisierten  Turnier  wurde  nicht  nur  dem  Ansehen  des  PAULINUMS,
sondern  dem  unserer  ganzen  Stadt  geschadet.  Aber  nicht  die  Einbuße  des  Ansehens,
welches  das  PAULINUM  erlitten  haben  wird,  Ist  Anlaß  zur  Kritik,  sondern  viel
mehr  kann  die  Organisation  des  Turniers  In  dieser  Welse  nicht  hingenommen  wer
den.  Scheint  es  nicht  so,  daß  unter  den  genannten  Bedingungen  eine  faire,  gerech
te  Entscheidung  nicht  gewährleistet  war?

V o l k e r  k ö t t e r h e l n r i c h  U l i  m b

3 5

�M O G E L N  w e r  M O G E L N  k a n n 

! ! ! ! ! ! !

Dem  Ruf  nach  psychologischen  Test  folgend,  hoben  wir  Professor
Dr.Dr.hc. Egolohcysp (sprich: IgoloukUsp) gebeten, für uns einen
Test  auszuarbeiten,  der  die  Fähigkelten  der  Schüler  zum  MOGELN
ermitteln  soll.  Dieser  Test  soll  Euch  helfen.  Euch  der  Gefahr  be
wußt  zu  werden,  die  Ihr  beim  MOGELN  eingeht.  Bitte,  beantwortet
unsere  Fragen  also  wahrheitsgemäß,  das  bewahrt  Euch  vor  uner
wünschten  Folgen) 

II 

I 

I 

I 

I

J A

N E I N

1.  Hast  Du  schon  einmal  einen  Täuschungsver-

such  unternommen?  (Beinah  rhetorische  Frage)

2 .  H a s t  D u  E r f o l g  g e h a b t ?

3.  Wie  oft  pro  Arbelt  mogelst  Du?(Wlr  gingen  von

der  Voraussetzung  aus,  daß  Jeder  In  Jeder
Arbelt  mogelt)

I c h  k a n n  e s
n i c h t 
m e h r
0
z ä h l e n : 

3
1 0  m a l : 
5
7  m a l : 
3  m a l : 
8
1  m a l :  1 2

4.  Welche  Methode(n)  bevorzugst  Du?  Tempo-Taschentuch:3-
8 -

-

a u f
2 

W o l k y - T a l k y : 
Z e t t e l t a u s c h e n 
K l o : 
d e m 
Z e t t e l 
z w i s c h e n
d e n  B u t t e r b r o t e n :  0
A b g u c k e n : 
2
mündliche  Anfrage
m i t 
v e r a b r e d e t e m
Z e i c h e n : 
H e f t e a u s t a u  s e h e n
(Für  alle  Arbelten
z u  e m p f e h l e n ) :  7 
-
P r ä p a r i e r t e s  O b s t :  3  -
N o t i z e n 
fällig  zu  betrachten
d e n 
K ö r p e r t e i l e n : 

u n a u f

a u f 

4

5 -
(Weltere, dem Lehrkörper wahrscheinlich noch unbekannte Methoden ha
ben wir aus dem Testbogen gestrichen, um uns nicht letzter Möglich
keiten zu berauben. So 1st er zwar nicht mehr ganz vollständig, kann
aber  trotzdem  noch  ,  Anspruch  auf  Gültigkeit  erheben.  Wir  hoben  aus
diesem  Grunde  noch  einmal  mit  dem  Professor  gesprochen)

�5 .  W e l c h e s  B i l d  g e f ä l l t  d i r  b e s s e r  ?  B i l d  A :  2
B i l d  B :  7

Hast  Du  olle  Punkte  wahrheitsgemäß  zusammen  gezählt,  ergibt  sich
folgendes  felld  von  Deinen  Fähigkelten:

b e i  - 2 6  b i s  - 1 0  P u n k t e n :
Deine  MögeIfähigkelten  sind  geradezu  nicht  zu  Ubertreffen.  Für
D e i n e  A r b e l t e n  b r a u c h s t  D u  n i c h t  m e h r  z u  a r b e i t e n .  D u  k a n n s t
über  Jede  Entfernung  hinweg  mit  besseren  Schülern  zusammenar
b e i t e n . 
I c h  w ü r d e  m i c h  a u f  m ü n d l i c h e  H a u s a r b e l t e n  b e s c h r ä n k e n ,
d a n n  w i r s t  D u  e s 

I n  d e r  S c h u l e  w e l t b r i n g e n .

- S  b i s  0  P u n k t e n :

b e i 
Deine  Möge  Ifähigkel  ten  sind  gut.  Täuschungsversuche  bei  Klassen-»-
arbeiten  sind  Dir  durchaus  zu  empfehlen.  Allerdings  müßtest  Du
noch  etwas  bewpgllcher  bei  der  Wahl  Deiner  Methoden  werden.  Bei
einigem Training (Auch Trockentraining kann nützlich sein),
wirst  Du  es  dann  zu  einen  ausgezeichneten  Mogler  bringen,  denn
die  Anlagen  sind  bei  Dir  vorhanden-

b e l  2  b i s  1 2  P u n k t e n :
Das  Risiko,  dos  Du  beim  Mogeln  eingehst,  1st  schon  erheblich  groß.
Du  mußt  durchaus  damit  rechnen,  beim  Mogeln  erwischt  zu  werden.
Ohne  großes  Training  wirst  Du  nie  ruhig  mogeln  können.  Dir  fehlt
die  Fähigkeit,  die  Stimmung  des  Lehrers  richtig  einzuschätzen
und  einen  richtigen  Augenblick  abzuwarten.  Wenn  Du  nicht  bald
etwas  tust,  wirst  Du  noch  bös'  enden.

b e i  1 3  b i s  3 3  P u n k t e n :
Jetzt  kommt  die  traurigste  Gruppe.  Wer  sich  Innerhalb  dieser  Grup
pe  befindet,  kann  nur  bemitleidet  werden.  OHJE,  OHJE!  Wenn  hier
nicht  Wissen  und  Kenntnis  der  Zusammenhänge  vorhanden  Ist,  sehe-
Ich  schwarz.  Dieser  Gruppe  kann  Ich  nur  den  wohlgemeinten  Rot
geben,  sich  nie  auf  Mogellelen  einzulassen.  (Ausnahmen  bestätigen
auch  hier  die  Regel).  Wem  das  Mogeln  trotzdem  einmal  gelungen
1st,  braucht  sloh  darauf  nichts  einzubilden?  es  lag  bestimmt  nicht
an  seinen  Fähigkelten,  sondern  höchstens  an  denen  seines  Nachbarn.
Jedoch,  auch  für  diese  Gruppe  gibt  es  einen  Trost:  Nlmm's  leicht,
a n d e r e 

s c h l e c h t e r !

s i n d 

n o c h 

Wenn  sich  jeder  Schüler  noch  den  hier  gewonnen  Erkenntnissen
richtet,  wird  hinfort  unter  keiner  Arbelt  mehr  stehen:
Wegen  Töuschungsversuches  "6"  oder  "5"  oder  "nicht  gewertet".

�' '■i r 

s u c h e n

w i i 

s u c h e n

....keine  Zeic/inungen  von  W.  Busch,
s o n d e r n  d e r  L e s e r  s o l l  h i e r  z u m  R e i f t
g r e i f e n 
V / e r  z e i c h n e t  d i e  b e s t e  L e h r e r k a r i k a t u r ?

:

f ü r 

j e d e n 

i s t  E i n s e n d e -

j e t z t  d a s  w i c h t i g s t e :

Bedingungen:
Zeichnung  im  Format  Din  A  3  oder  A-;
klare  Konturen,möglichst  Tuschzeichnung:
u n d 
D i e  M o d e l l e  s o l l e n  a u f  d i e s e r  S c h u l e
u n t e r r i c h t e n !  u n d 
s c h l i ß  a m  3 o . 8 . 6 8 .
Die  Zeichnungen  sind  bei  den  Mitgliedern  im
SKV-Raum  abzugeben!
freundlicherweise  haben  sich  einige  Lehere,
sprich  Modell,bereiterklärt,an  der  Jury 
teil
zunehmen.  Hoffentlich  werden  sowohl  Sie  als
auch die Redaktion in ihrer Erwartung,in den Zeichnungen
den der Schule eigentümlichen Humor zu entdecken,nicht
e n t t ä u s c h t  w e r d e n 
P r e i s e  1  G u t s c h e i n  9 , 9 8  D M

! . ' ! !

Gespräch  mit  seinem  Opfer?;letzteres  kann

natürlich  nicht  gewertet  werden  !!!
P r e i s 

1 - 5

3 8

5 , 2 5  D M

�V

�M ü n s t e r ,  d e n  1 3 . 5 . 1 9 6 8

A n  d i e
S c h r l f t l e i t u n g  d e s
P E R I S K O P
S C H L A U N - G y m n a s l u m
4400  Münster/Westf.

S o n n e n s t r a ß e

L i e b e  z u k ü n f t i g e  K o m m i l i t o n e n !

d a r f 

V i e l l e i c h t 
a u c h 
c l a u s u s  s a g e n .  D i e 
l i c h  k e i n e s w e g s 

I m m e r  g a n z  k o r r e k t .

e i n  H o c h s c h u l l e h r e r 

I n f o r m a t i o n  d u r c h  S t u d e n t e n v e r t r e t e r  s i n d  n ä m

e i n m a l 

e t w a s 

z u m  N u m e r u s

S o  h a t  s i c h  z . B .  d i e  U n i v e r s i t ä t  M ü n s t e r 
r u n g  e i n e s  N u m e r u s  c l a u s u s 
s p r o c h e n .  S i e  h a t 
d i e
d e r 
s t u d e n t i s c h e n 
E i n f ü h r u n g  d e s  N u m e r u s  c l a u s u s  g e f o r d e r t  h o t t e .  D i e s e r  S a c h v e r
h a l t  w i r d  g e w ö h n l i c h  v o n  e i f r i g e n  P r o t e s t i e r e r n  n i c h t  e r w ä h n t .

I h r e  H a l t u n g  e r s t  g e ä n d e r t ,  n a c h d e m  d e r  L e i t e r
F a c h s c h a f t 

l a n g e  g e g e n  d i e  E i n f ü h
f ü r  d a s  F a c h  P S Y C H O L O G I E  a u s g e

P S Y C H O L O G I E 

e i n e m 

B r i e f 

I n 

I s t  e s  s o ,  d a ß  N u m e r u s  c l a u s u s  " d i e  w i r k l i c h e n  M i ß

I m  G e g e n t e i l :  e i n d r i n g
I r g e n d  e t w a s  a n d e r e s  w e i s t  e r  a u f  e i n e n  d e r  H a u p t ü b e l

K e i n e s w e g s 
s t ä n d e  a n  d e n  U n i v e r s i t ä t e n  v e r s c h l e i e r t .  " 
l i c h e r  a l s 
stände  hin,  d.h.  auf  die  ÜberfUllung,  vor  der  die  Hochschulen
s e l b s t 
i m m e r  w i e d e r  g e w a r n t  h a b e n ,  o h n e  d a ß  d i e  M ö g l i c h k e l t e n
e i n e s  r e c h t z e i t i g e n  A u s b a u s  g e s c h a f f e n  w o r d e n  w ä r e n .

I s t 

f ü r 

k e i n 

a u c h 

c l a u s u s 

" A u s w a h l v e r f a h r e n 

D e r  N u m e r u s 
Z u
l a s s u n g  z u r  U n i v e r s i t ä t ,  d a s  n a c h  K r i t e r i e n  a r b e i t e t ,  d i e  k e i n e n
p r o g n o s t i s c h e n  W e r t  b e s i t z e n .  "  Z w a r  h ö r e n  w e d e r  S t u d e n t e n  n o c h
S c h ü l e r  d o s  g e r n e ,  a b e r 
t a t s ä c h l i c h  h a t  d a s  A b i t u r z e u g n i s  e i n e n
n i c h t  u n b e d e u t e n d e n  V o r r a u s s a g e w e r t .  D a s  z e l g e n  U n t e r s u c h u n -
I n s t i t u t  d e r  U n i v e r s i t ä t  M ü n s t e r  u n d
g e n  a u s  d e m  P s y c h o l o g i s c h e n 
e i n e  e i n g e h e n d e  A n a l y s e  d e r  S t a t i s t i k 
I n  e i n e m  F a c h  m i t  N u m e r u s
c l a u s u s ,  n ä m l i c h  d e r  M e d i z i n ,  e b e n s o  w i e  d i e  a l l g e m e i n e n  E r f a h
rungen  mit  der  Studleförderung  (freilich  mit  Ausnahme  der  Wirt
schafte-  und  Gesellschaftswissenschaften!)

d i e 

A u d i a t u r  e t  a l t e r a  p a r s !

p r o f .  d r .  k o r l  J .  n a r r

�findet  ein  Mann

«eine  Frau
begehrenswert

e i n e s M a n n e s

. 

. 

b i n

i c h 
n u r  m ü d e !

Frauen

C h a r a k t e r ?

Ein  Gesdienk,
das  nidits  kostet

" J A S M I N "  k o n t r a  " B i l d u n g s n i v e a u "

b e a n t w o r t e n .

t r a g e n ' g e d e n k t .

Der Monat, In dem sich die Zeltschrift "JASMIN" zum ersten Mole verkaufte,
Ist bestimmt ein gedenkwürdiger. Ob er Jedoch als Wendepunkt, Ja als End
punkt des klassischen Journalismus zu betrachten Ist, das kann nur die Zu
k u n f t 
Wieso  Endepunkt  einer  Brancheepoche?  "JASMIN"  Ist  zweifellos  etwas  Neues
und  hat  so  auch  prompt  olle  anderen,  speziell  Frauenzeltschriften,  Uberrun
det.  So  hoch  seih  Einsatz  war,  so  hoch  war  auch  sein  Gewinn.  Bei  seiner
ersten Auflage wagte sich "JASMIN" aus dem Hause "Kindler und Schiermeyer"
alias  "  Axel  Springer  und  Sohn  "  mit  einer  Million  Exemplaren  zu  228  Selten
bei  nur  DM  1  ,  Preis  auf  das  Glatteis  des  launischen  Zeltungsmarktes.
"JASMIN"  wagte  und  gewann.  Was  andere  Blätter,  wie  "BURDA  MODEN",
"i^ÜR  SIE",  "BRIGITTE"  und  "FRAU  IM  SPIEGEL"  als  Quartal  sauf  läge  ver
teidigen,  gelang  "JASMIN"  mit  einem  Schlag.  Aber  bei  einigem  Hinsehen
fällt auf, daß "JASMIN" eine gewisse Art von Nagelschuhen getragen hat und
z u 
Der  erste  Nagel,  der  es  vor  dem  Ausrutschen  schützt,  Ist  der  SPRINGER
KONZERN.  Dehh  wenn  "JASMIN"  die  Maße:  DM  1  ,~  und  228  kostspielige
Seiten,  davon  72  Selten  Anzeigen,  vorweist  -  der  Anzeigenpreis  sich  aber
nur  auf  600.000  Exemplare  der  ersten  11  Auflagen  bezieht  -  was  liegt  näher,
als  anzunehmen:  "JASMIN"  muß  Geld  haben,  wie  es  Heu  hat  (sprich:  es  Sprin
ger Ihm zukommen läßt). Doch der sicherlich vorhandene Kampf- oder Dumping
preis, gestellt von Axel Springer, wurde von der Konkurrenz noch nicht übel
genommen  -  er  schien  broncheübllch  zu  selnl  Selbst  über  die  Werbewldrlgkel-
ten  der  Springer-Propaganda  sah  man  großzügig  hinweg.  Obwohl  es  bedenklich
wird,  wenn  die  gesamte  Springerpresse  In  pompösen  Drelspältern  scheinbar
objektive  Würdigungen  abdrucken  kann,  doch  In  Wirklichkeit  nichts  anderes
a l s  b e d e n k e n l o s e  W e r b u n g  b e t r e i b t .
Nach  all  dem  Darüberhinwegsehen  hat  man  Jetzt  das  Nachsehen.  Denn  niemand
wußte,  daß  "JASMIN",  eine  Generalstabsarbelt  Ist,  die  alle  offene  und  unter
schwellige  Werbung  In  einer  völlig  unbedenklichen,  skrupellosen  Welse  anwen
det.Gerade  das  Ist  neu,  gerade  das  wirkt!  So  sieht  man  In  "JASMIN"  zwar
weniger  halbseidene  Kreaturen,  als  In  anderen  Blättern,  aber  "JASMIN"
schlägt  alle  durch  eben  seine  schamlos  engagierte  Raffinesse.  Seine  Haupt
strategen  waren  und  sind  Computer.  Sie  stellten  die  Marktlücke  fest,  die
Herren  "Generäle"  schlossen  auf  das  Leserprofi  I  und  "JASMIN"  -Redakteure"
schrieben  nach  dem  erarbeiteten  Erfolgsrezept  Ihre  Artikel.  So  war  das  erste,
was getan werden mußte: - dem Leser, der unentschlossen, unsicher und
problembeladen Ist, ein festes Ziel vor Augen zu setzen. Ein Ziel, von dem
Jeder Irgendwie betroffen Ist. Das nicht dos einzig richtige sein darf, das
ober  niemand  ganz  In  seinem  Innersten  Wollen  abstreiten  kann.  So  formuliert
sich  "  das  Leben  zu  zweit".  Alle  Probleme,  die  sich  nun  dem  Leser  mit  seinem

�einzig erstrebenswerten Ziel: "Ein, das Leben zu zweit" ergaben, verspriont
"JASMIN",  vom  Titel  bis  zur  letzten  Seite,  zu  klären  und  aufzulösen.  Doch  was
getan  wird,  Ist  den  Wissensgierigen  noch  welter  In  seine  Problematik  zu  vertrlk-
ken  und  Ihm  gleichzeitig  vorzugaukeln:  "Alle  Probleme  lösen  wir,  Ihre  JASMIN
REDAKTION. Nur wir sind dazu föhlg. Holen Sie sich Ihre Erfahrung nicht Im
bitteren  Lebenskampf.  Sie  können  es  besser  haben  als  all'  die  Enttöuschten.
Lesen  Sie  "JASMIN"!  Das  Ist  unsere  Hilfe."  Das  Ist  sinngemöß  der  Inhalt  vpn
"'JASMIN".  Damit  zieht  diese  Zeitschrift  Ihre  Leser  wie  die  Katze  mit  der/loch
gehaltenen  Wurst  hinter  sich  her  und  verdient,  selbstredend!
Wie  soll  eine  klassische  Frauenzeitschrift,  die  sich  redlich  bemüht  der  Frau  Ih
re  Verpflichtungen  In  Familie,  Beruf  und  Gesellschaft  zu  erleichtern,  mit  dieser
Neuerscheinung konkurrieren, die mit anrüchigen Schmus-,fe€K- und Klatschge
schichten,  bei  biederer  Fassade,  den  Publikumsgeschmack  systematisch  ver
dirbt?  MuS  sie  sich  nicht  schleunigst  dem  "JASMIN"  Stil  anpassen,  bevor  sie
schwere  finanzielle  Rückschlöge  erleidet?  Nun  liegen  die  redaktionellen  Schwer
punkte  der  Frauenzeitschrift  bei  Mode,  Wohnung,  Küche,  Kosmetik,  Gastlichkeit
und  Reisen,  was  nicht  unbedingt  mit  dem  Stoff  des  Marktlückenfüllers  "JASMIN"
zusammenföllt. ifir Bestand mag auch weiterhin gesichert sein. Aber bei solch rei
ßendem Absatz schlügt "JASMIN" seine Konkurrenten, Indem es den größten
Teil  des  Anzeigenmarktes  auf  sich  zieht.  Die  anderen  Unternehmen  haben  zu
überlegen:  Welterhin  guten  Stil  trotz  FInanzschödIgung  oder  Anpassen  an  den
"JASMIN".Stil  und  eventueller  Bestand  des  Verdienstes.
Bei  Jenen  Verkaufsquoten  kann  es  auch  keine  der  70.000  Vertretungen  und  kein
Elnzelhöndler  ablehnen,  "JASMIN"  zu  verkaufen,  wenn  er  nicht  seine  Existenz
geföhrden will. Zumal Springer 40 % des Zeltungsmarktes bhherrsoht,und folg
lich die Alternative: Springer mit "JASMIN" und Gewinn oder 60 % des Zeitungs
marktes  und  Exlstenzgeföhrdung,  In  Wirklichkeit  gar  keine  Ist.
Ob ein Mensch, der sein Wissen und Urteil nur aus Gedrucktem, statt aus eige
nem Erfahren und Erdenken gewinnt, neben einem gewinnbringendem Journalisti
schen Finanzmittel, nicht auch noch ein Ideales politisches Werkzeug abgibt,
Ist schon wieder eine andere Frage.Sle'.sprlcht nicht sehr fein für den Springer
konzern, aber das soll hier nicht erörtert werden. Vielmehr erinnere Ich mich ,
daß man schon des öfteren versucht hat In diesem Stil unsere Gelstesföhlgkelt
u n d  d a s  a l l g e m e i n e  N i v e a u  z u  b e s c h n e i d e n :

Was Sie kaufen.können,slnd Erfahrungea Erfahrungen, dietjndere Menschen
gemacht  und  teuer  bezahlt  haben.  Diese  Erfahrungen  können  wir  Ihnen  bieten.
Das  Ist  unsere  Hilfe  für  Sie.  Eine  andere  gibt  es  nicht.

V i e l 

G l ü c k !

I h r e  J A S M I N - R E D A K T I O N

p e t e r  u m 

l a n d  O i l  m a

D i e  Z e i t s c h r i f t 

f ü r  d a s  L e b e n  e u  z w e i t

JASIVIIN

JASMIN

V e r r ä t

JASIVIIN» 

e - 

- 

.

Wie  lange

�SCHULE  UND  AUTORITÄT

Ansprache  bei  der  Abiturienten-Entlassungsfeier

a m 1 2 .  J Ü I M 9 6 7

In  Deutschland  kein  Gymnasium  mehr  Schü

Die.  Entlassungsfeier,  zu  der  wir  heute  und  hier  zusammengekommen
sind,  reizt  dazu,  sich  einige  Gedanken  Uber  die  Art  der  Bindungen
zu  machen,  aus  denen  Sie  nun  entlassen  werden  sollen,  über  die
Innere  BegrUndung  dieses,  wie  die  Juristen  sogen,'besonderen
QewoItverhäItnl  sses',  dos  wl  r  Schu  le  nennen.  Dos  Relfezeugnl  s,
dps  Ich  Ihnen  auszuhändigen  habe,  hat  einen  doppelten  Charakter:
Zuerst  einmal  Ist  es  ein  Abgangszeugnis,  fast  das  einzige  Übrigens,
das  wir  ausstellen  dürfen,  ohne  daB  eine  förmliche  Abmeldung
seitens  der  Eltern  verläge.  Mit  dem  Reifezeugnis  sind  Sie  von  der
höheren  Schule  entlassen  und  verwiesen,  und  selbst  wenn  Sie
wollten,  dürften  Sie 
ler  besuchen  -  eine  seltsame  Ähnlichkeit  mit  der  so  seltenen
strafweisen  Verweisung  von  der  höheren  Schule!  In  einem  Augerfclick
wird  dos  Verhältnis  gelöst,  das  Sie  durch  lange  Jahre  an  die
Schule  gefesselt  hat  und  das  Ja  einen  weit  über  die  rechtliche
Seite  hinausgehenden  besonderen  Charakter  gehabt  hat.  Das  Reife
Zeugnis  Ist  aber  gleichzeitig  ein  Eintrittszeugnis  für  alle  Hoch
schulen  und  viele  Berufe;  es  relBt  also  nicht  nur  Beziehungen  ab,
sondern eröffnet den Weg zu neuen Tätigkeiten und Bindungen, die
o h n e  d o s  A b i t u r  n i c h t  o d e r  n u r  s e h r  s c h w e r  e r r e i c h b a r  s i n d .  U n d
so  lleBe  sich  am  ehesten  das  heutige  Ereignis  kennzeichnen:
Die  Schule  gibt  Sie  frei  und  erklärt  Ihre  Autorität  als  beendet,
und  Sie  stehen  einen  kürzeren  oder  längeren  Anaenbllck  long  In
einer  wohl  nie  wiederkehrenden  Blhdungstoslgkelt,  solpnge  Sie
sich  noch  nicht  dem  Studium  oder  der  Bundeswehr  zugewandt  haben.
Ich  habe  eben  bewuBt  das  Wort  »Autorität  der  Schule'  gebraucht
und  möchte  es  zur  Diskussion  stellen,  well  heutzutage  ja  schon
s e i n  G e b r a u c h  v e r d ä c h t i g 

I s t .  E s  s t e h t  s p r a c h l i c h  d e m  » a u t o r i t ä r »  4 4

�sehr nahe, und marfcher glauoi; seihe demokratische Grundhaltung
dadurch öftereren und belegen zu sollen, daß er alles, was nur
mit  diesem  Begriff  Autorität  zu  tun  hat,  als  faschistisch  oder
stollnlstlsch  denunziert,  ein  Verfahren,  yy^omlt  man  sich  bekannt
lich  manches  Schwierige  und  Unbequeme  vom  Halse  schaffen  kann.
Autorität  und  Unterwerfung,  anweisen  und  gehorchen,  pauken  und
bUffeln  sind  Vokabeln,  die  unsere  Schule  In  einem  veralteten  und
verächtlichen Sinn zu kennzeichnen scheinen. Seitdem Irgendjemand,
vielleicht  war  es  der  große  Moltke,  behauptet.hat,  der  preußische
Schulmeister  habe  die  Schlacht  von  Königgrätz  gewonnen,  haftet
diesem  Kollegen  und  ollen  späteren  deutschen  Pädagogen  ein  RUch-
leln  von  Strenge  und  Militarismus,  von  Stockgefuchtel  und  Kreide
staub  an,  das  sich  auch  In  unserem  aufgeklärten  sJahrhundert  noch
nicht  so  recht  hat  verflüchtigen  wollen.  Die  eng  reifer  Ischen
Fragen  werden  Immer  lauter:  Wozu  brauchen  wir  Autorität  und
Autoritäten,  wer  verleiht  der  Schule  die  Macht  und  das  Ansehen,
Leistungen  zu  verlangen  und  Haltungen  zu  kritisieren,  zu  ver
setzen  und  nicht  zu  versetzen,  Reifeprüfungen  abzuhalten  und
Reifezeugnisse,  diese  Passe-partouts  zum  goldenen  Leben  zuzu
sprechen  und  zu  verweigern.
Ich  könnte  es  mir  einfach  machen  und  mich  auf  unsere  amtliche
Autorität  zurückziehen,  etwa  so:  Die  Gesellschaft  hat  den  Staat
beauftragt,  für  eine  den  Zeitläuften  entsprechende  Bildung  der
vXigend  zu  sorgen,  und  der  Staat  hat  daraufhin  Schulen  eingerichtet
und  zugleich  uns  Lehrern  Rechtsbefugnisse  zuerkannt,  die  die
Ovielle  unserer  Würde  und  Macht  sind.  Nicht  zur  Wahrung  des  eigenen
Interesses  und  nicht  In  eigener  Machtvollkommenheit  haben  wir
Anteil  an  der  staatlichen  Autorität,  sondern  als  Beauftragte  der
Gemeinschaft,  nicht  anders  wie  Irgendein  anderer  Beamter  des
Staates^  der  dessen  Anweisungen  In  der  Öffentlichkeit  durchsetzt
u n d  d a m i t  A n t e i l  a n  d e m  A n s e h e n  d e r  ö f f e n t l i c h e n  M a c h t  h a t .  W e n n
wir  die  Autorität  der  Schule  nur  so  amtlich  verständen,  dann  wäre

GOLDENEN

z u n
LEBEN

�all  unsere  Blldungs-  und  Erzlehungsorbelt  unmittelbar  abhängig
von  der  Inneren  und  äußeren  Stärke  des  Staates,  und  es  Ist  auch
sicher  so,  daß  die  Überzeugungskraft  der  Schule  etwas  mit  der
Glaubwürdigkeit  des  Staates  zu  tun  hat,  der  sie  eingerichtet  hat.
Je  schwächer  und  fragwürdiger  der  Staat  Ist,  umso  schwerer  wird
es  auch  der  Schule  fallen,  das  Ihr  zukommende  Stück  staatlicher
Autorität  durchzusetzen  und  sich  gegen  olle  Auflösungstendenzen
zu  verteidigen.  Wenn  vom  Staat  und  seiner  Autorität  nur  noch
einige  schäbige  Restevorhunden  zu  sein  scheinen,  wie  es  vor
kurzem  Heinrich  Boll  In  einer  Rede  ausgedrückt  hat,  wenn  iter
Staat-nur  noch  als  Tummelplatz  der  Gruppen-  und  Einzelinteressen
angesehen  wird,  dann  kann  auch  die  amtliche  Autorität  der  Schule
nicht  unangefochten  sein,  besonders  das  Gymnasium  muß  es  sich
gefallen  lassen,  daß  es  zu  einem  Interessenschnittpunkt  der  ver
schiedensten  Organisationen  wird,  die  olle  Ihre  Ansprüche  anmelden
und  durchzusetzen  versuchen.  Und  wen  kann  es  überraschen,  wenn  In
dieser  Lage  der  Gedanke  auftaucht^  Schüler  zu  einem  Interessenverband
zusammenzuschließen,  um  aus  der  scheinbor  zu  brüchigen  amtlichen
Autorität  ein  Stückchen  auszubrechen  und  um  über  die  Schule  und  Ihren
I n h a l t  m i t z u b e s t i m m e n ? 
I n  d i e s e r  S i t u a t i o n  w i r d  e s  g u t  s e i n ,  ü b e r  d i e
amtlichen  Rechtsbefugnisse  hinaus  aus  anderen  Quellen  der  Autorität
zu  schöpfen  und  sich  nicht  so  sehr  auf  die  so  bequeme  Hilfe  der  staat
lichen  Macht,  sondern  mehr  auf  die  Kraft  der  Persönlichkeit  als  Ur
sprung  der  Autorität  zu  verlassen.  Unser  Wort  "Autorität"  hat  als
lateinischen  Vorfahren  die  'auctorltas'  ,  und  die  Linie  führt  welter
zum  'auctor',  und  das  Ist  -  Im  Zusammenhang  mit  dem  Verb  augeo-  der
jenige,  der  etwas  fördert.  Wer  auf  Grund  einer  angeblichen  oder
wirklichen  Überlegenheit  und  VorblIdllchkelt  Geltung  und  Achtung
beansprucht,  meint  damit  zugleich,  daß  er  denjenigen  fördern  will,
der  Ihm  In  der  Erziehungsgemeinschaft  anvertraut  Ist.  Erziehungs
autorität  hat  den  Sinn,  für  einen  beschränkten,  abgemessenen  Zeltraum

�Jene  Lücke  zu  überbrücken,  die  zwischen  der  noch  unfertigen  Persön
lichkeit  des  Heranwachsenden  und  den  Anforderungen  und  Fährllchkelten
des  Lebens  besteht.  Und  es  Ist  das  Ziel,  diese  Lücke  durch  Intensive
geistige  Förderung  auszufüllen  und  endgültig  zu  schließen.  So  etwa
könnte  die  Autorität,  gleich  ob  sie  von  der  Schule  als  Institution
oder  von  den  Lehrern  beansprucht  wird,  Ihren  Anspruch  auf  Geltung
und  Achtung  begründen:  Der  noch  unfertige  und  darum  empfindliche,
ja^  schutzlose  junge  Mensch  braucht  den  Mantel,  unter  dem  er  heran
reifen  und  sich  festigen  kann.  Erziehungsautorität  1st  also  nie
Selbstzweck  und  dient  nie  der  Verherrlichung  des  Erziehers,  sondern
Ist  einzig  als  notwendiger  Bestandteil  des  Erzlehungs-  und  Blldungs-
prozesses  zulässig.  Diese  Selbstverständlichkeit  muß  ausgesprochen
werden,  well  wir  wissen  und  erlebt  hoben,  wie  schnell  und  wie  oft
persönliche  Willkür  und  egoistischer  Machtwille  die  Erziehungs
autorität  mißbraucht.  Ja  pervertiert  haben.  Genauer  zu  belegen  wäre
noch  die  Behauptung,  daß  ohne  Autorität  Bildung  nicht  oder  nur  sehr
schwer  möglich  Ist:  Sie  verbürgt  mit  Ihrem  Ansehen  die  Gültigkeit
aller  Jener  Denkformen  und  Axiome,  der  Normen  und  Gesetze,  ohne
deren  Anerkennung  eine  rationelle  geistige  Arbelt  nicht  möglich  wäre.
Autorität  erspart  beim  Erwerb  der  notwendigen  Kenntnisse  und  Ein
sichten  unendliche  viele  Irr-  und  Umwege,  sie  bezeichnet  die  besten
Straßen  des  Denkens,  sie  empfiehlt  die  Im  Verkehr  mit  den  Mitmenschen
richtigen  Haltungen.  Ohne  die  Autorität  der  Erzieher  müßten  sich  die
Jungen  Leute  mit  der  Fülle  des  Längstgeklärten  und  Festgestellten
herumschlagen,  ohne  daß  damit  etwas  gewonnen  wäre.  Wer  also  als
Jüngerer die Autorität der Älteren anerkennt, gibt - bewußt oder
unbewußt  -  einen  Vertrauensvorschuß  In  der  sicheren  Erwartung,  daß
sich  dos  früher  oder  später  auszahlt.  Übrigens  muß  Ja  auch  der  Er
wachsene  darauf  verzichten,  alle  Sachverhalte  mit  seiner  Vernunft
zu  durchdringen,  auch  er  muß  Autorität  desjenigen  anerkennen,  der
den  höheren  Sachverstand  hat,  ohne  dessen  Argumente  Immer  nachprüfen
z u  k ö n n e n .  -

�Wenn  nun  also  Autorität  Im  Erzlehungs-  und  Bildungsprozeß  nötig  ist,
so ist zu fragen, wie sie sich am glaubwürdigsten darstellt, weiche
Grenzen  sie  einzuhalten  hat  und  wie  sie  am  ehesten  mit  Jener  Autori
tätsfeind Ii chke it fertig wird, die dos Kennzeichen unserer plurali
stischen  Gesellschaft  zu  sein  scheint.  Wie  sollen  die  Personen  und
Einrichtungen, die die Erziehungsautorität in der Schule vertreten,
ihren Anspruch durchsetzen gegen alles Mißtrauen und die Ablehnung,
die  ihnen  vielfach  entgegenschlagen?  Sicherlich  nicht  mit  Zwang,
denn  er  ist  der  FeJhdaiier  echten  Autorität,  die  freiwillige  An
erkennung  fordert.  Wer  sich Achtung  erzwingen  will,  verliert  sie  -
eine  Wahrheit,  die  im  aiitägiichen  pädagogischen  Kleinkrieg  aus  ver
ständlichen  Gründen  manchmal  vergessen  wird.  Sicherlich  verleihen
uns  Lehrern  der  Abstand  im  Alter,  in  der  Lebenserfahrung  und  im
Wissen ein gewisses Maß an Achtung, aber stärker wird die Autorität
aus  der  Gewissenhaftigkeit  und  dem  Ernst  unseres  Tuns  gespeist,
und  nicht  minder  aus  der  Überlegenheit  und  der  Heiterkeit,  aus  dem,
was  man  wohl  mit  dem  lateinischen  Wort  'serenitos'  bezeichnet  hot.-
In  einer  mündlichen  Prüfung  im  Fach  Deutsch  hatte  einer  unserer
Abiturienten  einen  sehr  inhaltsreichen  Text  aus  der  Feder  Lessings
zu interpretieren. In dem von dem Stil des Schriftstellers die Rede
ist. Lessing sogt am Ende der Steile; "Wahrheit allein gibt (dem Stil)
echten  Glanz!  "  Und  ganz  ähnlich  ließe  sich  von  der  Autorität  des
Erziehers  sagen:  "Wahrheit  allein  macht  Autorität  möglich  und  glaub
haft".  D.h.  nur  wer  die  Wahrheit  auf  seiner  Seite  hat,  wer  sach-  und
fachkundig  ist,  wer  mit  völliger  Wahrhaftigkeit  und  ohne  alle  per
sönliche  Eitelkeit  der  Sache  dient,  die  er  vertritt,  kann  erwarten,
daß  man  ihm  zuhört  und  Glauben  schenkt  -  Autorität  hat  ja  viel  mit
Glauben  zu  tun!  Das  sie  durch  nichts  schneller  zerstört  wird  als  durch
Ungerechtigkeit und Voreingenommenheit, Ist eine Binsenwahrheit,
d i e  d o c h  u n e n d l i c h  w i c h t i g 
In  weichen  Formen  kann  und  soll  Autorität  auftreten?  Daß  sie  sich
n i r. h t  m fi h r  v o m  h o h e n  K a t h e d e r  h e r a b  G e i t u n a  v e r s c h a f f e n  k a n n ,

I s t .

�Wissen  wir  -  Throne  und  Katheder  sind  ziemlich  gleichzeitig  gestürzt
worden  soll  sie  nun  deswegen  gleichsam  sich  schulterklopfend
nähern,  soll  sie  sich  kameradschaftlich  tarnen  und  wie  durch  die
Hintertür  hereinkommen?  Man  hat  In  den  vergangenen  Jahrzehnten
gelegentlich  unter  dem  Einfluß  der  ^gendbewegung  so  etwas  versucht;
man  hat  geglaubt,  daß  sich  Lehrer  und  Schüler  als  gleiche  begegnen
könnten,  daß  eine  echte  Kameradschaft  sie  verbinden  könne  und  daß
dieses  neue  freundschaftliche  Verhöltnis  den  Befehl  und  das  Muß,
die  Autoritöt  und  die  Formen  der  Unterordnung  überflüssig  machen
könne.  Unterdes  ist  man  auf  beiden  Seiten,  bei  den  Erziehern  wie
bei  den  Erzogenen,  skeptisch  geworden,  und  ich  glaube  mit  Recht:
Beim  Erziehungs-  und  Biidungsvorgang  ist  die  Spannung  zwischen  den
Partnern  ganz  natürlich  und  durch  die  Sache  gegeben.  Dabei  ist  wohl
nicht  der  Altersunterschied  das  wichtigste  Element,  sondern  die  Ver
schiedenheit  der  Rollen,  die  durch  dos  Lehrer-Schülerverhöltnis  ge
geben  ist;  Geben  und  Nehmen,  Mittellen  und  Empfangen  prögen  die  gegen-
seit  igen  Beziehungen,  die  wiederum  deswegen  auch  nicht  ganz  ohne
Spannungen  sein  können:  Im  B1  Idungsprozeß  kann  es  gar  nicht  immer
friedlich  und  gemütlich  zugehen;  wenn  Funken  überspringen  sollen,
m u ß  e s  k n i s t e r n .  -
Für  den  Heranwachsenden,  der  schon  einiges  an  Einsichten  und  auch  an
Sicherheit  gewonnen  hat,  ist  der  Anspruch  der  Erwachsenen  auf  Ver
trauen  und  Gehorsam  machmai  nur  schwer  zu  akzeptieren  ;  um  sein
neugewonnenes  Wissen  zu  erproben,  stellt  er  die  Autoritöt  in  Zweifei,
ganz  simpel,  indem  er  nicht  mehr  hinnimmt,  sondern  fragt  und  argumen
tiert und sich gegen die Übernahme aller der Antworten wehrt, die
nicht  anderes  auf  ihrer  Seite  zu  haben  scheinen,  als  die  geheiligte
Autoritöt.  Dos  geschieht,  wie  ich  meine,  mit  Recht,  denn  es  darf
im Schuibereich keine Autoritöt als Einrichtung oder als Person geben,
die  es  ablehnte,  befragt  zu  werden  und  Fragen  zu  beantworten.  Wer
dazu nicht bereit ist und wer als Autoritötsperson seine Überzeugun
gen nicht bereitwillig dem Zugriff der Fragen aussetzt, wer sich vor
ihnen  hinter  den  schützenden  WoM  der  behördlichen  Anordnungen  fiüch-

�tet, der Ist In Gefahr, die Autorität zu deformleren und outorltor
zu werden, olso Herrschoft um Ihrer selbst willen ouszuUbon.
Und  diese  Gefahr  tritt  In  der  Schule  sicherlich  Immer  wieder  ouf,
ähnlich  wie  In  ollen  Institutionen,  In  denen  eine  lückenlose  Kontrolle
der  Mocht  nur  schwer  zu  proktizleren  Ist.
Wir  hoben  vorhin  vom  Sinn  und  Zweck  der  Autorität  Im  Bl  IdungsprozeS
gesprochen; wir müssen hinzufügen, doB Autorität nur Insoweit beon-
sprucht  werden  konn,  ols  sie  diesem  Ziel  dient.  Die  Immer  wieder
ouftretende  Schwierigkeit  besteht  nun  dorln,  genau  zu  bestimmen,  wos
denn zum Bl Idungsprozeß nötig und wos nur überkommene Zutot und über
flüssige Beschwerung Ist. Die Schule konn sicherlich In oller Strenge
und  Unerblttllchkelt  durchsetzen,  doß  wichtige  Arbeitstechniken  er
worben  werden,  doß  notwendige  Stoffe  gelernt  und  gemelnschoftsfelnd-
llche Hondlungen unterlossen werden. Kein vernünftiger Mensch wird
Ihr  dos  Recht  betreiten,  hier  Moßstäbe  zu  setzen  und  Folgerungen
zu  ziehen.  Gleichzeitig  wird  dorüber  Einverständnis  zu  erzielen  sein,
doß nur derjenige dos Moß der notwendigen Anforderungen bestimmen konn
der  selbst  bereits  den  Weg  gegangen  Ist.  Was  zur  Hochschulreife  gehört,
konn  nur  der  mit  leidlicher  Sicherheit  feststellen,  der  selbst  ein
Hochschulstudium  hinter  sich  gebrocht.hot.  Aber  wie  steht  es  mit  den
Lebensgewohnhelten  der  Schüler  oußerhoib  der  Schule,  wie  mit  Ihrer
Hoor-  und  Borttrocht,  wie  mit  Ihrer  Kleidung  und  Ihren  Umgongsformen?
Ich meine, wir sollten unsere Erzlehungsoutorltät, gerode well sie
so  notwendig  Ist,  nicht  on  Dingen  verschleißen,  die  nicht  unmlttel-
bor mit unserem Bl Idungsouftrog zu tun hoben: Die Überlegenheit und
Heiterkeit,  die  doch  Bestondtel  le  der  Autorität  sind,  zeigen  sich
ouch  Im  Gewähren  und  Dulden  olles  dessen,  wos  nur  Zutot  Ist.
Und  noch  eine  letzte  Aussoge  über  die  Erzlehungsoutorltät  der  Schule:
Do  sie  die  Aufgobe  hot,  entwicklungsmäßig  bedingte  Schwächen  und
Lücken  obzudecken  und  zu  beseitigen,  da  sie  Immer  nur  förderhd  dem
BlIdungsvorgong  zur  Seite  stehen  soll,  Ist  es  Ihr  Sinn  und  Ihr  Ziel,
sich  selbst  Immer  mehr  überflüssig  zu  mochen.  Indem  sie  zur  Mündig
k a l t 

f ü h r t .  D i e  w i r k s a m s t e  A u t o r i t ä t 

I m  G e b r a u c h  d a r  V e r n u n f t 

l e t

�also  die,  die  sich  selbst  cm  schnellsten  und  sichersten  aus  der
Aufgabe  entlassen  kann.  Allerdings  besteht  die  Mündigkeit  Im  wesent
lichen  darin,  da3  sich  die  Mündigen  Ihre  Autoritäten  selbst  zu  suchen
und  auszuwöhlSh  vermögen.  Wenn  Sie,  meine  lieben  Abiturienten,  heute
aus  der  Autorität  der  Schule  entlassen  werden,  so  nicht,  well  wir
Lehrer  meinten,  daß  Sie  von  Stund  an  aller  Autorität  entroten  könnten.
Auch  wenn  wir  von  den  Autoritätsbezügen  der  Bundeswehr  absehen.
In  die  viele  von  Ihnen  In  Kürze  eingefügt  werden,  so  bleibt  doch
die  Tatsache,  daß  wir  olle  In  der  uns  umgebenden  Welt  die  Überlegen
heit  und  Vorblldllchkelt  anderer  und  die  Verbindlichkeit  von  Normen
und  Gesetzen  vorfinden  und  anerkennen  müssen,  gleich  ob  sie  uns
als  wissenschaftlicher  Sachverstand,  als  moralische  Qualitäten
oder  als  geistige  Vorzüge  begegnen.  Es  Hegt  Im  Wesen  unserer  Welt
und  In  der  Unzulänglichkeit  des  Menschen  und  seiner  Möglichkeiten
begründet,  daß  wir  Autorität  Uber  uns  anerkennen  müssen;  ohne  sie
träte  Anarchie  ein.  Der  Unterschied  zur  Schule  besteht  für  Sie  In
der  Zukunft  darin,  daß  Ihnen  keine  Fächer  und  Lehrer  zugewiesen,
keine  Stundenpläne  diktiert  werden,  sondern  daß  Sie  sich  selbst
Ihren  Lebensplan  wählen  können  mit  all  den  Folgen,  die  er  mit  sich
bringt.  Neue  Autoritäten  als  Personen  und  Einrichtungen  werden  Ihneh
begegnen,  vor  denen  Sie  sich  zu  bewähren  und  mit  denen  Sie  sich  aus
einanderzusetzen  haben;  Sie  werden  entscheiden  müssen,  ob  und  Inwie
weit  Sie  sich  zu  beugen  und  wann  Sie  Widerstand  zu  leisten  haben.
Wenn  es  der  Schule  gelungen  Ist,  Sie  für  den  Immerwährenden  Kampf
zwischen  Autorität  und  Freiheit  reif  zu  machen,  so  können  wir  Sie
g e t r o s t  a u s  u n s e r e r  A u t o r i t ä t  e n t l a s s e n .  S i e  h o b e n  s i c h  e i n e n  A b i t u r
spruch  gewählt,  der  ebenso  schön  wie  bescheiden  klingt:  "Was  kann
das  Holz  dafür,  wenn  es  als  Geige  erwachtl  "  -  Wir  Handwerker  legen
das  Werkzeug  nieder  und  warten  auf  den  Klang.

ObstD.  Dr.  Ludger  Graf  von  Westpholen

�K O N R A D - S C H L A U N - G Y M N A S I U M

M ü n s t e r ,  d e n  2 3 . 2 . 1 9 6 8

MÜNSTER/WESTF.

R e i f e p r ü f u n g  S o m m e r  1 9 6 8

K l a s s e  O 

I  m a

Vo r s c h l a g 

f ü r  d e n  d e u t s c h e n  A u f s a t z

1 

.  T h e m a !  Q e d i c h t i n t e r p r e t a t l o n

I n g e b o r g  B o c h m a n n ,  R e k l a m e

a b i

'

2.  Themo;  Zeigen  Sie  an  dem  Stück  "Mutter  Courage  und  Ihre

Kinder",  welche  Aufgabe  Brecht  dem  heutigen
T h e a t e r 

z u w e i s t ! '

3.  Thema;  Zeigen  Sie  die  Gestaltung  des  Osterfestes,  wie  sie
f o l g e n d e n  S c h l a g z e l l e n  d e r  B a u l e v a r d -

I n  d e n 

s i c h 
p r e s s e  s p i e g e l t !  N e h m e n  S i e  S t e l l u n g  z u 
E r g e b n i s s e n !
Suchst  Du  noch  ein  Ostepnest?  (Abendzeitung)
To d e s s c h r e i e 

I m  A t l a n t i k  -  A u f  d e r  O s t e r k r e u z f a h r t :

I h r e n

Luxusschiff  In  Flammen  (Abendpost)

Genießt  Euren  Oster-Urlaub!  -  Mäßig  essen  -  Wenig

Alkohol  -  Langsam  fahren  (Abendzeitung)
Eingeklemmt  In  Blech  und  Mief  (Mittag)
Ostern  1966:  Ein  Volk  auf  der  Achse  (  Abendpost)
Blut  und  Tränen  auf  unseren  Straßen  (Mittag)
FlUsterparolen  von  Stoßstange  zu  Stoßstange
Für  alle  Fälle:  Sonnenbrille  und  auch  Regenschirm
Massenaufgebot:  76.CK>0  Polizisten  qnachten  Überstunden
B i l a n z  d e r  S c h l a c h t  a u f  d e n  S t r a ß e n :  1 5 1  To t e  ü b e r

(Nachtausgabe)
(Abendzeitung)
(Mittag)
die  Feiertage  (Nachtausgabe)

Qüia

4 . 

T h e m a :

5 2

" S e i d  S a n d ,  n i c h t  O l 
m e i n t  G ü n t e r  E l c h  n a c h 
H a l t e n  S i e 

I h n 

f ü r  r i c h t i g ?

I m  G e t r i e b e  d e r  W e l t " . -  W a s

I h r e r  A n s i c h t  m i t  d i e s e m  S a t z ?

�K U N K A L J - i O - r i L A U ; N - Q Y M N A S I U M  M U n s t e r ,  d e n  2 3 . 2 . 1 9 6 8

MÜNSTER/WESTF.

Reifeprüfung  Sommer  1968

K l a s s e  O l m  b

D e u t s c h e r  A u f s a t z

1 

.  T h e m o :

S c h u l e " .

"Erziehung  zum  Ungehorsam  Ist  Aufgabe  einer  demokrati
s c h e n 
Nehmen  Sie  Stellung  zu  dieser  These,  die  Im  vergangenen
Jahr  von  einer  Abiturientin  In  Ihrer  Ansprache  bei  der
Entlassungsfeier  aufgestellt  vi/urde!

2 . 

T h e m a :

Nach  Angaben  des  Raketenforschers  Wernher  von  Braun
werden  allein  für  das  amerikanische  Mondfahrtprogramm
rund  hundert  Milliarden  DM  aufgewendet.
Halten  Sie  die  hohen  Kosten,  die  für  die  Eroberung  des
Weltraumes  aufgebracht  werden, 

für  gerechtfertigt?

3.  Thema;  Nehmen  Sie  Stellung  zu  folgenden  Punkten  aus  der  Reso

lution  zur  Kriegsdienstverweigerung  des  AUSS
(Akt!  onszentrum  unabhängiger  und  sozialistischer
Schüler):
1)  Die  erste  Dellgiertenkonferenz  des  AUSS  fordert  die
Schüler der Bundesrepublik auf, von dem Recht auf
Kriegsdienstverweigerung  Gebrauch  zu  machen  und  den'
Kriegsdienst  zu  verweigern.
2)  Die  Dellgiertenkonferenz  des  AUSS  fordert  die
Schulen  auf,  ...  die  Schüler  über  das  Grundrecht  der
Kriegsdienstverweigerung  aufzuklären  und  sie  In  der
Anwendung  dieses  Rechtes  zu  unterrichten.

4.  Thema:  Interpretation:  Hans  Moggiw  Enzensberger

I 

e b e n s l o u f

�K O N R A D - S C H L A U N - G Y M N A S I U M

M ü n s t e r,  d e n  < ^ 3 . 2 . 1 9 6 8

MÜNSTER/WESTF.

R e i f e p r ü f u n g  S o m m e r  1 9 6 8

K l a s s e  O I s 

b

D e u t s c h e r 

A u f s a t z

1  ■  T h e m a :  "  K u n s t  g i b t  n i c h t  S i c h t b a r e s  w i e d e r ,  s o n d e r n

m a c h t  s i c h t b a r. "  G i l t  d a s  W o r t  d e s  M a l e r s  P a u l  K l e e
auch  für  die  Dichtung?  Belegen  Sie  Ihre  Meinung  mit
B e i s p i e l e n .

2 .  T h e m a !  E l c h e n d o r f f ,  F r i s c h e  F a h r t  -  G o t t f r i e d  B e n n ,  R e i s e n

E i n e  v e r g l e i c h e n d e  G e d i c h t i n t e r p r e t a t i o n

3 .  T h e m a ;  B e r t o l t  B r e c h t ,  H e r r  K e u n e r  u n d  d i e  Z e l t u n g e n

Interpretleren  Sie  diese  Kurzgeschichte  und  prüfen
S i e 

I h r  T h e m a  a u f  s e i n e  A k t u a l i t ä t .

4 .  T h e m a :  B e l m  B e s u c h  R u ß l a n d s  o d e r  a n d e r e r  O s t b l o c k s t a a t e n
v e r m i ß t  d e r  W e s t d e u t s c h e 
I n  d e n  S t r a ß e n ,  G e s c h ä f t e n
und  Zeltungen  die  Werbung.  Das  legt  die  Frage  nahe:
Ist  Werbung  eine  Eigentümlichkeit  unserer  Gesell
s c h a f t s -  u n d  W i r t s c h a f t s o r d n u n g ?

5 4

�K O N R A D - S C H L A U N - G Y M N A S I U M

M U n s t e  r,  d e n  2 3 . 2 . 1 9 6 8

MÜNSTER/WESTF..

R e i f e p r ü f u n g  S o m m e r  1 9 6 8

K l a s s e  O I s 

a

D e u t s c h e r 

A u f s a t z

1  .  Thema:  .Johannes  Bobrowskl,  Holunderblüte

I n t e r p r e t l e r e n  S i e  d o s  G e d i c h t !

2 .  T h e m a ;  P r o s a t e x t  a u s :  R o b e r t  M u s l l ,  D e r  M a n n  o h n e

E i g e n s c h a f t e n
W e l c h e  W i r k l i c h k e i t  w i r d 
u n d  w i e  w i r d 

s i e 

I n  d e m  Te x t  e r f a h r b a r ,

s p r a c h l i c h 

g e s t a l t e t ?

3 .  T h e m a :  G .  E .  L e s s i n g ,  D e r  A d l e r

D e u t e n  S i e  d i e  F a b e l ,  u n d  s e t z e n  S i e  s i c h  m i t
d e m 

K e r n a e d a n k e n 

a u s e i n a n d e r !

4 .  T h e m a :  " F r e i h e i t  h e i ß t  n i c h t ,  d a ß  w i r 

t u n  k ö n n e n ,  w a s

w i r  w o l l e n ,  s o n d e r n  F r e i h e i t  h e i ß t ,  d a ß  w i r
w e r d e n  d ü r f e n ,  w a s  w i r  s o l l e n . "
B e t r a c h t e n  S i e  a n  B e i s p i e l e n  d i e s e s  W o r t  d e s
Hamburger  Theologen  Thiel  Icke,  und  nehmen  Sie
S t e l l  u n a  d a z u !

�K l a s s e  O l  m a

K l a s s e n l e i t e r : 

S t u d i e n r a t 

S U B B E

Wilhelm  Ackermann  (Chemiker)
Klaus  Ahn  (Chemiker)
Hans-Peter  Berger  (Mathematiker)
Rainer  Brack  (  Offizier)
Joachim  Hollburg  (Mathematiker)
Hans  Klelnhölter  (VolksschuMehner
Rolf  Niedergärke  (Theologe)
Jürgen  Oeding  (Biologe)
Winfried  Ohldort  (Realschullehren)
Axel  Parche  (Philologe)
Rainer  Schramm  (Volkswirt)
Peter  Walger  (Marine-Offizier)

K l a s s e  O l  m b

Klassenleiter:  Studienrat  SCHULZ
Dieter-Horst  Annighöfer  (Philologe)
Manfred  Buchholz  (Elektronik)
Hans-Joachim  Ernst  (Marine-Offizier)
Joachim Försterling (Maschinenbau-Ing,
Heinz-Jürgen  Gerke  (Photojournaiist)
Michael  Hoedemaker  (Mediziner)
Hans-Georg  Kiefhaber  (Chemiker)
Roland  Klare  (Naturwissenschaftler)
Herbert  Müller  (Offizier)
Hans  Schneider  (VolksschuMehrer)
Heinz-Werner  Schult  (Mathemariker)
Ludwig  Stuckenhoiz  (Biochemiker)
Hans-Werner  Zeidier  (Betriebswirt)

K l a s s e 

O l s a

K l a s s e n l e i t e r : O b e r s t u d i e n r a t 

S C H W E R B R O C K

Peter  Beitrop  (Philologe)
Hans-Heinrich  Hebler  (Theologe)
Hans  Hegemann  (Philologe)
Frank  Heise  (Jurist)
Heimut  Jaspers  (Philologe)
Winfried  Knappmeier  (Dipl.-Ingenieur)
Bernhard  Northoff  (Historiker)
Helge-Udo  Oestreich  (Zahnarzt)
Ralf  Pohlmann  (Mathematiker)
Bernd  Schomecker  (Betriebswirt)
Burkhard  Schumacher  (Pharmazeut)
Heinrich  TMImann  (VolksschuMehrer)
Günter  Tomoschko  (Dipl.-Kaufmann)  *
Robert  Tschiedel  (Arzt)
Eberhard  Wand  (Philologe)
Ulrich  Wiechers  (Journalist)

K l a s s e  O I s 

b

K l a s s e n l e i t e r :  O b e r s t u d i e n r a t  E I L E N T R O P
Wolf  Braun  (Staatsrechtier)
Jochen  Drabe  (?)
Heribert  Eggert  (Ojrlst)
Reinhard  Greshake  (Pilot)
Johannes-Rüdiger  Heising  (Betriebswirt)
Günther  Lüke  (Philologe)
Bernhard  Middendorf  (VolksschuMehren)
Werner  Müller  (Designer)
Wolfgang  Musen  (Offizier)
Wo If gong Relnke (Jurist)
Bernhard  Roth  (Betriebswirt)  „
Ulrich  Schünemann  (Jürist)
Klaus  Schumacher  (Psychologe)
Heinrich  Stratmann  (Philologe)
Udo  Zapp  (Offizier)

�R E I F E P R Ü F U N G

im  Schuljahr  1967/  1968

D E U T S C H E R 

A U F S A T Z 

R o b e r t 

T s c h i e d e l

K l a s s e  O I s 

a

J o h a n n e s 

B o b r o w s k i : 

H O L U N D E R B L Ü T E

I n t e r p r e t l e r e n  S i e  d a s  G e d i c h t

J o h a n n e s  B o b r o w s k i ,

,

T a u b e

I s a a k 

i c h  K i n d  w a r ,

I n  h ö l z e r n e r  S t r a ß e ,

H O L U N D E R B L Ü T E
E s 
k o m m t
B a b e l , 
E r  s a g t :  B e i  d e m  P o g r o m ,
a l s 
m e i n e r 
rife man den Kopf ab.
H ä u s e r 
m i t  Z ä u n e n , d a r ü b e r  H o l u n d e r .
W e i ß  g e s c h e u e r t  d l »  S c h w e l l e ,
d i e  k l e i n e  T r e p p e  h l n a b -
D o m a l s ,  w e i ß t  d u ,
d i e  B l u t s p u r .
L e u t e , 
es  kommen  die  Jungen  Menschen,
I h r 
L e u t e ,  e s  m ö c h t  d e r  H o l u n d e r
s t e r b e n
a n  e u r e r  V e r g e ß l i c h k e i t .

I h r  r e d e t :  V e r g e s s e n  -

L a c h e n  w i e  B ü s c h e  H o l u n d e r s .

I s t ,  d o  m u ß  e i n  R u f e r  s e i n .

F u r c h t  s p r i c h t  a u s  d e m  G e d i c h t ,  F u r c h t  v o r  d e m  To d e ,  F u r c h t  v o r  d e m  V e r g e s s e n
u n d  d e r  W i e d e r k e h r  d e s  V e r g a n g e n e n .  D o c h  d e r ,  d e r 
m a h n t ;  d e n n  w o  Ve r g e ß l i c h k e i t 
" E s  k o m m t  B d b e l , 
D a s  m u ß  d e r  R u f e r  s e i n .  D o c h  s c h o n  d o s  Ve r b  " s d g e n "  w i d e r s p r i c h t  d i e s e r  T h e s e .
Viermal  klingt  uns  ruhestiftend  der  lange  Vokal  "a"  entgegen,  und  auch  der  Rhyt-
m u s 
l a n g s a m  g l e i t e n d  z u  n e n n e n ,  a l s  r u f e n d .  U n d  d e n n o c h  w e i c h t  n i c h t  d i e
Erschütterung  von  uns,  die  nach  dem  ersten  Lesen  eingedrungen  Ist  und  uns  nach
denklich  gestimmt  hat.  Dieser  verhaltene  Ton,  der  dem  ganzen  Gedicht  eigen  Ist,
m a c h t  s o g a r  s e i n e n  b e s o n d e r e n  R e i z  a u s .

f ü r c h t e t ,  e r i n n e r t  u n d  e r

I s a a k .  E r  s a g t : 

I s t  e h e r 

. . . "

�j e d e  d i e s e r  G r u p p e n  s e c h s  Z e i l e n ,  d o c h  h a b e n  s i e

E i n e n  e b e n s o l c h e n  R e i z  b e w i r k t  d i e  F o r m .  D e r  D i c h t e r  v e r z i c h t e t  a u f  d e n  R e i m ,
und  wenn  ich  im  Weiteren  von  Strophen  spreche,  dann  müßte  ich  besser  Versgrup
p e n  s a g e a  Z w a r  h a t  n ä m l i c h 
sonst  nichts  mehr  gemeinsam  mit  Strophen  anderer  Gedichte  oder  gar  Lieder.  Ein
i s t  d i e  S p r a c h e  d e s  D i c h t e r s .  W e n n  m a n  d i e  e r s t e n  z w e i e i n h a l b  Z e i
f a c h  u n d  k a r g 
l e n  d e s  G e d i c h t e s 
l i e s t ,  g l a u b t  m a n ,  e s  w e r d e  e i n  s t i c h w o r t a r t i g e r  B e r i c h t  ü b e r
e i n e  Z e u g e n a u s s a g e 
s a g e n :  " E s  k o m m t "  u n d  " E r  s a g t : "  k l i n g t  e i n  N a m e .  M a n  h a t  d e n  E i n d r u c k ,  e i n e n
G e r i c h t s d i e n e r  z u  h ö r e n ,  v i e l l e i c h t  a u c h  e i n e n  a u ß e n s t e h e n d e n  K o m m e n t a t o r ,  d e r
s a g t :  " E s  k ä m m t . 
. "  u n d  d a n n  v o n  e i n e r  L i s t e  d e n  N o m e n  a b l i e s t .  D i e s e r  E i n d r u c k
e n t s t e h t  s c h o n  d u r c h  d i e  W o r t s t e l l u n g ,  d e n n  s i c h e r 
Liste  stehen  aber  viele  Namen,  und  wenn  hier  nur  einer  herausgegriffen  ist,  danm
w i r d  s e i n e  A u s s a g e 

f o l g e n .  E i n g e s p a n n t  z w i s c h e n  ä h n l i c h e n ,  s e h r  s c h l i c h t e n  A u s

f ü r  d i e  v i e l e r  s t e h e n .

I s a a k  d e r  Vo r n a m e .  A u f  e i n e r

i s t 

. 

W i e  z u f ä l l i g  g e w ä h l t  e r s c h e i n t  d e r  N a m e ,  d o c h  s c h o n  b e v o r  w i r  n u r  e i n e  Z e i l e  w e i
t e r g e l e s e n  h a b e n ,  s e h e n  w i r  u n s 
i n  e i n e n  g a n z  b e s t i m m t e n  L e b e n s b e r e i c h  g e f ü h r t :
die  Welt  der  Juden.  Auch  trägt  der  Name  durch  seine  Bezüge  zum  Alten  Testament
v i e l e  Vo r s t e l l u n g e n  a n  u n s  h e r a n ,  d i e  u n s  z u  e i n e m 
t i e f e r e n  Ve r s t ä n d n i s  d e s  Te x
t e s  h e l f e n  k ö n n t e n .  B a b e l  u n d 
I s a a k  v e r b i n d e n  w i r  m i t  d e m  z ü r n e n d e n  u n d  d e m  g ü t i
g e n  G o t t .  D o c h  w o z u 

i s t  d i e s e s  V o l k  a u s e r w ä h l t ?

D a s  S u b s t a n t i v  "  P o g r o m  " ,  b e t o n t  d u r c h  s e i n e  E n d s t e l l u n g ,  w e c k t 
E r i n n e r u n g e n .
Und  hier  fällt  uns  zum  erstenmal  etwas  auf,  das  für  das  ganze  Gedicht  von  einzig
a r t i g e r  B e d e u t u n g 
von  Vorstellungen  wach,  die  dem  Wort  offenbar  zugehören.  So  ist  also  die  verhal
t e n e  S p r e c h w e i s e  n i c h t  w i l l k ü r l i c h  g e w ä h l t ,  s o n d e r n  s i e  e r m ö g l i c h t  e s  a l l e i n ,  d a ß
d e r  L e s e r  s i e  m i t 
d u r c h  S a t z z e i c h e n ,  d u r c h  E n j a m b e m e n t s ,  d u r c h  Z ä s u r e n .

f ü l l t .  S t a t t  m a l e n d e r  A d j e k t i v e  s e t z t  d e r  D i c h t e r  P a u s e n

i s t .  A l l e i n  d a s  N e n n e n  e i n z e l n e r  W ö r t e r  r u f t 

f u r c h t b a r e

i n  u n s  e i n e  V i e l z a h l

I n h a l t 

S a  w i r d  a u c h  d a s  F o l g e n d e  n i c h t  b l o ß e s  E r z ä h l e n  s e i n ,  w i e  m a n  v e r m u t e n  k ö n n t e ,
w e n n  m a n  d i e  K o n j u n k t i o n  " a l s " 
I m p e r f e k t  b e t r a c h t e t ,  d e r  h i e r  z u n ä c h s t  k a u m  e r w ä h n e n s w e r t  s c h e i n t .

l i e s t  u n d  d e n  W e c h s e l  d e r  Z e i t e n  v o m  P r ä s e n s  z u m

i c h  K i n d  w a r  " ,  w e i s t  u n s  s i c h e r  n i c h t  n u r 

D i e  Z e i l e :  "  a l s 
i n  d i e  V e r g a n g e n h e i t .
S i e  r ü c k t  n i c h t  n u r  d i e  Z e i t  d e r  P o g r o m e  z u n ä c h s t  v o n  u n s  a b ,  u m  s i e  s p ä t e r  u m
s o  e r s c h r e c k e n d e r  v o r  u n s  w i e d e r e r s t e h e n  z u 
k e n  ü b e r l e b t  h a t , 

t r i t t  a l s  B i n d e g l i e d  a u f ,  d e n n  e r  k a n n  e r z ä h l e n ,  w a s  e r  w a r .

l a s s e n .  D e r  M e n s c h ,  d e r  d i e  S c h r e k -

�Doch  nicht  nur  den  Eindruck  von  etwas  Vergangenem  verstärkt  das  Substantiv
"Kind".  Ein  Kind  ist  unschuldig.  Aber  ein  Kind  muß  auch  erst  versuchen,  die
Welt  zu  verstehen,  Indem  es  Vorgänge  beobachtet.  Und  dieses  Kind  versteht
nicht!  Wie  eine  Anklage  klingen  die  Worte:

"  m e i n e r  Ta u b e  r i ß  m a n  d e n  K o p f  o b . "

Alle  Bezeichnungen  der  Umstände  und  der  Zelt  sind  vorweggenommen,  und  der
Satz  Ist  ganz  auf  diese  beiden  Schlußzellen  hin  gebaut.  Doch  auch  sie  sagen  nicht
d i r e k t ,  w a s  w a r .
Fast  sanft  setzt  die  vorletzte  ein,  um  nur  noch  krasser,  durch  ein  Enjambement
hInUbergeführt,  gegen  die  letzte  zu  prallen.  Nicht  allein  die  Wortwahl  enthüllt
eine  unmenschliche  Brutalität.  Der  Rhythmus  würde  genügen,  sie  durch  seine
plötzliche  Stelgerung  deutlich  zu  machen.  Nachdem  die  Verbform  "riß"  den  Gegen
satz  durch  die  starke  Betonung  verdeutlicht  hat,  fällt  der  Satz  zum  Artikel  hin
noch  einmal  ab,  um  In  der  doppelten  Hebung:  "...  Kopf  ob."  einen  absoluten  Gipf
e l 

fi n d e n .

z u 

Dieses  Brutale  geschieht  an  einer  Taube,  die  offenbar  dem  Kind  besonders  lieb
Ist.  Und  von  wem?  "man",  sagt  der  Dichter.  Und  warum?  Der  Dichter  sagt  es
n i c h t  u n d  k a n n  e s  n i c h t  s a g e n :  e s 
I s t  s i n n l o s e s  M o r d e n .  U n d  s i c h e r  w i r d  e s  n i c h t
nur  am  Tier  geschehen.  Wenn  Grausamkeit  schon  am  bloßen  Zeichen  so  sichtbor
wird,  wie  I  a  es  dann  mit  den  Menschen  geschehen?  !  Auf  einem  Gipfel  war  das
Ende  der  ersten  Strophe  stehengeblieben.  Es  drängt  auf  Entspannung,  hallt  nach
I n  Z w i s c h e n r a u m  h i n e i n  u n d 

l ä ß t  e i n e n  n e u e n  K o n t r a s t  e n t s t e h e n .

Wieder  durch  eine  Reihe  von  Nennungen  läßt  der  Dichter  nämlich  vor  uns  ein  Bild
entstehen,  dos  gor  nicht  zu  der  Erinnerung  aus  der  ersten  Strophe  passen  will.
Aus  der  Vergangenheit  schwenkt  der  Dichter  unvermittelt  In  die  Gegenwart,  der
er  In  den  letzten  zwei  Zellen  wieder  Vergangenes  entgegensetzt.  In  einem  nun
typisch  gewordenen  Wechsel  der  Perspektiven.
Als  unerwartet  ruhig  habe  Ich  das  Bild  bezeichnet,  eine  Idylle  möchte  Ich  es
f a s t 

n e n n e n .

Häuser  sind  hier  wohl  weniger  Bauwerke,  als  vielmehr  kleines  Eigentum  fried
lich  und  arglos  lebender  Menschen.  Dazu  gehört  ein  Zaun,  eine  weiß  gescheuer
te  Schwelle,  eine  kleine  Treppe,  und  aus  dem"  Haus  blickt  man  auf  eine  Straße,
d i e 

d e r  D i c h t e r 

" h ö l z e r n " 

n e n n t .

W a s  d i e s e s  A d j e k t i v  b e d e u t e t ,  fi n d e t  m a n  a m  b e s t e n ,  w e n n  m a n  d a s  e r w a r t e t e
A d j e k t i v  " s t e l n e r n "  d a g e g e n s e t z t .  S t e i n e  s i n d  k a l t  u n d 
l e b l o s .  H o l z  d a g e g e n 
w a r m ,  a n h e i m e l n d .  S t e i n h ä u s e r  s i n d 
S t u r m  e r w a r t e t .  D i e  A l l i t e r a t i o n e n :  " H ä u s e r ,  h ö l z e r n  u n d  H o l u n d e r "  s c h a f f e n
e i n  a b g e r u n d e t e s  B i l d .

I s t
f e s t ,  H o l z  b e n u t z t  d e r  B a u h e r r ,  d e r  k e i n e n

5 9

�Geheimnisvoll  und  dunkel  erklingen  diese  Zellen,  und  wieder  sind  es  die  Vokale,  die
Ihnen  Ihren  Charakter  geben.  Immer  deutlicher  wird  das  Wissen,  um  etwas  Schreck
liches,  das  in  Zeichen  nur  vergegenwärtigt  wird  und  das  sich  an  einer  sorglosen  Ge
genwart  reibt.
Das  Substantiv  "Blutspur"  offenbart  die  Art  dichterischer  Aussage  hier.  Was  verbirgt
sich  denn  wirklich  dahinter,  wenn  der  Dichter  Isaak  sagen  läßt,  man  habe  seiner  Tau
be  den  Kopf  abgerissen,  was,  wenn  er  Ihn  sich  an  eine  Blutspur  erinnern  läßt?  Das
Morden,  der  Schrecken,  Ja,  alle  grauenhaften  Unmenschlichkelten  der  Judenverfol
gungen finden offenbar keine treffenden Worte mehr. Und ob wir nun an die der Natio
nalsozialisten  oder  an  frühere  Verfolgungen  denken.  Immer  genügt  schon  ein  Zeichen,
um  Entsetzen  In  uns  aufquellen  zu  lassen.  Diese  Mitte  der  Handlung  Ist  ausgespart,
und  die  erschütternde  Wahrheit  einzufüllen,  bleibt  dem  Leser  überlassen.  Und  wer  die
se  Wahrheit  kennt,  kann  nur  die  Gegenwart  in  Frage  stellen,  in  der  alle  nur  verges
sen  möchten  und  so  tun,  als  sei  nichts  gewesen.  Isaak  kennt  die  Wahrheit,  und  der
Dichter  kennt  sie.  Und  wenn  In  der  letzten  Strophe  das  Präsens  erneut  auf  taucht,  dann
sind  hier  offenbar  die  Stimme  Isaak's  und  die  des  Dichters  verschmolzen.  Gemeinsam
e r m a h n e n  s i e  u n s ,  n i c h t  z u  v e r g e s s e n .

" L e u t e " ,  s p r e c h e n  s i e  u n s  a n s ,
" I h r  r e d e t ;  V e r g e s s e n  -  "

und  das  Verb  "reden"  klagt  schon  gleich  eine  gewisse  Oberflächlichkeit  an.  Und  wir
lesen:  "Es  kommen  die  jungen  Menschen",  dann  müssen  wir  ganz  einfach  vergleichen
mit  Isaak,  von  dem  es  parallel  dazu  heißt:  "  Es  kommt
Das  Lachen  gehört  zu  diesen  jungen  Leuten,  die  die  Schrecken  nicht  mehr  selbst  er
fahren  haben,  wie  der  Holunderbusch  In  den  Garten  Ihrer  reinlichen  Häuser  gehört.
Und  man  tut  dem  Vergleich  keine  Gewalt  an,  wenn  man  sagt,  das  Lachen  gehe  von  Ih
nen  aus,  wie  die  Ästchen  in  der  Holunderdolde,  die  sich  ausbreiten.  So  wuchert  Ihr
L a c h e n ,  d a s  a l l e s  b e d e c k t .
So  lachen  kann  aber  nur,  wer  vergessen  hat.  Doch  Isaak  und  der  Dichter  sehen  die
große  Gefahr,  wenn  sie,  die  Wissenden,  In  beschwörendem  Ton  mahnen:

I s a a k . "

B a b e l , 

" L e u t e ,  e s  m ö c h t '  d e r  H o l u n d e r  s t e r b e n
a n  e u r e r  V e r g e ß l i c h k e i t " .

Offensichtlich  trägt  das  Verb  "sterben"  einen  ganz  besonderen  Ton,  da  hier  alle  An
deutungen  des  Anfangs  konkret  In  einem  Wort  ausgesprochen  werden.  Doch  wieder
bleibt  das  Wesentliche  ausgespart,  oder  es  wird  zumindest  In  einem  Bild  verhüllt.
Es  droht,  daß  der  Holunder  stirbt.'Zur  abschließenden  Deutung  dieses

�D a z u  g e h ö r t  a u c h  d e r  H o l u n d e r.  Z u m  e r s t e n m a l 
T i t e l  d e s  G e d i c h t s , d e n  w i r  b i s h e r  h i n t a n g e s t e l l t  h a b e n ,  u m 
z u 

d e u t e n .

t a u c h t  h i e r  e i n e  B e z i e h u n g  a u f  z u m
i h n  a m  E n d e  u m f a s s e n d

l ä ß t .  H o l u n d e r b l ü t e n  s i n d  w e i ß ,  u n d  w e i ß  g e s c h e u e r t

I s t  e i n e  B e z i e h u n g ,  d i e  s i c h  ü b e r  d e n  P u n k t  h i n t e r  " H o l u n d e r " h l n a u s

E r s t a u n l i c h 
z u r  n ä c h s t e n  Z e l l e  h e r s t e l l e n 
I s t  d i e  S c h w e l l e .  O f f e n b a r  h a t  d i e  w e i ß e  F a r b e  a l s  d i e  d e r  U n s c h u l d ,  d e s  U n b e f l e c k
t e n  e i n e  b e s o n d e r e  B e d e u t u n g 
i n  d i e s e m  G e d i c h t .  A u f  d i e  S c h w e l l e  b e z o g e n  h a t  d i e
w e i ß e  F a r b e  d i e  s y m b o l i s c h e  B e d e u t u n g ,  d a ß  n u r  d o s  R e i n e  Z u t r i t t  h a t .  W i r  d e n k e n
a n  d i e  e r s t e  S t r o p h e  u n d  s t u t z e n .  W e i ß  g e s c h e u e r t ,  d o s  h e i ß t  a b e r  a u c h ,  d a ß  e t w a s
g e w e s e n  s e i n  m u ß ,  S c h m u t z ,  d a s  a b z u s c h e u e r n  w a r.  N o c h  w i s s e n  w i r  n i c h t ,  w a s  e s
w a r.  W i r  k ö n n e n  e s  n u r  a h n e n ,  d e n n  o f f e n b a r  h a t 
I s a a k  a u f g e h ö r t  z u  e r z ä h l e n .  V i e l
l e i c h t 
m e n l e b e n 

f ü h r t ,  w o  d i e  M e n s c h e n  z u s a m

I d y l l i s c h  n e n n e n  d u r f t e .

i n  e i n e m  Z u s t a n d ,  d e n 

i s t  e r  e s ,  d e r  u n s 

i n  s e i n  D o r f , 

i n  s e i n  H a u s 

I c h  s i c h e r 

E i n  G e d a n k e n s t r i c h ,  w i e d e r  w e c h s e l t  d i e  Z e l t .  E i n g e l e i t e t  d u r c h  d i e  z e l t l i c h e  K o n
j u n k t i o n  " d a m a l s " , 

I n  d e m  d e r  E r z ä h l e n d e  w i e d e r  s e i n e  S t i m m e  h e b t .

f o l g t  e i n  S a t z , 

M u ß t e n  w i r  b e i  s e i n e n  e r s t e n  W o r t e n  n o c h 
e r  s i c h  h i e r  a n  e i n  k o n k r e t e s  D u . " . 
den  Zuhörer  näherzukommen,  und  er  bezieht  Ihn  ganz  in  seine  Wirklichkeit  ein.

f r a g e n t "  W e m  s a g t  e r  d a s ? " , s o  w e n d e t

l a u t e t  s e i n e  A n r e d e ,  a l s  b ä t e  e r

,  w e i ß t  d u , " 

. 

. 

B i l d e s  b l i c k e n  w i r  d o c h  n o c h  e i n m a l  z u m  Ti t e l  d e s  G e d i c h t e s  u n d  v e r f o l g e n  d i e  B e
deutung  des  Bildes  vom  Holunderstrauch  durch  dos  Gedicht.  Mit  der  Überschrift
" H o l u n d e r b l ü t e "  k a n n  z w e i e r l e i  g e m e i n t  s e i n :  E i n m a l  k ö n n t e  e s  d i e  w e i ß  b l ü h e n d e
D o l d e  s e i n  -  a u f  d i e  B e d e u t u n g  d i e s e r  F a r b e  h a b e 
i c h  s c h o n  h i n g e w i e s e n .  -  W a h r
s c h e i n l i c h 
i n  d e m  d e r  H o l u n d e r  b l ü h t .  W e n n  w i r  o l l e
B e z ü g e 
R e i n h e i t ,  d e r  R u h e  u n d  d e s  F r i e d e n s  s e i n  m u ß .  E i n e  Z e l t , 
g l e i c h 

i m  G e d i c h t  d a r a u f h i n  p r ü f e n ,  d a n n  s t e l l e n  w i r 

l e t z t e n  S t r o p h e  z e i g t ,  n u r  L a c h e n  g i b t .

f e s t ,  d a ß  e s  e i n e  Z e i t  d e r

i s t  e s  o b e r  d e r  Z e l t a b s c h n i t t 

I n  d e r  e s ,  w i e  d e r  V e r

I n  d e r 

D o c h  w e n n  d e r  Z e l t a b s c h n i t t  d e s  B l ü h e n s  g e m e i n t 
S i c h e r h e i t  w e r d e n  d i e  w e i ß e n  B l ü t e n  z u  b r a u n - b l a u e n  F r ü c h t e n ,  d i e  z u m  V e r m o
d e r n 

I s t  d a n n 

I s t ,  w a s 

z u r  E r d e 

i m  W i n t e r ?  M i t

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l a u t : " 

D e r  D i c h t e r  d e u t e t  u n s  e i n e n  A u s w e g .  D i e  P r ä p o s i t i o n  " a n " 
s o w i e  d i e  Ve r b f o r m  " m ö c h t e "  s o g e n  e s  u n s  g a n z  o f f e n : D e r  H o l u n d e r  w i r d  n i c h t
s t e r b e n ,  w e n n 
e r n d e n  D r o h u n g 
a l s  R u f e r  u n d  M a h n e r,  W i e  e s 
Vergangenes  durchdringen  und  letztlich  zu  einer  durch  die  Erinnerung  an  Vergange
n e s  e r w s r l t i e r t e r t  G e g e n w a r t  v e r s c h m e l z e n ,  d a m i t 

l e b e n  z u  m ü s s e n .  D o c h  d i e  W e l t  b r a u c h t  d i e ,  d i e  W i s s e n d e n  s i n d ,
i m  G e d i c h t  g e s c h i e h t ,  m ü s s e n  s i c h  G e g e n w a r t  u n d

I h r  n i c h t  v e r g e ß t ,  w a s  w a r .  Z w a r 

I s t  e s  g r a u s a m ,  u n t e r  d i e s e r  d a u

. Z u k u n f t  R e t t u n g  s e i 

l e t z t e n  Z e l l e

i n  d e r 

i n  d e r 

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6 1

�2 8 . 9 . 6 7 

O l 

s a 

W a n d e r f a h r t 

-  7 . 1 0 .  B e g l e i t e r :  O S t R  S c h w e r b r o c k ,  O S t R  K l o c k e n b u s c h

n a c h 

O R L E A N S

S t R  H e i n r i c h  D ü t z 

z u m  O S t R 

e r n a n n t

OII  mb  Wänderfahrt  ins  WESERBERGLAND
Begleiter:  OStR  Franzenburg
UI  so  Wander-  und  Studienfahrt  in  der)  HARZ,St.Andreas,
Z o n e n g r e n z e
B e g l e i t e r :  O S t R  E h r h a r d t ,  S t R  G r e s h a k e

U I  s b  S t u d i e n f a h r t  n a c h  H O L L A N D
B e g l e i t e r :  S t R  G r u h n ,  S t R  B o z e t t i
Ol  sb  Wander-  und  Studienfahrt  nach  LÜDENSCHEIDT
Begleiter:  StR  Eilentrop  StRef  Geck

W A N D E R T A G
Wanderfahrt  des  Chores  noch  XANTEN  .ui?d  NIYMEGEN
B u r g  K a r l  d .  G r ,
Begleiter:  OStR  Allerup,  StA  Ruhr
um  b  Fahrt  noch  KÖLN  "Römer  und  Rhein"
B e g l e i t e r :  S t A  J a h n  G a l l e n
UI  m  Fahrt  nach  DORTMUND,Besichtigung  d,  Hoesch-Werke
Begleiter:  OStR  Hagemann
O l  m a + b  S t u d i e n f a h r t  n a c h  B E R L I N
Begleiter:  StR  Subbe,  StR  Schulz,  StA  Kowsky
StR  Dr.  Niklsch  wird  am  1  .Febr.  auf  eigenen  Antrag  an
die  UNI  GÖTTINGEN  versetzt

D r .  Va h r e n h o l d  w i r d  a n  d i e  S c h u l e  ü b e r w i e s e n
L A T E I N  u n d  G E S C H I C H T E

S t A  G ü n t e r  R a t h  w i r d  z u m  S t R  e r n a n n t
OStR  Dr.  E.  Lütgen  40  Jahre  Im  Schuldienst  am
C .  S C H L A U N - G v m n a s l u m

30.4,  Folgende  StR  werden  zum  OStR  ernannt:  Otto  VIIIis,

Adolf  Scheidt,  Georg  Gresharke,  Elmar  Bozetti,
D a n k f r i e d  K l e i n s c h m i d t  u n d  D i e t r i c h  B u f f

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